Autor Thema: Welche Video-Modes können ST und STE?  (Gelesen 42879 mal)

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Offline Paradroid

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Welche Video-Modes können ST und STE?
« am: Fr 28.04.2017, 14:42:43 »
Hallo,

ich bin der Neue hier.

Ich beschäftige mich ein wenig mit dem ST und würde gern wissen, wie H-Sync und V-Sync generiert werden. Natürlich habe ich schon verstanden, dass zwischen Hires-Monochrom und med/lowres andere Frequenzen gefahren werden, und dass es Unterschiede zwischen PAL und NTSC gibt, wenn man nicht gerade High-res fährt.

Beim Studium des Schaltplanes ist mir aufgefallen, dass der 32,0xMHz-Takt am H-Sync synchronisiert wird. Die Schaltung sieht für mich als "im wesentlichen digital" denkenden Menschen etwas abenteuerlich aus (bei Kapazitätsdioden werde ich etwas unsicher...), aber genau in die Richtung geht auch meine Frage: Scheinbar ist die Schaltung dafür da, um ein festes Phasenverhältnis zwischen Master-Clock und H-Sync herzustellen. Das kann natürlich nur in engen Grenzen gehen, die für den HSync gelten.

Wie sind diese Grenzen? Kann man GLUE "frei" programmieren? Kann ein echtes Interlace mit Zeilensprung programmiert werden, oder ist das C64-ähnlich "flimmernd", aber auf dem gleichen Halbbild?

danke,
Jens
« Letzte Änderung: Fr 28.04.2017, 15:47:28 von Paradroid »

Offline goetz @ 3rz

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Re: Welche Video-Modes können ST und STE?
« Antwort #1 am: Fr 28.04.2017, 16:26:48 »
Wie sind diese Grenzen? Kann man GLUE "frei" programmieren? Kann ein echtes Interlace mit Zeilensprung programmiert werden, oder ist das C64-ähnlich "flimmernd", aber auf dem gleichen Halbbild?

Zu den Hardwarefragen kann ich nichts beisteuern, aber zu obigem: Frei programmieren kann man den Videochip nicht, aber in Soft- oder Hardware tricksen:

- Man kann durch taktzyklengenaue Tricks die Ränder „öffnen“, d.h. mehr Pixel darstellen lassen, etwa 320x240 statt 320x200. Das geht prinzipiell in alle 4 Himmelsrichtungen, manche leichter, manche schwerer. S. bspw. http://home.wtal.de/gmb/Artikel/hexer.htm

- Oder man macht das ganze eleganter in Hardware, mit mehr Möglichkeiten. Heißt dann etwa "Autoswitch Overscan", und bringt statt 640×400 @ 2F, 640×200 @ 4F oder 320×200 @ 16F dann bis zu 700×480 @ 2F, 800×280 in 4F oder 400×232 in 16F. Je nach Monitor, natürlich.

Gerade die monochromen „Blähungen“ waren sehr beliebt, da das wenig kostete und man es sehr schnell in den meisten Anwendungsprogrammen nutzen konnte.
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Offline mfro

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Re: Welche Video-Modes können ST und STE?
« Antwort #2 am: Fr 28.04.2017, 16:44:45 »
Kann man GLUE "frei" programmieren? Kann ein echtes Interlace mit Zeilensprung programmiert werden, oder ist das C64-ähnlich "flimmernd", aber auf dem gleichen Halbbild?

Nein. Weder, noch.

Der GLUE-Chip ist überhaupt nicht programmierbar. Man kann die von Atari vorgesehenen Videomodi: ST LOW (320 x 200 x 4 Planes), ST MID (640 x 200 x 2 Planes) und ST HIGH (640 x 400 x 1 Plane) verwenden, das war's. Interlace ist dabei (glücklicherweise, weil das wahrscheinlich dazu beigetragen hat, daß ich heute noch recht gut sehe ;) ) nicht vorgesehen.

