Non-ATARI > Hardware
Masse, Abschirmung, EMV und co. (war SCART am ATARI)
CDAR-504:
--- Zitat von: 1ST1 am Fr 12.04.2019, 11:45:02 ---Du solltest dich tatsächlich mal intensiev mit HF und EMV beschäftigen. Da ist "Voodoo" im Spiel, wenn man bisher nur an ST-Platinen rumgelötet hat oder man in der Schule elektrotechnisch nur bis zum Ohmschen Gesetz und Stromverbrauch, leistung usw, gekommen ist. Merke: Jeder Draht ist eine Antenne, es kommt nur auf die Frequenz drauf an...
--- Ende Zitat ---
@1ST1 - Bitte werde nicht herablassend. Du kennst meine Qualifikation doch gar nicht. Es liegt zwar schon einige Zeit zurück, aber mein Studium der Nachrichtentechnik - Schwerpunkt Regelungstechnik - dürfte etwas mehr als das Ohmsche Gesetz erfordert haben. Mit HF habe ich mich tatsächlich weniger befaßt.
Zurück zum Thema:
Klar ist jeder Draht eine Antenne, - aber wofür?
Die Schirmung dient primär dazu, daß durch eigene Signale des Kabels keine EMV-Verseuchung der Umgebung entsteht. HF-Einstreuungen von außerhalb sind in der Regel sehr schwach und können in den Schirmleiter eindringen, werden aber durch die Verbindung nach GND wohin abgeführt? Eben an den GND-Anschluß. Wo ist nun der Eingang des von außen eingestreuten Signals auf die Signalleitungen des SCART-Kabels?
--- Zitat ---Earthing of Cable-shields
hier sind zwei Aspekte von Interesse. Erstens, ist der Kabelschirm einseitig oder beidseitig an Erde aufzulegen und zweitens, wie muss die Erd- bzw. Masseanbindung beschaffen sein. Zu Eins gibt es mehrere richtige, scheinbar widersprüchliche Antworten. Das hängt damit zusammen, dass die zweckmäßige Erdung im Einzelfall von einer Reihe von Randbedingungen abhängt, insbesondere von der Natur der zu erwartenden Störbeeinflussung. Soll der Schirm vor elektrischen Feldern schützen, ist er einseitig zu erden. Soll er dagegen die mögliche Störwirkung von magnetischen Wechselfeldern unterdrücken, ist er beidseitig auf Erdpotenzial zu legen. Dabei ist allerdings zu beachten, dass bei einer beidseitigen Schirmauflage Ströme entlang des Erdpotenzials das Nutzsignal verfälschen können. Handelt es sich dabei um Gleichströme oder niederfrequente Ströme, kann ein Kondensator zur Unterbrechung des Stromflusses durch den Kabelschirm eingesetzt werden
--- Ende Zitat ---
Stammt von der deutschen Gesellschaft für EMV-Technologie e.V.
Anmerkung von mir: Magnetische Wechselfelder hat man eher bei Leistungsübertragung und weniger bei Signalübertragung.
--- Zitat von: Lukas Frank am Fr 12.04.2019, 11:39:05 ---Dann sind die sieben Masse Anschüsse am SCART also Blödsinn. Schaue dir mal das Platinenlayout des ST oder anderer Computer an und beachte die Masse Ausführungen.
--- Ende Zitat ---
Nein, kein Blödsinn! Jedem Signal ist eine eigene GND-Leitung zugeordnet, was ja auch nicht falsch ist.
Oft werden die Signalleitungen als Paar mit den zugehörigen GND verdrillt, um ein Übersprechen auf benachbarte Signalleitungen zu verhindern. Ein gemeinsamer Schirm wird bei NF-Signalen aber meist nur einseitig aufgelegt.
Arthur:
Interessantes Thema das aber Kleinemann eher nicht hilft und den thread etwas schwer lesbar macht... @Johannes ... evtl. mal in einen separaten Thread auslagern?
CDAR-504:
--- Zitat von: Arthur am Fr 12.04.2019, 12:53:56 ---Interessantes Thema das aber Kleinemann eher nicht hilft und den thread etwas schwer lesbar macht... @Johannes ... evtl. mal in einen separaten Thread auslagern?
--- Ende Zitat ---
Stimmt! - Tatsächlich könnte es aber das SCART-Kabel sein. Diese Kabel gibt es leider in sehr unterschiedlichen Qualitäten. Auch hat der SCART-Stecker in keiner Form und Qualität Einzug in den professionellen Bereich gefunden, da die Handhabung und mechan. Stabilität zu wünschen übrig läßt.
1ST1:
Torx, du vergisst, dass auch der Draht einer Abschirmung einen elektrischen Widerstand hat. Der ist zwar gering, aber er ist da. Wenn also ein elektrisches Feld in einen Draht induziert, ist an dieser Stelle eine Spannung, auch wenn das andere Drahtende auf Masse liegt. Und wenn diese Spannung hochfrequent schwingt, hast du ein Brummen auf der ganzen Masse. Das ist der Voodoo, jedenfalls teilweise, den ich u.a. meine. Vergleiche einen Stein, den du auf einen riesen spiegelglatten See wirfst, so viel Wasser, aber der kleine Stein macht Wellen bis ins hintere Eck des Sees. Daher unbedingt beidseitig erden! (Da kommt wieder das Ohmsche Gesetz zum Tragen, speziell dieser Merksatz "Der Gesamtwiderstand parallelgeschalteter Widerstände ist kleiner als der kleinste Einzelwiderstand.") Ich weiß, das sind wieder so lästige Grundlagen, die hier schnell als Offtopic abgestempelt werden, weil es keiner versteht oder verstehen will. Aber leider ist das halt so, der Voodoo ist erklärbar, und ich versuche das wenigstens.. (Ich war damals im Grundwehrdienst an einem Großraumradargerät, da lernt man sowas. Da wird aus einem leitenden Bauteil (Spule) plötzlich ein sperrendes Bauteil, und aus einem sperrenden Bauteil (Kondensator) ein leitendes, und ein Hohlleiter transportiert ein hochfrequentes Signal plötzlich besser als ein Draht. Und an der FH haben wir auch mit dem HF-Shice rumgerechnet und experimentiert, und die Voodoo-Praxis hab ich dann bei EMV-Messungen an PCs gesehen. Geerdete Blechteile können so fies sein!)
Wenn du das als "herablassend" empfindest, sorry. Aber freu dich doch, wenn jemand dir das erklärt.
CDAR-504:
--- Zitat von: 1ST1 am Fr 12.04.2019, 13:58:22 ---Wenn also ein elektrisches Feld in einen Draht induziert, ist an dieser Stelle eine Spannung, auch wenn das andere Drahtende auf Masse liegt.
--- Ende Zitat ---
Induktion ist eine Wirkung des veränderlichen magnetischen Feldes. Grundlagen!
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