Autor Thema: Frage zu ACP Projektorganisation als Crowdfunding  (Gelesen 26680 mal)

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Offline tkreutz

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Frage zu ACP Projektorganisation als Crowdfunding
« am: Fr 20.09.2019, 16:38:07 »
Ich bin begeistert von der Idee und was bereits auf die Beine gestellt worden ist. Der Gedanke erinnert mich direkt an ein Startup ähnlich der Apple-Story (Steve Jobs). Zunächst einmal ein großes Lob von meiner Seite.

Ich habe mir Weihnachten einen Snapmaker 3D Drucker in einem örtlichen Conrad Store gekauft. Dieses Projekt ist aus einem Crowdfunding Projekt entstanden und wird jetzt bereits in der Version 2 entwickelt.

Jetzt ist natürlich ein gewaltiger Unterschied zwischen Computer Entwicklung und 3D Drucker (obwohl der Snapmaker sicher auch nicht ohne war).

Zur Info:
https://www.kickstarter.com/projects/snapmaker/snapmaker-20-modular-3-in-1-3d-printers?lang=de

Einige Communities sind über FB vernetzt - dass ist aber bei dem Atari auch der Fall.

Ich habe gesehen welcher enormer Bedarf an Manpower laut eurer Liste erforderlich ist. Auch ist mir nicht entgangen, dass dass Thema Crowdfunding irgendwo auf der Liste stand. (Ich bin leider kein Experte, der in irgend einem Teil einen Beitrag beisteuern könnte).

Aber die Frage, die sich mir gestellt hat ist. Warum hat man nicht von Anfang an oder jetzt, wo ja wenigstens so etwas wie mehr als ein funktionierender Prototyp vorhanden ist - das Ganze über eine Kickstarter Campagne realisiert ?

Viele Entscheidungen hängen ja ab von Kapital. Auch wäre es eine Möglichkeit gewesen, heraus zu finden, ob ein Markt vorhanden ist, der die notwendigen Unterstützer gleich von Beginn an mit ins Boot holt.

Noch eine Designfrage:

Die "Amiga" Fans versuchen ja seit längerem so etwas wie ein Revival. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist die Zielgruppe vom Firebee ja eher der professionelle Benutzer.

Wäre es denn eine Idee, ein Gerät wie den 800 XL (vom Design her) als etwas auf den Markt zu bringen ? Also ein Gerät, was man out of the Box direkt benutzen kann, aber was auch wie ein Computer aussieht oder zumindest wie die Homecomputer-Ära früher.

Es gibt ja das Video Interview mit Jack Tramiel, wo er einmal etwas zu dem "Jackintosh" sagt. "Not for the Class, but for the Mass"

https://youtu.be/AMD2nF7meDI
« Letzte Änderung: Sa 21.09.2019, 10:13:05 von Mathias »

Offline Arthur

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Re: Crowdfunding
« Antwort #1 am: Fr 20.09.2019, 17:32:57 »
Ich finde der Betreff ist nichtssagend... und sollte etwas präzisiert werden.

Offline 1ST1

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Re: Crowdfunding
« Antwort #2 am: Fr 20.09.2019, 20:10:54 »
Die Firebee gabs doch schon, bevor es Kickstarter gab? Und sie ist doch schon fertig. Und es wurden doch schon so etwa 500...1000 Stück hergestellt? Das nächste Große Ding wird Vampire-Standalone sein, von der Leistungsfähigkeit vergleichbar, in manchem bei angepasster Software (AMMX, etc.) leistungsfähiger, aber kompatibler (weil kein Coldfire).
Ausgeloggter Mitleser, der hier NIE mehr aktiv wird. Am besten, meine Inhalte komplett löschen. Dabei berufe ich mich auf mein Urheberrecht, die DSGVO und auf die Rechte, die mir unter Impressunm&Datenschutz zugestanden werden. Tschö!

Offline Mathias

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Re: Crowdfunding
« Antwort #3 am: Sa 21.09.2019, 00:46:05 »
Ich bin begeistert von der Idee und was bereits auf die Beine gestellt worden ist.
Danke, danke! Es haben ja über die Jahre rund 100 Menschen etwas beigetragen, da ist schon ganz schön ´was passiert. Richtig.