Die oben angesprochenen Overscan-Modi entspringen "lediglich" (in Gänsefüßchen, weil das natürlich entweder ein sehr glücklicher Zufall oder eine beeindruckende Reverse-Engineering Leistung war) der Entdeckung und geschickten Ausnutzung eines Hardwarefehlers: wenn man am Ende einer Bildschirmzeile an der "richtigen" Position eine 50/60 Hz Umschaltung des Videosystems vornimmt, kann man den Shifter dazu bringen, in den Overscan-Rändern Pixel auszugeben.
« Letzte Änderung: Fr 28.04.2017, 16:46:25 von mfro »
And remember: Beethoven wrote his first symphony in C

Offline czietz

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Re: Welche Video-Modes können ST und STE?
« Antwort #3 am: Fr 28.04.2017, 17:10:58 »
Der GLUE-Chip ist überhaupt nicht programmierbar. Man kann die von Atari vorgesehenen Videomodi: ST LOW (320 x 200 x 4 Planes), ST MID (640 x 200 x 2 Planes) und ST HIGH (640 x 400 x 1 Plane) verwenden, das war's. Interlace ist dabei (glücklicherweise, weil das wahrscheinlich dazu beigetragen hat, daß ich heute noch recht gut sehe ;) ) nicht vorgesehen.

Kleine Randnotiz: Im GLUE ist Logik für ein Interlace-Signal drin: http://atari-forum.com/viewtopic.php?f=15&t=30303&. Sie funktioniert nur nicht. Ob aufgrund eines (im Nachhinein sicherlich glücklichen) Hardware-Bugs oder ob sie absichtlich stillgelegt wurde, weiß natürlich nur der Atari-Designer.

Wie die anderen schon schrieben, folgt das Timing im GLUE einer fixen State-Machine für die drei Modi, da ist nichts programmierbar. Leider ist das englischen Atari-Wiki schon seit Wochen kaputt, sonst fände sich unter http://www.atari-wiki.com/?title=ST_STE_Scanlines eine Beschreibung der State-Machine für ST und STE. (Im Quelltext noch lesbar: http://www.atari-wiki.com/index.php?title=ST_STE_Scanlines&action=edit)
« Letzte Änderung: Fr 28.04.2017, 17:15:14 von czietz »

Offline goetz @ 3rz

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Re: Welche Video-Modes können ST und STE?
« Antwort #4 am: Sa 29.04.2017, 03:28:16 »
Hardware […]

Etwas Lesestoff, wie das ging:

https://groups.google.com/forum/#!topic/comp.sys.atari.st/fbUqsmrg31o

Leider fand ich den Originalartikel zu Hyperscreen auf stcarchiv.de nicht, das wäre besser.
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Offline 1ST1

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Re: Welche Video-Modes können ST und STE?
« Antwort #5 am: Sa 29.04.2017, 10:11:12 »
Ich habe so einen Overscanscreen mal selbst programmiert, allerdings mehr schlecht als recht, meine Routine hat alle Rechenzeit verbraten, da ging sonst nix mehr. Jedenfalls, an irgendeiner Stelle muss man auch mal auf 70 Hz umschalten. Bei den Szenedemos kann man das auch sehen, wenn man ein Oszi an den Monochrom-Ausgang hängt, da kommt immer kurz ein Nadelstich-Impuls, wenn kurz auf 70 Hz geschaltet wird.
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Offline Paradroid

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Re: Welche Video-Modes können ST und STE?
« Antwort #6 am: Sa 29.04.2017, 10:31:52 »
Vielen Dank - da sind schon ein paar Hinweise bei, die ich verwerten kann. Sind denn die genauen Frequenzen bekannt, die für H/V-Sync generiert werden? Ich meine *exakt* auf ein paar Nachkommastellen. Die Angabe von 50/60/70Hz für V-Sync ist mir natürlich geläufig. Interessant wäre  "wie viele Pixel pro Zeile" und "wie viele Zeilen pro Frame".

Ich fürchte halt, dass die Master Clock "gestretcht" wird, beim Umschalten der Frequenzen also der HSync zu einem Zeitpunkt kommt, an dem die Steuerspannung für den Oszillator verändert wird. Das hätte den stochastischen Verlust/Gewinn mindestens einer Clock pro Zeile zur Folge, also "wenig digitales Verhalten".

Der Overscan-Hack scheint ja die Lage der Sync-Signale nicht zu beeinflussen. Wenn ich aber "Nadelimpuls auf Sync-Signalen" lese, bekomme ich natürlich die Motten - so bekomme ich meinen altersschwachen 520ST nie an einen Monitor...

Jens

Offline 1ST1

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Re: Welche Video-Modes können ST und STE?
« Antwort #7 am: Sa 29.04.2017, 10:42:01 »
Ach darum gehts? Warum so kompliziert, wenns auch einfach geht?

