Das DS-Signal ist Drive-Select. Auf dem Shugartbus gibts vier (ursprünglicher Entwurf, und beim Amiga auch umgesetzt!) bzw. zwei Stück (bei ATARI und PC) davon. Wen ein Computer ein Laufwerk ansteuern will, setzt er das jeweilige DS-Signal auf Low (DS0-DS3, DS1-DS4, DS0-DS1, DS1-DS2, je nach Computer und Floppylaufwerk variieren die Bezeichnungen, hängt natürlich auch davon ab, wieviele DS-Leitungen vorhanden sind). Auf dem Floppylaufwerk sind entsprechend Jumper, Dip-Schalter oder ein Schiebeschalter, mit dem man den DS-Eingang des Laufwerks mit dem entsprechenden DSx-Signal des Computers verbinden kann. Das heißt, das Laufwerk reagiert dann nur noch auf eins von 2 oder 4 DS-Signalen des Computers. Das ist der Normalfall.
Jumper
Computer Laufwerk
DS0 -------- -+-----DS
DS1 --------==+
DS2 -------- -+
DS3 -------- -+
Hier ist das Laufwerk auf DS1 gejumpert und reagiert nur auf dieses Signal, wird also zu Laufwerk B:.
An den Atari Floppyanschlüssen müssen alle Laufwerke einfach auf DS0 (oder DS1, wenn das an dem speziellen Laufwerk die niedrigste Nummer ist) gejumpert werden, und dan geht das. Das ist bei Atari so, weil im Atari je nach Laufwerksanschluss die Leitungen DS0 und DS1 miteinander vertauscht sind. In der ATARI SF314/454 und diversen Fremdlaufwerken wird aus DS1 am IN-Anschluss DS0 am Out-Anschluss des Laufwerkes, und DS0 IN wird nicht weiter verbunden, weil es ja in dem Laufwerk schon verwendet wird. Bei So wird aus einer am 520ST extern als erstes angesteckten SF314 automatisch Laufwerk A:, eine zweite SF314 B: und am 1040ST/E bzw. Mega ST/E bzw. TT extren angesteckt das erste SF314 zu B:.
Auch beim Amiga werden die DS-Signale in den externen Laufwerken so durchgedreht, so dass man einfach 3 identische Laufwerke aneinander stecken kann und zusammen mit dem internen Laufwerk vier einzeln ansprechbare Laufwerke bekommt.
Das mit dem vertauschen der DS-Leitungen gibts übrigens bei PCs auch, dort gibt es Kabel mit und ohne Dreher in der Flachbandleitung zwischen dem ersten und zweiten Laufwerk, bei Floppykabeln ohne diesen Dreher muss man alle Laufwerke sauber jumpern, d.h. auf verschiedene DS-Positionen, um die Laufwerke zu A: und B: zu machen, bei Kabeln mit dem Dreher muss man alle Laufwerke auf DS1 (bzw. DS2, wenn die jumper mal wieder nicht bei 0 sondern bei 1 anfangen zu zählen) jumpern und schon ist das Laufwerk was vor dem Dreher angeschlossen wird, B: und das danach (also am Kabelende) A:.
Beim HxC wiederum verhält es sich wieder etwas anders, und zwar werden bei diesem auf Wunsch die ersten beiden oder gar alle DS-Signale ausgwertet und entsprechenden virtuellen Disklaufwerken bzw. Diskimages zugewiesen. DS0 selektiert dann das erste ausgewählte Diskimage, DS1 das zweite, usw. Hat man jetzt einen HxC und ein richtiges Floppylaufwerk gleichzeitig angeschlossen, fühlen sich beide Laufwerke, also das echte und das virtuelle auf der entsprechenden DS-Leitung gleichzeitig angesprochen. Das kann natürlich nicht funktionieren.
Ob der Gotek mit der HxC-Firnware das mit dem Auswerten aller DS-Signale gleichzeitig kann, wie es der originale HxC kann, entzieht sich meiner Kenntnis (habs noch nicht ausprobiert!), aber denkbar wärs.
Daher sollte man, wenn man neben dem HxC/Gotek auch ein anderes Floppylaufwerk betreibt, dafür sorgen, dass den HxC/Gotek nur die DS-Signale erreichen, die für ihn bestimmt sind. Am besten bastelt man sich einen Zwischenstecker für das Floppykabel, wo man alle Leitungen 1:1 miteinander verbindet, nur die DS-Leitungen führt man über Jumper, so dass man nur die gewünschten DS-Signale miteinander verbindet.
Ich hoffe, das war nun verständlich genug.