Der Treiber ist kommerziell und wurde vom Falke Verlag vertrieben, was aber nicht bedeutet das er die Seriennummer der Karte abfragt. Er wurde schliesslich auch einzel vertrieben.
Siehe ST-Computer 03/2003
Da NVDI ein GDOS implementiert, sollte es auch in der Lage sein einen originären *.SYS Treiber für eine Grafikkarte zu laden.
Das ist beim Milan nicht so. Für die S3 Karte gibt es auch keine *.SYS Treiber. Ich frage mich auch ob das von der Abarbeitung nicht zu spät ist. Der Bootblock initialisiert die Karte erstmal und der Treiber stellt die Auflösung ein.
Jein, ich habe testweise eine Matrox Millenium anstelle der S3 in den Milan gesteckt und das BIOS hat nach dem Einschalten einen Dauer-Beep-Error veranstaltet. Wenn die Matrox zusätzlich zur S3 verbaut ist, startet der Milan klaglos. Ein an die Matrox angesteckter Monitor bleibt (natürlich) schwarz, weil kein VDI-Treiber für die Matrox existiert. Trotzdem kann man am Milan weiterhin problemlos mit der S3 arbeiten.
Als alter PC-User hatte ich erwartet, dass der Milan nach dem Boot nur mit der Matrox, diese zumindest als Standard Console Device im Textmodus oder sogar als VESA-Karte akzeptiert. Mein Milan zeigt sich hier jedoch sehr unwillig, was vielleicht am recht alten Bootblock liegen könnte - die Version habe ich gerade nicht in Erinnerung.
Ein "ordendliches" GDOS im ROM könnte nach Initialisierung der primären Grafik durch den Bootblock (Workstation ID 0) über die assign.sys auf HD durchaus einen weiteren Bildschirmtreiber angeboten bekommen und diesen auch verwenden. Ein v_opnwk() mit der in der assign.sys angelegten ID (>0 bis 9), initialisiert dann die weitere Grafikkarte. In meiner Erinnerung konnte man PC-GEM beim Start anweisen, welcher der vorhandenen Grafiktreiber verwendet werden soll.
Mein TT030 startet z.B. zunächst mit der internen Grafik, die durch das ROM initialisiert wird und im anschließenden Boot-Prozess von HD wird dann erst der ET4000-Treiber für die Crazy Dots nachgeladen. Dank fehlendem GDOS im TT-ROM ist auch diese Variante nur ein Hack, bei dem nachträglich der VDI-Bildschirmtreiber "verbogen" wird. Zur Ehrenrettung der Crazy Dots muss aber gesagt werden, dass sich die Karte auch regulär über ein GDOS nachträglich sauber initialisieren lässt.