Probiere mal ein paar NEC Multisync TFTs aus, ich habe selbst zwei 1990fxp, andere haben den 1990nxp, aber auch die Nachfolger, z.B. uxp sollten gehen. Die fressen alle ST/STE/TT/Falcon-Auflösungen einschließlich Falcon Screenblaster, sofern die Bildwiederholfrequenz nicht über 70 Hz geht (TT-hoch natürlich nur über einen schwer beschaffbaren ECL-zu-VGA.-Konverter). Es gehen nach unseren Erfahrungen nur die 19- und 21 Zöller aus diesen Serien (1990/2190), die 17-Zöller nicht (1790). Und an Amigas kann man diese Monitore auch dranhängen, schon mit A500 ohne und mit Flickerfixer (ICD FFV) und A1200 getestet, an letzterem auch mit Multiscan-Profil in der Workbench.

-> Ein 21-Zoll UXP: http://www.ebay.de/itm/21-53-34cm-TFT-LCD-Monitor-von-NEC-MultiSync-LCD2190UXp-/152474309867?hash=item23802d54eb:g:EbYAAOSwIgNXjMID
-> Neuerer EA191M, geht wahrscheinlich auch: http://www.ebay.de/itm/19-TFT-LCD-NEC-MultiSync-EA191M-1280-x-1024-Pivot-S-PVA-Monitor-mit-Lautspreche-/302164423472?hash=item465a673330:g:UgAAAOSwbsBXpIe~

Man kann sich für den ST ein Adapterkabel basteln, welches die Fabrmodis und Monochrom unterstützen, dazu muss man nur einen vierpoligen Umschalter verdrahten: Drei mittlere Pins des Umschalter an RGB des Monitors, drei dazugehörige Konatkte auf der einen Seite an RGB des ST. Die anderen drei zugehörigen Kontakte zusammenlegen und auf Mono-Out. Den freien mittleren Pin auf Masse, und den freien äußeren Kontakt, der neben den drei zusammen geschalteten Pins für Mono-Out liegt, an Mono-Detect des ST. Manche schleifen noch 50 Ohm in die RGB-Signale rein, das ist aber Geschmackssache. Und dann noch Masse, H- und V-Sync miteinander verbinden, dann bekommst du auf den Necs und einigen anderen Monitoren schon ein vernündftiges Bild. Außerdem wurde hier im Forum entdeckt, dass der eine oder andere kleine Kondensator an dem einen oder anderen Signal ein störendes Über/Unterschwingen des Signals verhindert und damit die Bildqualität steigert. Da musst du mal hier im Forum suchen, da gibts komplette Schaltpläne dazu. Den Audio-Pin aus der Monitor-Buchse solltest du dann noch irgendwie einem Lautsprecher zuführen.
« Letzte Änderung: Sa 29.04.2017, 10:55:14 von 1ST1 »
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Offline czietz

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Re: Welche Video-Modes können ST und STE?
« Antwort #8 am: Sa 29.04.2017, 10:52:09 »
Vielen Dank - da sind schon ein paar Hinweise bei, die ich verwerten kann. Sind denn die genauen Frequenzen bekannt, die für H/V-Sync generiert werden? Ich meine *exakt* auf ein paar Nachkommastellen. Die Angabe von 50/60/70Hz für V-Sync ist mir natürlich geläufig. Interessant wäre  "wie viele Pixel pro Zeile" und "wie viele Zeilen pro Frame".

Ich kann die exakten Frequenzen einfach messen, Frequenzzähler sei dank, wenn Du sie denn so genau brauchst. Aber wofür, das würde mich vorher schon interessieren...

Außerdem erklärt http://info-coach.fr/atari/hardware/video.php einiges zum Videosignal und zum Anschluss an verschiedene Monitore.

Offline SolderGirl

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Re: Welche Video-Modes können ST und STE?
« Antwort #9 am: Sa 29.04.2017, 10:57:29 »
Also die ST-High Auflösung schluckt praktisch jeder VGA Monitor, zumindest CRTs.
Da braucht man auch nicht viel umzuwandeln, einfach die Pins passend auf eine VGA-Buchse löten und gut.
Mit den Low und Med Auflösungen ist es etwas schwieriger, die sind ein bisschen ungerade. Aber auch da lohnt sich der Versuch. Ich hab zwei alte TFTs die beide mit den Auflösungen klar kommen. Und ich hab auch gelesen das man das RGB-Signal vom Atari direkt auf ein SCART-Kabel legen kann. Wenn man einen Fernseher mit RGB-SCART hat, soll das wohl auch ganz gut funktionieren.
Ich hab mir mal einen Adapter gebastelt für alle drei Auflösungen, per Jumper umstellbar von Farbe auf Mono. Dazu braucht man nur einen passenden Stecker für den Atari, eine VGA-Buchse und ein paar Drähte.

