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RPi + BeePi 1.0 im Atari 260ST Case

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Chocco:
Nachdem die Basteleien an meinem Milan noch keinen durchschlagenden Erfolg brachten, wollte ich mir wenigstens ein kleines Erfolgserlebnis gönnen. Ziel war es, einen alten Atari 260ST ohne großen Aufwand zu pimpen und das System mit Netz, USB und einen großen Monitor (1920x1200@32) zu versorgen. Heute (fast) fertig geworden ist folgende Maschine:

 

Im Innenraum arbeitet ein Raspberry Pi 3B+ unter BeePi 1.0. Der Rechner emuliert einen 68040@100MHz, FPU und Falcon Shifter und nutzt die 1GB RAM des Raspberry sehr gut aus. Die F-Tasten fehlen aktuell, weil sie noch gebleicht werden müssen, so wie der Rest der Gehäuseteile und Tasten.

Damit die originale ST-Tastatur verwendet werden kann, übernimmt ein Arduino Leonardo die Umsetzung der seriellen Daten der ST-Tastatur und leitet sie per USB an den RPi weiter. Als Erweiterung wurde in das Gehäuse des 260ST nur eine kleine Steckplatine gebaut, mit der die ST-Tastatur auf das Board gesteckt werden kann (ganz links im Bild):



Im Prinzip ist der Aufbau ziemlich einfach. Auf eine Kunststoffplatte von der Größe der Atari-Platine (Dicke 1,5mm) werden sämtliche Bohrungen übernommen. Anschließend sucht man die besten Position für das Netzteil, den RPi, den USB-Hub und den Arduino. Die Steckverbindung der Original-Tastatur des ST gibt den Spielraum hier schon vor. Da das Gehäuse des ST an sich sehr groß ist, muss man sich höchstens um die Stempel kümmern, die von der Oberschale mit der Unterschale verschraubt werden.



Nachdem die Installation des BeePi-Images absolut problemlos funktionierte, war ich von der Leistung des Systems doch begeistert. Die volle Auflösung des 24" HP wird mit 1920x1200 Pixel bei 32 Bit Farbtiefe unterstützt. Das Netzwerk kam ebenfalls sofort hoch (Kabel und WLAN).

Die Programmierung des Arduino habe ich aus folgender Quelle übernommen http://kevinpeat.com/atari_pi_components.html. Einige Tasten müssen für das deutsche Layout noch angepasst werden.

Meine Todos sind noch:
1. Anpassung der Tastatur Codes
2. Transfer des BeePi von SD auf ein USB-Laufwerk (intern oder extern)
3. Verhübschung des Gehäuses und saubere Abdeckung der Rückseite mit den neuen Anschlüssen
4. Größeren Kühlkörper für den RPi anbringen. Aktuell erreicht er unter Vollast fast 80°C

Vielleicht ist diese kleine Bastelei eine Inspiration für euch?

Grüße

Stefan

Arthur:
Immer wieder eine schöne Idee einen Pi dafür zu verwenden und auch sehr sauber umgesetzt.

Atariosimus:
Sehr hübsches Projekt.

Da kommen mir sofort ein paar Fragen

Wie kompatibel ist der zum Falcon oder anderen TOS Systemen?
Kann man nicht irgendwie noch die Midi Buchsen verwenden?
Wieviel Watt braucht denn so etwas?
Welche Graphik Auflösungen sind damit möglich?
Wieviel RAM kann man damit darstellen?
Wie schnell ist das Ding?

...und zu guter letzt wo liegen die Grenzen zu den orginal Systemen - sprich was geht damit nicht was
die Orginale können?

Find ich jedenfalls ein super Projekt. Quasi ein Atari in der Nutshell  :D

Ein Bild vom Screen wäre noch schön. Z.B. Falcon oder MegaSTE die grade am werkeln sind.  :D

Chocco:
Aranym ist der Emulator, der im BeePi verwendet wird.

In der Anleitung zu Aranym steht auch, wie es mit der Kompatibilität aussieht
https://github.com/aranym/aranym/wiki/manual

Kann man nicht irgendwie noch die Midi Buchsen verwenden?
Echte Midi-Buchsen würde man über einen USB->Midi Adapter einbauen (ca. 14EUR).

Wieviel Watt braucht denn so etwas?
Der RPi zieht max. 2A bei 5V, also 10 Watt. Wenn er sich langweilt, vermutlich unter 1 Watt.

Welche Graphik Auflösungen sind damit möglich?
Es geht los bei 640x480. Aktuell verwende ich 1920x1200 bei TrueColor. Als Maximum wird 2048x1152 bei TrueColor angeboten.

Wieviel RAM kann man damit darstellen?
Der Raspberry besitzt 1GB RAM, der Emulator liefert 14MB ST-RAM und 475MB Fast-RAM

Wie schnell ist das Ding?
Deutlich schneller, als ein Milan würde ich sagen. Kronos liefert eine Mothercard performance von 448 und 44.50 BogoMIPS. Andererseits möchte man mit dem Gerät nicht im Internet surfen  >:D

Sprich was geht damit nicht was die Orginale können?
Vermutlich läuft jede Software, die nicht spezielle Hardwarevoraussetzungen macht? Hatari ist ein weiterer Emulator, der auch auf dem RPi läuft. Hier soll die Hardware wohl noch genauer dargestellt werden, als bei Aranym. Für spezielle Anwendungen müsste man das wohl einfach mal testen.

Was mich am BeePi-Projekt echt begeistert, ist die Einfachheit der Installation und das bereits ein ganzer Sack an Software dabei ist. Ein großer Dank an den Entwickler!

Hier kann man sehen, wie einfach die Sache läuft: https://www.youtube.com/watch?v=1ZxV7vKWdGg

Atariosimus:
...echt cool. Danke für Deine Antworten. Bringt mich echt zum Grübeln so was nicht auch zu bauen.  :D

Bin derzeit mit meinem Original sehr zufrieden und geniesse grade den Midi Sound über einen
Yamaha Synthesizer.

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