Der Unterschied zwischen Soll- und Istwert ist wohl das, was man gerne hätte.
Dadurch, dass alles in Sachen Atari heutzutage Hobbyprojekte sind, ist das mit der Differenz wohl schwierig oder schwieriger als noch vor ca. 15 Jahren. Das wird sich auch nicht mehr ändern. Im Grunde hilft da nur mitzuhelfen, denke ich.
Andererseits sind die hier teilweise gewünschten Beschleunigerkarten mit eigener CPU, eigenem RAM, eigener Grafikkarte, HD- und Ethernet-Interface ohnehin fast ein kompletter neuer Rechner.
In der Tat wobei es solche "neuen Rechner" schon gab oder gibt:
1. Wenn es darum geht, möglichst viel Rechenpower unter der Haube zu haben, dann ist wohl die Firebee in Sachen Atari das non plus ultra. Nachteil der Biene aus meiner Sicht: Nur sehr umständlich erweiterbar (Barebone etc.) und die Kompatiblität zu einigen wichtigen Programmen noch nicht hergestellt.
2. Man möchte starke Rechenpower und gute Kompatiblität und ein System, was sich einfach erweitern lässt. Dann müsste eine Milan her. Nachteil: Den gibt's nicht mehr. Wäre aber ein Nachbau vielleicht möglich? Wenn solch ein Board zwischen 300 € und 400 € kostete, dann wäre das wohl für viele eine sehr gute Lösung, um alte, liebgewonnene Software weiterzunutzen und sogar ein ganz klein wenig im Netz zu surfen oder nebenbei Musik zu hören.
3. Man möchte starke Rechenpower und maximale Kompatiblität. Dann sollte man im Besitz eines Falcons sein und Bastelei nicht scheuen und den Falken dopen ohne Ende mit einer CT60 und/oder dergleichen. Nachteil: Man muss auf Bastelei stehen und das auch können. Die Bechaffung der Beschleunigerkarten dürfte schwer fallen und ein Falcon fällt einem auch nicht so einfach in die Hand. Im Grunde liegt man dann mehr Geld dafür auf den Tisch als für eine Firebee oder einen möglichen Milan Nachbau.
4. Etwas mehr Rechenpower als ein ST und maximale Kompatiblität: Da fiele mir der TT ein. Sicherlich auch ein Standard Falcon in gewisser Weise. Auch ein FPGA-Board käme in Frage mit einem entsprechenden 68030 Core. Nachteil: Alles Originalhardware, die schon etwas seltener ist außer der FPGA Core, den es noch nicht in freier Wildbahn gibt.
5. Wenn's nur darum geht in Erinnerungen zu schwelgen und ein wenig rumzuprobieren etc., dann ist sicherlich der ST weiterhin sehr gut. Auch die entsprechenden FPGA-Clones sollte in dieser Hinsicht ihren Dienst gut verrichten. Vorteil: STs gibt's fast wie Sand am Meer und entsprechende FPGA-Clones sind auch verfügbar.
2., 3. und 4. stellen zur Zeit mehr oder minder die Differenz dar. 1. und 5. sind die Optionen die einem fast sofort zur Verfügung stehen, wenn es um Atari Hardware geht. Dazwischen fehlt schon irgendwie etwas, finde ich. Wenn man mich jetzt fragte wie man das Dazwischen am besten füllen könnte, dann würde ich sagen, dass Lösung 2 wohl noch mit am besten wäre und entsprechende Erweiterungskarten oder eine Erweiterungskarte mit FPGA, die alle fehlenden Wünsche abdecken kann. Das ist aber alles utopisch. Vielleicht kann man ja bestehende Projekte entsprechend ausbauen, aber dann müssen Leute echt zusammenarbeiten und Resourcen bündeln. Insofern sehe ich eine Eierlegendewollmichsau-Erweiterungskarte für den ST eher schwierig. Meine Meinung.