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ABBUC Software-Wettbewerb 2013

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Sascha:
Wie bereits oben beschrieben: Das funktioniert wahrscheinlich deshalb so gut, weil der ABBUC so lange existiert und eine gewisse Infrastruktur besitzt.

Vieles bekommt man gar nicht mit, wenn man nicht im ABBUC ist, aber das heißt nicht, dass es nicht stattfindet. Zum Beispiel Softwarewettbewerb der letzten Jahre: Seit 2004 wurden jedes Jahr die Gewinne ausgeschüttet und es gab immer mindestens 9 Teilnehmer. Bei knapp über 400 Clubmitgliedern keine schlechte Quote, wobei Clubmitgliedschaft keine Teilnahme-Voraussetzung ist und in den letzten Jahren oft Nicht-Mitglieder gewonnen haben.

Die Webseite des Software-Ressorts wird von mir gerade umgebaut, ich habe den Posten erst vor zwei Jahren übernommen. Deswegen ist die Webseite noch nicht so informativ, wie sie sein soll (aber ich arbeite ja dran). Tatsächlich findet die Vereinskommunikation nicht primär über das Internet, sondern erst einmal ganz klassisch per Clubmagazin und Diskette (!) statt. Vier mal im Jahr bekommen alle Mitglieder ein gedrucktes Magazin sowie eine 5,25" Diskette zugeschickt. Im dritten Quartal sind es mindestens zwei Disketten, da nämlich auch die Beiträge des Softwarewettbewerbs per Disk an alle Mitglieder verschickt werden. Im Magazin werden dann alle Beiträge ausführlich vorgestellt.

Was ich damit sagen will: Der Softwarewettbewerb (das gilt übrigens auch alles für den Hardwarewettbewerb, den es parallel auch gibt!) findet nicht irgendwo anonym statt, sondern wird ganz aktiv gestaltet. Der ABBUC ist eben der Club zum Mitmachen, und es gibt dort halt einige Leute, die nicht nur labern (die gibt es auch, aber man kennt und ignoriert sie), sondern auch einfach mal machen. Einfach so. Deswegen funktioniert das.

Es ist übrigens ein unbeschreibliches Gefühl, wenn man an den Briefkasten geht und einen Umschlag mit einer 5,25" Diskette darin vorfindet. Trotz Internet, iPhone etc. wird diese Diskette am selben Abend in die 1050 gesteckt und parallel das Magazin dazu gelesen.

Ich bin nun letztes Jahr dazu übergegangen, die Beiträge auch im Internet verfügbar zu machen, aber Priorität hat nach wie vor das Clubmagazin. Sprich: Die Beiträge werden erst dann online stehen, wenn alle Clubmitglieder ihre Disketten erhalten haben.

Klingt verdammt Retro oder? ;) Laut dem 1. Vorsitzenden des ABBUC soll es wirklich noch Mitglieder geben, die ausschließlich 8 Bit Hardware einsetzen und wohl auch keinen modernen Computer und somit auch keinen Internetzugang besitzen. Deswegen ja auch die Bedingung, dass alle Beiträge komplett auf originaler Hardware laufen müssen. Ich habe das Vergnügen, dieses zu prüfen und dann mindestens 400 Disketten (wenn alle Beiträge auf zwei Diskettenseiten passen, sonst eben das doppelte oder dreifache) auf echter Hardware zu kopieren. Zweiseiteig. Also mindestens 800 Diskettenwechsel. Ich bin also ein echter DJ! ;) (Vom 1. Vorsitzenden ganz zu schweigen, der macht das vier mal im Jahr mit den Magazindisketten...)

Klar könnten wir das alles komplett online abwickeln, aber dann verlöre es seinen Charme und würde beliebig werden, denke ich. Das ist eben der Unterschied: Zu behaupten man sei "Retro" ist einfach. Aber das tun mittlerweile so viele, dass der Begriff abgenudelt ist. Das verschicken von 5.25" Disketten im Jahr 2013 ist aber wahrhaftig Retro, oder?

Und nun wieder zu der Frage:
--- Zitat ---Wieso bekommen solche Aktionen nur die 8Bitter zustande???
--- Ende Zitat ---

Ich denke, wie man oben sieht, hat das nichts mit der Plattform zu tun, sondern mit dem Engagement der Leute. Der Softwarewettbewerb findet nicht "einfach so" statt. Da steckt eine Menge Arbeit und persönliches Engagement hinter. Das hätte 2004 auch alles einfach daneben gehen könnten, aber es gibt glücklicherweise im ABBUC genug Mitglieder, die Frustresistent sind und ihre private Freizeit für solche Projekte opfern.