Ich habe gesehen welcher enormer Bedarf an Manpower laut eurer Liste erforderlich ist.
Naja, Du darfst nicht vergessen, es geht um eine komplette Plattform. Es ist ja nicht nur das FireBee-Board, an dem Projekt hängt so viel mehr. Entwicklungsumgebungen, Hardwarenahe Treiber wie der erste USB für Atari, diverse Betriebssysteme, die FPGA-Konfigurationen der Atari-Chips, die dankenswerter Weise zu großen Teilen auch vom Suska-Projekt stammen, diverse Software-Befreiungen, bis hin zum Profibuch uvm.

Aber die Frage, die sich mir gestellt hat ist. Warum hat man nicht von Anfang an oder jetzt, wo ja wenigstens so etwas wie mehr als ein funktionierender Prototyp vorhanden ist - das Ganze über eine Kickstarter Campagne realisiert ?

Viele Entscheidungen hängen ja ab von Kapital. Auch wäre es eine Möglichkeit gewesen, heraus zu finden, ob ein Markt vorhanden ist, der die notwendigen Unterstützer gleich von Beginn an mit ins Boot holt.
Da schätzt Du das Projekt komplett falsch ein. Wir haben es, denke ich, nur deshalb so weit geschafft, weil wir von Anfang an nichtkommerziell agiert haben. Ein Markt hat nicht mehr existiert. Die Zeit die wir 100 Menschen da rein gesteckt haben, kann man kommerziell einfach nicht abgelten! Die Frage hat sich also nie wirklich gestellt.
Du darfst auch nicht vergessen, daß zu der Zeit wo wir mit dem ACP-Reloaded angefangen haben 2009 die Enttäuschungen in der (Nicht-Retro-) Atari-Community von vorangegangenen Projekten so groß waren, daß weitere Ideen oder Versprechen nichts gebracht hätten, mit großmundigen Versprechen lockt man nur ganz wenige Hunde hinter dem Ofen hervor! Das wäre damals sicher schief gegangen. Und gnade uns, wenn die Probleme die wir jetzt bei der 2. Serie gehabt haben schon bei der Ersten aufgetreten wären, …

Auch haben wir zu Beginn der ersten Serie ja auch im ganz Kleinen darum gebeten, daß genügend Anzahlungen reinkommen um das ernsthafte Interesse abschätzen zu können. Also soweit ist das eh passiert damals.

Und ja, man könnte schon auch eine Kampagne aufsetzen, aber wir haben niemand an Board, der das machen kann. Darüber hinaus wäre der Umfang sehr groß. Alleine um die notwendigsten offenen Dinge fertig zu machen, müßten 10 Menschen ein Jahr vollzeit arbeiten, … und deshalb ist es angebrachter, daß das Projekt halt in der Freizeit aller Beteiligten so schnell voran geht wie es eben immer gerade möglich ist. Dafür aber kontinuierlich, langfristig konsequent, und dadurch daß mittlerweile Alles vollständig Opern Source ist, auch zukunftssicher.

Wäre es denn eine Idee, ein Gerät wie den 800 XL (vom Design her) als etwas auf den Markt zu bringen ? Also ein Gerät, was man out of the Box direkt benutzen kann, aber was auch wie ein Computer aussieht oder zumindest wie die Homecomputer-Ära früher.
Ja, also wir haben die Kapazitäten nicht. Der Wunsch kam auch recht selten. Sowas könnte gut extern erledigt werden, falls jemand gute Gehäuseproduktionsmöglichkeiten an der Hand hat. Wir mit Kleinserien bekommen sowas als "Zusatzprojekt" nicht sinnvoll erledigt derzeit.
MegaST 4 mit Sounddesigner II MegaBus-Hardware und 56001, MegaSTE, Hades 040, MagiC Mac auf Mac OS 9 und eine FireBee.

Offline tkreutz

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Re: Crowdfunding
« Antwort #4 am: Sa 21.09.2019, 07:57:15 »
Erst einmal Danke für euer Feedback.

Ich finde der Betreff ist nichtssagend... und sollte etwas präzisiert werden.

Ich finde keine Möglichkeit das nachträglich zu ändern. Gibt es dazu eine Funktion ?


Aber die Frage, die sich mir gestellt hat ist. Warum hat man nicht von Anfang an oder jetzt, wo ja wenigstens so etwas wie mehr als ein funktionierender Prototyp vorhanden ist - das Ganze über eine Kickstarter Campagne realisiert ?

