Autor Thema: Atari Hobby Einstieg  (Gelesen 16926 mal)

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guest2615

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Atari Hobby Einstieg
« am: Di 22.06.2010, 11:29:55 »
Hallo liebe Atari Gemeinde.

Bin seit heute Mitglied in eurem coolen Forum  ;)

Ich habe mich dazu entschlossen neben meinem Amiga Hobby
in die Welt von Atari einzusteigen.

Mein erster Computer war ein Atari 800 XL (in den 80igern).

Ich suche entsprechend ein Atari System,
das ich zukünftig gut erweitern kann.

Was nimmt man da am Besten?

Wenn ich mich richtig entsinne ist der Atari Falcon030 das Flaggschiff.
Gibt es auch interessante Erweiterungen wie CPUcard, PCI, USB usw.
Oder liege ich da falsch?

Wer kan mich da so ein bisschen an die Hand nehmen und erklären
Was man haben sollte um im Jahr 2010 Atari gut zu nutzen.

Wo ich die Sachen herbekomme
wäre dann ebenfalls für mich wichtig.

Worauf sollte ich achten.


Wie sind die Durchschnittspreise
für z.B. den Rechner & div. Erweiterungen?

Was wird als Betriebssystem verwendet?


Vielen Danke im Voraus
und ich bin gespannt ob mich das Atari-Fieber
packen wird.



LG
zErec

guest401

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Re: Atari Hobby Einstieg
« Antwort #1 am: Di 22.06.2010, 12:13:23 »
Hallo und willkommen hier!

Da Du Erweiterungen etc. ansprichst und vom Amiga kommst, wirst Du in etwa einschätzen können daß es nicht ganz einfach bzw. nicht ganz billig ist, einen älteren Atari auf dem Stand zu halten, obwohl es natürlich fast alles gibt - auch wenn man hier nicht so verwöhnt wie auf dem Amiga ist.

Zusätzlich gibt es viele Dinge zu beachten, weil man doch recht schnell Ataris eigene Unfähigkeiten bemerkt, diem an z.T. bis heute umschiffen muß.

Als Mindest-Atari sollte ein TT oder Falcon030 dienen, es gibt ein ungeschriebenes Gesetz daß alle Anwendungen und Hardware mindestens mit einem 030er laufen sollten, da diese auch noch die größte Verbreitung haben.

Sollten Dir Audioanwendungen (MP3 etc.) egal sein und ein 68030 Dir auf Dauer genügen, dann reicht ein TT sicher aus.
Großartige Erweiterungen (040er oder ähnliches) gibt es für ihn aber nicht und VME-Grafikkarten sind selten und dann sehr teuer.

Der Falcon ist prinzipiell die beste Alternative der alten Ataris. Beschleuniger gibt es einige, vom simplen 32-MHz-CPU-Booster bis zur CT60, einem bis zu 100 MHz schnellen Beschleuniger mit 68060 und SD-RAM und der darauf aufsetzenden CTPCI, also PCI-Schnittstelle. Soweit ich weiß soll wohl nochmal eine Charge CT60 aufgelegt werden.
Der  Falcon ist aufgrund seines DSP bereits in der Standardausführung (16 MHz, 4 MB) richtig prima für Audioanwendungen (MP3) und ähnliches.
Aber, und das ist wichtig zu wissen: der Falcon hat einen Hardwarefehler, den man erst mittels Lötarbeiten patchen muß, ansonsten laufen Audioanwendungen höchst instabil. Bei den meisten noch heute verwendeten Falcons ist das aber längst passiert.

Generell gilt daß alle Ataris das OS (TOS) im ROM haben, also nicht geladen werden muß, und man Aufhübschungen durch Autostart-Anwendungen einfach durchführen kann.
Trotzdem gibt es auch modernere Multitasking-OS, wie etwa das Open Source OS MinT. MagiC ist auch sehr gut und noch sehr beliebt, aber kaum noch zu bekommen.

Daneben gibt es einige 040er und 060er Klone wie den Milan und Hades, die prinzipiell auch prima sind, allerdings den DSP des Falcon nicht haben.

