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Hardware => Hardware (High-End) => Thema gestartet von: Chocco am Mo 25.06.2018, 23:34:16

Titel: Ein paar Fragen zum Milan
Beitrag von: Chocco am Mo 25.06.2018, 23:34:16
Vor einigen Wochen habe ich meinen alten TT und meinen Milan40@25MHz aus dem Keller ausgegraben und mich zunächst dem Milan gewidmet. Die Maschine läuft soweit rund und nun habe ich sehr viele Stunden mit lesen verbracht, um mich einigermaßen auf den Stand zu bringen. Da mir Unix/Linux sehr nahe liegt, soll der Milan zukünftig unter MINT betrieben werden. Ein paar Dinge sind mir noch nicht ganz klar und ich würde mich freuen, wenn ihr mich unterstützen könntet:

1. Gibt es USB PCI-Karten(Chipsätze), die für den Milan unter MINT verwendet werden können?

2. Gibt es Erfahrungen zum erfolgreichen Anschluß von SATA-Laufwerken über einen IDE-SATA Adapter am Milan? Man kann diese Adapter für einige EUR kaufen, aber die Benutzerberichte beziehen sich natürlich auf Intel-Systeme. Welche Adapter funktionieren?

3. Als erstes Upgrade habe ich für ein paar Euro eine 68040@40MHz CPU erworben, die ich zunächst mit nur 33MHz betreiben wollen würde. Aktuell besitzt mein Milan einen Kühler und zusätzlich einen Lüfter. Ich würde den doofen Lüfter gerne weglassen. Reicht der passive Kühler? Besitzt jemand ein ähnliches Setup?

4. Die aktuell verbaute S3-Grafik scheint mir etwas eingeschränkt. Ich habe den RAGE.SYS und auch das letzte Update für den Bootblock des Milan. Welche ATI-Karte liefert die besten Ergebnisse im Milan?

Grüße
Stefan



 
Titel: Re: Ein paar Fragen zum Milan
Beitrag von: Arthur am Mo 25.06.2018, 23:57:20
Hab leider keinen Milan... hier wurde aber mal darüber gesprochen... (https://forum.atari-home.de/index.php?topic=5774.0).evtl. melden sich Tost40 und Heinz noch dazu.

Das Gadget... gibt hier .... USB-Datenträger zu Netzwerkadapter.. (https://www.pearl.de/a-PX8020-1139.shtml;jsessionid=e3C08FC4F7EE020BFCDC93C04FD644448)
Evtl. gibt es auch USB-Karten für einen der internen Steckplätze... oder wenn der Milan einen ROM-Port hat könnte auch eine NetUSBee funktionieren...
Titel: Re: Ein paar Fragen zum Milan
Beitrag von: Arthur am Di 26.06.2018, 00:00:19
Für den TT gibt es da schon die Lightning schau mal in die Wiki.... (http://wiki.newtosworld.de/)Thunder und Storm könnten dann auch interessant sein.

Hier eine Alternative mit Samba und FTP Zugriff. (https://www.ebay.de/itm/Digitus-DN-7023-1-Mini-NAS-Server-ohne-Festplatten/332503389482?epid=133916523&hash=item4d6abf152a:g:JzEAAOSwczlbMQk6) Evtl. auch für die kleineren Ataris interessant.
Titel: Re: Ein paar Fragen zum Milan
Beitrag von: Chocco am Di 26.06.2018, 19:01:19
Der Tipp mit der Lightning war gut. Da ist ein ISP1160 verbaut. Vielleicht finde ich ja eine alte USB-Karte mit diesem Chip und dann sollte die Anpassung des Treibers kein Hexenwerk mehr sein.
Titel: Re: Ein paar Fragen zum Milan
Beitrag von: Lukas Frank am Di 26.06.2018, 19:06:48
Schau mal dort ->   http://www.atari-forum.com/viewtopic.php?t=30680

EasyMiNT 1.90 kann ich dir ans Herz legen für deinen Milan.
Titel: Re: Ein paar Fragen zum Milan
Beitrag von: Arthur am Di 26.06.2018, 19:55:27
2. Gibt es Erfahrungen zum erfolgreichen Anschluß von SATA-Laufwerken über einen IDE-SATA Adapter am Milan? Man kann diese Adapter für einige EUR kaufen, aber die Benutzerberichte beziehen sich natürlich auf Intel-Systeme. Welche Adapter funktionieren?