Offline Paradroid

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Re: Welche Video-Modes können ST und STE?
« Antwort #10 am: Sa 29.04.2017, 11:15:04 »
Ach darum gehts? Warum so kompliziert, wenns auch einfach geht?

Ich möchte nicht "irgendeinen CRT" anschließen - klar, könnte ich machen, und in meinem Fundus würde ich vielleicht auch was finden. Mein Ziel wäre vielmehr, einen HDMI-Fernseher der untersten Preisklasse anzuschließen. Wenn schon "fast PAL oder NTSC" aus dem ST raus kommt, dann müsste man ganz ohne Framebuffer auskommen. Auf HDMI sind 50Hz und 60Hz Modes klar spezifiziert, ergo ist es einen Versuch wert - gesetzt den Fall, dass das Zielgerät mit "nur einem Halbbild" klar kommt.

Frequenzzähler, Speicheroscar und Logic Analyzer (bis 100 Kanäle und 1GHz sample Rate) sind vorhanden - danke fürs Angebot. Meine Hoffnung war, möglichst viel aus "echtem Wissen" und weniger aus reverse-engineering zu holen.

Jens

Offline SolderGirl

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Re: Welche Video-Modes können ST und STE?
« Antwort #11 am: Sa 29.04.2017, 11:17:45 »
Also das wird so direkt nicht gehen, aber eventuell mit einem VGA->HDMI Adapter.
Allerdings hab ich keine Ahnung wie genau da die Angaben sind.

HDMI ist halt rein digital und die Atari ausgänge sind analog, das wird ohne Umsetzer nicht funktionieren, vermute ich.

Offline czietz

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Re: Welche Video-Modes können ST und STE?
« Antwort #12 am: Sa 29.04.2017, 11:28:40 »
Beim Studium des Schaltplanes ist mir aufgefallen, dass der 32,0xMHz-Takt am H-Sync synchronisiert wird. Die Schaltung sieht für mich als "im wesentlichen digital" denkenden Menschen etwas abenteuerlich aus (bei Kapazitätsdioden werde ich etwas unsicher...), aber genau in die Richtung geht auch meine Frage: Scheinbar ist die Schaltung dafür da, um ein festes Phasenverhältnis zwischen Master-Clock und H-Sync herzustellen. Das kann natürlich nur in engen Grenzen gehen, die für den HSync gelten.

Ich denke, Du verstehst die Schaltung ohnehin falsch. Erst einmal solltest Du wissen, dass diese Schaltung (im Prinzip eine PLL) nur in STs mit Modulator eingebaut ist. Ihr Zweck ist es, den Systemtakt auf ein festes Phasenverhältnis zur Farbträgerfrequenz (von einem separaten Quarz erzeugt), also ca. 4,43 MHz bei PAL, ca. 3,58 MHz bei NTSC, zu bringen.
EDIT: Das Teilerverhältnis ist 2048/283 bei PAL und 2032/227 bei NTSC, wie man sich mit den o.g. Wikiposting leicht ausrechnen kann.

Die Angabe von 50/60/70Hz für V-Sync ist mir natürlich geläufig. Interessant wäre  "wie viele Pixel pro Zeile" und "wie viele Zeilen pro Frame".

Das ist in dem "ST STE Scanlines"-Wikibeitrag, dessen Link ich schon gepostet hatte, beschrieben. Du kannst also viel aus "viel aus "echtem Wissen"" holen...
« Letzte Änderung: Sa 29.04.2017, 11:39:03 von czietz »

Offline MJaap

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Re: Welche Video-Modes können ST und STE?
« Antwort #13 am: Sa 29.04.2017, 12:22:02 »
Hardware […]

Etwas Lesestoff, wie das ging:

https://groups.google.com/forum/#!topic/comp.sys.atari.st/fbUqsmrg31o

Leider fand ich den Originalartikel zu Hyperscreen auf stcarchiv.de nicht, das wäre besser.

Den Artikel habe ich als PDF, die Software müsste ich auch haben.

Offline 1ST1

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Re: Welche Video-Modes können ST und STE?
« Antwort #14 am: Sa 29.04.2017, 12:42:33 »
Mein Ziel wäre vielmehr, einen HDMI-Fernseher der untersten Preisklasse anzuschließen.

