Für den St gab es nur Hostadapter mit 50-Pin-SCSI.
Wide- und Ultra-Wide-SCSI benutzen den selben Stecker, der Unterschied ist lediglich in der Taktfrequenz (Datenübertragungsrate) und den damit zusammenhängenden Leitungslängen für die verschiedenen Modi. Ultra-SCSI gibts bis in die Ausprägungen Ultra-40,Ultra-80, Ultra-160 und Ultra-320, was die maximalen MB/s bezeichnen soll, die über das Kabel geht. Doch so schnelle Platten gab es nie, höchstens aus dem Platten-Cache war das mit SCSI-Controllern an teuren Servern (PCI-X) machbar. Daneben gibts auch noch Differential SCSI, das übrigens auch den selben Stecker verwendet. Der elektrische Unterschied von Differential-SCSI ist, dass es für die Datenleitungen nicht dazu gehörige Masseleitungen hat, sondern nochmal das selbe Signal, aber logisch negiert. Den selben Trick verwendet man übrigens auch bei USB, man überträgt das Signal parallel einmal richtig rum, einmal negiert, und wenn es von Außen gestört wird, bekommen beide Signale die selbe Störung. Das negierte Signal wird im Empfänger wieder negiert, wodurch dann die Störung auf zwei positiven Signalen einmal positiv und einmal negativ vorliegt. Jetzt werden beide Signale addiert und im Pegel wieder halbiert, das kann man z.B. mit einem Operationsverstärker als Addierer machen, und das Datensignal ist wieder vollständig, und die störung hat sich selbst kompensiert.
Über Adapter sollen alle SCSI-Versionen zueinander abwärtskompatibel sein, was aber nicht unbedingt immer funktioniert. So hatte ich mal den Fall, das zwei Ultra-320-SCSI-Platten mit SCA-Anschluss (Hotplug) nicht von einem Ultra-320-Hostadapter erkannt wurden. Schuld war schließlich der SCA-auf-SCSI-Adapter, der nur dem Ultra-160-Standard folgte.
Ganz wichtig, aber auch nicht immer der reinen Lehre folgend, ist die Sache mit der Terminierung. Wichtig ist auf jeden Fall, dass man aktive und passive Terminierung nicht miteinander mischt, weder an den entgegengesetzten Kabelenden, noch dass man die unteren 8 Bits passiv und die oberen 8 Bits aktiv terminiert. Das hatten wir ja schonmal diskutiert. Was aber auch passieren kann, ist dass gerade wegen sauberer Terminierung, das heißt gleiche Terminierungsart (aktiv/passiv) an beiden Kabelenden der Bus nicht funktioniert. Die genaue Ursache dafür habe ich nie finden können, ich vermute, dass z.B. die Termpower-Versorgung zu schwach sein könnte, oder aus zwei verschiedenen Spannungsquellen gespeist wird (das darf nicht sein, weil bei zwei parallel geschalteten Spannungsquellen ist die jeweils andere Quelle aus der Sicht der anderen Quelle ein Kurzschluß!), aber zumindestens letzteres kann ich für meine Systeme verneinen. Jedenfalls mein ST im Tower, rein mit 50-poligen Devices an einem ICD-Adapter, als auch der TT mit einer Wide-SCSI-Platte über Adapter finden ihre Laufwerke nicht, wenn das andere Kabelende terminiert ist. Aber ohne Terminator am äußeren Ende klappts einwandfrei.
Zusammenfassung:
- Es darf nur ein Gerät Termpower in den Bus speisen
- Die Parity-Einstellung muss überall identisch sein, also entweder ein oder aus.
- Der Adapter muss zur Schnittstellengeschwindigkeit des/der schnellsten Teilnehmers auf dem SCSI-Bus passen
- aktive und passive Terminierung darf nicht gemischt werden!
- manchmal muss man Regeln bei der beidseitigen Terminierung brechen.
Differential-SCSI ist übrigens ein Sonderfall. Eigentlich sollte ja jede SCSI-Version zu jeder anderen über Adapter kompatibel sein. Aber bei Differential trifft dies nur selten zu, die meisten Platten und Hostadapter mit Differential-Interface können mit normalen SCSI-Devices nicht sprechen. Doch wiederum manche auch doch, die erkennen das und schalten auf "Normalbetrieb"... In der fehlerhaften Wikipedia findest du übrigens weitere Details.
Falls dein Problem im Mega-STE auftritt, solltest du es mal mit einem anderen Hostadapter als dem Original probieren. Der Hostadapter im Mega-STE taugt nix.