Die wurden z.T. schon in den kleineren Ataris die IDE nachgerüstet haben verbaut... mal die Suchfunktion nutzen. Vielleicht ließt auch jemand mit... und meldet sich noch dazu.

3. Als erstes Upgrade habe ich für ein paar Euro eine 68040@40MHz CPU erworben, die ich zunächst mit nur 33MHz betreiben wollen würde. Aktuell besitzt mein Milan einen Kühler und zusätzlich einen Lüfter. Ich würde den doofen Lüfter gerne weglassen. Reicht der passive Kühler? Besitzt jemand ein ähnliches Setup?

Das kann auch Passiv funktionieren.(merkt man schnell wenns nicht klappt)  :P.. ich würde bei einem CPU-Kühlkörper per Widerstand oder Spannungswandler die Spannung reduzieren so das er etwas langsamer läuft und dadurch weniger nervt.

4. Die aktuell verbaute S3-Grafik scheint mir etwas eingeschränkt. Ich habe den RAGE.SYS und auch das letzte Update für den Bootblock des Milan. Welche ATI-Karte liefert die besten Ergebnisse im Milan?

Im TT ist die Mach64 sehr schnell... könnte mir vorstellen das es da auch Milan-Treiber dafür gibt... sonst mal @Idek Tramielski hier im Forum fragen... vielleicht kann er einen basteln. Der Rage.sys-Treiber fragte.. so meine ich..die Seriennumer der Graka ab. (Kopierschutz?).. sonst natürlich eine Ati Rage besorgen.
Titel: Re: Ein paar Fragen zum Milan
Beitrag von: Nervengift am Di 26.06.2018, 20:03:01
Ich verweise mal auf meinen Thread, der inzwischen auch fast drei Jahre alt ist:

https://forum.atari-home.de/index.php/topic,12320.0.html (https://forum.atari-home.de/index.php/topic,12320.0.html)

Als SATA-Adapter hatte ich folgendes Modell verwendet:

https://www.amazon.de/MANHATTAN-158282-SATA-Drive-Konverter/dp/B002LBVUFK/ref=sr_1_63?ie=UTF8&qid=1405264059&sr=8-63&keywords=sata+auf+ide#productDetails (https://www.amazon.de/MANHATTAN-158282-SATA-Drive-Konverter/dp/B002LBVUFK/ref=sr_1_63?ie=UTF8&qid=1405264059&sr=8-63&keywords=sata+auf+ide#productDetails)

Der Adapter läuft mit einer SSD ohne Probleme.

Ich rate Dir am besten auf die CPU einen Kühlkörper mit Wärmeleitkleber zu kleben und einen Lüfter darauf anzubringen, dann wird der CPU auch so schnell nicht zu heiß. 8) Ich hatte zu diesem Zweck damals einen Northbrigekühler gekauft, aber den dazugehörigen Lüfter ausgetauscht, weil der mit zu laut war.

https://www.amazon.de/XILENCE-COO-XPNB-F-Northbridge-Chipsatz-K%C3%BChler-L%C3%BCfter/dp/B000KKKF96 (https://www.amazon.de/XILENCE-COO-XPNB-F-Northbridge-Chipsatz-K%C3%BChler-L%C3%BCfter/dp/B000KKKF96)

Wenn die CPU mit einem höheren Takt betrieben werden soll, musst Du ggf. (je nach Boardrevision) eine Leiterbahn auf dem Board durchtrennen und einen Chip austauschen. Also überlege Dir den Schritt sehr gut! Auch nicht ganz unwichtig in diesem Zusammenhang: ISA-Soundkarten laufen ggf. nicht mehr mit einer Taktfrequenz von 33 MHz oder höher.

http://www.der-ingo.de/de/milanhelp/hardware.html (http://www.der-ingo.de/de/milanhelp/hardware.html)

EasyMiNT als Betriebssystem habe ich auch drauf. Damit lässt sich einiges auf dem Rechner machen.

Was die Grafikkarten angeht, ich hatte mal im Netz eine Liste gefunden, welche Grafik-, Sound- und Netzwerkkarten etc. kompatibel mit dem Milan sind. Leider scheint die Seite down zu sein. :o
Titel: Re: Ein paar Fragen zum Milan
Beitrag von: Lukas Frank am Di 26.06.2018, 20:14:05
Leider scheint die Seite down zu sein. :o

Mit der Wayback Maschine vielleicht kein Problem wenn du die Links noch hast ...
Titel: Re: Ein paar Fragen zum Milan
Beitrag von: Nervengift am Di 26.06.2018, 20:27:34
Leider scheint die Seite down zu sein. :o

Mit der Wayback Maschine vielleicht kein Problem wenn du die Links noch hast ...

