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Könnte für ACP wichtig sein: NXP kauft Freescale

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grishnak:
Mal ganz kurz und provokativ, bei mir kommt das folgende Gefühl rüber bei den meisten, die jetzt die Firebee stark kritisieren und vorallem nicht verstehen, warum sich Leute für so ein Nischenprodukt interessieren: "Ich hab keinen Spaß mehr mit dem Atarikram, also sollen gefälligst die anderen auch keinen Spaß mehr damit haben..." Punkt!

Nervengift:

--- Zitat ---Mal ganz kurz und provokativ, bei mir kommt das folgende Gefühl rüber bei den meisten, die jetzt die Firebee stark kritisieren und vorallem nicht verstehen, warum sich Leute für so ein Nischenprodukt interessieren: "Ich hab keinen Spaß mehr mit dem Atarikram, also sollen gefälligst die anderen auch keinen Spaß mehr damit haben..." Punkt!
--- Ende Zitat ---

Den Eindruck könnte man bekommen. Ich denke, dass viele die Sache nüchterner sehen und sie aus dieversen Gründen einen anderen Bezug zu den alten Dingen haben wie andere. Das ist ja auch in Ordnung. Alles in allem kein Grund uns deswegen hier die Köpfe heiß zu reden, denke ich. Soll doch jeder wie er will. ;D

Ich persönlich finde Emulatoren dann sinnvoll, wenn man die Hardware zu einer entsprechenden Software nicht mehr hat und man diese Software unbedingt weiternutzen möchte. Aktuelle Atari Software wie z. B. Netsurf in Aranym zu nutzen, macht für mich wenig Sinn, weil das kann ich im Grunde viel praktischer mit den entsprechenden Programmen unter Windows, OS X oder Linux machen. Aber wenn jemand Netsurf unter Aranym nutzt, dann will ich ihn deswegen nicht gleich verdammen.

Im übrigen wird ja niemand gezwungen eine Firebee zu kaufen. Wir Menschen sollten uns dahingehend - zumindest in weiten Teilen Europas - frei entscheiden können, was wir kaufen und was nicht. Ob etwas einen Nutzen hat oder nicht und ob etwas ein teures Spielzeug ist oder was auch immer, jeder hat das Recht, wenn's ihm gefällt, sich sowas zuzulegen, denke ich. Oft ist dann nur der Preis das Problem. ;D Und ja, die Firebee ist nicht so günstig wie z. B. MIST. MIST ist aber auch ein kommerzielles Projekt und ich weiß z. B. nicht wo die MIST-Platinen gerfertigt werden und von wem. Für eine Kaufentscheidung mag das auch eine Rolle spielen und man sollte schon in der Lage sein, die Gründe des jeweils anderen zu respektieren, die zu einer Kaufentscheidung geführt haben oder nicht.

Bei der Firebee gibt es noch eine Menge Baustellen, was u. a. auch daran liegt, dass die Leute, die für die Biene entwickeln, mit deren Funktionsumfang zufrieden sind. Alles andere steht für sie erstmal hinten an. Das zumindest denke ich. Sicherlich sind in dieser Hinsicht kommerzielle Produkte im Vorteil. Dort muss auf Kundenwünsche eingegangen werden, wenn die Kunden entsprechend Druck machen. Allerdings sind wir in Sachen Atari, TOS etc. im Grunde sowas von Niesche, dass viele große Projekte nur noch gelingen, wenn die Community auch mitmacht, fürchte ich. Hat sicherlich alles Vor- und Nachteile und jeder sollte für sich selbst entscheiden können und dürfen, was er besser findet oder auch nicht.

Und ich habe noch etwas interessantes im Netz gefunden:


--- Zitat ---I do have an Aranym set-up on the Mac. It's a bit of a beast to get out of the box and feels curiously old fashioned in that respect. It's also more GEM compatible and drifting away from any reference to original hardware. However, with Thing 1.29 for a desktop, it looks very nice and does well with things like zView and Aniplayer :)

I await the new version of Hatari with FastRAM and 060 emulation with great interest!
--- Ende Zitat ---

Darauf die Antwort:


--- Zitat ---The Joy of Sticks: Basically, I want a Firebee but can't afford it. :) The idea of using a TOS compatible as my day-to-day computer for browsing the Internet, email and uni work is mind-blowing.
--- Ende Zitat ---

Nachzulesen auf dieser Seite (auch ohne dort angemeldet zu sein): https://www.facebook.com/thejoyofsticks?fref=ts

Die Postings befinden sich unter den Kommentaren zu dem Youtubevideo über den GEM-Desktop.

Die haben sich auch nicht gegenseitig die Köpfe abgerissen, weil der eine das benutzt und der andere gerne jenes nutzen würde. Mag vielleicht auch daran liegen, dass wie Deutsche doch eher streitsüchtig sind. >:D Ist ja aber nicht unbedingt von Nachteil.