Hat der einen VGA und/oder einen SCART-RGB-Eingang? Dann hurtig entsprechende Adapterkabel basteln und ausprobieren! Allerdings sind die Fernseher oft intolleranter als die TFT-Monitore, zumindestens wie NEC und einige andere. Mein Philipps-TFT-Fernseher mit 55" mag z.B das VCS 2600 mit FBAS-Mod nicht, selbst wenn ich die Umsetzung von FBAS nach HDMI durch meinen Kenwood-Verstärker erledigen lasse. ST und Amiga 500 gehen über den SCART-Adapter (für STs mit Modulator muss man eine Schaltung basteln, die H+V-Sync zu Composite Sync zusammenführt, denn die mit Modulator liefern Composite Video statt C-Sync) und VGA, den ICD-Flickerfixer im A500 mag er nicht über VGA syncronisieren, aber Falcon und A1200 gehen in allen benötigten Auflösungen per VGA.
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Offline czietz

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Re: Welche Video-Modes können ST und STE?
« Antwort #15 am: Sa 29.04.2017, 13:45:06 »
Ich denke, Du verstehst die Schaltung ohnehin falsch. Erst einmal solltest Du wissen, dass diese Schaltung (im Prinzip eine PLL) nur in STs mit Modulator eingebaut ist. Ihr Zweck ist es, den Systemtakt auf ein festes Phasenverhältnis zur Farbträgerfrequenz (von einem separaten Quarz erzeugt), also ca. 4,43 MHz bei PAL, ca. 3,58 MHz bei NTSC, zu bringen.

Warum Atari diese Schaltung eingebaut hat, versteht man übrigens sehr schnell, wenn man die PLL mal temporär außer Gefecht setzt. Dann gibt's im Bild über den Modulator-/HF-/Antennen-Ausgang (und nur dort!) eine Schwebung zwischen Systemtakt und Farbträger, die sich als hässliche Farbstreifen manifestiert. Siehe Anhang.

Im nicht-modulierten Signal ist das natürlich nicht vorhanden, daher hat Atari die Schaltung nur in Rechner mit HF-Modulator eingesetzt.

Offline Paradroid

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Re: Welche Video-Modes können ST und STE?
« Antwort #16 am: Sa 29.04.2017, 13:58:05 »
Also das wird so direkt nicht gehen, aber eventuell mit einem VGA->HDMI Adapter.
Allerdings hab ich keine Ahnung wie genau da die Angaben sind.
VGA zu HDMI wird so nicht gehen, weil es keine Vesa-Spec für Screenmodes <60Hz gibt. Die meisten VGA->DVI oder HDMI Konverter machen sofort Ärger, wenn's auch nur das kleinste Bisschen vom Standard abweicht.

HDMI ist halt rein digital und die Atari ausgänge sind analog, das wird ohne Umsetzer nicht funktionieren, vermute ich.
Das vermute ich nicht nur, sondern es ist mir absolut klar. Und mein Ziel ist es, genau so einen Umsetzer zu bauen: A/D Konverter, TMDS-Encoder, Audio-AD Wandlung, ebenfalls ind en TMDS-Encoder, das *sollte* alles ohne Framebuffer möglich sein.

Ich habe das für diverse Amiga-Computer schon gemacht, jedoch mit Framebuffer und ohne Audio-Unterstützung. Beim ST brüllt mich "HDMI" geradezu an, wenn es nur diese drei Sync-Modes gibt, und Audio "frei Haus" am gleichen Stecker wie das Monitorsignal zu haben ist.

Um jedoch kein Matschbild zu bekommen, muss ich möglichst genau den Pixeltakt extern nachbilden. PLLs sind heutzutage sehr fein justierbar, auch sehr große Teiler/Multiplikatorverhältnisse sind kein Problem.
@czietz, vielen Dank für den Hinweis und den "Trick" über "Edit" dennoch an die Information zu kommen - das hatte ich bisher nicht gemacht. Ich habe die Schaltung schon als VCXO erkannt, aber solange ich nur die Frequenzen habe, ohne dass ich weitere Informationen habe (nicht einmal über die Anzahl der gültigen Stellen hinter dem Komma), ist ein Ermitteln des Teilerverhältnisses nur Raterei. Und genau die vermeide ich gern. Da mir die Anforderung, Pixeltakt und Farbträger in-sync zu halten sowohl vom C64, als auch vom Amiga-Modulator A520 bekannt ist, habe ich den Zweck sehr wohl erkannt. Speziell der A520 arbeitet auch mit einer PLL, welche das Teilerverhältnis inhärent in der Quarzfrequenz festgelegt hat.