Hatte ich eben auspobiert, aber führte nicht zum gewünschten Erfolg ...  ??? ... Aber wie sich herausgestellt hat, hatte ich mich vertan mit der Seite. Der entsprechende Link war ein anderer und der geht noch. :-[ Hier jetzt der Link zur besagten Seite:

https://www.yaronet.com/topics/138371-milan-040/4 (https://www.yaronet.com/topics/138371-milan-040/4)

- ATI Rage Pro 8Mo
- ATI Rage IIc (avec driver de la version Pro)
- ATI Rage XL (d'apres ATI cette carte est de la même famille. et devrait donc fonctionner avec le drivers de l'ATI Rage Pro)
- S3 Trio (basé sur le GPU:86c765)
- S3 Trio64V+ (basé sur le GPU:86c765)
Titel: Re: Ein paar Fragen zum Milan
Beitrag von: Nervengift am Di 26.06.2018, 20:31:34
In Sachen Netzwerkkarten für den Milan, könnte ich @Chocco auch noch diesen Thread empfehlen:

https://forum.atari-home.de/index.php/topic,12634.msg203250.html#msg203250 (https://forum.atari-home.de/index.php/topic,12634.msg203250.html#msg203250)
Titel: Re: Ein paar Fragen zum Milan
Beitrag von: Chocco am Di 26.06.2018, 21:32:48
Dein Umbau sieht wirklich klasse aus und ich habe beim Lesen eine Menge gelernt. Wenn ich nichts mehr zu tun habe, werde ich mich vielleicht auch an einen Gehäuseumbau wagen  :D

In einem Karton hatte ich noch zwei PCI-Netzwerkkarten RTL8139. Eine davon steckt nun im Milan und der MINT-Treiber hat sie erkannt. An die Einrichtung von Mint-Net habe ich mich bisher nicht herangetraut und dies auf die Ferien verschoben.

Der IDE->SATA Adapter liegt bereits in meinem Amazon Warenkorb  8)

Die 68040@40MHz ist heute angekommen, wird aber auch auf Prio 2 gesetzt.

Für 9,99€ habe ich heute eine ATI Mach64 (vermutlich 2MB) bei Ebay geschossen - ebenfalls Prio2.

Der fehlende USB-Anschluss bereitet mir noch etwas Kopfzerbrechen. Ich habe mir den Skeleton-Driver und die Sourcen anderer Treiber für MINT angesehen und auf den ersten Blick sieht das nicht soo schwierig aus, aber meinen letzten Treiber habe ich Anfang der 90er geschrieben  ;D Habe einen VIA Chipsatz gefunden, der auch unter Linux funktioniert und wo die Karten mit 4 USB-Ports knapp über 10€ kosten – werde mich da wohl mal einlesen müssen.

Mein Milan-Board besitzt bereits die Jumper für Einstellung der Taktfrequenz. Ob auf dem Board der passende Chip sitzt, kann ich erst am WE prüfen.
Titel: Re: Ein paar Fragen zum Milan
Beitrag von: gh-baden am Di 26.06.2018, 22:22:46
3. Als erstes Upgrade habe ich für ein paar Euro eine 68040@40MHz CPU erworben, die ich zunächst mit nur 33MHz betreiben wollen würde. Aktuell besitzt mein Milan einen Kühler und zusätzlich einen Lüfter. Ich würde den doofen Lüfter gerne weglassen. Reicht der passive Kühler? Besitzt jemand ein ähnliches Setup?

Passiver Kühler reicht, wenn die Luft da nicht völlig staut. In mehreren Macs habe ich das so laufen, tut gut, und der Fingertest kann ohne „aua“ durchgeführt werden.
Titel: Re: Ein paar Fragen zum Milan
Beitrag von: Nervengift am Mi 27.06.2018, 08:47:55
Es gibt bereits USB-Treiber für MiNT:

http://www.freemint.org/builds/usb4tos (http://www.freemint.org/builds/usb4tos)

