Moin,
Es stimmt aber auch, daß die jeweils äußeren 2 zusammengeschaltet sind und auf der einen Seite +5V und auf der anderen Seite GND führt - und das geht eigentlich auch über mein elektronisches Verständnis - warum 4 Adern nicht reichten!
Naja, das ist ganz einfach: Mit 2 Adern pro Signal erhöht sich der Kabeldurchschnitt und verringert sich der Widerstand, ergo weniger Spannungsabfall bei langen Leitungen.
Ohne konkrete Messungen ist es müßig, sich darüber lange die Köpfe heiß zu reden. Es gibt viele unterschiedliche Qualitäten an Tastaturkabel (von Atari), an Fremdhersteller-Kabeln, Western-Kabel usw.
Der nächste Schwachpunkt ist der Stecker bzw. der Crimpvorgang selbst, manchmal kommt es auch bei industrieller Produktion vor, daß beim Crimpen nicht alle einzelne Litzen sauber erwischt werden, sondern ein Teil gar kein richtigen Kontakt mit dem Quetschbolzen des jeweiligen Steckkontaktes hat. Oder daneben rutscht. Oder die Isolierung nicht richtig ab ist (bei nicht selbstschneidenden Steckern). Derlei Fehler gibt es viele, und je billiger das Material, desto wahrscheinlicher, daß soetwas durch die Endkontrolle schlüpft.
Nächstes Problem können die ACIAs selbst sein. Die gibt es von verschiedenen Herstellern und weisen immer entsprechende Toleranzen auf. Meistens läuft alles gut, aber wenn man bei Signalqualitäten (durch lange oder schlechte Verbindungen) in die Grenzbereiche kommt, kann es eben sein, daß auf Rechner A und Tastatur B ein 10 Meter Selbstbau-Kabel hervorragend funktioniert und auf Rechner C mit Tastatur B (oder einer ganz anderen Tastatur) eben nicht. Man kann keine allgemeinen Aussagen machen.
Seinerzeit hatten wir in der Werkstatt immer mal wieder Probleme mit Kunden, die Cubase oder Creator/Notator zusammen mit MIDI Synthesizern nutzen wollten und es immer wieder zu Aussetzern kam. Es hat eine Zeit gedauert, bis wir dahinter gekommen waren, daß die MIDI Schnittstelle damit etwas zu tun hatte. Die meisten Programme haben sich aufgehängt oder froren für einige Sekunden ein, so daß man natürlich eher Probleme mit Bereich Chipsatz, RAM etc. vermutet hat.
Herausforderung bestand schlicht darin, daß bestimmte Kombinationen von ACIA und den Optokopplern mit bestimmten Synthis nicht einwandfrei lief. Hatten wir solche Fälle, wurde der für MIDI zuständige ACIA und der Optokoppler solange durchgetauscht, bis das Ganze lief. Heute würde ich natürlich mit moderneren Mitteln beigehen, damals hatten wir halt auch nur Standard-Oszis und keine Logic Analyzer etc...