Was die Monopole angeht hast Du vielleicht recht, so extrem wirds vielleicht nicht; aber daß jeder Markt auf Dauer zu einem Oligopol tendiert ist meine ich unübersehbar.
Wenn es für große Konzerne neue Konkurrenz gibt, dann sind das meist nur andere branchenfremde Konzerne, die mit einem neuen Label versuchen, auf diesem anderen Markt Fuß zu fassen.
Gute Beispiele: WalMart (geographisch) und Microsoft (mit der XBox).
Zudem halte ich den Bereich Elektronik/Software für nicht wirklich geeignetals Beispiel, da dieser Markt immer wieder von neuen Entwicklungen durchgeschüttelt werden kann, was in Zukunft aber auch immer weniger passieren wird.
Noch ein gutes weil aktuelles Beispiel:
Der Motorradmarkt. In den 20ern gabs allein in Deutschland rund 200 Hersteller. In den 50ern noch ein dutzend. Heute gibt es noch 3 (BMW, Sachs und MZ) und ab 1.1.2009 nur noch einen, weil MZ dicht macht und Sachs eh nur noch aus 2 Damen mit Telefon besteht. MZ war übrigens mal der weltgrößte Hersteller.
Der Mechanismus, der zur immer weiteren Verringerung der Konkurrenz führt ist ja ein ganz einfacher:
-Konzerne/Firmen teilen sich nicht von selbst auf (also keine spontane Entstehung von Vielfalt)
-Konzerne/Firmen können aber fusionieren (also aber spontane Redutkion von Vielfalt)
-um wettbewerbsfähig in einen Markt einzusteigen braucht man extrem viel Geld; für die Anlagen, Werbung, die Zeit in der erstmal verlustig produziert wird. Das kann niemand einfach so leisten. Das können nur andere Konzerne. Denn Banken blockieren hier und geben Otto Normalverbraucher nicht das Geld, das für einen Start in einem Weltmarkt nötig wäre. Das wären meist eh Milliarden.
-Mal eben lokal begrenzt mit einer kleinen Firma in einen Markt einsteigen ist kaum möglich: Konzerne können durch ihre auf den Weltmarkt angelegte Struktur viel billiger produzieren: durch Masse und den Umstand, daß sie jederzeit dort Produktionsstätten aufbauen können, wo es wirklich billig ist (aktuell Fernost).
Und das fatalste an allem - der Herdentrieb des Menschen:
-Otto Normalverbraucher greift eher zu dem, was alle anderen auch haben.
Gutes Beispiel: Motorroller.
Hat sich von Euch mal jemand Gedanken gemacht, wieso man seit den frühen 90ern kaum noch Mokicks sieht?
Die Bauform des Rollers ist dem von Mokicks in allen Belangen unterlegen. Aber Roller sind chic.
Darüber habe ich übrigens kürzlich einen Artikel geschrieben:
(für Euch zur Voransicht, offizielle Veröffentlichung kommt noch)
http://www.alexander-feige.de/mopartikel/warum_roller.htmlMan kann das in allen Bereichen beobachten, auch live vor der Haustür; früher gabs hier eine Unzahl verschiedener Großmärkte; Plaza, Wertkauf, Esbella, etc... heute nur noch einen: Real.
Übrigens, wer mithelfen will, dafür zu sorgen, daß MZ (
www.muz.de) nicht geschlossen wird, kann sich gerne bei mir melden, es gibt diverse Aktionen und Unterschriftenlisten. Wer sich für Motorräder interessiert, dem kann ich auch etwas über die Hintergründe erzählen.
Gruß Alex