Du müsstest nur mal schauen für welchen Chipsatz die Treiber geeignet sind. Entsprechende PCI-USB-Steckkarten könnte es geben. Ich wollte auch noch gerne eine in meinen Milan reinsetzen, aber leider ist der entsprechende Slot durch die Blende mit den Anschlüssen der einen seriellen und parallelen Schnittstelle belegt. Für mich ist USB am Milan nicht ganz so wichtig, aber cool wäre es schon. Vielleicht finde ich noch längere Kabel, dann kann ich die beiden Schnittstellen ganu nach unten ins Gehäuse setzen.
Titel: Re: Ein paar Fragen zum Milan
Beitrag von: KarlMüller am Mi 27.06.2018, 20:06:25
4. Die aktuell verbaute S3-Grafik scheint mir etwas eingeschränkt. Ich habe den RAGE.SYS und auch das letzte Update für den Bootblock des Milan. Welche ATI-Karte liefert die besten Ergebnisse im Milan?
Ich frage mich was das RAGE.SYS sein soll. Das Programm heißt ATIDRV.PRG.

Ich habe da nie test gemacht. Hier arbeitet eine ATI RagePro 8MB.

Der Rage.sys-Treiber fragte.. so meine ich..die Seriennumer der Graka ab. (Kopierschutz?).. sonst natürlich eine Ati Rage besorgen.
Nö, der Treiber fragt nicht die Seriennummer ab.

Milan einen ROM-Port hat könnte auch eine NetUSBee funktionieren...
Hat er nicht von Hause aus. Es gibt dafür eine ROMPort-Karte.
Titel: Re: Ein paar Fragen zum Milan
Beitrag von: Lukas Frank am Mi 27.06.2018, 20:09:53
Ist rage.sys niicht von fVDI ?
Titel: Re: Ein paar Fragen zum Milan
Beitrag von: Arthur am Mi 27.06.2018, 21:13:36
Ich frage mich was das RAGE.SYS sein soll. Das Programm heißt ATIDRV.PRG.

Ich habe da nie test gemacht. Hier arbeitet eine ATI RagePro 8MB.

Der Rage.sys-Treiber fragte.. so meine ich..die Seriennumer der Graka ab. (Kopierschutz?).. sonst natürlich eine Ati Rage besorgen.
Nö, der Treiber fragt nicht die Seriennummer ab.

Schön das du das korrigiert hast... ich dachte echt hier im Forum mal etwas über so einen kommerziellen Ati(?)-Treiber (evtl. Heimverlag???) gelesen zu haben, ist aber Jahre her und ich mag mich irren.
Titel: Re: Ein paar Fragen zum Milan
Beitrag von: Arthur am Mi 27.06.2018, 21:14:59
Ist rage.sys niicht von fVDI ?

Könnte sein evtl. für Falcon mit Ati
Titel: Re: Ein paar Fragen zum Milan
Beitrag von: Chocco am Mi 27.06.2018, 21:40:43
Ist rage.sys niicht von fVDI ?

Ein *.sys Datei ist per VDI-Definition zunächst mal ein nachladbarer Treiber, der in der ursprünglichen Definition des VDI, zu der jeweiligen Workstation-ID vom GDOS geladen wird - definiert in der assign.sys.

Ich habe unter PC-GEM einige Anwendungen entwickelt und habe noch nie verstanden, warum Atari die essentiellen Teile des GEM/VDI-Konzept einfach weglassen konnte. Angeblich fehlten nur ein paar KB im ROM.

Da NVDI ein GDOS implementiert, sollte es auch in der Lage sein einen originären *.SYS Treiber für eine Grafikkarte zu laden.
Titel: Re: Ein paar Fragen zum Milan
Beitrag von: Arthur am Mi 27.06.2018, 21:57:20
Ein *.sys Datei ist per VDI-Definition zunächst mal ein nachladbarer Treiber, der in der ursprünglichen Definition des VDI, zu der jeweiligen Workstation-ID vom GDOS geladen wird - definiert in der assign.sys.

Ich habe unter PC-GEM einige Anwendungen entwickelt und habe noch nie verstanden, warum Atari die essentiellen Teile des GEM/VDI-Konzept einfach weglassen konnte. Angeblich fehlten nur ein paar KB im ROM.

Da NVDI ein GDOS implementiert, sollte es auch in der Lage sein einen originären *.SYS Treiber für eine Grafikkarte zu laden.

