Autor Thema: Anleitung für Gotek im SF354-Gehäuse mit Schickschnack  (Gelesen 33371 mal)

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Offline RealLarry

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Dies soll eine Anleitung sein, wie man ein Gotek samt Schickschnack in ein SF354-Gehäuse einbaut.
In erster Linie soll sie denen dienen, die gerne so etwas hätten, sich aber den Ein-/Umbau, insbesondere der Elektronik, nicht zutrauen.

Inspiriert durch die Bastelei unseres geschätzten czietz https://www.chzsoft.de/site/hardware/usb-stick-floppy-emulator-am-atari-st/ und der Tatsache, dass ich hier noch ein defektes SF354 herumstehen habe (Antriebsriemen hat sich aufgelöst), dachte ich mir, was czietz kann, kann ich auch.

Mir widerstrebte aber der Gedanke, für ein China-Ding, welches 5V, aber kaum nennenswerte Ampere ziehen dürfte, das Original-Netzteil des SF354 zu verwenden. Das betreibt das Laufwerk und dessen sonstige Elektronik mit 5V/700mA und 12V/200mA, hat dafür aber die stolzen Maße von 11,5x8x6,5 cm. Ich tippe darauf, dass die Rest-/Gesamtelektronik ohne echtem Floppy-Laufwerk, aber mit Gotek locker mit 5V und ein paar Milliampere auskommen dürfte.

Ich frug dazu czietz, wie er es gelöst hatte, aber er wies mich darauf hin, dass zwei verschiedene Platinen verbaut wurden und er noch das Original-Netzteil verwende. Er hat "die andere" Variante der Platine, die nahezu keine aktiven Bauteile besitzt, meine aber sehr wohl:

Die Wirklichkeit ist bekanntlich nur eine Illusion, die durch den Mangel an Alkohol hervorgerufen wird.

Offline RealLarry

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Re: Anleitung für Gotek im SF354-Gehäuse mit Schickschnack
« Antwort #1 am: Mi 28.03.2018, 16:26:10 »
Also habe ich erst einmal ausgemessen, wo die 5V und 12V überhaupt anliegen und testete, ob Elektronik und Gotek mit ausschließlich 5V auskommen:
Die Wirklichkeit ist bekanntlich nur eine Illusion, die durch den Mangel an Alkohol hervorgerufen wird.

Offline RealLarry

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Re: Anleitung für Gotek im SF354-Gehäuse mit Schickschnack
« Antwort #2 am: Mi 28.03.2018, 16:27:18 »
Bingo, ja tun sie!

Mein Plan war ursprünglich, ein modernes 5V Stecker-Schaltnetzteil zu verwenden
und ihm einen 5-Pol DIN-Stecker zu verpassen:
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Offline RealLarry

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Re: Anleitung für Gotek im SF354-Gehäuse mit Schickschnack
« Antwort #3 am: Mi 28.03.2018, 16:27:58 »
aber ich entschied mich dann dafür, das neue Netzteil so zu belassen wie es ist, und dafür dem SF354-Gehäuse einen Extra-Stromanschluss zu verpassen.
Dazu maß ich, wo ich am Ein-Aus-Schalter die 5V und wo die Masse abgreifen kann:
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Offline RealLarry

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Re: Anleitung für Gotek im SF354-Gehäuse mit Schickschnack
« Antwort #4 am: Mi 28.03.2018, 16:28:48 »
Kabel dran, ein Loch in das Seitenteil gebohrt (Achtung! Gehäuse- und Platinenbedingt gibt es für das Loch nicht viel Auswahl), Isolierband an Kabel/Stromanschluss und fertig ist dieser Teil.
« Letzte Änderung: Mi 28.03.2018, 16:32:33 von RealLarry »
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Offline RealLarry

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Re: Anleitung für Gotek im SF354-Gehäuse mit Schickschnack
« Antwort #5 am: Mi 28.03.2018, 16:29:31 »
Nun zum Gotek selber.
Das Floppy-, wie auch das Stromkabel von Platine zum Gotek ist zu kurz und müssen ausgetauscht werden. Außerdem ist der Floppyanschluss des Gotek genau "andersherum" belegt als das Original-Laufwerk, also muss das Floppykabel gedreht werden

Jumper des Gotek auf "S0", einen Piezo auf "JB" und ein 0.91" OLED an den Anschluss, wo zuvor die originale Segment-Anzeige des Goteks angeschlossen war.
Die Aussparung der Segment-Anzeige ist leider nicht breit genug für das OLED, also habe ich dezent mit einer Feile 4mm weggehobelt und abschließend das OLED mit Heißkleber fixiert.
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Offline RealLarry

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Re: Anleitung für Gotek im SF354-Gehäuse mit Schickschnack
« Antwort #6 am: Mi 28.03.2018, 16:30:16 »
Das Gotek in den Laufwerkskäfig schrauben, Deckel druff, falls noch nicht geschehen die Platine schon einmal aufsetzen, alle Kabel kontrollieren und ggf. anschließen, vielleicht noch einmal alles testen und DANN den Gehäusedeckel montieren.

