Hardware > Lynx / Jaguar

Was genau kann die Jaguar Konsole genau?

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Lukas Frank:
Atari hat viel bei den TOS Computern falsch gemacht …

Zum Beispiel die Atari/Riebl Netzwerkkarten, viel zu teuer (1000,-DM und mehr) schrottige Software die für Atari üblich zu nichts kompatibel war/ist und das Internet verpennt.

Und immer dieses Neuerfinden von Standards wie z.B. einen DMA/ACSI Port der nur drei Geräte verträgt, anstatt direkt SCSI zu verbauen und Lizenzgebühren dafür zu zahlen ...

1ST1:

--- Zitat von: Lukas Frank am Mi 02.04.2014, 22:10:41 ---Atari hat viel bei den TOS Computern falsch gemacht …

--- Ende Zitat ---
Aber auch einiges richtig... Zum Beispiel die MS-DOS-kompatiblität von GEMDOS (z.B. Funktionsaufrufe praktisch identisch mit INT13h unter DOS), FAT-Dateissystem, usw. das haben aber nicht allzuviele Leute verstanden, für die war der Atari halt nur Spielzeug. Die hebräischen Zeichen im Zeichensatz hätte man sich aber sparen können, statt dessen lieber den IBM-Grafikzeichensatz, so wie das dann Sparrow-Text intern gemacht hat, oder "Wer liefert was", die erste CD-ROM-Anwendung fürs CDAR-504 auf der CeBit 1990. Man hätte mehr renomierte Softwarehersteller dazu bringen müssen, ihre Programme auf dem ST zu portieren. MS-Word, Lotus-123 und dBase auf dem ST, das wäre sicher ein Zugpferrd geworden! Oder wenn man es wenigstens geschafft hätte, die vorhandene ST-Software dazu zu bringen, gängige PC-Dateiformate direkt zu lesen und zu schreiben! Und auch MiNT war grundsätzlich eine gute Entscheidung, da man damit bei TOS-Kompatiblität in Richtung Unix/Linux ging. Auch die Hardware war ja nicht sooo schlecht, auch wenn ich z.B. den Aufbau des TT als zu komplex betrachte, oder gleich drei verschiedene "Soundkarten" im Falcon...

--- Zitat ---Zum Beispiel die Atari/Riebl Netzwerkkarten, viel zu teuer (1000,-DM und mehr) schrottige Software die für Atari üblich zu nichts kompatibel war/ist und das Internet verpennt.

--- Ende Zitat ---
PC-Netzwerkkarten waren damals, also um 1990 herum als die Riebel-Karten erschienen, auch nicht gerade billig. Beim Atari war der Nachteil, dass sämtliche Netzwerklösungen nur zu sich selbst kompatibel waren. Ein Novell-Netware-Client, oder MS Netbios/WfW-Kompatiblität, das wäre ein Knüller gewesen! An TCP/IP traue ich mich für die frühen 1990ern garnicht zu denken, Internet konnte man noch nicht verpennen, denn als Atari pleite ging, war das noch kaum verbreitet. Ich weiß noch, was das für Klimmzüge im Jahr 1995 war, um überhaupt an einen Anschluss zu kommen.

--- Zitat ---Und immer dieses Neuerfinden von Standards wie z.B. einen DMA/ACSI Port der nur drei Geräte verträgt, anstatt direkt SCSI zu verbauen und Lizenzgebühren dafür zu zahlen ...

--- Ende Zitat ---
Nunja, das war aber keine Atari-Spezialität. Auch Apple, Commodore und gar so einige PC-Hersteller wandelten damals vorhandene Schnittstellen ab, um zum einen Lizenzkosten zu sparen, und zum anderen um selbst die Peripherie verkaufen zu können!

chris78:
Ich glaube das was wirklich zum Untergang geführt hat, von Commodore und Atari war, das Jack Tramil überhaupt von Commodore weg gegangen war. Er war ein Visionär, vielleicht sogar ein größerer als Steve Jobs. Denn Jobs selbst arbeitete auch mal für Atari. Ist auch komisch das die ersten Mac OS Versionen dem vom Atari ähnlich sind.
Vermutlich hätte es kein Atari ST usw nie gegeben. Er hätte vermutlich einiges anders gemacht mit dem Kapital von Commodore im rücken. So haben sich 2 gestritten, Commodore und Atari. Und wie heißt es so schön, wenn 2 sich streiten, freut sich der Dritte!!

dbsys:

--- Zitat von: chris78 am Di 01.04.2014, 21:42:22 ---Hallo. Ich kenne die Jaguar überhaupt nicht.
Aus Zeitvertreib habe ich gelesen das für die Konsole wohl immer noch Spiele programmiert werden, ist das so?
Und was macht diese Konsole so besonders, das teilweise  ca. 300 € dafür bezahlen werden...?