Das wäre sicherlich eine gute Sache. Aber blöd wenn es nur über ein Fettes GDOS, NVDI etc. einzubinden wäre da diese ordentlich Speicherlastig sind.
Titel: Re: Ein paar Fragen zum Milan
Beitrag von: KarlMüller am Mi 27.06.2018, 22:07:46
Nö, der Treiber fragt nicht die Seriennummer ab.

Schön das du das korrigiert hast... ich dachte echt hier im Forum mal etwas über so einen kommerziellen Ati(?)-Treiber (evtl. Heimverlag???) gelesen zu haben, ist aber Jahre her und ich mag mich irren.
Der Treiber ist kommerziell und wurde vom Falke Verlag vertrieben, was aber nicht bedeutet das er die Seriennummer der Karte abfragt. Er wurde schliesslich auch einzel vertrieben.

Siehe ST-Computer 03/2003 (http://www.stcarchiv.de/stc2003/03/news)

Da NVDI ein GDOS implementiert, sollte es auch in der Lage sein einen originären *.SYS Treiber für eine Grafikkarte zu laden.
Das ist  beim Milan nicht so. Für die S3 Karte gibt es auch keine *.SYS Treiber. Ich frage mich auch ob das von der Abarbeitung nicht zu spät ist. Der Bootblock initialisiert die Karte erstmal und der Treiber stellt die Auflösung ein.
Titel: Re: Ein paar Fragen zum Milan
Beitrag von: Arthur am Mi 27.06.2018, 22:30:39
Nö, der Treiber fragt nicht die Seriennummer ab.

Schön das du das korrigiert hast... ich dachte echt hier im Forum mal etwas über so einen kommerziellen Ati(?)-Treiber (evtl. Heimverlag???) gelesen zu haben, ist aber Jahre her und ich mag mich irren.
Der Treiber ist kommerziell und wurde vom Falke Verlag vertrieben, was aber nicht bedeutet das er die Seriennummer der Karte abfragt. Er wurde schliesslich auch einzel vertrieben.

Siehe ST-Computer 03/2003 (http://www.stcarchiv.de/stc2003/03/news)

Schön und gut @KarlMüller aber das Thema ist ja für mich durch.. bitte keinen Link mehr denn ich bestreite doch gar nicht was du gesagst hast. ;D
Titel: Re: Ein paar Fragen zum Milan
Beitrag von: Chocco am Mi 27.06.2018, 23:54:40

Der Treiber ist kommerziell und wurde vom Falke Verlag vertrieben, was aber nicht bedeutet das er die Seriennummer der Karte abfragt. Er wurde schliesslich auch einzel vertrieben.

Siehe ST-Computer 03/2003 (http://www.stcarchiv.de/stc2003/03/news)

Da NVDI ein GDOS implementiert, sollte es auch in der Lage sein einen originären *.SYS Treiber für eine Grafikkarte zu laden.
Das ist  beim Milan nicht so. Für die S3 Karte gibt es auch keine *.SYS Treiber. Ich frage mich auch ob das von der Abarbeitung nicht zu spät ist. Der Bootblock initialisiert die Karte erstmal und der Treiber stellt die Auflösung ein.

Jein, ich habe testweise eine Matrox Millenium anstelle der S3 in den Milan gesteckt und das BIOS hat nach dem Einschalten einen Dauer-Beep-Error veranstaltet. Wenn die Matrox zusätzlich zur S3 verbaut ist, startet der Milan klaglos. Ein an die Matrox angesteckter Monitor bleibt (natürlich) schwarz, weil kein VDI-Treiber für die Matrox existiert. Trotzdem kann man am Milan weiterhin problemlos mit der S3 arbeiten.

Als alter PC-User hatte ich erwartet, dass der Milan nach dem Boot nur mit der Matrox, diese zumindest als Standard Console Device im Textmodus oder sogar als VESA-Karte akzeptiert. Mein Milan zeigt sich hier jedoch sehr unwillig, was vielleicht am recht alten Bootblock liegen könnte - die Version habe ich gerade nicht in Erinnerung.

Ein "ordendliches" GDOS im ROM könnte nach Initialisierung der primären Grafik durch den Bootblock (Workstation ID 0) über die assign.sys auf HD durchaus einen weiteren Bildschirmtreiber angeboten bekommen und diesen auch verwenden. Ein v_opnwk() mit der in der assign.sys angelegten ID (>0 bis 9), initialisiert dann die weitere Grafikkarte. In meiner Erinnerung konnte man PC-GEM beim Start anweisen, welcher der vorhandenen Grafiktreiber verwendet werden soll.

