Ich habe unterdessen eine funktionierende Kopie von DDD Compress … und habe diese ausprobiert. Grundsätzlich ist der Funktionsumfang ja schon im Handbuch (danke dafür,
@dbsys) beschrieben. Dennoch hier meine eigenen Erfahrungen:
DDD Compress komprimiert für das System transparent die Daten auf der Festplatte, sodass mehr darauf passt. Es arbeitet dateibasiert. Für jede komprimierte Datei legt es eine weitere Datei an, die vor dem Nutzer verborgen wird und die die komprimierten Daten enthält. Das lässt sich am besten an einem Screenshot bei
nicht geladenem DDD Compress illustrieren. Beachtet, dass die ursprüngliche Datei COREMARK.TOS hier nur ein Platzhalter mit 0 Bytes ist:
Wenn nun eine Datei gelesen oder ein Programm ausgeführt werden soll, dekomprimiert DDD Compress die entsprechende Datei, solange sie genutzt wird. Wird sie geändert, wird der neue Inhalt anschließend wieder in die komprimierte, versteckte Datei geschrieben.
Natürlich muss sich DDD Compress dazu in Betriebssystemfunktionen (konkret: GEMDOS) einklinken. Es macht dies aber, ohne z.B. irgendwelche undokumentierten Speicherstellen zu patchen; es ist also „sauber“ programmiert, wie schon das Handbuch hervorhebt. Somit läuft es problemlos auch unter EmuTOS.
DDD Compress besteht aus zwei Programmteilen: dem eigentlichen Programm im AUTO-Ordner und einem ACC, das erlaubt, zu konfigurieren, welche Laufwerke komprimiert werden sollen, eine nachträgliche Kompression eines Laufwerks ermöglicht, Statistiken anzeigt, usw.
Die Kompressionsrate ist allerdings nicht überragend. In der höchsten Stufe wurde z.B. eine 17262 Bytes lange Textdatei in 13036 Bytes abgelegt und ein 21361 Bytes großes Programm in 16687 Bytes. Also jeweils ca. 80% der Originalgröße.
Eine weitere Funktion ist ein Passwortschutz. Hier fragt DDD Compress beim Booten nach einem zuvor vergebenen Passwort und verschlüsselt die komprimierten Dateien. Ich sage mal: die NSA würde es nicht gerade abhalten. Ich habe ca. 15 Minuten gebraucht, um die Passwortabfrage zu umgehen und die Dateien dennoch entschlüsselt zu bekommen. Gegen neugierige Familienangehörige oder so wird es dennoch geholfen haben.
Fazit: DDD Compress lief im Test ohne erkennbare Fehler oder Abstürze und erfüllte seinen beschriebenen Zweck, für etwas mehr freien Platz auf der Platte zu sorgen. Das war zu Zeiten, in denen Platten 20 – 100 MB groß waren, sicherlich ein sinnvolles Tool.