Autor Thema: Pofo: Bootbares A-Laufwerk zusammen mit einer CompactFlash-Speicheradapterkarte  (Gelesen 15684 mal)

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Offline Tino

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Hallo
falls jemand einen Compactflash-Adapter hat, kann dieser mit entsprechender Lötarbeit um ein bootbares A-Laufwerk erweitert werden.
Um die Speicherkapazität eines Portfolios zu erhöhen und auf eine batterielose Permanentpuffe-rung von Dateien zurückgreifen zu können, bietet sich eine CompactFlash-Einbindung an, wie sie unteranderem von SolderGirl beschrieben wurde. Leider sind zum Betrieb dieser CF-Karte einige, kleine Dateien (z.B. pofocf.sys, …) notwendig, die zuvor auf einem anderen Laufwerk (C:) über con-fig.sys sowie autoexec.bat aufgerufen werden müssen. Wenn die Batteriepufferung des Laufwerks ausfällt, ist auch ein Zugriff auf die CF-Karte nicht mehr direkt möglich. Abhilfe schafft z.B. ein boot-bares A-Laufwerk basierend auf einem RAM-Baustein (bis 1 MB) mit zusätzlicher Batteriepufferung oder aber eine EPROM-Einbindung, der seine Daten permanent speichert.
Auf die Schnelle habe ich dies probeweise mit meinem CF-Kartenadapter probiert. Als EEPROM wurde der 128 KB-Baustein SST39SF01070A-70 verwendet. Solange die Größe des A-Laufwerks nicht die 128 kB überschreitet, können die 30 notwendigen Pins direkt über einen Sockel mit Drähten an entsprechenden Stellen des CF-Katenadapters 1:1 verbunden werden (Bild). Da das Pinout weitge-hend identisch ist, können von den 32-Anschlüssen der Erweiterungskarte bis auf PIN3 alle der Reihe nach direkt mit dem EEPROM-Sockel verdrahtet werden. PIN 32 (Erkennung einer Erweite-rungskarte) habe ich mit Masse verbunden.
   
Fotos: Pinout 39SF010
           Foto des EEPROMs

PIN   Anschluss   PIN   Anschluss   PIN   Anschluss   PIN   Anschluss
1   A16   9   A3   17   D3   25   A11
2   A15   10   A2   18   D4   26   A9
3   leer   11   A1   19   D5   27   A8
4   A12   12   A0   20   D6   28   A13
5   A7   13   D0   21   D7   29   A14
6   A6   14   D1   22   CE   30   WE
7   A5   15   D2   23   A10   31   +5V
8   A4   16   GND   24   OE   32   CDET
Pin-Belegung der Erweiterungsschnittstelle (CDET: Card presence detection)

Mit diesem, zugegebenermaßen nicht allzu hübschen Aufbau, kann man sowohl auf das Laufwerk A: (EEPROM-Inhalt) als auch auf die CF-Karte (Laufwerk D, E, …je zu 32 MB) zugreifen. Die Dateien s.o. zusammen mit den auf Laufwerk-A-modifizierten config.sys und autoexec.bat-Dateien müssen auf dem EEPROM zuvor über einen Brenner (z.B. dem älteren, mit paralleler Schnittstelle betriebe-nen Brenner siehe Foto) installiert werden. Konkret habe ich hierzu eine 128 KB-Pofo-Speichererweiterung mit den gewünschten Dateien konfiguriert und diese dann mit dem Programm xflash.exe auf dem Pofo in eine BIN-Datei konvergiert. Der Pofo muss hierfür jedoch ein C-Laufwerk mit > 128+ kB aufweisen. Leider kann man mit dem Programm xflash nicht direkt auch den 39SF010 beschreiben.
   
Fotos: Anschluss der 31 Drähte auf der CF-Adapterplatine
           Bedienprogramm des Brenners
           Brennerplatine mit parallelem Kabel und USB-Strom

CF und EEPROM scheinen sich nicht gegenseitig zu stören. Anstelle des großen SST39SF010 gibt es auch filigranere Varianten, die man in einer einzupassende Aussparung der CF-Adapterplatine in-tegrieren kann. Fällt der Strom für längere Zeit aus (leere Batterie), startet der Pofo mit dieser Mo-difikation unter Zugriff auf das EEPROM als A-Laufwerk. Bei entsprechend eingerichteter au-toexec.bat-Datei kann direkt die config.sys (und ggf. andere) auf C: kopiert werden. Nach einem Warmstart ist dann der Zugriff auf die CF-Karte wieder gegeben. Danach findet der Pofo auch die CF-Laufwerke (siehe Bilder mit chkdsk).
Der wesentlich kleineren PLCC AM29F010 bzw. entspr. PLCC SST39ST010-Varianten können direkt in eine mit z.B. Bohrmaschine und Feile angefertigten Aussparung in die Adapterkarte eingefügt und verdrahtet werden. Hierdurch baut der Baustein nicht so hoch und die Karte kann einfach in den Pofo-Slot eingeschoben bzw. wieder entfernt werden.
   
Fotos: CF-Adapterkarte mit eingebautem 128 kB-EEPROM als Laufwerk A (Vorder- und Rückseite)

Nachteil des SST39ST010: Dieser Typ ist nicht direkt mit dem Pofo über xflash programmierbar. Man müsste diesen zuerst auslöten und dann in einem Programmer umprogrammieren. Beim Alt-modell AM29F010 ist eine xflash-Programmierung möglich.
Wer ganz flexibel sein will, kann auch einen EPROM-Sockel in eine noch größere Aussparung einfü-gen. Hierfür müssen aber mind. 3 aufgedruckte Verbindungen zerstört und durch neue Drahtver-bindungen ersetzt werden. Ich musste auch den Sockel in der Höhe um fast einen Millimeter ab-schleifen (ohne die Anschlüsse zu zerstören). Nicht unbedingt empfehlenswert.
   
