Autor Thema: Da entsteht gerade eine neue Grafikkarte...  (Gelesen 14079 mal)

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Offline 1ST1

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Da entsteht gerade eine neue Grafikkarte...
« am: Fr 20.05.2016, 20:10:32 »
Hab mal wieder etwas um die Ecke geguckt, und was interessantes gefunden... Eckdaten:

Kann schon
- 65536 Farben (evtl auch mehr?)
- Kann schon 800x600, vielleicht auch mehr?
- Motorloa-68000 artiger Busadapter. Zorro II ... ;)
- Das Zorro-II-Autoconfig wurde extrem einfach gehalten
- Die eigentliche Arbeit macht ein auf dem Busadapter steckendes FPGA-Board mit SDRAM und HDMI-Ausgang
- Workbench läuft schon darauf, auch wenn mit noch kleinen Problemen (mit einem scheinbar minimalen Treiber, der an die Picasso-96-Grafikkartentreiber-Schnittstelle von Workbench 3.0 "andockt".)
- Reine Framebuffer-Karte

Soll noch können:
- Einlesen von PAL-Video-Signal (original-Grafikkarte) des Amiga-Hosts
- Evtl. auch D/A-Audio-Karte (das verwendete FPGA-Board hat einen entsprechenden Ausgang)

Ideen:
- Der Zorro II Bus des Amiga 2000 ist sehr nah am 68000-Protokoll. Also auch nah am Mega-ST-Bus und an VME! (Anpassung müsste also mit einer entsprechenden Busadapter-Platine und evtl. minimalen Änderungen im FPGA möglich sein)
- Da das Zorro-II-Autoconfig für die Karte schon aufs wesentlichste reduziert wurde, kann dieser Part der FPGA-Programmierung für eine ATARI-Version auch gleich weggelassen werden...
- Da die Hauptarbeit das FPGA-Board macht, sollte doch eine Busadapterplatine für den 68000-Sockel, Mega-ST-Bus und VME machbar sein... Evtl. auch im Falcon?
- Der ST gibt genau wie der Amiga ein PAL-Video aus. Also lässt sich auch ST-Farbe auf HDMI durchreichen, wenn diese Idee (siehe oben) umgesetzt wird. Evtl. lässt sich auch ST-Hoch und VGA (TT, Falcon) mit Anpassung des FPGA genauso durchreichen, so dass man solange die Karte nicht aktiv ist, das Original-Video-Bild auf dem angeschlossenen (HDMI!-)Monitor sieht. Das Umschalten von Videoeingängen am Monitor oder Verwenden von 2 Monitoren wäre damit Geschichte.
- Dann bräuchte man doch "nur" einen VDI-Treiber dafür. Da es nur ein Framebuffer ohne weitere Features ist, sollte sich da doch was vorhandenes anpassen lassen? Vielleicht ist es auch möglich, sowas selbst zu machen, wenigstens @Idek Tramielski (God of Nova) und @ST-Oldie (VDI auf Jaguar) würde ich das zutrauen...

Herauskommen würde dabei eine Grafikkarte für ST/Mega-STE/TT/Falcon mit verfügbaren Komponenten, dank des FPGA-Boards einfachem Aufbau, und wahrscheinlich recht preiswert. (Natürlich sind die hier im Forum diskutierten ET4000-Lösungen wahrscheinlich noch billiger, aber bis man eine zum jeweiligen ISA-Adapter passende ET4000-Karte endlich mal hat...)

Was haltet ihr von der Idee? Hab ich jetzt jemanden angestachelt, das mal anzugehen?  >:D

... Oh, fast das wichtigste vergessen ... der Link zur Projekt-Webseite: https://github.com/mntmn/amiga2000-gfxcard/blob/master/README.md (Da sind auch Kontaktdaten! Da Github ---> OpenSource...)
« Letzte Änderung: Fr 20.05.2016, 20:24:07 von 1ST1 »
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Offline Lukas Frank

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Re: Da entsteht gerade eine neue Grafikkarte...
« Antwort #1 am: Fr 20.05.2016, 20:27:49 »
Das Problem sind die Treiber ...

Ausser für ET4000 und ATI MACH sowie Matrix Karten mit Intel GPU und der TC1208 gibt es auf dem Atari nichts. Und für die meisten Treiber sind keine Quellen verfügbar.