Viele Entscheidungen hängen ja ab von Kapital. Auch wäre es eine Möglichkeit gewesen, heraus zu finden, ob ein Markt vorhanden ist, der die notwendigen Unterstützer gleich von Beginn an mit ins Boot holt.
Da schätzt Du das Projekt komplett falsch ein. Wir haben es, denke ich, nur deshalb so weit geschafft, weil wir von Anfang an nichtkommerziell agiert haben. Ein Markt hat nicht mehr existiert. Die Zeit die wir 100 Menschen da rein gesteckt haben, kann man kommerziell einfach nicht abgelten! Die Frage hat sich also nie wirklich gestellt.

Ich habe von dem Projekt erst dieses Jahr durch Zufall erfahren bei der Suche nach einer Möglichkeit um Software laufen zu lassen, die bei Emulationen Probleme macht.

Richtig, ich habe vergessen, dass es hier ja auch um offene Hardwarekonzepte geht. Das ist natürlich ein anderer Ansatz als ein kommerzielles Projekt. Wobei es vielleicht doch die Möglichkeit gäbe, beide Welten zu verbinden.

Den Gedanken zu dem Crowdfunding hatte ich nur geäußert, weil mit mehr Kapital vielleicht höhere Stückzahlen und ein schnellerer Aufbau einer Kleinserie möglich gewesen wäre. Das hierdurch natürlich der Druck steigt ist sicher ein Punkt, der gegen diesen Schritt spricht.

Ich denke, ihr habt das alles super hinbekommen und auch ohne das Kapital vom Crowdfunding geschafft.

Danke also nochmal für das Feedback.

Offline MJaap

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Re: Crowdfunding
« Antwort #5 am: Sa 21.09.2019, 08:01:59 »
Aber die Frage, die sich mir gestellt hat ist. Warum hat man nicht von Anfang an oder jetzt, wo ja wenigstens so etwas wie mehr als ein funktionierender Prototyp vorhanden ist - das Ganze über eine Kickstarter Campagne realisiert ?

Noch eine Designfrage:

Die "Amiga" Fans versuchen ja seit längerem so etwas wie ein Revival. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist die Zielgruppe vom Firebee ja eher der professionelle Benutzer.

Wäre es denn eine Idee, ein Gerät wie den 800 XL (vom Design her) als etwas auf den Markt zu bringen ? Also ein Gerät, was man out of the Box direkt benutzen kann, aber was auch wie ein Computer aussieht oder zumindest wie die Homecomputer-Ära früher.

Wie andere schon schrieben, ist die FireBee älter als Kickstarter - nimmt man die ersten Treffen des "Team Atari Coldfire Project" dazu, feiert die Biene dieses Jahr sogar ihren 20. Geburtstag. Zudem kann man sich mit Kickstarter auch viel Ärger einhandeln, wenn man beispielsweise nicht pünktlich liefern kann, was gerade bei Hardware leicht passiert. Dann will natürlich auch Kickstarter etwas verdienen, es landet also nie alles bei den erfolgreich finanzierten Projekten.

Das Problem bei jedem möglichem Atari-Crowdfounding-Projekt ist aber, die benötigte Anzahl Unterstützer zu versammeln. Aktive Amiga-Nutzer sind zahlreicher, besser organisiert, vernetzt und es gibt diverse größere Shops. Daher gibt es eben Gehäuse wie den Checkmate (orientiert sich am A3000), mehr Bücher und z.B. auch mehr Autoren für das AmigaFuture-Magazin. Das einzige crowdgefoundete ST-Buch, die Borders-Trilogie, konnte sich nur knapp finanzieren, trotz nach wie vor aktiver Demo-Szene. Die ST-Computer scheiterte hingegen schon daran, 20 (!) Vorbesteller für eine englischsprachige Version zu finden.

Ein professionell produziertes Gehäuse im Atari-Stil, womöglich noch mit Tastatur, hätte es schwer, die nötige Finanzierung zu bekommen. Da bleibt eigentlich nur der 3D-Druck, oder sich an ein bereits existierendes Projekt anzuhängen.

Offline Arthur

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Re: Crowdfunding
« Antwort #6 am: Sa 21.09.2019, 08:17:13 »
Zitat
Ich finde der Betreff ist nichtssagend... und sollte etwas präzisiert werden.

