Gelöst: Floppy Probleme an einem Mega 1

[Lynxman]

Hallo Leute,

ich habe vor ein paar Tagen einen wunderschönen Mega 1 bekommen.
Alles Original gewesen.
Kurzer Funktionstest und alles hat so weit gut ausgeschaut.

Also gleich mal umbauen. *Hüstel* Das war es dann mit Orginalität...

Folgendes habe ich gemacht:
Ich habe eine meiner 4MB Erweiterungen eingebaut, die funktioniert einwandfrei.
Der Originalspeicher ist ausgebaut damit er nicht sinnlos Strom verheizt oder sonst wie stört.
Den Shifter musste ich Sockeln, in der Richtung ist aber alles OK.

Die MMU, Glue und Blitter habe ich gereinigt, die haben auf jeden Fall jetzt guten Kontakt.
Die Sockel sehen aus wie neu!

Den Blitterfix habe ich von der CPU genommen und den 74LS74 Huckepack auf den 74LS32 gesetzt, der ist links neben der CPU U78.
Die CPU habe ich gesockelt. Auch hier alles OK.

Ich habe eine von Neogains FTOS/IDE Platinen eingebaut, die CPU sitzt da drauf.
IDE habe ich noch nicht versucht.
Der TOS-Part funktioniert. Ich habe 1.00/1.02/1.04/2.06 drauf.
Das Original 1.02 habe ich natürlich ausgebaut.

Nun zu meinem Problem:

Die Floppy funktioniert nur eine kurze Zeit. Lesen, schrieben und formatieren.
Ich habe das ganze mit einer weiteren Floppy gegengecheckt und die verhält sich exakt wie die Originalfloppy.

d.h. das Problem muss wo anders liegen.

DMA und Floppycontroller sind eingelötet, kurzfristig Sockeln ist möglich, würde ich mir aber gerne sparen.

Heute mache ich auf jeden Fall nichts mehr.

Morgen werde ich erst mal die Spannungsversorgung ausmessen, vielleicht gibt es da ein Problem.

Wie würdet Ihr weiter vorgehen?

Nachtrag 00:24:
Manchmal zeigt der Mega nach einem Reset keine Laufwerke an. Und manchmal kommen 4 Bomben.

[Lukas Frank]

Die vier Bomben kommen vom TOS 2.06, das ist normal wenn keinerlei Laufwerke gefunden werden. Ausser DMA, FDC und dem 7406 ist da ja nicht mehr. Vielleicht mal den 7406 auf Funktion prüfen oder direkt ersetzen. Ich hatte auch schon einen 02-02 FDC der nicht mehr richtig gearbeitet hat ...

[Lynxman]

Also das Netzteil ist es schon mal nciht.
Das ist auf 5 und 12V stabil, auch nach längerer Zeit.

Die vier Bomben kommen vom TOS 2.06, das ist normal wenn keinerlei Laufwerke gefunden werden.

OK

Ausser DMA, FDC und dem 7406 ist da ja nicht mehr. Vielleicht mal den 7406 auf Funktion prüfen oder direkt ersetzen. Ich hatte auch schon einen 02-02 FDC der nicht mehr richtig gearbeitet hat ...

Habe 2 "neue" (NOS von 84 und 92) 7406 getestet, selbes Verhalten wie zuvor.
1 WD1772, 1 VLSI 1772 und ein Ajax zeigen auch alle das selbe Verhalten.

Ich werde jetzt auch noch dem DMA einen Sockel spendieren.

Auf jeden Fall ist es ein Termisches Problem, wenn der Rechner 1-2 Minuten ausgeschaltet ist funktioniert wieder die Floppygeschichte.

[Lukas Frank]

Der Soundchip mischt da ja auch noch mit den DriveSelect Signalen mit ...

Wenn du Kältespray und ein Heißluftgebläse hättest wäre das Hilfreich den Fehler einzugrenzen. Vielleicht auch eine Lötstelle oder Durchkontaktierung auf dem Board irgendwo.

[Lynxman]

Wenn du Kältespray und ein Heißluftgebläse hättest wäre das Hilfreich den Fehler einzugrenzen.

