Anders erzeugen Sampler Klänge prinzipiell nicht. Bei „ROMplern“ (MU 90 u.a. Modulen) sind die Wellenformen vorgegeben, Sinus, Rechteck, Dreieck, was auch immer, danach folgen die dem Modell eigenen Nachbearbeitungsmöglichkeiten. Bei Samplern bestimmst Du die Wellenform, was die Vielfalt natürlich nahezu unendlich macht. Mit einem Sampler bist Du eben nicht auf von Yamaha, Roland usw… vorgegebenen Wellenformen angwiesen. Brauchst Du für deine Musik eine quietschende Tür, eine schnurrende Katze, prasselnden Regen, nimmst Du das mit dem Sampler auf. Oder Du singst selbst ein „laaa“ in verschiedenen Tonhöhen ein und kannst dann Deine Stimme per MIDI spielen. Und zwar in verschiedenen Tonhöhen gleichzeitig
Empfehlen kann ich alle und keinen Sampler. Es kommt auch hier auf Deine Vorlieben an. Grundsätzlich klingen alle Sampler gleich, wenn du das Gleiche sampelst, also digitalisierst und die Geräte die gleichen technischen Daten haben, also z.B. 16 bit / 44,1 kHz. Natürlich gibt es je nach Wandler auch Unterschiede. Akai-Geräte haben weniger Bearbeitungs-Möglichkeiten, die in Richtung synthetische Klänge gehen. EMUs dagegen bieten sehr viel mehr, allerdings ist hier die Bedienung teilweise unübersichtlich, besonders bei nachgerüsteten Effekt-Boards (E-Serie 4, 64, 5000, 6400 usw.). Die Modelle mit 4stelliger Typenbezeichnung haben übrigens das bessere Display. Ein kleiner ESI 32 bzw. 4000 ist evt. preiswert zu haben. EMUs konnten mit Einzelausgängen nachgerüstet werden. Die E-Serie hat SCSI und IDE wie ein Falcon. An günstigen SCSI-Kram zu kommen könnte schwierig sein (ich hätte noch CD-Laufwerke); möglicherweise läuft statt IDE auch eine CF-Karte ? Wär mal interessant.
Insgesamt weiss ich nicht, ob es sinnvoll ist, sich solche Hardware hinzustellen. Eigentlich kann doch jeder Rechner Klänge digitalisieren und mit entsprechenden Programmen auch nachbearbeiten, womit ich mich allerdings nie beschäftigt habe. Beliebig lange Stereo-Samples konnte ja damals schon der Falcon per MIDI-Notenbefehl abspielen, aber eben nur das Sample, also ohne Echtzeitfunktionen wie Filter- oder Lautstärke-Hüllkurven (VCF, VCA). Ich habe mir damals einen Korg DSS1 Sampling-Synth (mit Atari-Editor) gekauft. Der kann einerseits sampeln, andererseits mit tollen Nachbearbeitungs-Möglichkeiten wie ein Synth klingen. Er hat nur 12 Bit, die auf 6 Bit reduziert werden können, was sehr interessant klingen kann, hat nur 8 Sekunden Speicher bei 32 kHz, was oft reicht. Denn ein Klang wird ja durch Loops beliebig verlängert. Ich hatte auch mal den DSM1, der den 4-fachen Speicher hat. Allerdings fehlt ihm ein resonanzfähiger Filter, was ihn als Synth nahezu unbrauchbar macht. Mit 16 Einzelausgängen ist er jedoch super als Drum-Expander geeignet.
Disketten-Laufwerke bei Samplern können durch Gotek-Geräte ersetzt werden oder damals an den EMUs durch SyQuest oder IOMEGA-Geräte. Speichererweiterungen wurden damals mit 30- oder 72-Pin-Simms gemacht (Akai und EMU, andere weiss ich nicht). Wenn Du Samples nachbearbeiten willst, dann nimm ein Modell, das sich mit ZeroX versteht. Hier können Klänge blitzschnell per SCSI übertragen werden. Darf der Sampler nur 1 HE haben ? Da gab es mal ein Modell von Roland. Nicht so oft wie Akai und EMU sind mir Modelle von Dynacord, Ensoniq oder Yamaha begegnet. Tja, ich könnt noch mehr schreiben, aber in erster Linie musst Du wissen, ob Du einfach nur digitalisierte Klänge oder auch eine synthartige Nachbearbeitung brauchst.