Etwas richtig Tolles ist im Moment im Bau:
Die Firebee, ein auf dem Coldfire 4 (266 MHz) basierender neuer Atari-Klon mit allen damaligen Atari-Schnittstellen (ACSI, MIDI, ROM-Port, ...) und aktuellen (SD-Karte, USB, Netzwerk).
Das Board alleine kostet zwar 600 Euro (Vorbestellungen laufen bereits!), aber heutzutage einen Falcon zu ergattern und ihn aufzuputschen ist nicht billiger! Aktuell rangieren die Falken so etwa bei 150 Euro (+/- 50), das hat sich in den letzten Jahren auch nicht verändert. Plus CT60 und was man am Anfang noch so braucht, da ist man schnell bei einer ähnlichen Summe, und noch dazu gebraucht ohne Garantie.
Der Vorteil an der Firebee ist auch, daß er dank einer FPGA sich auch zu einem Amiga wandeln läßt - ich bin mir sicher daß das jemand aus der Amiga-Szene in Angriff nehmen wird.
Der Rechner kommt übrigens auch komplett ohne Lüfter aus!
Der Link zum Projekt: http://acp.atari.org

Die ganz alten STs mit 68000er sind für Spezialgebiete auch noch zu gebrauchen, taugen aber nur noch bedingt als Einstieg, da deren Ausbaufähigkeit natürlich stark beschränkt ist. Ferner ist gerade das Uralt-TOS 1.00 und 1.02 kaum verwendbar.
Wozu sie gut sind, ist, die alten Spiele zu zocken (von denen viele natürlich identisch zu den Amigaspielen sind, nur daß die Amigaversionen oft besser umgesetzt wurden; siehe auch meinen Artikel Über den Atari ST).
Oder man sie noch gut als Sequenzer verwenden, was ich auch tue; dann empfehle ich aber unbedingt den Mega STE, siehe auch Artikel über den Mega STE.

Vielleicht genügt Dir das als erste Grobinfo. Wenn Du Fragen hast, frag :-)

Gruß Alex

Offline Sascha

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Re: Atari Hobby Einstieg
« Antwort #2 am: Di 22.06.2010, 14:06:36 »
Mein erster Computer war ein Atari 800 XL (in den 80igern).

Ich suche entsprechend ein Atari System,
das ich zukünftig gut erweitern kann.

Was nimmt man da am Besten?


Einen Atari 800 XL natürlich.

Da kannst du viel reinbauen: Speichererweiterung, SIO2SD, MultiOS, StereoPokey, VBXE etc.

;-)
Suche u.a.: Acorn Archimedes, MSX, C116, Amiga 3000, BBC Micro, Apple II, funktionierendes 8"-Laufwerk uvm.

Offline tuxie

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Re: Atari Hobby Einstieg
« Antwort #3 am: Di 22.06.2010, 14:22:32 »
Hehe jo ein 800XL

Aber ansonsten ist ein Falcon schon ne feine Maschiene. Aber da mußt du schon tieeefffff in die Tasche greifen.

Tschau Ingo

Offline Thorsten Günther

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Re: Atari Hobby Einstieg
« Antwort #4 am: Di 22.06.2010, 23:41:48 »
Ähem.

Ich finde es ja schon mutig, gleich mit einem F030 einsteigen zu wollen.

Fü den Anfänger mit wenig Geld würde ich da viel eher zu einem 1040STf/STfm raten, die kriegt man häufig für unter 20 Euro - bei eBay sind da insb. die Angebote mit "Nur Abholung" interessant. Auch an denen kann man mit Bastlergeschick so einiges erweitern - insbesondere das RAM auf 4MB, aber vor allem kann man ohne finanzielles Risiko in das Thema 16-bit-Atari hineinschnuppern und sehen, ob einem der Computer überhaupt gefällt - die meisten derjenigen ST-Spiele, die es auf dem Amiga nicht gibt, laufen auf diesem Computer.

