Zum universellen FALCON-VGA-Adapter eine Anmerkung:
Aus *eigener* Erfahrung weiß ich (Betonung: Ich habe 2 Falcons!!!) dass man den echten Monochrommodus, der original für einen SM-124 / SM-144, SM-146 Monochrommonitor vorgesehen ist, beim Falcon eigentlich heutzutage nicht braucht. Ausnahme: NVRAM platt, und man bekommt den Falken nicht mehr anders gestartet. Ausnahme von der Ausnahme: Man hat eine CT60(e)/63 im Falcon, dann startet er im 060-Modus auch mit geplättetem NVRAM - da ist wohl bei den 060-Patches für TOS 4.04 auch bei diesem Problem abgeholfen worden.
Das einzige was man braucht, ist die RGB-VGA-Umschaltung. Im VGA-Modus lässt sich dann für Kompatiblitätszwecke die Auflösung ST-Hoch im Desktop auswählen, ohne dass die Monitorerkennung einen SM-124 erkannt hat.
Um jetzt auch gleich die Frage zu beantworten, was der Unterschied zwischen dem RGB- und dem VGA-Modus ist, und warum man beides braucht: Auch VGA ist nämlich ein Modus, der die RGB-Signale nutzt, aber bei anderen Videofrequenzen! VGA entspricht dem, was man beim PC als VGA (640x480) oder gar Super-VGA (800x600 und mehr) bei 60 oder mehr Hz Non-Interlaced versteht, also alles ab etwa 31 kHz Videofrequenz. Der Falcon-Videochip ist da sehr flexibel, und kann im VGA-Mode sehr krumme Auflösungen erzeugen, das wird z.B. von ScreenBlaster und BlowUp genutzt, aber auch diverse Spiele und Demos können da rein softwaremäßig Erstaunliches umsetzen. Der Falcon kann VGA-Videosignale in 60 Hz und 120 Hz erzeugen. Der RGB-Modus entspricht den Farbauflösungen der ST-Farbmodis und dem was der Amiga raushaut, oder jeder SCART-Videorekorder oder SAT-Reciever und was alle/viele Fernseher über SCART oder eben spezielle NTSC/PAL-Monitore (Unterschied: PAL=50Hz, NTSC=60 Hz Bildwiederholfrequenz) darstellen können. Hier liegt die Videofrequenz bei etwa 15 kHz. Und das Signal kann entweder Interlaced (Halbzeilenverfahren, das ist der Fernsehstandard, bitte googeln) oder Non-Interlaced (progressiv) sein.
Ich habe schon geschrieben, der Falcon Videl ist sehr flexibel, die zwei Erkennungssignale M0 und M1 am Monitoranschluss sollen dem Falcon sagen, was für ein Monitor angeachlossen ist. Das ist eine Maßnahme, damit der Falcon den angeschlossenen Monitor vor einer falschen Auflösung schützen kann, denn würde man z.B. einem PAL-RGB-Monitor ein 800x600 VGA Signal mit 60 oder gar 120 Hz Bildwiederholfrequenz schicken, könnte der das nicht nur nicht darstellen, sondern mit ein bischen Pech würde dieser Monitor kauptt gehen. Aber prinzipiell kann man den Videl unabhängig von jedem angeschlossenen Monitor in jede Auflösung per Software umschalten, sofern die RAM-Bandbreite ausreicht, Busbeschleuniger helfen da weiter, wers mag... Von dieser Flexibilität wird auch vielfach Gebrauch gemacht, nicht nur teils im Desktop (ST-Hoch im VGA-Modus), sondern auch diverse Spiele und Demos, die ungefragt aus dem VGA-Modus in den RGB-Modus umschalten. Andere Programme wiederum setzen irgendeine Auflösung zwingend vorraus (meistens Spiele und Demos) und starten nicht, oder stellen Mist dar, wenn der Falcon im falschen Videomodus ist - das ist wie bei ST, wenn man am SM-124 Farbspiele startet, oder umgekehrt.
Anmerkung: Manche Spiele und Demos schalten die Auflösung um, und wenn man sie beendet, wird die vorige AUflösung nicht mehr restauriert. Schlechter Programierstil, der auf dem Amiga nicht zu beobachten ist!
Noch eine Anmerkung: Die 120 Hz VGA-Modis habe ich noch nie gesehen, weil ich keinen Monitor im direkten Zugriff habe, der bei den Frequenzen so weit hoch kommt. Irgendwo im Keller im Hardwarehaufen steht aber noch ein LG, der das kann. Die 120 Hz Modis werden aber nur von manchen Demos nach Nachfrage alternativ genutzt.
Und für diesen Bedarf gibt es einen fertig aufgebaute Falcon-zu-VGA Adapter, der ohne handwerkliches Geschik genau das tut, er unterstützt außerdem auch noch die BlowUp Software, mit der man 800x600 in 256 Farben und höhere Auflösungen im Desktop erreichen kann.
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https://www.exxoshost.co.uk/atari/last/storenew/#0146Ich habe davon 2 Stück und kann den echt empfehlen. Man sollte sich mit dem Bestellen übrigens beeilen, wer weiß, ob der Adapter nach dem Brexit Ende März noch nach Festland-Europa geliefert werden kann...
Übrigens, das müsste die korrekte Wahrheitstabelle sein:
M0 M1 Monitor
0 0 mono
0 1 VGA
1 0 RGB
1 1 TV via CINCH
Das bekommt man am Besten mit einem 2-Bit Drehschalter hin, oder 2 Kippschaltern. Wirklich brauchen tut man aber nur die beiden Mittleren Einstellungen, das bekommt man mit einem Umschalter und 2 Pullup- oder Pulldown-Wiederständen hin. Einstellung #4 hab ich noch nie in Aktion gesehen - wahrscheinlich aktiv, wenn man am Monitoranschluss des Falcons garnichts angeschlossen hat.
Und was man außerdem
unbedingt braucht, ist ein TFT, der neben ungewöhnlichen VGA-Auflösungen auch die 15kHz PAL/NTSC Auflösungen des RGB-Modus beherrscht, ich empfehle da - gefühlt das hundertste Mal - TFT-Monitore aus der NEC Multisync 1990-Serie, z.B. den 1990nxp oder 1990sxi. Die 21-Zöller (2190-Serie) gehen auch, die 17-Zöller können die RGB-Auflösungen aber nicht! Es gibt hier im Forum einen Thread für zum ST passenden TFT-Monitore, da werden weitere genannt, die am Falcon potentiell so flexibel sind, wie die NECs. Neben den Standard-Auflösungen in allen Modis des Falcons verarbeitet der auch etwa 70% der per Blowup/Screenblaster erzeugten Auflösungen. Woran die NEC TFTs aber scheitern, das sind die RGB-Interlaced Modis des Falcon und Amiga - das geht nur mit echten alten RGB-Monitoren, z.B. SC-1224, SC-1435, Commodore 1084 und ähnliche Monitore von Philips, Thompson, ...
Anmerkung: Z.B. die NECs haben meistens (je nach Modell) DVI-Eingänge, dafür gibts (rein mechanische) Adapter auf VGA.