Ich finde keine Möglichkeit das nachträglich zu ändern. Gibt es dazu eine Funktion

Das ist neuerdings nur noch innerhalb von 4 Stunden editierbar... also bitte an einen Moderator wenden.


Offline tkreutz

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Re: Crowdfunding
« Antwort #7 am: Sa 21.09.2019, 08:21:39 »
Die Firebee gabs doch schon, bevor es Kickstarter gab? Und sie ist doch schon fertig. Und es wurden doch schon so etwa 500...1000 Stück hergestellt? Das nächste Große Ding wird Vampire-Standalone sein, von der Leistungsfähigkeit vergleichbar, in manchem bei angepasster Software (AMMX, etc.) leistungsfähiger, aber kompatibler (weil kein Coldfire).

Steigerung der Stückzahl und ggf. schnellere Entwicklungszyklen für nachkommende Produkte. Aber ich muss Matthias natürlich dahingehend Recht geben, dass es auch einen Markt für hohe Stückzahlen geben müsste.

Deswegen ja der Vorschlag eines Atari 800 XL Clons - ein Gerät dann mehr in Richtung Retro Gaming. Auf der anderen Seite muss man natürlich sagen, dass der Markt in dieser Richtung auch eher kleinere Zielgruppen bedient. Vielleicht auch die generelle Frage, ob überhaupt noch die Entwicklung eines Computers aus heutiger Sicht Sinn machen würde bei vergleichbar professionellem Konkurrenz Angebot im Überfluss aus Fernost.

Der Rasperry Pi zeigt aber beispielsweise, dass es manchmal durchaus Sinn machen kann, sich hin zu setzen und neue Ideen auf den Markt zu bringen.

Es gibt aber ein paar Punkte, bei denen mich neuere Computerkonzepte nicht begeistern. Ein Punkt ist, dass man zum Spielen mittlerweile Terabyte an Software laden muss. Das kann in ländlichen Gegenden auch wenn es mittlerweile besser wird grauenvoll sein. Alternativen dazu sind vielleicht Apps - die vermarkten aber mittlerweile alles über In-App Käufe. Heißt für die 3.99 EUR oder Null Euro bekommt man eigentlich gar nicht das Spiel und muss dauernd noch irgendwelche Abo-Modell bezahlen. Apple startet ja jetzt sein Arcade Abo Modell (monatlich zwar "nur" ein paar Euro) aber eben eine Bindung.

Ich gehöre eigentlich noch zu der Generation, die durchaus für ein Spiel gleich den Preis auf den Tisch legen möchte auch wenn es 50 EUR sind. Dann muss das Teil aber funktionieren, keine weiteren Kosten beinhalten und auch ohne Upgrade / Download direkt spielbar sein.

Hier sehe ich eigentlich eine tolle Möglichkeit, ROM Cartridges mit schnellen Bausteinen ein Revival zu schenken.

Das Thema Musikcomputer war auch ein Highlight vom ST. Heute sollte es doch möglich sein einen Synth in Hardware mit zu verbauen. Gut - bringt uns wieder zu der Preisfrage. Aber dass wäre dann eine Frage über die Stückzahl der Masse. Wenn man es schafft eine Reihe Musiker zu begeistern, hätte man schon eine entsprechende Zielgruppe. Es gibt zwar heute eine ganze Reihe Anbindungsmöglichkeiten in Verbindung mit Tablets - aber eben keinen vollwertigen Synth im Rechner. Vielleicht könnte man so etwas auch als ROM Baustein (Native Instruments Complete) anbieten oder auch andere Hersteller (Korg, Yamaha usw.) Also wenn die ein Keyboard als ROM Baustein anbieten würden - wäre vielleicht ein Markt.

Offline tkreutz

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Re: Crowdfunding
« Antwort #8 am: Sa 21.09.2019, 08:27:42 »
Zitat
Ich finde der Betreff ist nichtssagend... und sollte etwas präzisiert werden.

Ich finde keine Möglichkeit das nachträglich zu ändern. Gibt es dazu eine Funktion

Das ist neuerdings nur noch innerhalb von 4 Stunden editierbar... also bitte an einen Moderator wenden.

Okay - ich habe eine PM geschickt.

