Ich beobachte seit einiger Zeit etwas, das ich Retro-Hipsterismus getauft habe. Es ist derzeit angesagt, sich mit Retro-Computern zu beschäftigen. Neben den positiven Effekten (ein Beispiel: mehr Publikationen zum Thema) hat das auch die Wirkung, dass sich die Leute auf alte Computer stürzen, nur weil es gerade hip ist, welche zu haben. Sie sind augenscheinlich auch bereit, teilweise astronomische Summen zu bezahlen, um ihre Hipster-Cred mit einem weiteren Rechner (im Regal?) auszubauen.
Doch vielfach bringen diese Retro-Hipster keinen Vorteil für die Retro-Szene -- außer natürlich für den Vorbesitzer des Rechners, der sich über eine Stange Geld freuen kann. Im Gegenteil, diese neuen Besitzer sind -- nach meiner Erfahrung -- die, die als erstes bei technischen Problem kapitulieren, weil sie z.B. nicht einmal in der Lage sind, einfachste Tests oder Reparaturen an ihren Rechnern vorzunehmen. Vielleicht auch, weil der Wille fehlt, sich ein gewisses Grundmaß an technischem Verständnis für seinen neuen, alten Rechner anzueignen.
Meiner Meinung nach wäre ein TT z.B. in den Händen von Lynxman viel besser aufgehoben; nicht nur, weil er wüsste, wie man ihn lauffähig erhält, sondern weil er sicherlich dazu beitragen würde, dass auch andere TT-Besitzer mehr von ihren Rechnern haben -- sei es mit Reparaturtipps oder Erweiterungen.