Interessant!
Ist der suxum Kleber leitfähig? Oder wie stellst Du mit dieser Methode sicher, daß Kupferlitze und Kontaktstelle tatsächlich eine leitende Verbindung eingehen?
Natürlich ist er nicht leitfähig, warum sollte er auch. Die Kupferlitze wird fest draufgedrückt, da ich das ganze mit ein wenig Druck drauf lege (ich sogar die litze vorher in nem Schraubstock plätte (no fake!)) ist das ganze kein Problem.
Bevor es zu Querfragen kommt, die Reihenfolge, wie ich das i.d.R. mache:
1. Litze vorbereiten (Also plattdrücken in nem Feinschraubstock, das ganze mit 2 V4A-Spannbacken, da härter als Litze)
2. Litze verzinnen an den Punkten, wo sie später drauf soll
3. Leiterbahn mit einem feinen Dorn (Nicht mit einem Messer o.ä.!) aufrauen, es ging auch, wenn fein genug nen "Glitzi-Schwamm"
4. litze nun auf die beiden Punkte legen
5. in der mitte mit einem passenden Streifen TESA fixieren
6. einen sehr sehr sehr sparsamen tropfen Klebe (B-7000) auf das eine und andere Ende der fixierten Litze aufbringen, mehr noch nicht.
7. ca. 30 sekunden warten (in dieser Zeit bildet sich oberhalb der Litze schon ein Film, da die Ende plattgedrückt sind nicht zwischen den Kontaktflächen!!!)
8. nun mit einem kleinem präpariertem (Ich sage immer 1 EUR Schraubedreher (Flach, 0,5mm Klingenbreite) auf dem einen Punkt und mit einem gleichen Schraubendreher (Die ich eigentlich mittlerweile sowieso zusammegeklebt habe) auf diese Bahn mit ein "wenig" Kraft ca. 3min drücken. Nicht zu fest bitte, aber auch nicht zu lasch - Mittelmaß ist gefragt.
9. mit einem weiteren Schraubendreher nun in die Mitte dieser Konstruktion festhalten, die beiden anderen langsam (sehr langsam) abziehen, der Kleber ist schon fest, dadurch kann man die beiden "haltenden" abziehen.
10. ca. 12-24 h trocknen lassen.
11. Mittels Meßgerät den Durchgang prüfen.
Zu Punkt 7. : Mir ist es bisher in den ganzen Jahren nur 1x passiert, das der Kleber sich unter dieses plattgedrückte Litzchen gedrängt hatte, aber nur, weil ich das dabei nicht fixiert habe.
Der Kleber selber ist eher sehr gel-artig, so daß er nicht sofort darunter krabben möchte, wie es herkömmlicher Sekundenkleber machen würde, daher nutze ich den halt, ebenso enthält er nicht die typischen Lösungsmittel eines "Sekundenklebers" (Auch die GEL-Varianten nutzen den ja), die ja bekannterweise das umgebende Material auflösen.
Man könnte auch, sofern man wirklich "sauber" SMD-Bauteile löten kann, das ganze noch anheften, dem rate ich aber ab, weil meist das Trägermaterial (Kunststoff) SOFORT durchgebrannt ist!
Wie geschrieben, so mache ich das, wird auch sicherlich andere Wege geben, die sind mir aber nicht bekannt...
Und ja, es gibt auch leitfähigen Kleber auf dieser Basis, davon kann aber nur abgeraten werden, da man vorher nicht weiß, in wieweit das ganze sich "hier" auf dem Träger ausbreiten würde, und ein nachbearbeiten "ist nicht".
Die einzelne Litze ist auch widerum so flexibel in sich (außer man würde sich zigmal absichtlich in einem kleinen Winkel hin- und herbiegen), daß der "Nutzungserfolg" sogar höher als beim Original sein dürfte...Mache ich mittlerweile übrigens automatisch bei jedem PoFo, der mir unter die Finger kommt. Naja, soviele sind es mittlerweile nicht mehr, da mein Interesse in der Nutzung von Portfolios doch arg nachgelassen hat...