Offline Atari060

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Re: Crowdfunding
« Antwort #9 am: Sa 21.09.2019, 08:40:41 »
Naja, ob ein 800er Nachbau Sinn machen würde weiß ich nicht. Der lässt sich übrigens auf schnellen Atari Falcon und der Firebee sehr gut emulieren und man sitzt dabei praktisch ja an einem echten "Atari" ;)

Was aus Retro Gamer sicht Sinn machen würde, wäre eine Konsole die Atari 7800, Lynx oder Jaguar Spiele  emuliert. Das gibt es kaum und wenn man die Kommentare zum neuen Atari VCS (was das beste Beispiel ist, wie Kickstarter nicht funktioniert) liest, dann wird genau dies oft gefordert.

LG,

Chris
Atari Falcon060

Offline tkreutz

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Re: Crowdfunding
« Antwort #10 am: Sa 21.09.2019, 08:45:11 »

Das Problem bei jedem möglichem Atari-Crowdfounding-Projekt ist aber, die benötigte Anzahl Unterstützer zu versammeln. ....

Ein professionell produziertes Gehäuse im Atari-Stil, womöglich noch mit Tastatur, hätte es schwer, die nötige Finanzierung zu bekommen. Da bleibt eigentlich nur der 3D-Druck, oder sich an ein bereits existierendes Projekt anzuhängen.

Die Anzahl Unterstützer würde man nur bekommen, wenn man "Features" bieten könnte, die andere Geräte nicht bieten.

Erinnern wir uns an die ersten 3D Drucker über Reprap Mendel. Das waren überwiegend Bausätze und eine Community. (so hatte es bei dem Apple ja auch mal angefangen).

Der Snapmaker war der erste 3-in-1 All Metal Printer. Also besser Verarbeitung und Technik und wechselbare Werkzeugköpfe, die den Drucker entweder als Drucker, CNC-Fräser oder Laser Cut Werkzeug nutzbar machten. Ein Konzept mit einem "Mehrwert" auch für Modellbauer gegenüber anderen Anbietern.

Bevor man nicht ein Produkt- oder eine Produktidee mit einem Mehrwert hat, braucht man ja gar nicht erst auf den Markt zu gehen.

Ja - der Druck über Kickstarter Projekte steigt erheblich und hat die damit verbundenen Nachteile. Aber wenn es zündet, kann es zu einem steilen Start kommen oder es scheitert bereits an der Unterstützung. Dann war auch die Idee nix.

Daher ja der Vorschlag, die Idee Musik, Spiele und Lernen wieder aufzugreifen. Natürlich ist das genau eines der Verkaufsargumente der ganzen Apple Produkte. Also müsste es über den Preis gehen.

Das Produkt müsste billiger als der billigste Apple sein, aber einfach mehr Spaß bieten.

Vielleicht wäre "Spiele Programmmierumgebung mit Basic" eben nicht über die ganz großen Publisher sondern für einen so kleinen Computer wieder eine Marktmöglichkeit. Man könnte das über einen aktuellen Basic Compiler erreichen, der auch ein vernünftiges Sprite-Kit hat.

Offline tkreutz

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Re: Crowdfunding
« Antwort #11 am: Sa 21.09.2019, 08:47:03 »
Naja, ob ein 800er Nachbau Sinn machen würde weiß ich nicht. Der lässt sich übrigens auf schnellen Atari Falcon und der Firebee sehr gut emulieren und man sitzt dabei praktisch ja an einem echten "Atari" ;)

Was aus Retro Gamer sicht Sinn machen würde, wäre eine Konsole die Atari 7800, Lynx oder Jaguar Spiele  emuliert. Das gibt es kaum und wenn man die Kommentare zum neuen Atari VCS (was das beste Beispiel ist, wie Kickstarter nicht funktioniert) liest, dann wird genau dies oft gefordert.

LG,

Chris

Nur das Design vom 800 - nicht den darin enthaltenen Computer. Ja, der Konsolen Markt wartet auf die Playstation 5.

Aber der Konsolenmarkt hat auch den Nachteil, dass man erst Terabyte laden muss, bevor man spielen kann. Und jede Konsole steht und fällt mit dem damit vorhandenen Spieleangebot, wie wir alle wissen.

