Und diese Kräfte entstehen schlicht durch den Stromfluss durch den elektrischen Leiter, sprich Leiterbahnen im Chip. Jetzt ist es halt so, dass Silizium ein Warmleiter ist, also je höher die Temperatur, desto besser fließt der Strom. Und je mehr Strom fließt, um so mehr Wärme! Das schaukelt sich gegenseitig hoch, wenn man nichts dagegen tut.
Hmm. Ist das wirklich der Grund für Elektro(nen)migration? So wie ich es verstehe, hat es nicht mit der Wärme allein zu tun sondern damit, das die fließenden Elektronen auf Dauer auch Atome mitbewegen.
Diese diffundieren dann in die Grenzschichten.
Was Du beschrieben hast beruht lediglich auf dem ohmschen Gesetz (U=R*I), bzw. hier zur Berechnung der Verlustwärme, die mit U*I => U^2/R entsteht. Wobei mit sinkendem R bei höheren Temperaturen sich die Verluste hochschaukeln. Es wird jedoch vermutlich so sein, daß die Atomkerne bei hohen Temperaturen so stark wackeln, daß sie manchmal unter Elektronenbeschuss aus dem Gitterverbund herausgeschlagen werden und wandern. Ob das jetzt nur Metallatome betrifft oder auch Siliiumatome ist mir jedoch nicht bekannt.
Was ich damit sagen will: Elektro(nen)migration entsteht nicht durch Wärme (also beim erhitztem ausgeschalteten Gerät oder durch Löten) sondern nur im Zusammenspiel von Wärme und Stromfluss.
Aus diesem Grund ist die Elektro(nenmigration) sicherlich nicht der maßgebliche Effekt bei interstellaren Sonden oder Generationenraumschiffen. Da ist eher die harte kosmische Strahlung maßgeblich.
Zumindest die Sonden sind auf der Reise weitgehend Kälte ausgesetzt und meist unterwegs fast vollständig abgeschaltet, also keine Elektro(nen)migration. Jedenfalls kann man mit redundanten Schaltkreisen, die erst bei Ankunft aktiviert werden, dem Ausfall durch EM vorbeugen.
Hab aber noch keinen Atari gesehen, der so weit unterwegs ist.
Zurück zum Grafikcontroller: Wenn er stromlos und kühl (nicht zu kalt) gelagert ist, dürften keine Alterungsausfälle auftreten. Wobei es stromlos eher auf eine konstante Temperatur ankommt, da sonst die thermische Ausdehnung bei Temperaturschwankungen für innere Schäden sorgen kann.