Man kann damit aber auch funktionierende Chips beschädigen.
Die müssen auch nicht gleich ausfallen, das kann später kommen.

Vielleicht auch eine Lötstelle oder Durchkontaktierung auf dem Board irgendwo.

Lötstellen sind OK, habe ich gecheckt. Die Durchkontaktierungen sind alle mit Lötzinn voll, würde mich wundern wenn da etwas ist.

Ich habe inzwischen folgende Bauteile ausgetauscht gegen Bauteile die funktionieren:
(auch wenn sie eigentlich nichts mit dem Problem zu tun haben, aber wer weis was für dämliche Sideeffects möglich sind)

WD1772
7406
YM2149
Shifter
MMU
Glue
Blitter
Floppy

Ich schaue mal gründlich den Schaltplan an, vielleicht fällt mir noch was ein.

[Lukas Frank]

Mysteriös ...

Aber nicht vergessen die Lösung zu posten.

Hat der Mega ST1 nicht zusätzlich ein 7407 im Floppyzweig, keine Ahnung ?  Einen Schaltplan speziell zum Mega ST1 scheint es ja nicht zu geben.

[czietz]

Die Floppy funktioniert nur eine kurze Zeit. Lesen, schrieben und formatieren.
Ich habe das ganze mit einer weiteren Floppy gegengecheckt und die verhält sich exakt wie die Originalfloppy.

Was heißt denn funktioniert nicht in diesem Zusammenhang? DMA-Transfer läuft nicht mehr? Floppy-Controller meldet einen Fehler? Daten sind korrupt? Vielleicht hilft das bei der Eingrenzung des Fehlers.

[1ST1]

Ganz banal, evtl. das Floppykabel? Ansonsten ähnlich verzwickt wie ein 520er den ich noch rumliegen habe, der immer die H/V-Sync-Ausgänge der Glue kaputt macht, ein echter Glue-Killer... Ich weiß auch nicht woher das kommt und jeder Versuch ist teuer...

[Lynxman]

Die Floppy funktioniert nur eine kurze Zeit. Lesen, schrieben und formatieren.
Ich habe das ganze mit einer weiteren Floppy gegengecheckt und die verhält sich exakt wie die Originalfloppy.

Was heißt denn funktioniert nicht in diesem Zusammenhang? DMA-Transfer läuft nicht mehr? Floppy-Controller meldet einen Fehler? Daten sind korrupt? Vielleicht hilft das bei der Eingrenzung des Fehlers.

Da kommt nur eine Fehlermeldung und nach Reset 4 Bomben.

[Lukas Frank]

Kommen die vier Bomben denn auch wenn TOS 1.04 aktiv ist ?

Normalerweise sollte da auch der Desktop kommen allerdings ohne Laufwerk Icons. Wenn der FDC fehlt oder kaputt ist kommen zwei Bomben meine ich.

[1ST1]

Nach Reset 4 Bomben das kann sein dass er kein Laufwerk erkennt, wie auch oben. Was braucht er für Laufwerkserkennung: Step-Impuls, Signal dass sich der Kopf nach Außen bewegt, Spur 0 Sensor. Bitte diese Signale nach dem Reset mal beobachten. Und zwar jeweils am Laufwerk und an dem jeweiligen Chip der das steuert oder auswertet. Müsste alles, ohne in den Schaltplan zu schauen, der Yamaha sein.

[Lynxman]

So, habe jetzt den "Fehlerpunkt" identifiziert.

Wenn ich an  Neogains FTOS/IDE Platine das Signal vom ACSIASCI-Port ranhänge, dann funktioniert die Floppy nur 2-3 Minuten und dann eben nur noch Fehlermeldung oder nach Reset Bomben.
Lege ich das Signal nicht an, dann läuft der Mega problemlos.

Ich habe auch mal einen Test gemacht das ich das Signal angelegt habe und als die Floppy sich wieder geweigert hat irgendwas zu tun habe ich das Signal abgezogen. 5 Sekunden später konnte ich wieder Problemlos mit der Floppy Arbeiten.

Das Signal liegt an Pin 10 des ACSIASCI-D-Sub an.