Offline tuxie

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Re: Da entsteht gerade eine neue Grafikkarte...
« Antwort #2 am: Fr 20.05.2016, 20:54:52 »
Gut er hat ja auch für den Amiga die Treiber geschrieben sicher kann man diese nicht verwenden aber die Ansteuerung sollte wohl machbar sein. Oder denkt ihr nicht ?
Tschau Ingo

Offline 1ST1

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Re: Da entsteht gerade eine neue Grafikkarte...
« Antwort #3 am: Fr 20.05.2016, 21:11:36 »
Ich bin gerade am Lesen auf a1k.org. Um diese Karte gibts ordentlich Towabohu... Es geht aber nur um die Picasso 96 Software, für die der Entwickler dieser Karte einen Treiber geschrieben hat, der an deren Softwareschnittstelle im Amiga-OS der Treiber für diese Karte "andockt". Die Droh-Mail stammt angeblich von einem in der Amiga- und C-64 Szene bekannten und tätigem Hardwarehersteller, der - auch aus meiner eigenen Erfahrung - für seinen mitunter ruppigen Ton bekannt ist. Das Beste daran ist, dass er dem Entwickler dieser Karte droht - so nach dem Motto "Friss oder Stirb" - die Picasso 96 Software für seine Karte bei ihm zu lizenzieren, obwohl er die Rechte an dieser Treibersoftware selbst noch nicht gekauft hat. Bin aber noch nicht fertig mit dem Thread, beim nochmaligen Querlesen in einem anderen Forum, scheint sich eine Lösung anzubahnen, die dem Autor der Droh-Mail nicht schmecken dürfte... Ich hänge das hier an, sofern es sich im weiteren Verlauf bestätigt. Aber das Ganze hätte natürlich keine Auswirkungen auf eine ATARI-Version dieser Karte, denn die Picasso 96 ist ja Amiga-Spezifisch, daher das nur als Annektote am Rande.

Um das Bild zu vervollständigen: Die Picasso 96 Software ist auch für die Grafikfunktionen der Vampire II für AMiga 500/600 notwendig, und falls der Verfasser der Drohmail diese Software hätte, würde er offensichlich Lizenzen der Picasso 96 Software für die Vampire II kassieren. Falls der Verfasser außerdem der Vermutete ist, die Vampire II wird wohl ihm sein Geschäft mit Turbokarten für den Amiga vermiesen, weil die Vampire II wensetlich günstiger und schneller ist als seine eigenen Platinen. Das heißt, er könnte die P96-Software auch ein bischen als Druckmittel verwenden. - to be continued -
« Letzte Änderung: Fr 20.05.2016, 21:16:52 von 1ST1 »
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Offline Lukas Frank

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Re: Da entsteht gerade eine neue Grafikkarte...
« Antwort #4 am: Fr 20.05.2016, 21:13:56 »
... die Ansteuerung sollte wohl machbar sein. Oder denkt ihr nicht ?

Kannst du denn einen Treiber schreiben, etwas leichtfertig, oder ?

Offline 1ST1

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Re: Da entsteht gerade eine neue Grafikkarte...
« Antwort #5 am: Fr 20.05.2016, 22:08:54 »
Nein, ich kann das nicht. Die Grafikkarte ist aber - soweit ich das verstehe - nur ein Framebuffer, der linear in den Adressbereich des 68000 eingeblendet wird. Also nix anderes als Shifter, TT-Shifter und Videl, und dem Grafikchip im Jaguar. Nur eben mit anderer Basisadresse und vernutlich anderem (einfacherem!) Ansprechen der Pixel (RGB statt Bitplanes) Sollte also für einen guten Programmierer kein Hexenwerk sein.
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Offline Lukas Frank

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Re: Da entsteht gerade eine neue Grafikkarte...
« Antwort #6 am: Fr 20.05.2016, 22:16:00 »
Wenn mein Wissen richtig ist werden alle Grafikkarten im Atari ST nur als Framebuffer angesprochen ...

Offline 1ST1

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Re: Da entsteht gerade eine neue Grafikkarte...
« Antwort #7 am: Fr 20.05.2016, 22:48:56 »
Idek hat mir im Quellcode der Nova-Treiber mal gezeigt, dass da spezielle Funktionen des Mach32-Beschleunigers z.B. zum Linien zeichnen benutzt werden.
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Offline mfro

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Re: Da entsteht gerade eine neue Grafikkarte...
« Antwort #8 am: Sa 21.05.2016, 07:54:52 »
Nein, ich kann das nicht. Die Grafikkarte ist aber - soweit ich das verstehe - nur ein Framebuffer, der linear in den Adressbereich des 68000 eingeblendet wird. Also nix anderes als Shifter, TT-Shifter und Videl, und dem Grafikchip im Jaguar. Nur eben mit anderer Basisadresse und vernutlich anderem (einfacherem!) Ansprechen der Pixel (RGB statt Bitplanes) Sollte also für einen guten Programmierer kein Hexenwerk sein.