@1ST1: Mir geht es darum, ein echtes HDMI-Signal zu erzeugen, kein VGA- oder Scart-Signal. Es wären allerdings meine ersten Gehversuche in Richtung HDMI - bisher habe ich nur DVI gemacht, und das auch nur mit Vesa-kompatiblen Ausgabe-Modes.

Jens

Burkhard Mankel

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Re: Welche Video-Modes können ST und STE?
« Antwort #17 am: Sa 29.04.2017, 14:20:26 »
Mein Ziel wäre vielmehr, einen HDMI-Fernseher der untersten Preisklasse anzuschließen.
Hallo Jens!
Ich will es diesbezüglich mal für Dich auf den Punkt bringen: Für HDMI wirst Du zusätzlich einen Umsetzer (Konverter) von VGA nach (eben) HDMI benötigen! Die sind problematisch und teuer - von Bildqualität ganz zu schweigen! Für die ST-HiRes gibt es die Möglichkeit, es mit einer kleinen Lötarbeit auf VGA Monitore zu Adaptieren. Low und MedRes gehen eigentlich nicht. Wenn Du aber  einen Multisync nutzen kiannst, der auch diese Auflösungen fahren kann, kann ich Dir den entsprechenden Schaltplan liefern. Auch für die kleine Lötarbeit "Monochrome only"!
Wenn Du tatsächlich ein TV hast nur noch mit HDMI (wie einige neuere Monitore) mußt Du den Rest halt ausprobieren mit diversen Convertern!
Aber ich gehe nach kürzlich gemachten Erkentnissen noch davon aus, daß Du auch an Deinem TV noch eine 15pol. VGA-Buchse findest sowie daneben eine Klinken- oder zwei Chinchbuchsen fürs Audio-Signal. Diese würde ich für den Anschluß eines ST nutzen!
In diesem Falle versuche diese Schaltung:
Hierbei handelt es sich noch um eine frühe - aber korrekte - Skizze von mir, die Du auch auf einen LowRes-tauglichen Multisyc-Monitor anwenden kannst!
« Letzte Änderung: Sa 29.04.2017, 14:24:09 von Burkhard Mankel »

Offline goetz @ 3rz

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Re: Welche Video-Modes können ST und STE?
« Antwort #18 am: Sa 29.04.2017, 14:28:20 »
Im nicht-modulierten Signal ist das natürlich nicht vorhanden, daher hat Atari die Schaltung nur in Rechner mit HF-Modulator eingesetzt.

An den OP: arg viele Ataris haben den HF-Modulator übrigens nicht, ich würde also eher „ohne“ planen, wenn es ein Gerät für „breitere“ Abdeckung geht. Kein MegaST hat das, und bei den frühen Ataris auch nur einige (STM, STFM) versus ohne (STF).

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Offline czietz

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Re: Welche Video-Modes können ST und STE?
« Antwort #19 am: Sa 29.04.2017, 14:36:23 »
@Paradroid: Ich fasse mal zusammen, was ich weiß -- den Monochrom-Modus lasse ich mal außen vor, um nicht so viel schreiben zu müssen:
Der GLUE erzeugt das Videotiming aus einem ca. 8-MHz-Takt (ca. 32 MHz / 4). Eine Zeile dauert 512 GLUE-Takte (50 Hz/PAL) bzw. 508 GLUE-Takte, woraus sich die ca. 15,6 kHz HSYNC-Takt ergeben. In einer Zeile ist der Shifter (ohne Overscan oder so) 320 GLUE-Takte aktiv und gibt in dieser Zeit 320 Pixel (Low-Res-Modus) bzw. 640 Pixel (Mid-Res-Modus) aus. Damit hast Du Deine HSYNC-Zeiten und den Pixeltakt.
Zum vertikalen Timing später etwas.
Und was das "ca." angeht: Nominell, aber das hast Du sicherlich im Schaltplan gesehen, ist der Takt bei NTSC 32,0424 MHz und bei PAL 32,084988 MHz, aber selbst in Modellen ohne Modulator wird kein Quarz exakt die Nominalfrequenz haben.

@Burkhard Mankel: Jens schreibt doch, dass er so einen Umsetzer Atari=>HDMI selbst bauen will. Ich denke, Du musst ihm das nicht erklären!
« Letzte Änderung: Sa 29.04.2017, 14:38:48 von czietz »