Offline Mathias

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Re: Frage zu ACP Projektorganisation als Crowdfunding
« Antwort #12 am: Sa 21.09.2019, 10:52:24 »
Ich finde die Begeisterung gut und es freut mich natürlich. Aber es ist alles viel komplexer als es sich vordergründig darstellt. Hier drei Punkte die ich für wichtig halte:

1.) "Müsste, könnte, sollte"
Es gibt niemanden mehr an den man Wünsche adressieren könnte. Da ist keine Firma, da ist kein Kapital, da sind keine kommerziellen Interessen usw. Auch mit Kickstarter wird das nicht funktionieren. Wir sind schon lange an einem Punkt wo nur mehr das gemacht wird was wir selber machen und auch alleine auf die Beine stellen. Am Besten klappt das wenn Du Dir zu jeder Idee die Frage stellst "was davon könnte ich selber gebacken bekommen". Und wenns "nur" die Motivation von 10 geeigneten Entwicklern wäre.

2.) "Ideen"
Glaub uns, an Ideen mangelt es nicht! ;) Es geht die letzten zehn Jahre ausschließlich um fehlende Manpower. Alles was wir können, tun wir auch. Manche davon auch jahrelang ausschließlich oder ihre komplette Zeit. Jeder Schritt vorwärts passiert in einer Art Mangelumgebung, wo 20 andere Schritte ebenfalls erledigt werden sollten.

3.) Markt
Verabschiede Dich wirklich von der Idee irgend eines Marktes. Ein Markt existiert dort wo jemand Geld verdienen kann. Die Produkte sind mal nebensächlich. In unserem Fall ist absolut klar, daß in absehbarer Zeit niemand mehr Geld verdienen wird damit.
MegaST 4 mit Sounddesigner II MegaBus-Hardware und 56001, MegaSTE, Hades 040, MagiC Mac auf Mac OS 9 und eine FireBee.

Offline tkreutz

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Re: Frage zu ACP Projektorganisation als Crowdfunding
« Antwort #13 am: Sa 21.09.2019, 11:27:14 »
Ich finde die Begeisterung gut und es freut mich natürlich. Aber es ist alles viel komplexer als es sich vordergründig darstellt. Hier drei Punkte die ich für wichtig halte:

Das ist eine gute Zusammenfassung.

Völlig klar ist es, dass man keinen Markt aus dem Nichts aus dem Boden stampfen kann und viele Entscheidungen an Geld-, Manpower hängen.

Ich glaube schon, dass es viele gute Ideen gibt, die letztendlich in der Schublade bleiben, weil eben auch andere Kriterien eine Rolle spielen.

Natürlich ist das ganze Thema viel komplexer, als man es in zwei Sätzen schreiben könnte. Aber generell ist es doch so, dass vor jeder Idee so etwas wie eine Vision steht. Natürlich mag es mehr "visionäre Spinner" geben, als erfolgreiche Startups.

Aber Ideen zu sammeln ist schließlich kein Fehler. Im Keyboarder Forum haben wir so etwas wie eine Wunschliste angelegt. Wie würde eine DIY Workstation aussehen. Tatsächlich sind sogar aus diesen Wunschlisten irgendwann mal ein bis zwei Prototypen geworden. Leider hat es niemand in die Serie geschafft. Aber den ein oder anderen Ideen-Ansatz haben später tatsächlich große Hersteller übernommen.

Nun ist das Ziel eines solchen Forums sicher nicht, als Pool und Ideenlieferant für Serienhersteller zu dienen.

Aber ich finde, es hat auch einen unterhaltsamen Teil, wenn man mal etwas träumerische Visionen entwickelt. Wer weiß, vielleicht greift doch der ein oder andere einen Vorschlag auf und baut dann doch irgendwann mal einen Prototyp.

Retro Gehäuse in Atari Forum für den Pi gibt es schon. Also die Idee hat zumindest jemand irgendwann irgendwo mal aufgegriffen.
« Letzte Änderung: Sa 21.09.2019, 11:29:35 von tkreutz »

Offline MJaap

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Re: Crowdfunding
« Antwort #14 am: Sa 21.09.2019, 12:16:44 »
Daher ja der Vorschlag, die Idee Musik, Spiele und Lernen wieder aufzugreifen. Natürlich ist das genau eines der Verkaufsargumente der ganzen Apple Produkte. Also müsste es über den Preis gehen.