Tatsächlich kann man einem Atari relativ einfach eine Grafikkarte unterschieben, so dass die Grafikroutinen im ROM direkt auf den Framebuffer der Karte schreiben (dazu werden einfach die Line-A Variablen auf jenen "umgebogen" und entsprechend der Framebuffer-Auflösung "aufgeblasen").

Das funktioniert allerdings nur, wenn die Grafikkarte auch dasselbe Speicherlayout wie der ST-Bildspeicher hat.

Durch die interleaved Bitplanes (jedes Bildschirmpixel ist auf bis zu acht Speicherworte verteilt), die es sonst so gut wie nirgends gibt, wird das wohl auch bei dieser Karte nicht funktionieren (ausser im Monochrom-Modus, da ist die interleaved-Bitplanes- und packed-Pixel-Darstellung gleich, vorausgesetzt die Karte unterstützt den überhaupt). Die Maxon MGE-Karte hatte meiner Erinnerung nach einen "Treiber", der im Monochrom-Modus die Line-A ROM-Routinen auf ihrem Framebuffer nutzen konnte.

Was bleibt, ist den Grafikkartentreiber neu zu schreiben. Und das ist nicht ganz so simpel (wenn's ausser zu funktionieren auch noch schnell sein soll).
And remember: Beethoven wrote his first symphony in C

guest522

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Re: Da entsteht gerade eine neue Grafikkarte...
« Antwort #9 am: Sa 21.05.2016, 10:13:13 »
Idek hat mir im Quellcode der Nova-Treiber mal gezeigt, dass da spezielle Funktionen des Mach32-Beschleunigers z.B. zum Linien zeichnen benutzt werden.
Hab ich? Kann mich gar nicht mehr daran erinnern....s.h.i.t ich werde alt. Im Übrigen bin ich sicher nicht "God of Nova". Ich habe bestenfalls die Oberfläche der Treiber angekratzt.  ;)
Zum Thema: Ich habe vor einiger Zeit ja auch schon mal über das Thema FPGA philosophiert. Am Besten eine Lösung, die auch noch Funktionen wie Netzwerkkarte integrieren kann. Es gibt auch schon einige FPGA Projekte die VGA Karten implementieren. Die ACORN Freaks haben z.B. eine Lösung entwickelt, die den (relativ simplen) Grafikchip mittels FPGA ersetzt und dabei modernere Anschlussvarianten zur Verfügung stellt. 
Ich denke, die NOVA VDI Sourcen sind prinzipiell auf eine andere Plattform portierbar. Die EMULATOR.PRG initialisiert die Nova im Wesentlichen so, dass sie als linearer Framebuffer im ST/TT Speicher zur Verfügung steht. Dann schreiben die STA_VDI Routinen in diesen Bereich.
Ich spiele z.B. schon länger mit dem Gedanken mir mal ne ISA S3 801 mit 2MB zu besorgen und dafür ne EMULATOR.PRG zu schreiben. Dann, so hoffe ich, würden die Nova Treiber auch mit dieser Karte funktionieren. Das Gleiche wäre imho auch mit einer entsprechend programmierten FPGA Lösung möglich.
Wie immer...viele Ideen, zu wenig Zeit. :(

Offline 1ST1

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Re: Da entsteht gerade eine neue Grafikkarte...
« Antwort #10 am: Sa 21.05.2016, 16:54:21 »
Fahr halt nicht so viel mit deinem Mofa durch die Taunuskurven, ist eh ungesund. :D
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Offline 1ST1

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Re: Da entsteht gerade eine neue Grafikkarte...
« Antwort #11 am: So 18.11.2018, 12:02:30 »
Eigentlich will ich ja derzeit hier nichts schreiben, Ausnahmen werden weiterhin die Regel bestätigen, aber in Angesicht der Rapi-Grafikkarten-Diskussion möchte ich nochmal auf dieses Projekt aufmerksam machen, was sich wahrscheinlich mit vergleichsweise geringem Aufwand (im Vergleich zur Entwicklung einer völlig neuen Grafikkarte) sicher von Zorro auf VME umstricken lässt. Dass eine Grafikkarten-Treiberportierung vom Amiga zum ST möglich und im zeitlichen Rahmen machbar ist, zeigte uns letztes Jahr eindrucksvoll Vincent Riviere mit der Implementierung eines VDI auf Basis des SAGA-Treibers der Vampire für Amiga-OS.
« Letzte Änderung: So 18.11.2018, 12:05:39 von 1ST1 »
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