Autor Thema: Atari Netzteile 1040ST/STE/Falcon/TT Spannungsprobleme was tun?  (Gelesen 33277 mal)

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Offline Arthur

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Hallo zusammen, Ich habe das ein oder andere Atari Netzteil das schon etwas schwach auf der Brust ist. Eins davon lies sich, per vorhandenem Poti, dazu bewegen statt 4,7V nun wieder die erwarteten 5V oder auch etwas mehr (5,3V) zu erzeugen. Bei den Geräten ohne Poti müßte doch mit etwas Bastelei auch eine leichte Erhöhung der Spannung möglich sein... wenn das Netzteil soweit noch ok ist. Weis da wer wie man das machen müsste?

Es geht wirklich nur um 0,3V mehr... auf dem 5V Zweig und um 0,7V mehr auf dem 12V Zweig. Irgendwo hab ich zumindest für den 5V Zweig auf einer Webseite mal etwas dazu gelesen... damals hatte ich dafür aber keine Verwendung. Keine Ahnung ob auch schon das Austauschen der Kondensatoren allein helfen würde, wobei diese optisch keine Auffälligkeiten zeigen. Fühle mich dann sicherer wenn ich z.B. einen erweiterten ST oder Falcon habe und die Spannungen nicht am unteren Ende angesidelt sind. :D >:D

guest522

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Re: Atari Netzteile 1040ST/STE/Falcon/TT Spannungsprobleme was tun?
« Antwort #1 am: Mi 10.04.2013, 08:14:14 »
Hallo Arthur,

ich kann nur raten Netzteile ordentlich zu überholen bzw. überholen zu lassen oder auszutauschen. Ich denke alle ATARI Netzteile aus den 80ern erreichen nun langsam ihr Verfallsdatum und halbgare Reparaturen töten mittelfristig nur unsere geliebten Schätzchen.
In unsere Autos schütten wir in der Regel ja auch kein gepanschtes Benzin. ;)  Bei meinem Motorrad besteh ich sogar auf einen Vorkoster. ;D

Offline 1ST1

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Re: Atari Netzteile 1040ST/STE/Falcon/TT Spannungsprobleme was tun?
« Antwort #2 am: Mi 10.04.2013, 08:16:26 »
Das könnten die großen Elkos sein, die langsam an Kapazität verlieren.
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Arne

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Re: Atari Netzteile 1040ST/STE/Falcon/TT Spannungsprobleme was tun?
« Antwort #3 am: Mi 10.04.2013, 08:54:22 »
Das könnten die großen Elkos sein, die langsam an Kapazität verlieren.
Denke auch, dass es das sein könnte. Alles, was dicke Backen macht, d.h. Deckel wölbt sich, austauschen und durch baugleiche Typen ersetzen.
So konnte ich meinen 25Jahre alten Yamaha Audioverstärker selbst reparieren. Seit Jahr und Tag nicht benutzt, kam an den LS nur das Vorverstärkersignal an. Drin waren zwei 10000µF (oder noch größer) Elkos mit dicken Backen. Für 10,-/Stk. Ersatz bestellt, eingelötet und... Selbst ist der Mann :D ...et lüppt.

@1ST1: Bei elpro gibt es passenden NT-Ersatz?

Edit: Beim Einschalten Schutzbrille tragen! Falls ein Elko verkehrt rum eingelötet wurde ;)
« Letzte Änderung: Mi 10.04.2013, 08:58:37 von Arne »

Offline Lukas Frank

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Re: Atari Netzteile 1040ST/STE/Falcon/TT Spannungsprobleme was tun?
« Antwort #4 am: Mi 10.04.2013, 11:59:14 »
Hier etwas als Anregung zur Netzteil überholung ...

http://exxos.www.idnet.com/IMPULSE/atari/last/psu/index.htm

Offline neualtuser

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Re: Atari Netzteile 1040ST/STE/Falcon/TT Spannungsprobleme was tun?
« Antwort #5 am: Mi 10.04.2013, 13:24:23 »

