Der TT ist eigentlich viel zu kompliziert aufgebaut. zwei Speicherbusse, zwei Speichercontroller verteilt auf diverse Chips, zwei Grafikcontroller (TT-Shifter, ECL), im Prinzip zwei SCSI-Busse (ACSI+SCSI), zwei Adressräume für VME, usw., kein dedizierter Videoram, 32 MHz CPU auf 16 MHz Board. Außerdem kleine Fehler in der SCSI-Software (Initiator-ID nach Reset, bevor ein Plattentreiber aktiv ist) und kein IDE als günstige Alternative, bei PCs war das 1990 teils schon Standard. Der VGA-Modus mit nur 640x480 ist eigentlich lächerlich. Nur 1 Erweiterungsslot und dann noch als kastriertes VME. Trotzdem eine nette Maschine. Der Falcon ist ein brutal aufgebohrter Mega STE, im Vergleich zum TT radikal vereinfacht, aber eben nur 16 Bit Bus. Im Falcon stecken eigentlich 68030 mit 32 MHz, die nur mit 16 Mhz betrieben werden und dementsprechend bedruckt sind, schade. Der Videl mit seinem (in gewissen Grenzen) freiprogrammierbaren Auflösungen bei weitestgehender Kompatiblität zu ST/TT-Auflösungen war für seine Zeit genial (Supervidel zeigt das Potential dieses Designs), mindestens 1 MB dediziertes Videoram hätte ihm aber gut gestanden, der Einbau des DSP war geradezu revolutionär und griff MMX/SSE um Jahre vorraus. Der STE war nett aber kam eigentlich viel zu spät, der hätte schon 86/87 da sein müssen und auch der Mega-STE war bei Erscheinen eigentlich schon veraltet, die 68000 CPU hatte da schon 13 Jahre auf dem Buckel. Den Mega ST hätte man schon mit 68020 bringen müssen.
Trotzdem machen die Maschinen natürlich Spaß.
Und eine Kontinuität zwischen ATARI Time Warners und ATARI Corp ist auch schwer auszumachen, die Entscheider wurden ja alle durch die Tramiel-Mannschaft ausgewechselt.
Die Doku ist aber eigentlich über die Time-Warner-Zeit und geht überhaupt nicht auf die Tramiel-Zeit ein, die ja die hier im Forum hauptsächlich besprochenen Maschinen betrifft, eigentlich sind das zwei komplett unterschiedliche Firmen (Personal, Produkte).