Hallo
Wie gesagt, so hat jeder seine Meinung. In einem Punkt muß ich Dir allerdings widersprechen. Es würde schon in EPROMs passen, da mittlerweile höher organisierte, pinkompatibele Chips zu vernünftigen Preisen verfügbar sind.
Beim Milan wurde es ja übrigens auch gezeigt, daß es geht.
Dies setzt natürlich voraus, daß die Programmierung nicht wie im PC-Bereich vonstatten geht, sondern sich ein Beispiel an der Programmierung, wie sie beim ATARI üblich war, orientiert. Klein und schnell und eine Optimierung war nicht gleichbedeutend mit einer Aufblähung. Im Gegenteil, meist waren die optimierten Programme sogar kleiner.
TOS und Multitasking - Solange nur eine CPU im Rechner steckt ist Multitasking eh nur eine Falschaussage, da sich die CPU-Zeiten von mehreren Prozessen geteilt werden und nicht parallel ablaufen.
Die ACCs waren doch auch ohne MultTOS oder Mint möglich, da war es doch ähnlich, nur daß der Hintergrundprozess kurz anhielt. Auf dieser Basis hätte es sich ebenfalls realisieren lassen, wenn die Prozesse einfach in entsprechenden Intervallen durchgelaufen wären. Damit wäre der STOP der Hintergrundprozesse garnicht aufgefallen.
Aber ich gebe Dir recht, wenn man weiter mit dem ATARI zeitgemäß arbeiten will, dann benötigt man schnellere Hardware und ein zeitgemäßes TOS. Wie dieses letztendlich genannt und realisiert wird, sei mal dahingestellt.
Ich persönlich hätte es besser gefunden, wenn es wie beim Milan weitergemacht worden wäre. Original-TOS zerlegt und durch modernere Komponenten ersetzt. So wäre aber die geringe Größe und Schnelligkeit erhalten geblieben. Im Gegensatz zu den ganzen Linux-Versuchen, wäre es auch von der Identität her eben doch noch ein ATARI gewesen, aber eben auf modernerer Hardware.
Daß die Zeit der 680x0 sich dem Ende neigt, wenn es um heutige Computerambitionen geht, ist ja kein Geheimnis, wenn auch die "Bastellösungen" auf Basis der 68060 für den Falcon dies etwas hinauszögern.
Echte ATARI-Hardware ist somit ja eh nicht mehr vorhanden und wird nur noch bei den Atarianern, die ihr Schätzchen so lieben, wie es ist und den Leuten zum EInsatz kommen, die seit Jahr und Tag mit ihren gewohnten Anwendungen arbeiten und nichts neues brauchen.
Wer heute das ATARI-Feeling weiter und zeitgemäß nutzen möchte, wird wohl nur 2 echte Alternativen haben.
1. EIne moderne Hardware - Clone - auf der entweder ein angepaßtes TOS, Mint u.s.w läuft
2. Eine PC-Hardware, auf der ein kompatibeler EMU läuft
Ich könnte mir vorstellen, daß es wesentlich kostengünstiger sein würde, z.B. eine Falcon-Sound-Hardware als PCI-Steckkarte zu entwickeln, als eine Beschleunigerkarte ohne Kompatibilitätsprobleme für den Falcon zu realisieren.
Ähnlich wird es sich auch mit einer VME-Schnittstelle verhalten. Der Rest wäre reine Softwareanpassung, da die restliche Hardware ausreichend am Markt zur Verfügung steht . Man könnte dies sogar auf einen Chipsatz begrenzen um einfach nicht das gleiche Treiberchaos wie beim PC heraufzubeschwören. Ebenso mit Grafik und Netzwerk, da wäre nach meiner Meinung das größte Potential und die geringeren Kosten - für ALLE.
MfG