Nur weil 1 Siebelko schlecht war, hats mir beim Vollvestärker die Primärwicklung verdampfen lassen. ::)
Mitlerweile wird sowas bei den alten geräten als erstes geprüft ;D
Bauteile gibts meist noch, den Trafo neu zu bekommen wird mich noch einiges Kosten :'(

@Arthur
Ich habe für solche umbauten immer restpostennetzteile geholt und entsprechend umgestrickt.
/TT-VME/ Rhotron Umbau

P.s. Leider gibt es hier einen Phantasielosen User der eine Verwechselung hervorruft.
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Offline 1ST1

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Re: Atari Netzteile 1040ST/STE/Falcon/TT Spannungsprobleme was tun?
« Antwort #6 am: Mi 10.04.2013, 15:40:54 »
Die hier sollten ausreichen, 35 Watt 5/12V mit geschlossenem Gehäuse oder 45 Watt 5/12V ohne Gehäuse. Ohne Gehäuse gibts mit zwei Spannungen erst ab 45 Watt, 35 Watt sollten aber für einen 1040ST/STE eigentlich reichen. Ich würde aber aus Sicherheitsgründen das mit geschlossenem Gehäuse nehmen, nicht dass man da aus versehen beim Basteln mit seinen Wurstfingern drandatscht und eine gewischt bekommt, so Schaltnetzteile haben fiese Hochspannungen (auch die von Atari!!!), auch an Kühlkörpern.
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Offline chris78

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Re: Atari Netzteile 1040ST/STE/Falcon/TT Spannungsprobleme was tun?
« Antwort #7 am: Mi 10.04.2013, 16:08:11 »
Als ich damals noch von den alten Olympia Schreibmaschinen die Netzteile repariert habe, habe ich den Gleichrichter gerade mit getauscht. Denn wenn die Gleichrichter auf einmal beginnen eine kleine Wechselspannung über die Platine zu jagen, kann es den Kondensator wieder zerlegen oder noch schlimmeres anrichten.

Offline 1ST1

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Re: Atari Netzteile 1040ST/STE/Falcon/TT Spannungsprobleme was tun?
« Antwort #8 am: Mi 10.04.2013, 20:12:29 »
OT: Das mit den Olympia-Schreibmaschinen interessiert mich jetzt aber... Hast du das beruflich gemacht? (Ex-)Berufsgenosse?
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Offline Arthur

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Re: Atari Netzteile 1040ST/STE/Falcon/TT Spannungsprobleme was tun?
« Antwort #9 am: Mi 10.04.2013, 20:16:40 »
Schon mal danke für eure vielen Tips. Idek, eine Überholung gerne aber ein Austausch kommt nicht für mich in Frage. 1ST1, das war auch erst mein Gedanke. Arne, eigentlich sehen die Elkos normal aus, keine gewölbten oder ausgelaufenen Elkos gesichtet. Der Link von Frank ist ja interessent und passt zum Thema. Da der Tenor ja in Richtung Elkos geht muss ich mal ein paar Elkos kaufen und werde eine vorher/nachher Messung der Spannungen durchführen. Neualtuser, ich möchte wie im Link von Frank die entsprechenden Elkos austauschen und hoffe das auch der bzw. die Siebelkos (welche wären das genau?) dabei gleich mit ausgetauscht werden. Ob der Gleichrichter auch gewechselt werden sollte, da bin ich überfragt. Die meisten meiner Ataris waren ja nur zur Blütezeit von Atari in Betrieb und hatten eine ewig langen Dornröschenschlaf deswegen tausche ich die Gleichrichter erstmal noch nicht aus.