Das Produkt müsste billiger als der billigste Apple sein, aber einfach mehr Spaß bieten.

Vielleicht wäre "Spiele Programmmierumgebung mit Basic" eben nicht über die ganz großen Publisher sondern für einen so kleinen Computer wieder eine Marktmöglichkeit. Man könnte das über einen aktuellen Basic Compiler erreichen, der auch ein vernünftiges Sprite-Kit hat.

Der Markt heute ist vielfältiger, als er es noch vor Jahren war. Da gibt's diverse Computer wie den Gigatron, niedrig im Preis und mit Basic. Unzählige Mini-Computer wie den Raspberry Pi. Eine neue Handheld-Konsole mit Modulen (Evercade) oder mit simplen neuen Spielen (Playdate). Etwas teurer geht es dann mit der Switch weiter... und Updates laden moderne Konsolen ohnehin im Hintergrund herunter. Apple startet gerade "Apple Arcade", quasi ein "All you can eat" für Spiele ohne Mikro-Transaktionen.

Es gibt also bereits ein großes Hardware-Angebot für Enthusiasten aller Art, in jeder Preisklasse. Für Neueinsteiger steigt damit das Risiko, außer ihr Projekt wird hauptsächlich von Enthusiasmus und Spaß finanziert wie bei der FireBee. Dann bleibt "nur" noch das Problem, ein "Ökosystem" zu schaffen, also genug Leute zu finden, die etwas entwickeln und damit wiederum die Hardware für mehr Käufer interessant zu machen.

Bei Musik fürchte ich, ist der Zug schon abgefahren. Wer noch mit dem Atari musiziert, tut dies aus Spaß oder weil es bestimmte Software für den Workflow nur für den ST gibt. Diese Software verträgt sich aber u.U. nicht mit modernerer Hardware wie der FireBee oder Emulatoren.

Ideen gibt es sicherlich genug - zum Beispiel gibt es auch ein PlayStation 2-Gehäuse für den 3D-Druck. Da sollte sich mit ein paar Veränderungen doch eine Mini-Microbox draus zaubern lassen...

Offline tkreutz

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Re: Frage zu ACP Projektorganisation als Crowdfunding
« Antwort #15 am: Sa 21.09.2019, 12:54:26 »
Der Markt heute ist vielfältiger, als er es noch vor Jahren war. Da gibt's diverse Computer wie den Gigatron, niedrig im Preis und mit Basic. Unzählige Mini-Computer wie den Raspberry Pi.
Bei Musik fürchte ich, ist der Zug schon abgefahren. Wer noch mit dem Atari musiziert, tut dies aus Spaß oder weil es bestimmte Software für den Workflow nur für den ST gibt. Diese Software verträgt sich aber u.U. nicht mit modernerer Hardware wie der FireBee oder Emulatoren.

Ideen gibt es sicherlich genug - zum Beispiel gibt es auch ein PlayStation 2-Gehäuse für den 3D-Druck. Da sollte sich mit ein paar Veränderungen doch eine Mini-Microbox draus zaubern lassen...

Das stimmt natürlich. Dann mal eine konkrete Frage. Wenn ich keinen alten Atari hätte und Spiele, die nicht auf dem Emu laufen (z.B. Probleme).

Mit welcher neu gekauften Hardware könnte ich dann die alten Atari Spiele spielen ?

Mit welcher Konsole kann ich selbst Spiele programmieren lernen und veröffentlichen ?

Ja, Online - gerade auch neu im Aufbau Irata Online.

Mir ist Apple Arcade nicht entgangen. Sie haben also auch die Idee, über "Spiele" die Leute zu ihren Produkten zu bringen. Aber Apple Hardware ist ja auch wie alle wissen teurer, als alle anderen Produkte. Und eine Online Gemeinschaft - hm - glaube, da ist noch Entwicklungspotential. Das ist natürlich ein Markt der von Steam und Co. abgedeckt wird.

Klar - aus der Masse rausstechen - heute schwieriger denn je. Würden die Beatles oder Mc Hamburger heute starten wollen, hätten sie schlechte Karten. Sie würden nicht mehr aus der Masse rausstechen können wegen dem vergleichbar unübersichtlichen Konkurrenzangebote.
« Letzte Änderung: Sa 21.09.2019, 13:01:06 von tkreutz »