Mein TT030 startet z.B. zunächst mit der internen Grafik, die durch das ROM initialisiert wird und im anschließenden Boot-Prozess von HD wird dann erst der ET4000-Treiber für die Crazy Dots nachgeladen. Dank fehlendem GDOS im TT-ROM ist auch diese Variante nur ein Hack, bei dem nachträglich der VDI-Bildschirmtreiber "verbogen" wird. Zur Ehrenrettung der Crazy Dots muss aber gesagt werden, dass sich die Karte auch regulär über ein GDOS nachträglich sauber initialisieren lässt. 
Titel: Re: Ein paar Fragen zum Milan
Beitrag von: Ektus am Do 28.06.2018, 18:02:22
Die Grafikkarten im Milan (oder auch alle PCI Grafikkarten) müssen vor der Benutzung erst initialisiert werden. Für die ursprünglich verbauten S3 Karten ist der dazu nötige Code im Bootblock enthalten. Die später angebotenen Rage Karten kennt der Code im Bootblock aber nicht, daher der Fehler. Das Programm zur Initialisierung der Grafikkarte steckt als X86 Code im ROM der Grafikkarte, der von einem in neueren Bootblöcken enthaltenen rudimentären X86 Emulator ausgeführt wird. Deswegen dauert es mit der Rage auch ziemlich lange, bis nach dem Einschalten oder Kaltstart ein Bild kommt. Wenn der Initialisierungscode aus dem Karten-ROM abgearbeitet werden kann, sollte eine Textdarstellung möglich sein. Für Alles Andere braucht es aber angepaßte Treiber.

Die seinerzeit vertriebenen Treiber für die Rage waren nicht an die Seriennummer der Grafikkarte gekoppelt, sondern an die Seriennummer des Milan.

Bei Michael Schwingen gibt es einige Dateien zum Milan: https://www.schwingen.org/files/milan/


MfG
Ektus.
Titel: Re: Ein paar Fragen zum Milan
Beitrag von: Arthur am Do 28.06.2018, 18:22:41
Toll erklärt @Ektus...die Lösung mir dem X86 Emulator ist eigentlich eine gute Idee...da es aber nicht universell mit allen PC-Karten funktioniert frage ich mich ob das die beste Möglichkeit ist... kann man sagen welche Karten damit erkannt werden?
Titel: Re: Ein paar Fragen zum Milan
Beitrag von: Lukas Frank am Do 28.06.2018, 18:46:58
Kann es etwas schlechteres geben als wenn ein 68k einen X86 emuliert ...

Warum programmiert man die Grafikkarte nicht direkt ?
Titel: Re: Ein paar Fragen zum Milan
Beitrag von: Arthur am Do 28.06.2018, 18:51:50
Ich denke wenn der X86 Emulator auch nur mit jeder 3-4 Karte zurecht kommt dann hat sich der Aufwand schon gelohnt... und spart platz im EEProm oder Flash... des Milan.
Titel: Re: Ein paar Fragen zum Milan
Beitrag von: mfro am Do 28.06.2018, 18:52:17
Toll erklärt @Ektus...die Lösung mir dem X86 Emulator ist eigentlich eine gute Idee...da es aber nicht universell mit allen PC-Karten funktioniert frage ich mich ob das die beste Möglichkeit ist... kann man sagen welche Karten damit erkannt werden?

Das funktioniert mit jeder PC-Karte (ISA und PCI). Damit der PC beim Booten etwas auf dem Bildschirm anzeigen kann, muss das ROM-BIOS der Karte einmal gestartet worden sein. Danach funktioniert die (Text-) Ausgabe über den (PC BIOS-) INT10H.

Dummerweise ist das ROM-BIOS (natürlich) x86-Code. Also muss auf einer m68k-Maschine erst der Emulator geladen und die BIOS-Initialisierung ausgeführt werden (dauert auf einer 200 MHz ColdFire-Maschine und einer ATI 9500 z.B. etwa 20 Sekunden, auf langsameren Maschinen entsprechend länger).