Offline 1ST1

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Re: Atari Netzteile 1040ST/STE/Falcon/TT Spannungsprobleme was tun?
« Antwort #10 am: Mi 10.04.2013, 20:23:01 »
Arthur, Gleichrichter sind ja einfach nur vier Dioden. Die sind entweder ganz oder kaputt. Irgendwas dazwischen gibts nicht. Und Kaputt heißt enteder sie leiten in beide Richtungen oder garnicht. Das eine würde dazu führen, dass bei dir in der Wohnung ständig eine Sicherung rausfliegt, und das andere dazu, dass der Rechner garnicht läuft.
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Offline Arthur

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Re: Atari Netzteile 1040ST/STE/Falcon/TT Spannungsprobleme was tun?
« Antwort #11 am: Mi 10.04.2013, 21:12:48 »
Dann lieg ich ja richtig. Gibt es denn vom Netzteil mit Poti irgendwo einen Schaltplan im Netz? In Irata's Linkliste hab ich es nicht gefunden.

guest522

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Re: Atari Netzteile 1040ST/STE/Falcon/TT Spannungsprobleme was tun?
« Antwort #12 am: Mi 10.04.2013, 21:18:01 »
Ich möchte 1ST1 hier zum Teil widersprechen. Gleichrichter bzw. Dioden sind Halbleiter. Auch die können erheblich altern, da die Dotierungen nicht mehr so sind wie sie sein sollten. Ich glaube das nennt man Elektromigration. Jedenfalls wird im atari-forum sogar empfohlen evtl. vorhandene (MSTE/TT) Optokoppler zu tauschen. Die Siebteile tausche ich dann übrigens auch immer gleich mit.

Offline Lukas Frank

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Re: Atari Netzteile 1040ST/STE/Falcon/TT Spannungsprobleme was tun?
« Antwort #13 am: Mi 10.04.2013, 21:34:26 »
... gibt es denn vom Netzteil mit Poti irgendwo einen Schaltplan im Netz? In Irata's Linkliste hab ich es nicht gefunden.

Es gibt keine Schaltpläne im Netz. Es gibt 6 und mehr verschiedene Atari ST Netzteile (einschliesslich der Megafile Platten) immer von verschiedenen Herstellern und immer in anderen Schaltungen ...

Offline 1ST1

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Re: Atari Netzteile 1040ST/STE/Falcon/TT Spannungsprobleme was tun?
« Antwort #14 am: Mi 10.04.2013, 22:33:16 »
. Ich glaube das nennt man Elektromigration.

Elektromigration gibt es tatsächlich. Das bedeutet, dass Silizium-Atome von einer Stelle abwandern, und sich an einer anderen Stelle anreichern. Elektromigration bedingt 100°C Wärme, damit sich Atome überhaupt aus dem Kristallgitter von Silizium lösen und es wird ein magnetisches Feld benötigt.

So ein 1040 benötigt etwa 30 Watt, eine Diode hat eine Durchlassspannung von 0,3V, wo also die Spannung am Ausgang kleiner ist als am Eingang der Diode. Daraus kann man errechnen, dass so eine Diode eine gewisse winzige Leistung verbrät, sprich in Wärme umwandelt. Aber 100°C erreicht die im Normalbetrieb nie, das heißt, wenn sie nicht höher belastet wird, als vorgesehen.

Ja, es gibt Elektromigration. Nein, bei einer Gleichrichterdiode spielt sie im Normalbetrieb keine Rolle. Eher verdampft eine Diode bei Überlastung.

Die Elektromigration spielt bei hochintegrierten Schaltkreisen, die viel Strom verbrauchen eine Rolle, z.B. bei aktuellen Prozessoren, welche unter anderem genau deswegen aktiv gekühlt werden müssen. In diesen CPUs gibt es millionen winziger Leiterbahnen, Transostoren usw, und die muss man in der Tat vor Elktromigration aktiv kühlen, denn sonst lösen sich in der Tat Atome aus dem Kristallgitter, was Leiterbahnunterbrechnungen und Kurzschlüsse zwischen benachbarten Leiterbahnen auslösen kann. Dann ist die CPU kaputt. Der 68000er oder die MMU oder beliebige andere Chips im ST sind durch EM eher betroffen, als eine Gleichrichterdiode.

Weiterführende Infos: http://de.wikipedia.org/wiki/Elektromigration
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Re: Atari Netzteile 1040ST/STE/Falcon/TT Spannungsprobleme was tun?
« Antwort #15 am: Mi 10.04.2013, 23:34:20 »
Naja.....wie gesagt...das ist alles zu lange her...wenn es nicht Migration ist, dann vielleicht Diffusion (?), jedenfalls altern Halbleiter und Kennlinien verändern sich. Ich will jetzt Niemanden mit einer wiki-link-Schlacht langweilen und denke, dass die paar Cent, die der Austausch bzw. der Ersatz mit UF-Typen kostet, gut investiert sind wenn man die Caps eh austauscht.
 

