Hier möchte ich darstellen, wie man einen Atari mit einer NE2000 Romport-Netzwerkkarte ins Netzwerk und World Wide Web bringt.
Ich gehe davon aus, daß der geneigte Leser Grundkenntnisse des Betriebssystems TOS bzw. seiner Derivate hat.
Ich übernehme keine Verantwortung für irgendetwas, habe mich aber bemüht, alles vernünftig, verständlich und vollständig darzustellen. Wer dieser Anleitung folgt, ist also selbst verantwortlich und schuld.
Zunächst einmal braucht man einen 68k-Atari, also ST, TT oder Falcon. Zwei MB Ram sollten schon drin sein, ansonsten kann man nach der Einrichtung kaum etwas mit dem Rechner anfangen.
Ferner einen Ethernec, der aus einer NE2000 kompatiblen ISA Netzwerkkarte mit Realtek 8019 Chipsatz sowie einem Adapter auf den Romport des Atari Computers besteht, eine Hydra oder eine NetUSBee, die beides auf einer Platine vereinen. Diese Möglichkeiten fasse ich im Folgenden unter 'Netzwerkkarte' zusammen.
Es gibt mehrere TCP/IP-Stacks, von denen ich Sting und MiNTnet erkläre.
STING
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Für diese erste Möglichkeit benötigt man den TCP/IP-Stack Sting, den Netzwerkkartentreiber (enec.stx, enec3.stx) aus dem Etherne-Paket sowie den Editor qed oder einen beliebigen anderen Editor, der echte Tabs setzen kann.
Dann sollte man noch Entpacker für Zip- und LZH-Archive auf dem Rechner haben.
Wenn man TOS ohne Multitasking benutzen möchte, muß noch die Systemerweiterung wdialog.prg installiert werden.
Zuletzt sollte auch noch Xcontrol installiert sein.
Die Netzwerkkarte wird an den Romport des ausgeschalteten (!) Ataris gesteckt. Nun erst sollte man den Rechner starten.
Auf dem Bootlaufwerk erstellt man die Ordner 'auto' und 'gemsys'. Ich schlage vor, daß noch ein weiterer Ordner 'daten' für die gepackten Dateien verwendet wird. Außerdem empfielt es sich, die Anwenderprogramme in einen eigenen Ordner, z.B. 'apps' zu legen.
Das Sting-Paket wird ausgepackt, und die Dateien aus dem entpackten Auto-Ordner nach c:\auto\ verschoben. Die Ordner 'sting' und 'cpx' legt man nach c:\gemsys\.
Aus dem Etherne-Paket zieht man sich nur die Datei enec.stx (für 68000 Ataris) oder enec3.stx (für 68030 Ataris) und legt sie in c:\gemsys\sting\.
Damit sind die notwendigen Dateien für die Nutzung von TCP/IP an Ort und Stelle.
Als nächstes startet man nun den Editor qed (oder welchen man diesem vorzieht), mit dem einige Dateien verändert werden:
Erstens wird in der Datei c:\auto\sting.inf der Pfad c:\gemsys\sting\ eingetragen.
Zweitens wird in der Datei c:\gemsys\sting\route.tab die Zeile
0.0.0.0[TAB]0.0.0.0[TAB]EtherNet[TAB][Ip-Addresse des Routers]
eingetragen. Die Tabs müssen echte Tabs sein, sonst wundert man sich hinterher, wenn es nicht läuft.
Andere Zeilen wie z.B. Kommentare werden durch Setzen eines '#' auskommentiert.
Drittens wird in der Datei c:\gemsys\sting\default.cfg der Eintrag
NAMESERVER = [Ip-Addresse des Nameservers]
verändert.
Nun öffnet man im Kontrollfeld das Modul Sting Port Setup und wählt die Verbindung 'Ethernet' aus.
Dort wird als IP-Addresse eine Addresse innerhalb der IP-Range, die der Router verwaltet, eingetragen. Als Subnet Mask setzt man den Wert '255.255.255.0'. Das Kästchen 'active' sollte einen Haken bekommen.
In 'General' wird noch die Hardware 'NE2000' ausgesucht.
Nun speichert man das Ergebnis ab. Dabei wird eine Datei 'sting.prt' auf c:\ angelegt.
Nach einem Neustart sollte die Verbindung über Netzwerk zur Verfügung stehen.
Ich habe mich deshalb auf EtherNec und Co. bezogen, weil dieser die weiteste Verbreitung hat.
Weitere Möglichkeiten wären ein Genius PocketLAN samt Romport-Adapter, oder ein Ethernea für alle Ataris mit ACSI-Port. Beide sind eher als selten einzustufen.
Es gibt weitere Hardware-Lösungen, aber soweit sie mit Sting laufen, kann man sie wie oben beschrieben konfigurieren; man braucht nur den entsprechenden Treiber sowie dessen Bezeichnung für die route.tab (beim Ethernea ist es auch EtherNet).
MiNTnet im Fall CrippeMiNT
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Man installiert CrippeMiNT mit dem vorgesehenen Installer. Nun braucht man noch entweder einen Netzwerkkartentreiber enec(3).mif aus dem oben schon erwähnten etherne.zip, oder einen ne2kenec.xif. Hat man ersteren, muß man aus dem .mif ein .xif machen.
In der mint.cnf, die in c:\mint\ anzutreffen ist, findet man folgende oder ähnliche Zeilen:
# setup ethernec interface
echo Initializing network interface
echo
exec u:\bin\ifconfig.ttp ne0 addr [IP-Adresse des Ataris]
exec u:\bin\route.ttp add [IP-Adresse des Routers]
exec u:\bin\route.ttp add default ne0 gw [IP-Adresse des Gateways]
ne0 steht für die Netzwerkkarte. Wenn man keinen Ethernec nutzt, kann wie auch schon im Nachsatz zu Sting beschrieben, ein anderer Name anfallen.
Wenn Sting-Clients unter MiNTnet genutzt werden sollen, muß GlueStik installiert werden.