In diesem Sinne lasst und alle lieb haben und letzten Endes befruchtet oder bestäubt das eine ja das andere. (Gerade auch wenn Bienen im Spiel sind.) :P

Mathias:
Hallo Michael!
Da sind ja sehr sehr viele Punkte auf die ich gerne antworten würde. Also zuerstmal auf dieses kürzere Posting von Dir:


--- Zitat von: ST-Oldie am Sa 06.06.2015, 21:15:16 ---
Ich hatte damals mal auf einer Messe mir den Pegasos angeschaut und auch mit blan gesprochen. Die waren durchaus aufgeschlossen, auch ein Atari TOS auf dem Pegasos zu sehen, auch wenn sie selbst keine Erfahrung mit Atari hatten. Die wollten wohl die Nutzerbasis einfach vergößern. Ich hatte damals ernsthaft darüber nachgedacht, ein TOS auf den Pegasos zu portieren. Aufgrund der Größe des Projekts und weil ich keine Idee hatte, wen man mit ins Boot holen kann, ist das nicht verfolgt worden. Diejenigen, die sich zum ACP Team zusammengefunden hatten, waren ja alles Hardwareentwickler. Die hatten Angst (oder sollte ich besser schreiben Respekt) vor einer großen Softwareentwicklung. Statt einer Portierung von TOS auf den PPC haben sie es für leichter gehalten, einen Atari Clone zu entwickeln, der mit dem FPGA ja so kompatible ist, daß ein Original TOS läuft.

Es wäre damit auch nicht nötig gewesen, eine weitere Hardware zu entwickeln. Oder damit bei anderen Nischen hausieren zu gehen, Einfach den Pegasos nutzen und man hätte Hardware gehabt.

--- Ende Zitat ---

Wie Matthias Jaap weiter oben schon angemerkt hat, sind viele der Debatten schon sehr sehr alt. Sicher seit dem Milan II-Aus ;-). Aber trotzdem kurz zum PPC und der Idee den Pegasos zu nutzen. Das Problem bei "Atari" am PPC ist ja nicht nur das Betriebssystem, sondern die Anwendungssoftware. Ich bin fest davon überzeugt, daß wir als komplette Community ein brauchbares PPC-TOS-System nicht mehr hinbekommen hätten. Selbst wenn das TOS und MiNT selbst noch geklappt hätten, wäre ja für die 68k-Programme nur die komplette Neukompilierung oder eine Vollemulation in Frage gekommen. Und Emulatoren gibt es bereits zur Genüge. Auch hätte eine Spezielle Hardware mit Emulator nur sehr bedingt Sinn gemacht. Mit den 4 Compilern die wir jetzt haben die 68k und ColdFire Binaries erzeugen können, klappt das Alles recht gut.
Ganz anders wäre es u.U. gewesen, wenn die PPC-Erweiterungskarten tatsächlich erschienen wären und schon die ein oder andere PPC-Software vorhanden gewesen wäre. Dann hätte man einen Grundstock gehabt, auf dem amn aufsetzen hätte können. Wobei ob das wirklich eine gute Lösung gewesen wäre – siehe Probleme im Amiga-Lager – wage ich zu bezweifeln. Dazu kommt auch noch daß der PPC ja ein echt teurer Prozessor ist.

Insofern hast Du recht mit Deiner Einschätzung daß ein TOS am PPC für ein zu umfangreiches Projekt gehalten wurde und die Entscheidung zugunsten eines ColdFire-Klons ausgefallen ist (wenn auch lange vor meiner Zeit). Ausgangspunkt des Projektes war aber immer "Neue TOS Hardware" und keine generelle Frage "wie geht es weiter".

Und dann zum ACP und Deiner Annahme daß sich da Hardwareentwickler zusammengefunden haben. Das stimmt so nicht. Die Hardware ist von Medusa also Fredi Aschwanden. Ein paar Leute haben schon Ahnung von Hardware, aber das hält sich sehr in Grenzen. Der Punkt war, daß Didier schon vor dem ACP-Reloaded, das TOS auf den ColdFire Evaluationboards zum Laufen gebracht hatte. Es gab also das System dafür schon als wir 2009 neu angefangen haben.
Aber ganz falsch liegst Du mit Deiner Annahme daß wir gehofft haben "daß die Software ein Selbstläufer wird" auch nicht. Der Ausgangspunkt war daß Medusa gesagt hat daß sie die Software nicht leisten können, falls ich jedoch ein Team finde daß sich darum kümmern würde, die Hardware schon hergestellt werden könnte. Das war eigentlich die selbe Vorgangsweise wie beim Hades damals, wo nicht mehr als das TOS und ein paar wenige Basics geliefert wurden. Selbst die ST/TT-Ram Teilung wurde damals von extern programmiert – und das hat damals niemanden gestört, da niemand die Lieferung von Treibern diverser Art erwartet hätte.
Bei der FireBee jetzt hat das über weite Strecken auch gut geklappt. Der Ethernet-Treiber ist ja so ein Erfolgsbeispiel, wobei m0n0 erst überhaupt durch die FireBee zum Atari kam.