Offline 1ST1

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Re: Atari Netzteile 1040ST/STE/Falcon/TT Spannungsprobleme was tun?
« Antwort #16 am: Do 11.04.2013, 08:51:10 »
Diffusion im Allgemeinen bedeutet ja, dass sich Atome von einem Material in ein benachbarten Material bewegen, so wie wenn man zwei verschiedene Farben in ein Glas schüttet und dann umrührt oder lange genug wartet. Aber auch das gibts bei Halbleitern nicht, obwohl es da eine Diffusionsspannuung gibt. DIe gibt aber an, wieviel Volt nötig sind, dass Elektronen die Sperrschicht des PN-Übergangs einer Diode überwinden können. Das sind die eben besagten 0,3 V bei Siliziumdioden. Und da ständig von hinten Elektronen  nachfließen, gibts da auch keine Abnutzung.

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Offline chris78

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Re: Atari Netzteile 1040ST/STE/Falcon/TT Spannungsprobleme was tun?
« Antwort #17 am: Do 11.04.2013, 10:50:09 »
OT: Das mit den Olympia-Schreibmaschinen interessiert mich jetzt aber... Hast du das beruflich gemacht? (Ex-)Berufsgenosse?
Ich bin Büroinformationselektroniker und habe damals alles repariert was in einem Büro stand. Von Diktiergeräte über Schreibmaschinen und Computer. So sah auch meine Ausbildung aus, vom Basis Grundlehrgang Metall bis hin zu einem Bau von einem 8085 Computer. In Fachkreisen auch Profi 5E genannt.
Von den Olympia Schreibmaschinen hatte ich auch oft die Standard 210, kennst du vielleicht auch. Das waren noch Netzteile! ;)

guest522

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Re: Atari Netzteile 1040ST/STE/Falcon/TT Spannungsprobleme was tun?
« Antwort #18 am: Do 11.04.2013, 11:32:33 »
@1ST1:
Was würdest Du nur ohne Wiki machen?  ;)
Ich habe in der Uni halt mal was anderes gelernt als das was Du behauptest. Aber vielleicht hat der Prof (Friede seiner Asche) ja auch Unrecht gehabt, oder ich hab was falsch verstanden. Ich muss nicht unbedingt Recht haben, schon gar nicht hier, es gibt wichtigeres im Leben für mich. Jedenfalls werde ich weiterhin die 4 x 5 cent investieren wenn ich das Netzteil eh belöte.  ;)

Offline chris78

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Re: Atari Netzteile 1040ST/STE/Falcon/TT Spannungsprobleme was tun?
« Antwort #19 am: Do 11.04.2013, 12:09:42 »
Ich habe hier ein schönes Bild gefunden der den Aufbau eines Schaltnetzteils erklärt:


Wenn ein Gleichrichter vorne die Wechselspannung durchlassen würde, würde es nach der Logik den Kondensator zerhauen und nicht Transistor. Es könnte an der Primärseite nicht genug Leistung ankommen und somit an der Sekundärseite am Trafo auch keine 12V mehr. Der Gleichrichter an der Sekundärseite kann schon mehr anrichten. Denn wenn nur eine Diode kaputt geht und auf Durchlass schaltet, dann kann kommt natürlich eine Wechselspannung an den Kondensator der das Dielektikum nach und nach zum kochen bringt. An der Sekundärseite werden irgendwo was mit 120 Khz anliegen.  Je nach Bauteil was dahinter hängt kann dann auch zerstört werden bevor die Regelung das Netzteil abschaltet bzw überhaupt erst einschaltet.

Und noch ein Link zu einem Netzteil speziell von einem Atari:
http://exxos.www.idnet.com/IMPULSE/atari/last/psu/index.htm
« Letzte Änderung: Do 11.04.2013, 13:08:14 von chris78 »