--- Ende Zitat ---

Leute, Leute, Ihr seid jetzt aber ganz schön "Off Topic"!  >:D

chris78 hat nach der Atari Jaguar Konsole gefragt und Ihr quatscht jetzt über TOS, DOS, MS-Word, Lotus-123 und dBase... hä, geht´s noch??



@ chris78:

Auf Deine Frage nach dem Jaguar gibt es sehr viele Antworten, die den Platz hier eindeutig sprengen würden.

Es gibt mehrere Foren, die sehr stark auf den Atari Jaguar fokussiert sind, da solltest Du auf jeden Fall mal vorbeischauen:

http://atariage.com/forums/forum/14-atari-jaguar/
http://www.jagware.org/
http://forum.nexgam.de/index.php?page=Board&boardid=45

Die Community ist recht umfangreich und sehr aktiv.

Und ja, es weden noch immer Spiele programmiert und herausgegeben, teilweise in einer derart hohen Qualität, wie sich selbst Atari das damals nicht hat vorstellen können. Einige wenige Beispiele hier:

http://www.mdgames.de/jaguar_doublefeature_ger.htm
http://www.mdgames.de/impulsex_ger.html
http://reboot.atari.org/new-reboot/projects.html
http://www.larshannig.com/projects/atari_jaguar.php
http://www.songbird-productions.com/projects.shtml

Und kaufen kann man (fast) alle jemals herausgekommen Atari Jaguar Originaltitel auch noch, z.B. hier:

http://www.songbird-productions.com/catalog.shtml
http://sales1632.myzen.co.uk/acatalog/16_32_Webshop_Atari_Jaguar_32.html
http://www.videogamer.de/show.php?jaguar+Atari_Jaguar_Preisliste+on

Das ist ein wirklich nur sehr kleiner Ausschnitt. Aber wenn Du dort jeweils mal ein wenig schaust, bekommst Du einen guten ersten Eindruck.

Die teilweise "gefühlt hohen" Preise sind relativ. Man bekommt Standardspiele schon für ein paar Euro, seltenere Sachen haben aber ihren Preis.

Der Jaguar und sein Zubehör wurde nur kurz produziert, ergo sind die umlaufenden Mengen teilweise sehr gering. Schätzungsweise hat Atari nur etwa 150.000 Jaguar Konsolen produziert. Umd vom Jaguar CD Aufsatz gab es angeblich nur etwa 10.000.

Der Jaguar ist gerade "20" geworden, da kannst Du Dir leicht vorstellen, wie wenige funktionierende Jaguar Sachen noch verfügbar sind.

1ST1:
Petro Tyschtschenko war ja kürzlich bei uns auf der HomeCom zu Besuch. Das war der letzte Chef von Commodore in Frankfurt, und Amiga Technologies. Und der hat etwas zu dem Thema Untergang von Commodore gesagt, und das trifft auch auf Atari zu. Der sagte nämlich, dass man als Haupt-Konkurrenten für den Amiga die Macintoshs von Apple gesehen hat. PCs und den ST hatte man als Konkurrenz garnicht auf dem Radar. So etwa war es auch bei Atari, alle orientierten sich an Apple. GEM war dem Mac Finder nachempfunden. Mega STE, TT und Falcon haben eine Localtalk kompatible Netzwerkschnittstelle, für die man sich aber nie getraut hat, einen Localtalk-Treiber zu entwickeln. Nach dem Apple war der ST/TT das zweitbeste DTP-System, was man haben konnte. Eigentlich sogar besser, denn eine Auflösung von 1280x960 (SM-194 am Mega-ST, TTM-194 am TT) konnte Apple nicht bieten. Atari hatte genau wie Apple eigene Laserdrucker. Der Amiga war aus Atari-Sicht der zweitwichtigste Konkurrent, den man mit dem STE viel zu spät Paroli bieten wollte. Aber weder Commodore noch Atari hatten die PCs richtig auf dem Radar. Dabei wechselten zwar viele Amiga- und ST-User ab den 90ern auf den Mac, insofern zwar richtig, Apple im Auge zu behalten, aber viel mehr wechselten auf den PC. U.a. auch wegen Wing-Commander.

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