To pi or not to pi, that is the question!
Die Frage ist doch, was tatsächlich das Ziel sein soll. Möchte man native 68K-Software auf nativer Hardware laufen lassen, dann ist die Vampire sicher eine sehr elegante Wahl. Möchte man 68K-Software in einer Emulation laufen lassen, dann ist die Wahl des Host-Systems relativ egal, weil inzwischen alle Systeme schnell genug sind. Da reicht dann eben auch ein 30€ RPi.
Weiterhin kann man über ein Hybrid-System nachdenken. Ähnlich XWindows, könnte man ein "Terminal-VDI" einsetzen, um Grafik-Ausgaben und User-IO an einen Bildschirm zu schicken, der nicht zwangsweise Bestandteil eines (Atari) GEM-Computers ein muss. Da über das VDI alle IO-Funktionen bereitgestellt werden, könnte man sowas sicher realisieren.
AES und VDI sind im regulären TOS eng verknüpft. Ein AES, welches mit einem Terminal-VDI funktioniert, müsste entsprechend vorbereitet sein. Sämtliche mir bekannten AES wären aktuell dazu nicht in der Lage. Die AES gehen aktuell immer davon aus, per open workstation das Handle einer (internen) Grafikeinheit zu erlangen, die einen direkten Zugriff auf den Grafikspeicher erlaubt. Bei einem Terminal-VDI funktioniert das nicht.
Die VDI-Raster-Funktionen erwarten, dass ein Raster im Arbeitsspeicher adressiert werden kann. Damit kann auch der Bildspeicher gemeint sein, der bei einem Termial-VDI natürlich nicht adressiert werden kann. Sauber arbeitende Programme, die als Quell-/Zielrasterfür den Bildschirm NULL angeben, könnten weiterhin funktioneren. Hier wäre nur die Anbindungsgeschwindigkeit zum Transport der Rasterdaten der begrenzende Faktor.
Einen RPi als Client für ein Termial-VDI zu verwenden hätte den Charme, dass er über eine GPU verfügt, die im Vergleich zu allem, was sonst für die Atari-Plattform verfügbar ist, rasant schnell ist.
Andererseits ist auch sicher, dass nur Software, die sauber nach VDI/AES Regularien entwickelt wurde, mit einer solchen Lösung klar kommt.