Fotos: CF-Adapterkarte mit eingebautem EPROM-Sockel (Vorder- und Rückseite)

Da der pas-Code von xflash existiert, konnte ich das unter TurboPascal 5.5 (incl. uses) geschriebene xflash-Programm modifizieren (unter TP 6, notwendige uses direkt integriert). Mit geänderten Off-set-Adressen können auch SST´s umprogrammiert werden.
Tino 
« Letzte Änderung: So 27.06.2021, 13:02:49 von Tino »

Offline Tino

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Hier der Versuch noch die Bilder hochzuladen
Tino

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Tino

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Brenner-Bild
Tino

Offline Arthur

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  • Mein Atari erinnert mich an die gute alte Zeit..
Das hört sich ja klasse an... wenn ich einen Pofo hätte würde jetzt der Lötkolben warm laufen... den AM29F010 würde ich dann evtl. in den Pofo einbauen.

Offline Tino

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Hallo,
wenn das A-Laufwerk (als EPROM) direkt im Pofo verbaut ist, kann man es später jedoch nicht gegen andere Karten (z.B. andere Größen 32 kB - 1 MB) tauschen. Alles hat seine Vor- und Nachteile.
Gruß Tino

Offline Tino

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Offline joejoe

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Ohne diese Bastelei schmälern zu wollen,
aber ist das nicht schon seit Stefan Kächeles "original CF-Adapter" genauso gelöst? Dort allerdings als SMD EEPROM auf der BEE-CARD-Adapter-Platine?

Offline Tino

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Hallo,
ja; eine CF-Adapterkarte mit A-Laufwerk (bez. 2) gibt (besser gab) es schon lange. Diese Adapterkarte ist jedoch nicht einfach zu bekommen. Mit etwas Lötarbeit kann man sich so etwas aus einer CF-Grundplatine (aus Amerika, 3 Stück für 36 $) selbst anfertigen. Und das habe ich in unterschiedlicher Form kurz beschrieben. Mich hat gewundert, dass sich diese beiden Speicher (CF und EEPROM) nicht gegenseitg negativ beeinflussen. Die Begrenzung auf AM29F010 für das bekannte xflash-Programm kann man durch kleine Modifikation des TurboPascal-Programms umgehen (z.B. für SST39SF0xx).
Gruß Tino

Offline Baert

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Wo ist denn @SolderGirl - das ist doch (auch) genau ihr Spezialgebiet?!
mfG, Baert
Mega ST/E, MiSTer, Falcon

Offline joejoe

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Hallo Tino,
Zitat
CF-Grundplatine (aus Amerika, 3 Stück für 36 $)
was ist das denn für eine CF-Adapterkarte?
Eine fertige Variante des PoFo-CF-Adapters ohne EEPROM?
Kannst Du bitte die Bezugsquelle angeben?
Ich habe nur einen PoFo mit der Kächele CF-Version, aber noch einige andere POFOs...

btw.
weiß hier jemand, ob es im Pofo-Bios so etwas wie die PC-Bios-Erweiterungsroutinen  für zusätzliche (E)PROMS vorhanden sind?
Dann könnte diese Funktionalität auch als BIOS Erweiterung gelöst werden.
Lohnt den Aufwand nicht (mehr), stand aber vor mehreren Jahrzehnten mal auf meiner "interessiert mich mal"-Liste.
Gruß joejoe

Offline Tino

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Hallo,
Bezugsquelle: https://oshpark.com/home (3 Stück für 36 $, Lieferzeit: 3 - 4 Wochen). Den CF-Anschluss-Stecker von Reichelt.
SoderGirl hat eine Version mit 1 MB als A-Laufwerk und eingebauter CF. Das A-Laufwerk ist dann allerdings nicht austauschbar (z.B. gegen eine 64 oder 128 kB-Karte; benötigt auch eine Batteriepufferung).
Gruß Tino

Offline neogain

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  • ...?
Den CF-Anschluss-Stecker von Reichelt.
Hast du zufälligerweise die artikelnummer für den CF stecker von reichelt zur Hand?

Offline Tino

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Hallo neogain,
der Flash-Card-Steckverbinder hat bei Reichelt die Besellnummer: 3M N7E507516PK20
(siehe Foto). Du musst jeden 2. Anschluss hochbiegen, um diese oben zu verlöten, den Rest unten.
Gruß Tino

Offline neogain

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  • ...?
Merci für die art. Nr.

5,70€ ist ne hausnummer. Dann schlachte ich weiter pcmcia adapter, kommt günstiger.

Offline Jungsi

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  • Ich habe wieder einen Atari!
Ich habe mal vor einiger Zeit einen Pofo ersteigert, der ein großes A-Laufwerk, ein CF-Laufwerk und eine 6,5 MHz-CPU hat. Ich habe dazu damals einen Artikel verfasst:
https://www.jungsi.de/cf-adapter-u-a-atari-portfolio/
Vielleicht interessiert das ja den einen oder anderen.
Servus Jungsi
1040 STE- 1040 STFM - Falcon (14MB) - TT - Portfolio - Lynx und viel Zubehör: http://www.jungsi.de