Hallo und willkommen hier!
Da Du Erweiterungen etc. ansprichst und vom Amiga kommst, wirst Du in etwa einschätzen können daß es nicht ganz einfach bzw. nicht ganz billig ist, einen älteren Atari auf dem Stand zu halten, obwohl es natürlich fast alles gibt - auch wenn man hier nicht so verwöhnt wie auf dem Amiga ist.
Zusätzlich gibt es viele Dinge zu beachten, weil man doch recht schnell Ataris eigene Unfähigkeiten bemerkt, diem an z.T. bis heute umschiffen muß.
Als Mindest-Atari sollte ein TT oder Falcon030 dienen, es gibt ein ungeschriebenes Gesetz daß alle Anwendungen und Hardware mindestens mit einem 030er laufen sollten, da diese auch noch die größte Verbreitung haben.
Sollten Dir Audioanwendungen (MP3 etc.) egal sein und ein 68030 Dir auf Dauer genügen, dann reicht ein TT sicher aus.
Großartige Erweiterungen (040er oder ähnliches) gibt es für ihn aber nicht und VME-Grafikkarten sind selten und dann sehr teuer.
Der Falcon ist prinzipiell die beste Alternative der alten Ataris. Beschleuniger gibt es einige, vom simplen 32-MHz-CPU-Booster bis zur CT60, einem bis zu 100 MHz schnellen Beschleuniger mit 68060 und SD-RAM und der darauf aufsetzenden CTPCI, also PCI-Schnittstelle. Soweit ich weiß soll wohl nochmal eine Charge CT60 aufgelegt werden.
Der Falcon ist aufgrund seines DSP bereits in der Standardausführung (16 MHz, 4 MB) richtig prima für Audioanwendungen (MP3) und ähnliches.
Aber, und das ist wichtig zu wissen: der Falcon hat einen Hardwarefehler, den man erst mittels Lötarbeiten patchen muß, ansonsten laufen Audioanwendungen höchst instabil. Bei den meisten noch heute verwendeten Falcons ist das aber längst passiert.
Generell gilt daß alle Ataris das OS (TOS) im ROM haben, also nicht geladen werden muß, und man Aufhübschungen durch Autostart-Anwendungen einfach durchführen kann.
Trotzdem gibt es auch modernere Multitasking-OS, wie etwa das Open Source OS MinT. MagiC ist auch sehr gut und noch sehr beliebt, aber kaum noch zu bekommen.
Daneben gibt es einige 040er und 060er Klone wie den Milan und Hades, die prinzipiell auch prima sind, allerdings den DSP des Falcon nicht haben.
Etwas richtig Tolles ist im Moment im Bau:
Die Firebee, ein auf dem Coldfire 4 (266 MHz) basierender neuer Atari-Klon mit allen damaligen Atari-Schnittstellen (ACSI, MIDI, ROM-Port, ...) und aktuellen (SD-Karte, USB, Netzwerk).
Das Board alleine kostet zwar 600 Euro (Vorbestellungen laufen bereits!), aber heutzutage einen Falcon zu ergattern und ihn aufzuputschen ist
nicht billiger! Aktuell rangieren die Falken so etwa bei 150 Euro (+/- 50), das hat sich in den letzten Jahren auch nicht verändert. Plus CT60 und was man am Anfang noch so braucht, da ist man schnell bei einer ähnlichen Summe, und noch dazu gebraucht ohne Garantie.
Der Vorteil an der Firebee ist auch, daß er dank einer FPGA sich auch zu einem Amiga wandeln läßt - ich bin mir sicher daß das jemand aus der Amiga-Szene in Angriff nehmen wird.
Der Rechner kommt übrigens auch komplett ohne Lüfter aus!
Der Link zum Projekt:
http://acp.atari.orgDie ganz alten STs mit 68000er sind für Spezialgebiete auch noch zu gebrauchen, taugen aber nur noch bedingt als Einstieg, da deren Ausbaufähigkeit natürlich stark beschränkt ist. Ferner ist gerade das Uralt-TOS 1.00 und 1.02 kaum verwendbar.
Wozu sie gut sind, ist, die alten Spiele zu zocken (von denen viele natürlich identisch zu den Amigaspielen sind, nur daß die Amigaversionen oft besser umgesetzt wurden; siehe auch meinen Artikel
Über den Atari ST).
Oder man sie noch gut als Sequenzer verwenden, was ich auch tue; dann empfehle ich aber unbedingt den Mega STE, siehe auch
Artikel über den Mega STE.
Vielleicht genügt Dir das als erste Grobinfo. Wenn Du Fragen hast, frag :-)
Gruß Alex