Ansonsten ist natürlich der 800XL als direktes technisches Bindeglied zwischen Atari VCS 2600 und Commodore Amiga ein sehr interessanter Computer, aber dafür ist eher das Forum des ABBUC interessant. An dem ist Basteln übrigens i.d.R. einfacher, da viele Erweiterungen quasi "Open Source" sind - man sich also mit entsprechendem Geschick selber einen SD-Kartenleser oder eine RAM-Erweiterung dafür bauen kann.

Thorsten

guest2617

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Re: Atari Hobby Einstieg
« Antwort #5 am: Mi 23.06.2010, 00:12:50 »
hallo,

wo bekommt man eigentlich noch die CT60/63 und eine Netzwerkkarte her?

mfg

^^

guest401

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Re: Atari Hobby Einstieg
« Antwort #6 am: Mi 23.06.2010, 08:35:30 »
Ein reiner ST macht heute - außer fürs Zocken - glaube ich wirklich nicht mehr glücklich.
Für alles was ein wenig schneller ist zahlt man heutzutage halt mindestens gute 50 Euro.

Und da er nach Erweiterbarkeit fragte würde ich von einem ST schließlich ganz abraten, da die hierfür verfügbare Hardware so selten und teuer ist, daß man sich dann auch gleich nen Falcon holen kann.
Und wenn man dann zu einem Falcon rät, ists nur logisch auf dessen Erweiterungen einzugehen.

Ich weiß halt nicht was unser Neuling selbst für Ambitionen hat.  :)

Gruß Alex

PS.:
CT63: http://www.powerphenix.com/
Netzwerkkarte (z.B. Hydra): http://www.atariworld.org/hardware/hydra/

Offline tuxie

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Re: Atari Hobby Einstieg
« Antwort #7 am: Mi 23.06.2010, 09:15:46 »
Ein Falcon mit Ct60 und CTPCI macht schon was her. Vorallem in der Geschwindigkeit steht er einem aktuellem PC fast nicht nach. Der Bildschirmaufbau ist enorm, meiner meinung nach sogar schneller als bei Windoof wo es künstlich verlangsamt worden ist.
Aber dafür mußt du richtig Geld investieren, dafür bekommst du gut nen PC mit i5 oder sogar i7 Prozessor.

Also so komplett würde ich sagen um die 500-600€ je nachdem wie teuer der Basisfalcon ist.

Aber wer es gesehen hat, der ist echt hammerhart.

Einfach mal bei youtube nach ctpci suchen und die videos von Beetle anschauen.

Tschau Ingo

guest401

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Re: Atari Hobby Einstieg
« Antwort #8 am: Mi 23.06.2010, 09:59:07 »
Zitat
Also so komplett würde ich sagen um die 500-600€ je nachdem wie teuer der Basisfalcon ist.

...und dann kommt man wie gesagt nicht umhin, auf die Firebee zu verweisen.  ;)

guest2617

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Re: Atari Hobby Einstieg
« Antwort #9 am: Fr 25.06.2010, 14:27:35 »
braucht man für die Firebee, Coldfire 4 (266 MHz) extra die ctpci und demzufolge auch noch die ct60 ?

mfg

^^

Offline tuxie

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Re: Atari Hobby Einstieg
« Antwort #10 am: Fr 25.06.2010, 19:48:13 »
Nein die Firebee ist ein eigenständiges System und hat nix mit dem Falcon zu tun. Eine CT60 wird nicht benötigt.

acp.atari.org
Tschau Ingo

guest2615

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Re: Atari Hobby Einstieg
« Antwort #11 am: Di 29.06.2010, 21:13:55 »
Schon krass das man nicht
so ohne Weiteres an ein Falcon 030 kommt.

Wie ist der Atari TT eigentlich im Vergleich?

Vor und Nachteile wären interessant.

Könnte evtl. einen bekommen.

