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Übertakten - riskant?

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guest401:
Hallo,

mit der CT60 ist die Frage aufgetaucht, ob man seinen Falcon optional auf 20 (oder sogar 25) MHz übertakten will; der Vorteil liegt auf der Hand: besonders die Bildschirmausgabe wird dabei beschleunigt.

Aber schadet es der Hardware nicht in irgendeiner Weise, wenn der Takt gut 25% über normal liegt? Abgesehen davon, daß der Falcon dann nur etwas instabiler würde (was ich annehme, aber zu verschmerzen ist), erhöht dies nicht die Wahrscheinlichkeit, daß, evtl.erst nach längerer Zeit, da irgendwas durchschmort?

Sonst hätte Atari dem Board ja gleich 25 MHz mitgeben können...

Gruß Alex

jens:
20 Mhz halte ich für vertretbar. Die in meinem Falcon sitzende FX-Karte beschleunigt das System auf 18 oder 20 Mhz, die CPU und die FPU auf das Doppelte und den DSP auf 50 Mhz (gerade erst gelesen...:)).
Da die Entwickler sich dabei bestimmt etwas gedacht haben, sollte man annehmen können, daß der Rechner das aushält.
Ach ja: 50 Mhz wollte der Falcon damals nicht; die 25 laufen also vielleicht instabil...
So, jetzt habe ich mich um Kopf und kragen geredet... ;)

joebar:
Hihi...das wird bestimmt auch ein spannender Thread. ;D

Fakt ist...höherer Takt bedeutet überproportional mehr Wärme und damit kürzere Lebensdauer. Was das in der Relaität bedeutet wird Dir kaum jemand wirklich beantworten können. Das kann auch von Wafer zu Wafer unterschiedlich sein.
Ob ein Chip bei 25% mehr Takt statt nach 64 Jahren, nach 53 Jahren oder aber nach 2 Tagen 'abraucht', ist nur statistisch zu beantworten.  

Meine persönliche Meinung:
Solange es Alternativen (Prozessorkarten, Grafikkarten, anderer Computer) zum Übertakten gibt, würde ich es nicht tun. D.h. nicht, dass ich es nicht doch manchmal tue, dann aber eher aus 'sportlichem' Geist. Der Performancegewinn steigt ja in der Regel nicht linear mit der Taktrate.
Wenn aber übertakten, dann bitte nur mit geeigneten Gegenmassnahmen (Kühlkörper etc.)
Wie gesagt...persönliche Meinung.  ;)
 


Luzypher:
Hi folks!

Über die Risiken und Möglichkeiten des Overclockings im Allgemeinen kann man sich sehr gut in den hiesigen PC-Foren informieren. Tatsache ist jedoch, daß man beim Overclocking die CPU ausserhalb ihrer Spezifikationen betreibt, dabei ist es vornehmlich nicht direkt abhängig von der Taktfrequenz die man zusätzlich erreicht, sondern vielmehr von anderen physikalischen Faktoren, die die Lebensdauer begrenzen.

Zunächst einmal benötigt eine CPU mehr Leistung bei höheren Taktfrequenzen. Die Leitungsquerschnitte und Transistoren der CPU sind jedoch nur für bestimmte Leistungen ausgelegt. Höhere Leistungsaufnahme über Spezifikationen bedeutet dann auch mehr Abwärme und eine höhere Elektromigration die zu hohem "Verschleiss" der CPU führt. Wer annimmt, damit würde nur die Lebensdauer der CPU um ein paar Jahre herabgesetzt werden irrt gewaltig, denn vielmehr führt ein solcher Betrieb zu einer hohen Fehlerrate, die im schlimsten Fall zu Datenfehlern und -Verlusten führen kann. Nicht reproduzierbare Abstürze, Freezes bis hin zum Ausfall der CPU sind eher die Folgen.

Wenn man geübt ist, kann man durch geeignete Mittel (zuführen höherer Core-Spannung, bessere Kühlung durch Kupferelemente oder Heatpipes) sicherlich ein paar MHz mehr rausholen. Ob sich dann ein paar MHz Mehrleistung im Takt so deutlich auswirken, das man das Risiko von datenfehlern und Verlusten eingehen möchte ist eine andere Sache.

Was jedoch Czuba mittlerweile betreibt halte ich persönlich für absolut unsinnig und eine eher dubiose Methode Geld zu ziehen. Für die Summe von 45,- ? und Rücksendung der alten 060er CPU erhält man ... ebenfalls eine 060er gleicher Spezifikation aus einer anderen Serie, die angeblich die Taktfrequenzen halten soll! Ich kenne mittlerweile zwei, bei denen es nicht funktioniert hat und die Kohle erstmal futsch ist! Wer darauf reinfällt  ::)

Zudem wird keinerlei Garantie übernommen bei Schäden, die durch Übertaktung verursacht werden. Abgesehen davon ist bei den meisten neueren 060er bei maximal 70 bis 75 MHz Feierabend ... und dafür muss man nicht noch extra im Tausch 45,- ? löhnen. Man muss bedenken, daß die Taktfrequenz der CPU vor allem im Falcon in den regionen nur dann einen relevanten Geschwindigkeitsvorteil bringt, wenn CPU-lastige Apps (wie Raytracer, etc.) mit möglichst wenigen oder keine Buszugriffe laufen. Ansonsten ist der Falcon eindeutig der limitierende Faktor.

Hier gilt zu beachten, daß die meisten Chips bereits mit den vorhandenen Takten ausgereizt sind, insbesondere der Videl leidet bei Taktfrequenzen ab 36 MHz und sollte auf jeden Fall gekühlt werden.
Besonders hier spielen aber auch die Timings eine wichtige Rolle, so einfach die Frequenz raufjagen auf vielleicht 25 MHz scheitert dann an den Bauteiltoleranzen und Timings ... da ist jeder Falcon unterschiedlich. Zudem muss auch der Speicher entsprechend schnell sein. Mit einer Atari 14 MB Karte wird man kaum Freude an 25 MHz Bustakt haben.
Ich persönlich würde auch hier wie bei den CPUs oben eher empfehlen bei den 20 MHz zu bleiben und Instabilitäten, Datenfehler und -Verluste für ein paar MHz mehr nicht unbedingt in Kauf nehmen.

cu ...
Luzy

guest401:
Danke für die Antworten!

@Luzipher:
Ich nehme an die von Dir beschriebenen Probleme beim Übertakten gelten so ähnlich auch für die meisten anderen ICs auf dem Falcon-Board;

Ich war die ganze Zeit der Meinung, daß die 4 MHz mehr den Aufwand des Lötens (und das Risiko, sei es noch so gering) nicht rechtfertigen und die größte Beschleunigung auch mit lahmem Screen-RAM die CT60 darstellt. Ehrlich gesagt ist mir ziemlich egal, ob meine CT60 mit 50 oder 100 MHz rennt...wenn sie denn endlich kommt  :-\

Fazit für mich: CT60 mit 16 MHz Bustakt. Dann klappt's auch mit der Stabilität  ;)

Gruß Alex

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