Jedenfalls haben wir dann soviel Zuspruch bekommen, und es waren so viele Leute aktiv, daß die Idee des Komplettpakets mit MiNT-Setup usw. entstanden ist. Das ist einerseits ein Segen, weil ein neues System, daß mit vorinstalliertem Multitasking und 50 Programmen ausgeliefert wird, auch für "Ehemalige" oder Neueinsteigende interessant ist, andererseits ist es ein Fluch, weil wir – also das Projekt – jetzt oft so wahrgenommen wird, als ob es für Alles verantwortlich wäre, inkl. der ganzen Anwendungssoftware. Meine Support-Haupttätigkeit ist eigentlich Software erklären und TOS-Bedienung erläutern, … ;-)

Mathias:
Ein Punkt auf den ich auch gleich antworten muß, da wir darüber schon so viel debattiert haben (hauptsächlich im englischen Forum).


--- Zitat von: ST-Oldie am Sa 06.06.2015, 21:13:51 ---
--- Zitat von: Mathias am Fr 05.06.2015, 18:54:53 ---Ein Win oder aktuelles X kommt mir nicht ins Haus, und die Unix-Logik ist vollkommen fremd für mich,
--- Ende Zitat ---

MINT versucht aber, den Posix Standard zu erfüllen und damit UNIX ähnlich zu sein.

--- Ende Zitat ---
Nein! Definitiv nicht.
MiNT ist Unix-kompatibel. MiNT kann komplett auf GEM aufbauen, und genau das hat Jo Even auch mit dem FireBee-Setup und den weiteren "Distributionen" wie Vanilla-MiNT – dank dem ACP – gemacht. Da sind lediglich GEM-Programme dabei, und alles ist wie aus dem TOS gewohnt in der graphischen Oberfläche zu bedienen bzw. konfigurierbar. Eine shell gibts von Haus aus nicht. Das das geht, habe ich aber selber erst lernen müssen. Aber es ist ein Segen, da Generationen von Atari-Anwendern angenommen haben MiNT ist sowas "wie ein Linux am Atari". Dabei ist es ein Multitaskingaufsatz, der nur mit GEM auch perfekt arbeitet! Auf Wunsch kann man natürlich die ganzen Unix-Tools ebenfalls installieren und nutzen, aber notwendig sind die in keinster Weise! Nur hats 20 Jahre fast niemand gemerkt, weil Kommandozeilen eintippen für Viele offensichtlich cool ist. :-p

1ST1:
Dem Nervengift seinen ersten beiden Absätzen in seinem letzten Posting stimme ich zu. Ich habe mit meinen Ataris Spaß, aber ich brauche sie weder zur Bildbearbeitung, Internet surfen, Emails zu lesen/schreiben, noch einige andere "moderne" Sachen. Es ist zwar witzig, dem TT dabei zuzusehen, wie er sich mehrere Minuten an einem "kleineren" JPG abmüht, bis er es endlich darstellt, aber brauchbar ist das nicht, selbst bei etwa Faktor 10 wie es auf der FB sein dürfte. Immer noch zu langsam, zumal das Bild bevor ich es auf den TT loslies, schon auf dem PC von 10 MPixel deutlich runterskaliert habe. Es ist schön, dass das alles irgendwie geht, zumindestens aber nur eingeschränkt, wenn ich das mal mit heutigen PCs, Macs usw. vergleiche, aber dafür brauche ich den Atari nicht. Für mich ist das ist mehr eine nostalgische Sache. Einen ATARI-kompatiblen Recher heute als EINZIGEN Rechner zu nutzen, damit würde ich eingehen, da das System zu viele Grenzen hat, die schonmal bei der Auswahl an Software anfängt. Deswegen ist für mich die Firebee mehr oder weniger sinnlos. Aranym ist zum damit rumbasteln und mit den neuen Sachen experimentieren da interessanter. Der Kreis derjenigen, die aus der FB richtig Nutzen ziehen können, den sie mit Aranym oder Originalhardware nicht haben können, dürfte insgesamt sehr sehr klein sein. Und je kleiner die Stückzahl, desto teurer, manch einer würde hochtrabend "exklusiver" sagen. Und kleine Stückzahl bedeutet halt auch, dass ein Lieferant auf einen Hersteller solch kleiner Stückzahlen nicht angewiesen ist, gerade im Massenproduktionssegment Chipherstellung. Daher hat solch ein Hersteller keinerlei Sicherheit vom Chiphersteller, es besteht eine sehr einsietige Abhängigkeit. Nicht umsonst werden heute ja sogar schon PCs auf PCs virtualisiert, um sich eben von konkreter Hardware unabhängig zu machen, genau das was eben auch Aranym (oder Hatari) macht.

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