Weil die Karten und Chipsätze von PC-Grafikkarten immer ein streng gehütetes Geheimnis waren und es für die meisten ohne NDA keine Entwicklerdokumentation gab, ist das meist die einzige Möglichkeit, den Dingern Leben einzuhauchen. "Erfunden" wurde die Vorgehensweise von NetBSD für Alpha-Maschinen (die ja dasselbe Problem hatten).
Titel: Re: Ein paar Fragen zum Milan
Beitrag von: Arthur am Do 28.06.2018, 19:20:39
Dummerweise ist das ROM-BIOS (natürlich) x86-Code. Also muss auf einer m68k-Maschine erst der Emulator geladen und die BIOS-Initialisierung ausgeführt werden (dauert auf einer 200 MHz ColdFire-Maschine und einer ATI 9500 z.B. etwa 20 Sekunden, auf langsameren Maschinen entsprechend länger).

Sorry das ich hier einhake auch wenn es weniger mit dem Thema zu tun hat. Didier Méquignon hatte ja vor langer Zeit diverse ATI-Karten mit CT60 und mit der Firebee ans Rennen bekommen. Vielleicht weist du ob da noch etwas kommt, man hört da einfach nicht neues zu dem Thema. Was ich sehr schade finde...
Titel: Re: Ein paar Fragen zum Milan
Beitrag von: mfro am Do 28.06.2018, 19:32:15
...Didier Méquignon hatte ja vor langer Zeit diverse ATI-Karten mit CT60 und mit der Firebee ans Rennen bekommen...

Dass von Didier noch etwas kommt, halte ich für unwahrscheinlich. Er scheint sich komplett aus der Szene zurückgezogen zu haben.

Verloren ist aber nichts. Der Code, den Didier benutzt hat, stammt praktisch 1:1 von PowerPC-Linux.
In BaS_gcc (Firmware für die FireBee und andere ColdFires) ist der x86-Emulator (in meiner Version von NetBSD) drin und läuft. Treiber (unbeschleunigt) für die ATI-Karten findet man in den fVDI-Quellen. Wer will (und kann), kann also einen Treiber basteln.
Titel: Re: Ein paar Fragen zum Milan
Beitrag von: Nervengift am Do 28.06.2018, 19:55:19
Dummerweise ist das ROM-BIOS (natürlich) x86-Code. Also muss auf einer m68k-Maschine erst der Emulator geladen und die BIOS-Initialisierung ausgeführt werden (dauert auf einer 200 MHz ColdFire-Maschine und einer ATI 9500 z.B. etwa 20 Sekunden, auf langsameren Maschinen entsprechend länger).

Sorry das ich hier einhake auch wenn es weniger mit dem Thema zu tun hat. Didier Méquignon hatte ja vor langer Zeit diverse ATI-Karten mit CT60 und mit der Firebee ans Rennen bekommen. Vielleicht weist du ob da noch etwas kommt, man hört da einfach nicht neues zu dem Thema. Was ich sehr schade finde...

In Sachen Firebee ist das insofern echt doof, dass es noch immer keine Backplane gibt, die man mit einer entsprechenden ATI-Karte nutzen könnte. @tuxie wollte da mal was basteln. Keine Ahnung ob das noch aktuell ist.

Meinen Milan nutze ich mit einer ATI Grafikkarte, die ein echt gutes Bild an dem LCD macht, den ich am Milan dran hängen habe und ich habe höhere Farbtiefen zur Verfügung. Die S3 ist aber etwas schneller, was am Treiber liegt. Beim ATI Treiber könnte wohl noch ein wenig optimiert werden, denke ich.

@Choccos Idee mit einem VDI-Treiber bzw. zwei Grafikkarten im Milan und ggf. zwei Monitoren, die hat echt was, finde ich. ;)
Titel: Re: Ein paar Fragen zum Milan
Beitrag von: Ektus am So 22.07.2018, 05:53:08
Kann es etwas schlechteres geben als wenn ein 68k einen X86 emuliert ...

Warum programmiert man die Grafikkarte nicht direkt ?

Hat man ja gemacht bei der ursprünglichen S3. Der Initialisierungscode ist aber für jede Karte anders und obendrein im ROM der Grafikkarte enthalten, daher ist die Sache mit dem Emulator die universellste Lösung mit dem geringsten Aufwand für die Entwickler. Der Code muß ja nur einmal beim Systemstart ausgeführt werden.


MfG
Ektus.
Titel: Re: Ein paar Fragen zum Milan
Beitrag von: gh-baden am So 22.07.2018, 14:12:00
Ein "ordendliches" GDOS im ROM könnte nach Initialisierung der primären Grafik durch den Bootblock (Workstation ID 0) über die assign.sys auf HD durchaus einen weiteren Bildschirmtreiber angeboten bekommen und diesen auch verwenden. Ein v_opnwk() mit der in der assign.sys angelegten ID (>0 bis 9), initialisiert dann die weitere Grafikkarte. In meiner Erinnerung konnte man PC-GEM beim Start anweisen, welcher der vorhandenen Grafiktreiber verwendet werden soll.

