Hallo
falls jemand einen Compactflash-Adapter hat, kann dieser mit entsprechender Lötarbeit um ein bootbares A-Laufwerk erweitert werden.
Um die Speicherkapazität eines Portfolios zu erhöhen und auf eine batterielose Permanentpuffe-rung von Dateien zurückgreifen zu können, bietet sich eine CompactFlash-Einbindung an, wie sie unteranderem von SolderGirl beschrieben wurde. Leider sind zum Betrieb dieser CF-Karte einige, kleine Dateien (z.B. pofocf.sys, …) notwendig, die zuvor auf einem anderen Laufwerk (C:) über con-fig.sys sowie autoexec.bat aufgerufen werden müssen. Wenn die Batteriepufferung des Laufwerks ausfällt, ist auch ein Zugriff auf die CF-Karte nicht mehr direkt möglich. Abhilfe schafft z.B. ein boot-bares A-Laufwerk basierend auf einem RAM-Baustein (bis 1 MB) mit zusätzlicher Batteriepufferung oder aber eine EPROM-Einbindung, der seine Daten permanent speichert.
Auf die Schnelle habe ich dies probeweise mit meinem CF-Kartenadapter probiert. Als EEPROM wurde der 128 KB-Baustein SST39SF01070A-70 verwendet. Solange die Größe des A-Laufwerks nicht die 128 kB überschreitet, können die 30 notwendigen Pins direkt über einen Sockel mit Drähten an entsprechenden Stellen des CF-Katenadapters 1:1 verbunden werden (Bild). Da das Pinout weitge-hend identisch ist, können von den 32-Anschlüssen der Erweiterungskarte bis auf PIN3 alle der Reihe nach direkt mit dem EEPROM-Sockel verdrahtet werden. PIN 32 (Erkennung einer Erweite-rungskarte) habe ich mit Masse verbunden.
Fotos: Pinout 39SF010
Foto des EEPROMs
PIN Anschluss PIN Anschluss PIN Anschluss PIN Anschluss
1 A16 9 A3 17 D3 25 A11
2 A15 10 A2 18 D4 26 A9
3 leer 11 A1 19 D5 27 A8
4 A12 12 A0 20 D6 28 A13
5 A7 13 D0 21 D7 29 A14
6 A6 14 D1 22 CE 30 WE
7 A5 15 D2 23 A10 31 +5V
8 A4 16 GND 24 OE 32 CDET
Pin-Belegung der Erweiterungsschnittstelle (CDET: Card presence detection)
Mit diesem, zugegebenermaßen nicht allzu hübschen Aufbau, kann man sowohl auf das Laufwerk A: (EEPROM-Inhalt) als auch auf die CF-Karte (Laufwerk D, E, …je zu 32 MB) zugreifen. Die Dateien s.o. zusammen mit den auf Laufwerk-A-modifizierten config.sys und autoexec.bat-Dateien müssen auf dem EEPROM zuvor über einen Brenner (z.B. dem älteren, mit paralleler Schnittstelle betriebe-nen Brenner siehe Foto) installiert werden. Konkret habe ich hierzu eine 128 KB-Pofo-Speichererweiterung mit den gewünschten Dateien konfiguriert und diese dann mit dem Programm xflash.exe auf dem Pofo in eine BIN-Datei konvergiert. Der Pofo muss hierfür jedoch ein C-Laufwerk mit > 128+ kB aufweisen. Leider kann man mit dem Programm xflash nicht direkt auch den 39SF010 beschreiben.
Fotos: Anschluss der 31 Drähte auf der CF-Adapterplatine
Bedienprogramm des Brenners
Brennerplatine mit parallelem Kabel und USB-Strom
CF und EEPROM scheinen sich nicht gegenseitig zu stören. Anstelle des großen SST39SF010 gibt es auch filigranere Varianten, die man in einer einzupassende Aussparung der CF-Adapterplatine in-tegrieren kann. Fällt der Strom für längere Zeit aus (leere Batterie), startet der Pofo mit dieser Mo-difikation unter Zugriff auf das EEPROM als A-Laufwerk. Bei entsprechend eingerichteter au-toexec.bat-Datei kann direkt die config.sys (und ggf. andere) auf C: kopiert werden. Nach einem Warmstart ist dann der Zugriff auf die CF-Karte wieder gegeben. Danach findet der Pofo auch die CF-Laufwerke (siehe Bilder mit chkdsk).
Der wesentlich kleineren PLCC AM29F010 bzw. entspr. PLCC SST39ST010-Varianten können direkt in eine mit z.B. Bohrmaschine und Feile angefertigten Aussparung in die Adapterkarte eingefügt und verdrahtet werden. Hierdurch baut der Baustein nicht so hoch und die Karte kann einfach in den Pofo-Slot eingeschoben bzw. wieder entfernt werden.
Fotos: CF-Adapterkarte mit eingebautem 128 kB-EEPROM als Laufwerk A (Vorder- und Rückseite)
Nachteil des SST39ST010: Dieser Typ ist nicht direkt mit dem Pofo über xflash programmierbar. Man müsste diesen zuerst auslöten und dann in einem Programmer umprogrammieren. Beim Alt-modell AM29F010 ist eine xflash-Programmierung möglich.
Wer ganz flexibel sein will, kann auch einen EPROM-Sockel in eine noch größere Aussparung einfü-gen. Hierfür müssen aber mind. 3 aufgedruckte Verbindungen zerstört und durch neue Drahtver-bindungen ersetzt werden. Ich musste auch den Sockel in der Höhe um fast einen Millimeter ab-schleifen (ohne die Anschlüsse zu zerstören). Nicht unbedingt empfehlenswert.
Fotos: CF-Adapterkarte mit eingebautem EPROM-Sockel (Vorder- und Rückseite)
Da der pas-Code von xflash existiert, konnte ich das unter TurboPascal 5.5 (incl. uses) geschriebene xflash-Programm modifizieren (unter TP 6, notwendige uses direkt integriert). Mit geänderten Off-set-Adressen können auch SST´s umprogrammiert werden.
Tino