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EMU-TOS native auf einem Raspberry Pi - macht das Sinn?
goetz @ 3rz:
--- Zitat von: Chocco am Mi 04.07.2018, 21:16:21 ---Vielleicht bin ich ja einfach nur durch PC-GEM "verseucht", aber mir geht es garnicht um die Nutzung alter Atari-Software, die man natürlich auf diversen Emulatoren perfekt zum Fliegen bringt. Mich hat das original GEM von Digital Research damals sofort verzaubert und da PCs doof und teuer waren, hatte ich mich damals halt für einen Atari 1040ST entschieden und war über einige Jahre glücklich in beiden GEM-Welten unterwegs.
--- Ende Zitat ---
Bei GEM am PC störte mich nur der Speichermangel, ansonsten Zustimmung.
--- Zitat von: Chocco am Mi 04.07.2018, 21:16:21 ---Ich wiederhole mich vermutlich, aber Atari hat damals den Fehler gemacht, das Konzept von GEM/VDI zu kastrieren, nur um schnell eine Maschine auf den Markt bringen zu können. Diese Kastration führte dann zu Notlösungen, wie AMC-GDOS oder NVDI. Als seitens Atari irgendwann SpeedoGDOS nachgereicht wurde, war der Zug leider längst abgefahren.
--- Ende Zitat ---
Wu? Schon AMC-GDOS waren Längen besser als das originale Atari-GDOS. Und NVDI ist IMHO in einer ganz anderen Liga, sowohl was Umfang, Fehlerarmut und erst recht Geschwindigkeit angeht. Kein Atari ohne NVDI.
Ich kann deinen Ansatz mit "GEMwoandersdrauf" durchaus nachvollziehen. Und da es inzwischen einige Programme am Atari im Source gibt, sind die mit nicht allzu großem Aufwand auch zu portieren. GEMDOS und GEM auf MIPS, ARM oder RISC-V wäre schon ulkig :-)
tuxie:
Dieses Thema hat mich schon vor vielen Jahre beschäftigt nur habe ich zu der Zeit niemanden gefunden der halbwegs so gut Programmieren konnte um das TOS auf eine andere Platform zu bringen. Gibt da ja auch andere Ansätze wie zum Beispiel ToS ins OpenBIOS zu integrieren. Die Abwärtskompatibilität steht dabei eigentlich gar nicht so im Vordergrund sondern eher die Usability. und Benutzbarkeit der Anwendung.
Ich finde es echt cool was du da machst...
Chocco:
--- Zitat von: gh-baden am Mi 04.07.2018, 23:31:58 ---
Wu? Schon AMC-GDOS waren Längen besser als das originale Atari-GDOS. Und NVDI ist IMHO in einer ganz anderen Liga, sowohl was Umfang, Fehlerarmut und erst recht Geschwindigkeit angeht. Kein Atari ohne NVDI.
Ich kann deinen Ansatz mit "GEMwoandersdrauf" durchaus nachvollziehen. Und da es inzwischen einige Programme am Atari im Source gibt, sind die mit nicht allzu großem Aufwand auch zu portieren. GEMDOS und GEM auf MIPS, ARM oder RISC-V wäre schon ulkig :-)
--- Ende Zitat ---
Ja, PC-GEM krankte damals tatsächlich an Speicherproblemen. Bei PC-GEM hatten wir uns mit der Overlay-Technik beholfen, d.h. es gab einen 64kByte Slot, in den verschiedene Module bei Bedarf nachgeladen werden konnten. Das Hauptprogramm lief immer während, wo hingegen sämtliche Dialoge zur Konfiguration der E/A-Module (Erfassung von Telemetriedaten) in diesen 64K-Slot geladen und bearbeitet werden konnten. Diese Technik unterstützte damals übrigens ganz hervorragend der C-Compiler von Microsoft – ganz ohne Windows ;) Unsere größten Anwendung hatte damals weit über ein MB und die Größenbeschränkung der RSC-Dateien auf 64kB erforderten einigen Klimmzüge, um sie der Gesamtanwendung zugänglich machen zu können. Hat aber Spass gemacht und als rein industrielles Produkt, wurde es tatsächlich weltweit vermarktet. Bis der Wettbewerb uns mit Windows dann doch den Rang ablief.
Nach der reinen Lehre seitens Digital Research (DR), sollte eine GEM-Anwendung für alle Systeme übersetzbar sein, so lange diese Anwendung nur Aufrufe über AES, GEMDOS und VDI verwendet.
Die verfügbaren 68k Emulatoren laufen super und ein TT/ST, wie auch immer, rennt in der Emulation unter Aranym schneller, als mein Milan auf einem echten 68040. Andererseits fühlen sich Emulationen auch immer ein wenig an, wie "Sex mit Gummi" :)
Nach meiner Ansicht, könnte man relativ schnell ein RPi-GEM erstellen. Basis wäre das verfügbare und ständig gepflegte Debian Linux und statt des wohl mächtigsten und schlimmsten Window Manager "X-Windows" täte man dafür lieber ein schlankes VDI/AES bauen – und natürlich ein GEMDOS API *rülps*.
Auf Basis dieser genialen und flinken Kombination HW-naher Komponenten setzt man anschließend einen User-Space in Form von Ruby-Objekten! Ähnlich SmallTalk und voller cooler Objekte, mit denen sich über die GPIO-Ports des RPi Bastelroboter oder 3D-Drucker steuern lassen – *kreisch*
Okay, das ist meine persönliche Version einer sehr coolen Maschine. Das GEM-VDI könnte im Prinzip auch einen 3D-Drucker befeuern, denn jede Druckseite wäre dann nur noch eine weitere Schicht auf dem 3D-Drucker. Das DR das Ende der 70ern schon ahnte, verblüfft mich tatsächlich ;)
MJaap:
pTOS ist ein echt interessantes Projekt, ich würde da nicht nach dem Sinn fragen. Es wäre natürlich faszinierend, später zu sehen, wie ein NetSurf, ScummVM oder ein Emulator auf dem Ding "rennt".
NVDI war eine feine Sache - ersetzte nicht nur das GDOS, sondern auch gleich "Bildschirm-Blitter" wie Turbo ST. Leider gibt es noch immer kein freies VDI mit Unterstützung für Vektorfonts (Experimente in der Richtung gab es vor vielen Jahren).
Ataris Software... ja, irgendwie tat sich da erschreckend wenig. Erst in den letzten Jahren wurde Atari aktiver, mit dem NewDesk, SpeedoGDOS, AtariWorks oder MiNT - und das waren zum Teil nicht mal Eigenentwicklungen.
1ST1:
Ich bin skeptisch, was die Portierung von EmuTOS bzw. MiNT auf andere Plattformen mit modernen CPUs angeht. Die Software unterstützung wird fehlen, und moderne Betriebssysteme mit modernen Anwendungen passen da eher besser drauf.
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