Ich frage mich jetzt ob es ein Problem ist weil ich noch kein Device am IDE dran habe.

ich werde jetzt erst mal Neogain interviewen. Evtl. habe ich auch da etwas falsch gemacht.

Weitere Ergebnisse dann hier im Thread.

edit: "ACSIASCI" - Konsequent Stabbuchen verwechselt.

[Lynxman]

Der Vollständigkeithalber:

Kommen die vier Bomben denn auch wenn TOS 1.04 aktiv ist ?

Normalerweise sollte da auch der Desktop kommen allerdings ohne Laufwerk Icons. Wenn der FDC fehlt oder kaputt ist kommen zwei Bomben meine ich.

Da geht er in den Desktop ohne Laufwerke.

[1ST1]

Das ist dann eindeutig ein Zeichen dafür dass er kein Lauferk oder FDC erkennt. Das Signal von Pin 10 am DMA ist ein Interrupt. Evtl. muss das Signal mit einem Pullup hochgehalten werden?

[Lynxman]

Das ist dann eindeutig ein Zeichen dafür dass er kein Lauferk oder FDC erkennt. Das Signal von Pin 10 am DMA ist ein Interrupt. Evtl. muss das Signal mit einem Pullup hochgehalten werden?

OK, Pull up wäre einen Versuch wert.

Ich messe erst mal ein wenig und überlege mir wie ich den Pull up am elegantesten unterbringe.

[czietz]

Ich habe auch mal einen Test gemacht das ich das Signal angelegt habe und als die Floppy sich wieder geweigert hat irgendwas zu tun habe ich das Signal abgezogen. 5 Sekunden später konnte ich wieder Problemlos mit der Floppy Arbeiten.

Das Signal liegt an Pin 10 des ACSIASCI-D-Sub an.

IDE-Device nicht angeschlossen? Wimre gibt es bei manchen IDE-Adaptern das Problem, dass ohne Festplatte o.ä. die Interrupt-Leitung auf der IDE-Seite offen ist, herum"floatet" und die seltsamsten Effekte auf der ACSI-seitigen Interrupt-Leitung verursacht. Wie 1ST1 ja schon schrieb, ist das genau der Pin 10 an der ACSI-Buchse.

edit: "ACSIASCI" - Konsequent Stabbuchen verwechselt.

Korrekt wäre: ACSI ASCIACSI. "ATARI Computer Systems Interface".

[czietz]

Zum technischen Hintergrund: Floppy und Festplatte (ACSI und falls vorhanden auch IDE) teilen sich im ST eine Interrupt-Leitung am MFP. Wenn die der Festplatte nun dauerhaft "low" ist, denkt das OS bei Floppy-Zugriffen, dass sie schon abgeschlossen sein, obwohl das nicht stimmt. Daher funktioniert das Floppy-Laufwerk nicht bei "gestörter" Interrupt-Leitung der Festplatte.

[Lukas Frank]

Schaue mal in den Schaltplan die ACSI INIT Leitung hat schon einen 1k Ohm Pullup ...

Da stimmt was mit dem IDE Interface nicht oder wie czietz schon schrieb ...

[Lynxman]

Es hängt kein IDE Device dran.

Es ist ein 74HC03 der vor dem IRQ hängt. Das ist ein Open Drain NAND Gatter.
Vielleicht fängt der irgendwas ein und stört in der Tat den IRQ damit.
Ich schaue mir das nochmal an. Das Ding muss ich ja beruhigen können.
Die Kiste soll ja auch laufen wenn man dann mal das IDE Gerät nicht dranhängt.

Nur fehlt mir noch der Adapter 40 auf 44 pol, der ist noch unterwegs...

Info: Der Pull up den ich an das Signal gehängt habe, also auf der Platine kurz hinter dem 74HC03 hat leider nichts gebracht.

[czietz]

Klar, Du musst eher einen Pull-Down (IDE-Interrupt ist high-aktiv) an den Eingang des 74HC03 hängen. Ein offener CMOS-Eingang macht die lustigsten Effekte, durchaus auch nach der von Dir beobachteten Zeit von mehreren Minuten.