Das VDI ist derzeit aber nicht für Mehrbildschirmbetrieb ausgelegt. Was du prinzipiell machen kannst, ist einen VDI-Treiber schreiben, der seine Bildschirmfläche auf zwei Grafikkarten verteilt, die dann ein sehr breites aneinandergefügtes Bild ergeben, das für die AES wie „eine“ Fläche aussehen.

Allerdings viel Mühe dafür, dass du dann nur bspw. 2x1280x1024 hast, oder 2x1920x1080. Mit der gleichen Mühe könntest du auch eine modernere Karte reinstecken und 1x 3440x1400 oder 3840x1400 haben, und einen PCI-Slot spart es auch.
Titel: Re: Ein paar Fragen zum Milan
Beitrag von: Lukas Frank am So 22.07.2018, 15:31:48
Wenn er fähig ist einen eigenen Grafikkartentreiber für TOS zu schreiben kommt ja nur einer für die ATI Radeon 7000, 8000, 9000 PCI Bus Serie in Frage, oder?

Und etwas brauchbares für die Allgemeinheit der Milan Besitzer, vielleicht ja auch für Hades und Co nutzbar.
Titel: PCI-Grafikkarten (was: Ein paar Fragen zum Milan)
Beitrag von: gh-baden am So 22.07.2018, 17:11:08
Wenn er fähig ist einen eigenen Grafikkartentreiber für TOS zu schreiben kommt ja nur einer für die ATI Radeon 7000, 8000, 9000 PCI Bus Serie in Frage, oder?

Und etwas brauchbares für die Allgemeinheit der Milan Besitzer, vielleicht ja auch für Hades und Co nutzbar.

Warum nur Radeon? Wenn man schon einen Treiber portierte, kann man ja schauen, wo es am besten ginge.

Titel: Re: Ein paar Fragen zum Milan
Beitrag von: mfro am So 22.07.2018, 17:20:33
Wenn er fähig ist einen eigenen Grafikkartentreiber für TOS zu schreiben kommt ja nur einer für die ATI Radeon 7000, 8000, 9000 PCI Bus Serie in Frage, oder?

Und etwas brauchbares für die Allgemeinheit der Milan Besitzer, vielleicht ja auch für Hades und Co nutzbar.

Einen VDI-Treiber für zu schreiben, ist nicht besonders schwierig, eher eine Fleissaufgabe. Es gibt auch ausreichend viele Beispiele (fVDI), die zeigen, wie das geht.

Bei den Radeon-Karten ist das Problem, daß es von ATI/AMD so gut wie keine Dokumentation gibt (die war ein gut gehütetes Geheimnis und nur mit NDA zu bekommen). Die existierenden Treiber für Linux und die verschiedenen BSD-Varianten benutzen die x86-ROMs für die Initialisierung (womit wir wieder beim x86-Emulator wären) und reverse Engineering für die Grafikroutinen. Das ist eine reichlich fehlerträchtige Geschichte - macht man (ohne Dokumentation) nur ein bißchen was anderes (beispielsweise unterschiedliche Reihenfolge der Registerzuweisungen), gibt's (im besten Fall) nur noch Pixelmüll.

Die (wesentlich simpleren) ET4000-Chips kamen mit kompletter Dokumentation incl. Datenblatt und orientierten sich technisch sowieso an der (ebenso dokumentierten) 8514-Karte von IBM (+ ein bißchen Hercules).  Nachdem die Karten keine echten Beschleuniger hatten, geht's nach der Initialisierung sowieso nur noch darum, Speicherbereiche möglichst flott hin und her zu schieben.
Titel: Re: Ein paar Fragen zum Milan
Beitrag von: Lukas Frank am So 22.07.2018, 19:13:40
Einen VDI-Treiber für zu schreiben, ist nicht besonders schwierig, eher eine Fleissaufgabe.

Als Programmierer ist das ganze vielleicht einfach aber bei mir als reiner Anwender der sich mit der Grafikkarten Hardware abmüht weil das sonst keiner macht ist das ein Ding der Unmöglichkeit. Schreibt ja auch keiner einen MiNT Treiber für die SMC_TT.