Das mit dem Sinn muß man wörtlich sehen: Icons sind Sinn-Bilder (=Symbole). Ein zu großer Detail-Reichtum ist ihrer schnellen (Wieder-) Erkennbarkeit zuwider und widersprecht deshalb ihrem ergonomischen Zweck, also ihrem Sinn. Bereits an den bestehenden Icon-Sammlungen kann man das beobachten: Gute Icons sind holzschnitt-artig & minimalistisch und haben wenige Farben mit hoher Signal-Wirkung. Zu viel Zierat wirkt ablenkend & verwirrend. Aus diesem Grund sind eigtl. schon 256 Farben ein paar zu viele, obzwar 16 ein paar zu wenige sein mögen. Am besten vergleiche man in dieser Hinsicht Icons mit Verkehrszeichen, Staats-Symbolen, Marken & Logos sowie Schriftzeichen, die alle eine ähnliche Qualität haben. Es hat seinen guten Grund, daß unsere Buchstaben-Schrift den Hieroglyphen und anderen ähnlich komplexen Systemen überlegen ist.
Als meine Icon-Sammlung immer mehr anwuchs, habe ich mich gefragt, ob wir etwa im Begriff sind, uns kulturell zurück zu entwickeln in Richtung Hieroglyphen & Co. Die Frage ist von ähnlichem Gewicht wie die, ob unter den Zahl-Systemen das duale, das dezimale oder das hexagesimale zu bevorzugen sei - rechnen kann man bekanntlich mit allen, aber je nach Anwendung kann das eine oder das andere von Vorteil sein. Auf Dauer scheinen die einfacheren Systeme Erfolg zu haben. Wer genau hinschaut, kann ähnliches auch schon bei modernen Icons erkennen: Im Anhang ein Beispiel.
Edit.:
Das Beispiel-JPG ist anscheinend 8p. Ich hänge noch einen ScreenShot an, der zeigt, welche Darstellungen davon Papillon unter 4p zustande bringt.