Bei der Durchsicht meiner "neuen" Erungenschaft - nämlich alter ST-Computer-Zeitschriften eine kleine Umrüstanleitung in die Hände gefallen, die vor allem Anwender der "kleinen" kompakten ST interessieren könnte, die ihrem Liebling noch keine Hardware-Uhr spendierten. Das möchte ich hier als Tipp weitergeben: Die Schaltung basiert auf der Idee, den Tastaturprozessor zu Puffern, dh. Dauerstrom anlegen. Wenn man die Schaltbilder aller ST/TT vergleicht, kann man feststellen daß die Pins 4,5,7 und 21 zusammen auf +5V liegen. Diese dürfen verständlicher Weise am Ende auch nicht mehr am Rechnerstrom verbunden sein, da man sonst alle möglichen Teile des ST unter Dauerstrom setzt, was nicht nur zu hohe Belastungen der Akkus zur Folge haben dürfte! Auch werden wir Modifikationen nicht am Prozessor vornehmen, um einen möglichst rückstandlosen Rückbau möglich zu haben. Noch zu bedenken ist, daß man mit einem Druck auf die Reset-Taste einen Reset auch an die Tastatur schickt, was auch die Timer wieder nullt! Darum sollte man auch die Reset-Funktion des Chips vor solchen ungewollten Ereignissen bewahren. Idealer Weise ist das der Pin 6. An einer 40pol. Zwischenfassung - Entgegen den Abbildungen der originalen Anleitung, die eine Präzisionsfassung zeigen, empfehle ich eine 0-8-15 Fassung ... - werden nun die Pins 4-7 und 21 hochgebogen. nun werden die Pins 4,5,7 und 21 direkt über kurze Litzen miteinander verlötet. am Pin 4 lötet man noch eine längere Leitung (*) an, die später mit dem
+ der Akku(s) verbunden wird. Nun benötigt die Tastaturprocessor einen kleinen "Anstoß" durch einen Reset, um überhaupt anzulaufen. Das realisieren wir durch einen Taster, den man per Hand auslösen kann. Zudem muß die Reset Leitung über einen
(nachgetragen:) 10K-Widerstand an einer Stromquelle liegen. Wir bereiten nun also den Wid so vor, daß das eine Beinchen auf 180° abgewinkelt wird An der nun längeren freien Fläche löten wir eine Leitung einer Zwillingslitze an. Der Widersrand wird dann an Pin 6 und Pin 7 verlötet, so daß das Beinchen mit dem Kabel am Pin 6 anliegt. Wer auf die Ladeschaltung verzichten will, kann sich jetzt direkt um den Akkuhalter bemühen. Da ich keine Anbieter für passende 4,8V Zellen gefunden habe und in diesem Fall auch die Stromabgabe weniger wichtig ist, empfehle ich möglichst leistungsstarke (längere Wirkungszeiten) handelsübliche 1,2V AA(A)-Zellen (Mikro oder Mignon) und so einen Halter ...:
... den man sich erreichbar und möglichst nahe des Tastaturprozessor auf dem Abschirmblech des ST fixiert.
(*) Wenn man sich für den oberen Halter entscheidet, nimmt man einen sogenannten Battericlip und lötet die rote Leitung statt dem Kabel an Pin 4 unserer vorbereiteten Fassung, das Schwarze Kabel kann man später an einer der vielen vorhandenen Massebrüken nahe des Prozessors anlöten.
Wenn man dann noch einen Platz für den Taster gefunden und die Akkus bestückt hat, heben wir vorsichtig den Prozessor aus der Fassung (evtl muß er dazu mit einem Schraubendreher mit sanfter Gewalt ausgehebelt werden) und setzen die Fassung ein - wobei die noch freie Leitung
(nachgetragen:) für den Taster mit dem Pin 1 der Fassung verklemmt wird - und setzen hier den Prozessor wieder ein. Nach dem Zusammenbau muß man - wie auch nach jedem Akkuwechsel - bei der Bootphase beim ersten Einschalten einmal kurz Reset drücken, um die Tastatur "anzuwerfen". Auch darf man nicht mehr das alte
CONTROL.ACC, sondern muß das vom Blitter-TOS oder neuer (15329) anwenden, da das alte nicht die Zeit aus dem Tastaturchip zum Rechner überträgt, sondern die Zeit im Tastaturprozessor kaputtschreibt! Wer auf das Kontrollfeld verzichten kann sollte es deaktivieren, sobald einmal die Zeit gesetzt wurde!
Fortsetzung (Ladeschaltung) folgt ...
edit: habe eben festfestellt, daß der Wert des Widerstandes nicht deutlich hervorgeht - und das eben verbessert!Außerdem darf man beim Zusammenbau nicht den Taster vergessen