Aber warum soll es solche Leute nicht auch im Atari-Home geben? Ich sehe hier so einige, die seit Jahren recht aktiv sind. Vielleicht ergibt sich ja mal was? :)

1ST1:
Ich lese immer wieder den Begriff "Retro" im Zusammenhang mit dem, was wir hier machen. Mich stört das ehrlich gesagt etwas. Denn "Retro" im eigentlichen Sinne ist was neues, was aussieht oder funktioniert, wie alt. Siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Retro - bekannte Beispiele: VW (New) Beetle, BMW Mini, Fiat 500, Firebee

Was wir hier machen, das ist eher vergleichbar mit einem Oldtimer-Autoclub oder Dampflokbetreiber, Möbelrestauration, oder sowas: Das Erhalten und Verwenden von historischen Computern, Peripherie und Software. Dass dabei auch mal Neues für das alte Zeug entsteht, oder Neues mit Altem kombiniert wird, ist dabei eher eine technische Notwendigkeit, so wie auch Dampflokomotiven mit moderner Zugleit- und Sicherheitstechnik (Stichwort ECTS, GSM-R, etc.) ausgestattet werden muss, um auf den Gleisen der Bahn ihre Museumszüge fahren zu dürfen, oder ein alter Schrank mit modernem Klarlack aus dem Baumarkt gestrichen wird.

Omikronman:
Schlimmer noch. Was viele hier machen ist, die alten Geräte so lange verunstalten bis sie der Vorstellung von einem halbwegs modernen Computersystem möglichst nahe kommen. Das ist, als wenn sich jemand einen Oldtimer kauft und ihn solange umbaut, bis er sich fährt wie ein modernes Auto. Das ist natürlich auch nicht retro. Und wird keinen Spaß machen. Schließlich kauft man sich was altes, weil man noch mal erleben will, wie das war, damals, vor langer Zeit...

Burkhard Mankel:
Meineswissens befaßt sich der A.B.B.U.C. doch auch mit ST - oder ist das Verganghenheit  :o

Zumindest hatte ich mal (ende der 90er Jahre lJ) eine ganze Box mit älteren Disks mit sws für Ataris 8- und 16bitter abgestaubt und meineswissens waren bei den 3,5ern (ST) auch Aufkleber vom A.B.B.U.C. dabei. Es war eine Art Diskmagazin, dessen Daten ich aber heute - anders als bei den 5,35ern zum XL - leider nicht mehr einlesen kann!

Sascha:

--- Zitat von: Imo am Mi 15.05.2013, 16:41:58 ---Schlimmer noch. Was viele hier machen ist, die alten Geräte so lange verunstalten bis sie der Vorstellung von einem halbwegs modernen Computersystem möglichst nahe kommen. Das ist, als wenn sich jemand einen Oldtimer kauft und ihn solange umbaut, bis er sich fährt wie ein modernes Auto. Das ist natürlich auch nicht retro. Und wird keinen Spaß machen. Schließlich kauft man sich was altes, weil man noch mal erleben will, wie das war, damals, vor langer Zeit...

--- Ende Zitat ---

Finde ich jetzt gar nicht so schlimm. Viele haben doch auch damals schon versucht, die Computer zu tunen. Und viele von den "Aufrüstern" haben doch auch irgendwo noch einen unmodifizierten Rechner, damit sie eben genau das originale Gefühl haben. Außerdem kauft sich nicht jeder hier was altes, sondern viele haben es einfach seit Jahren, und versuchen es halt einfach so lange wie möglich zu nutzen. Und das ist alles andere als schlimm, sondern in der heutigen Kauf-alles-nach-1-Jahr-Neu-Welt begrüßenswert.


--- Zitat von: Burkhard Mankel am Do 16.05.2013, 22:09:08 ---Meineswissens befaßt sich der A.B.B.U.C. doch auch mit ST - oder ist das Verganghenheit  :o
--- Ende Zitat ---

Wie gesagt: Das hat nie stattgefunden.


--- Zitat ---Zumindest hatte ich mal (ende der 90er Jahre lJ) eine ganze Box mit älteren Disks mit sws für Ataris 8- und 16bitter abgestaubt und meineswissens waren bei den 3,5ern (ST) auch Aufkleber vom A.B.B.U.C. dabei. Es war eine Art Diskmagazin, dessen Daten ich aber heute - anders als bei den 5,35ern zum XL - leider nicht mehr einlesen kann!

--- Ende Zitat ---

Und da steht da auch drauf, dass ST-Software drauf wäre? Das einzige was mir einfiele, ist die Software, mit der man Daten per Nullmodem zwischen ST und XL austauschen kann. Ich vermute aber eher, dass es eine 3.5"-Zoll-Diskette für den XL ist. Die XF551 wurde (und wird) gerne zur 3.5"-Floppy umgebaut, es gibt durchaus XL-User, die einige 3.5"-Disks mit XL-Software in ihrem Besitz haben.

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