MfG
z!E

Omikronman

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Re: Atari Hobby Einstieg
« Antwort #12 am: Mi 30.06.2010, 06:48:08 »
Der Atari TT war ein echter 32 Bit Computer, während der Falcon nur 16 Bit war, auch, wenn Atari 32 Bit auf den Karton gedruckt hat. Der Falcon ist allerdings was die vergügbaren Bildmodi in Pixel und Farbe angeht sehr viel interessanter. Den Falcon bis zum Existus zu beschleunigen macht IMHO keinen Sinn, da es zu wenig Software gibt, die mit der Leistung dann überhaupt was anfangen kann (von NeoN Grafix vielleicht mal abgesehen).
« Letzte Änderung: Mi 30.06.2010, 06:50:03 von Omikronman »

guest401

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Re: Atari Hobby Einstieg
« Antwort #13 am: Mi 30.06.2010, 07:26:11 »
Allgemein kann man sagen daß die gesamte Audio- und Multimediahardware des Falcon der des TT bei weitem überlegen ist.

Ein Falcon kann aufgrund seines DSP auch MP3 abspielen, obwohl er an sich langsamer ist als ein TT.
Generell ist die Audioqualität mit 16 Bit der des TT überlegen, dieser bietet nur 8-Bit Sound.
Gerade aufgrund des DSP gibt es für den Falcon einige hübsche Anwendungen (z.B. Whip), die so auf keinem anderen Atari laufen.

Der DSP wird aber wohl in die Firebee implementiert, also sollte die Firebee ein echter Falcon-Nachfolger werden.

Die allermeiste Atari-Software ist normalerweise so gestaltet, daß sie problemlos auf mindestens einem 68030 mit 4 MB RAM läuft. Ein schnelleres System (Firebee, Falcon mit CT60, Hades060) ist einfach dann noch etwas komfortabler und ist für Entwickler insofern empfehlenswert als daß natürlich die Kompilierzeiten geringer sind und sie direkt sehen ob ihre Software auch auf diesen Systemen läuft.

Geschwindigkeit ist aber nur ein Punkt; ein anderer ist einfach die Umgebung, und da sieht auch ein Falcon mit CT60 nicht so gut aus (nur VGA-Grafik, Floppy, IDE, SCSI, fertig), wohingegen die Firebee eben auch SD-Karten, CF, USB, Netzwerk und die alten Atari-Anschlüsse hat.

Gruß Alex

Offline tost40

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Re: Atari Hobby Einstieg
« Antwort #14 am: Mi 30.06.2010, 08:22:19 »
Hallo zErec,

wenn Du neu einsteigst, ist die Firebee eine
gute Wahl.

Der Preis für das Board ist zwar mit ca. 600 Euro nicht
billig, aber dieses System bietet die meisten
Möglichkeiten.
 
Ich habe immer gerne mit dem TT gearbeitet.
Allerdings braucht man für den TT eine gute
VME-Grafikkarte. VME-Grakas sind aber sehr selten
und daher recht teuer.

Der Milan hat bei mir den TT abgelöst.
Milane sind sind aber fast noch seltener zu finden
wie VME-Grafikkarten.

Letzlich hängt es aber auch davon ab, was Du machen
möchtest.
Zum spielen reicht ein 1040 STFM oder ein 1040STE.
1040er gibt es immerhin in großen Stückzahlen.  ;)

Ich habe mein Geld auf die Firebee gesetzt.
Die hat alles Onboard (Graka, Neztwerk, SCSI, IDE,
CF-Card, SD-Card usw. usw.
Teure uns seltene Erweiterungen sind da nicht
notwendig.

Gruss Martin


Firebee,
Medusa T40,
Milan 060,
1040 STE, Monster, NetUSB, Unicorn

guest401

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Re: Atari Hobby Einstieg
« Antwort #15 am: Mi 30.06.2010, 08:55:15 »
Muß dem beipflichten; wie gesagt, vor allem wenn Du vom Amiga kommst und evtl auch selbst Software schreibst wäre das eine prima Sache, da ich weiß daß Anstrengungen unternommen werden um aus der Firebee auch einen Quasi-Amiga zu machen.

Software, die einen so schnellen 68k-Rechner (und das ist die Firebee) ausnutzt mangelt im Moment noch etwas, es wäre also eine prima Sache wenn hier Leute einsteigen die was davon verstehen.