Schick. Und funktioniert :)
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Offline RealLarry

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Re: Anleitung für Gotek im SF354-Gehäuse mit Schickschnack
« Antwort #7 am: Mi 28.03.2018, 16:36:44 »
...und wer Fragen oder Verbesserungsvorschläge hat, gerne her damit.
Falls es noch keinen Artikel in der ST zum Gotek gab, darf diese Anleitung dazu gerne übernommen, verändert und verwendet werden. Oder falls MJaap fragt, ja, ich wäre bereit, das ggf. noch auszuarbeiten und ihm als Artikel zu überlassen.
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Offline 1ST1

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Re: Anleitung für Gotek im SF354-Gehäuse mit Schickschnack
« Antwort #8 am: Mi 28.03.2018, 21:58:34 »
Du hast die Platine mit dem MIcrocontroller drin. Hast du die Platine so belassen wie sie ist, und der Gotek funktioniert damit komplett problemlos?
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Offline RealLarry

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Re: Anleitung für Gotek im SF354-Gehäuse mit Schickschnack
« Antwort #9 am: Do 29.03.2018, 08:59:39 »
Moin!

Du hast die Platine mit dem MIcrocontroller drin. Hast du die Platine so belassen wie sie ist, und der Gotek funktioniert damit komplett problemlos?

Ja, bis auf das anlöten der neuen 5V-Stromversorgung und Masse ist auf der Platine alles wie zuvor. Ich war mir sicher, dass die Platine keine 12V benötigen wird.
Als ich das ganze Original SF354 auseinandergebaut hatte, war das testen der Platine zusammen mit dem Gotek ja kein Problem. Und es hätte ja nicht viel schiefgehen können, nur weil die 12V fehlten :)
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Offline RetroKid

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Re: Anleitung für Gotek im SF354-Gehäuse mit Schickschnack
« Antwort #10 am: Do 29.03.2018, 11:16:43 »
Wirklich schick! Ich hätte versucht, den Netzteilanschluss irgendwie doch ans hintere Ende zu verfrachten.
Danke für die ausführliche Beschreibung!
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Offline RealLarry

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Re: Anleitung für Gotek im SF354-Gehäuse mit Schickschnack
« Antwort #11 am: Do 29.03.2018, 13:49:15 »
Gern geschehen. Ich gebe gerne auch mal etwas zurück :)
Den Netzteilanschluss hätte ich auch gerne auf der Rückseite gehabt, aber wie gesagt gibt das Gehäuse nicht viel Auswahl her, ständig sind irgendwelche Bauteile, Platinen oder Plastikteile im Weg.
Und da das neue Netzteil einen gewinkelten Stecker hat, wäre es auf der Rückseite auch wieder irgendwie immer im Weg gewesen.
Da bin ich den kleinsten Kompromiss eingegangen und kann prima damit leben :)
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Offline 1ST1

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Re: Anleitung für Gotek im SF354-Gehäuse mit Schickschnack
« Antwort #12 am: Do 29.03.2018, 23:15:29 »
Ich habe es einfach beim Original-Netzteil belassen. Außerdem habe ich den Laufwerks-Ausschnitt nicht so stark vergrößert.
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Offline TPAU

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Re: Anleitung für Gotek im SF354-Gehäuse mit Schickschnack
« Antwort #13 am: So 13.01.2019, 19:11:37 »
Coole Sache!
Kurzzeitig hab ich das bei meiner SF314 auch mal angedacht. Aber da ich das Laufwerk für meinen 520ST brauche (das NEC Zweitlaufwerk ist leider nicht kompatibel genug), bin ich wieder davon ab gekommen.
Und als ich die 314 von innen sah, zwecks Reinigung, hatte sich das erst recht erledigt. Völlig anderes Flachkabel und Stecker.
Siehe hier: https://flic.kr/s/aHsmyrFUTL

Für ein Gotek muss jetzt mein grad erworbener 1040STF herhalten.  ;)

Offline vad4r

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Re: Anleitung für Gotek im SF354-Gehäuse mit Schickschnack
« Antwort #14 am: Di 15.01.2019, 06:34:59 »
Wie macht man das eigentlich mit dem Booten, gibt es so etwas wie einen Selector oder erkennt der Atari, in welchen LW eine "Diskette" eingelegt ist und bootet denn vom LW B (Gotek)?
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Offline 1ST1

