Jupiter ist analog, DX7 digital, FM Synthese ist anders, als additive Synthesizer mit 2 DCOs, soweit ich weiß hat der JX 3P sogar die selben DCOs wie der Jupiter, aber der Jupiter hat mehr Filter und Möglichkeiten.
Man kann das absolut nicht miteinander vergleichen, weil die Sounds eine ganz andere Architektur haben. Der DX7 wird oft auf die Presets reduziert, weil in fast jeder 80er Produktion die Rhodes artigen E Pianos verbaut wurden - vor Allem in Balladen, dann auch diese typischen Glöckchen und Brass Sounds und Perkussives. Der DX7 klingt für sein Alter schon sehr realistisch, obwohl er noch nicht mit Samples arbeitet, ausserdem ist er anschlagdynamisch und hat sogenanntes After Touch, nach dem Anschlag kann man den Ton wie eine Gitarrensaite "ziehen" indem man die jeweilige Taste der Klaviatur hält und daran wackelt oder sie fester drückt, auch der Anschluss eines Breath Controllers ist möglich um Brass artige Sounds realistischer klingen zu lassen. Viele geben sogar dem DX7 die Schuld, dass der späte 80er Sound oft so dünn und schrill klingt, was aber wohl eher den damals neuen Möglichkeiten der CD zu verschulden ist, man musste keine Höhen mehr abschneiden und konnte auch unendlich Effekte verballern, weil es die Grenzen der Schallplatte nicht mehr gab.
Entgegen vieler Meinungen kann der DX7 aber auch hervorragende elektronische Sounds und Flächen, sphärisch und brilliant, aber auch mit viel Tiefe, vor Allem der II D hat ja die Möglichkeit Sounds zu layern, wenn man die dann leicht gegeneinander verstimmt entsteht ein Chorus, dazu ein Bisschen Panning, dann klingen z.B. Streicher extrem fett.
Der Jupiter wäre ein absolutes Highlight, aber heute unbezahlbar, das geht so ab 2500 Euro los, während man einen DX7 für 250 bis 300 Euro bekommt, ich glaube aber trotzdem, dass ein FM Synth insgesamt vielseitiger ist, als ein analoger, aber so fette dreckige Flächen a la Jump von Van Halen kann ein analoger viel viel besser, das kriegt der JX 3P auch sehr gut hin und bis auf ne Bassline und ein paar versetzte Akkorde braucht man dann nicht mehr viel für einen Italo Disco oder Synthi Pop Knaller. Die Programmierung ist beim DX7 halt auch sehr komplex und über das kleine Display etwas fummelig, mittlerweile habe ich die FM Synthese zwar grundsätzlich verstanden, aber Hüllkurven im Kopf vorstellen und dann Zahlenparameter danach einstellen funktioniert bei mir nicht so, es gibt nur Wenige, die tatsächlich genau wissen, welchen Algorhythmus sie einstellen und welche Parameter sie setzen müssen, damit letzten Endes dieser oder jener Sound raus kommt, das ist mir bisher ganz selten gelungen, aber ich habe trotzdem schon tolle Sounds programmiert, die sogar dem Entsprachen was ich haben wollte - war aber eher Glück als Verstand.
Deshalb ist der DX7 bei Vielen auch verhasst, sie haben Vorurteile, weil sie nicht damit zurrecht kommen und denken dann, dass das Ding eh nix kann, ausser ein paar Presets, die schon von Werk aus drauf waren, ich habe da aber schon wirklich ne Menge rausgeholt, auch ein Effektgerät wirkt echte Wunder und als meiner kaputt war und ich nur den analogen hatte, habe ich gemerkt, dass die Inspiration sich in Grenzen hält, weil er zwar ein paar Sachen sehr gut kann, aber sonst halt nicht mehr so viel geht, was noch interessant wäre.
Wenn man einen anlogen und einen FM Synth hat, kann man eigentlich fast Alles damit machen, manchmal hätte ich gern noch einen Sampler und einen besseren Drum Computer, aber auch der RX5 ist mittlerweile richtig teuer geworden.
LG, Tobi