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Re: Anleitung für Gotek im SF354-Gehäuse mit Schickschnack
« Antwort #15 am: Di 15.01.2019, 07:03:49 »
DS0 und DS1 sind Signale, die vom Yamaha-Soundchip erzeugt werden. Setze den Yamaha auf einen Zwischensochel und vertausche per 2-fach-Umschalter DS0 und DS1 auf dem Zwischensockel. Fertig ist der Bootselector. Bei manchen Platinenlayouts (z.B. STE) sind Lötbrücken für genau diesen Zweck dam wo man das vertauschen kann, auch hier kann man einen Schalter anlöten.
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Offline kolli

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Re: Anleitung für Gotek im SF354-Gehäuse mit Schickschnack
« Antwort #16 am: Di 15.01.2019, 10:36:54 »
Wie macht man das eigentlich mit dem Booten, gibt es so etwas wie einen Selector oder erkennt der Atari, in welchen LW eine "Diskette" eingelegt ist und bootet denn vom LW B (Gotek)?

Der Atari bootet nur von A:, daher ist eine Modifikation wie 1ST1 sie vorschlägt erforderlich.
Das Gotek kann man in verschiedenen Modi betreiben. Am einfachsten ist der Modus, bei dem das Image AUTOBOOT.HFE immer nach dem Einschalten automatisch gemountet ist. Darauf befindet sich dann eine File-Selector-Software, mit der man die Game-Images einfach auswählen kann.

Offline Arthur

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Re: Booten von Drive B:
« Antwort #17 am: Di 15.01.2019, 19:11:47 »
Hier sind schon eine Menge Infos zusammengetragen worden:

https://forum.atari-home.de/index.php?topic=6890.0

Offline Neueralteruser

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Re: Anleitung für Gotek im SF354-Gehäuse mit Schickschnack
« Antwort #18 am: Di 15.01.2019, 22:15:20 »
Coole Sache!
Kurzzeitig hab ich das bei meiner SF314 auch mal angedacht. Aber da ich das Laufwerk für meinen 520ST brauche (das NEC Zweitlaufwerk ist leider nicht kompatibel genug), bin ich wieder davon ab gekommen.
Und als ich die 314 von innen sah, zwecks Reinigung, hatte sich das erst recht erledigt. Völlig anderes Flachkabel und Stecker.
Siehe hier: https://flic.kr/s/aHsmyrFUTL

Für ein Gotek muss jetzt mein grad erworbener 1040STF herhalten.  ;)
Was ist das denn fürn SF314 Floppyanschluß (Bild 1&2)? Bei mir ist eine Eingangsplatine mit Flachband und echtem Shugart drin ähnlich Bild 3
Wiviele unterschiedliche Floppyaufbauten hatte wohl die ST-Serie?
Gruß
Burkhard Mankel

Juli 2019: Ich hoffe ich werde mal endlich die Zensur los, damit ich meine vor Rechtschreibfehler strotzenden Beiträge wieder editieren kann ...

14.10.2015: Eine Hoffnung, die sich scheinbar in diesem Leben nicht mehr erfüllt !!!
Naja - das wird wohl in diesem Leben nix mehr !!!

Offline Neueralteruser

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Re: Anleitung für Gotek im SF354-Gehäuse mit Schickschnack
« Antwort #19 am: Di 15.01.2019, 22:49:58 »
DS0 und DS1 sind Signale, die vom Yamaha-Soundchip erzeugt werden. Setze den Yamaha auf einen Zwischensochel und vertausche per 2-fach-Umschalter DS0 und DS1 auf dem Zwischensockel. Fertig ist der Bootselector. Bei manchen Platinenlayouts (z.B. STE) sind Lötbrücken für genau diesen Zweck dam wo man das vertauschen kann, auch hier kann man einen Schalter anlöten.
Ich würde nicht den kompletten Soundchip - falls man zum Löten überhaupt an ihn muß - sockeln! Pin 19 und 20 platinennah abknipsen, von einem Flachband 4 Leiter abspleißen, deren innenleiter einer Seite kommen entweder an die Plaine oder an den Chip und Equivalent die Außenleiter an die noch offene Seite. An die andere Seite des Flachbandes kommt der Schalter nach Grafik 1 (Innenbahnen an die Mittenkontakte)! Ich würde aber (beim 520er) an den den Buchsen vorgeschalteten Entstördrosseln den Signaltausch vornehmen! Bei einem 1040 STf dürfte das aber Schwieriger sein, und im Mega ST gibt es Lötbrücken!
Gruß
Burkhard Mankel

Juli 2019: Ich hoffe ich werde mal endlich die Zensur los, damit ich meine vor Rechtschreibfehler strotzenden Beiträge wieder editieren kann ...

14.10.2015: Eine Hoffnung, die sich scheinbar in diesem Leben nicht mehr erfüllt !!!
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