Atari hat viel bei den TOS Computern falsch gemacht …
Aber auch einiges richtig... Zum Beispiel die MS-DOS-kompatiblität von GEMDOS (z.B. Funktionsaufrufe praktisch identisch mit INT13h unter DOS), FAT-Dateissystem, usw. das haben aber nicht allzuviele Leute verstanden, für die war der Atari halt nur Spielzeug. Die hebräischen Zeichen im Zeichensatz hätte man sich aber sparen können, statt dessen lieber den IBM-Grafikzeichensatz, so wie das dann Sparrow-Text intern gemacht hat, oder "Wer liefert was", die erste CD-ROM-Anwendung fürs CDAR-504 auf der CeBit 1990. Man hätte mehr renomierte Softwarehersteller dazu bringen müssen, ihre Programme auf dem ST zu portieren. MS-Word, Lotus-123 und dBase auf dem ST, das wäre sicher ein Zugpferrd geworden! Oder wenn man es wenigstens geschafft hätte, die vorhandene ST-Software dazu zu bringen, gängige PC-Dateiformate direkt zu lesen und zu schreiben! Und auch MiNT war grundsätzlich eine gute Entscheidung, da man damit bei TOS-Kompatiblität in Richtung Unix/Linux ging. Auch die Hardware war ja nicht sooo schlecht, auch wenn ich z.B. den Aufbau des TT als zu komplex betrachte, oder gleich drei verschiedene "Soundkarten" im Falcon...
Zum Beispiel die Atari/Riebl Netzwerkkarten, viel zu teuer (1000,-DM und mehr) schrottige Software die für Atari üblich zu nichts kompatibel war/ist und das Internet verpennt.
PC-Netzwerkkarten waren damals, also um 1990 herum als die Riebel-Karten erschienen, auch nicht gerade billig. Beim Atari war der Nachteil, dass sämtliche Netzwerklösungen nur zu sich selbst kompatibel waren. Ein Novell-Netware-Client, oder MS Netbios/WfW-Kompatiblität, das wäre ein Knüller gewesen! An TCP/IP traue ich mich für die frühen 1990ern garnicht zu denken, Internet konnte man noch nicht verpennen, denn als Atari pleite ging, war das noch kaum verbreitet. Ich weiß noch, was das für Klimmzüge im Jahr 1995 war, um überhaupt an einen Anschluss zu kommen.
Und immer dieses Neuerfinden von Standards wie z.B. einen DMA/ACSI Port der nur drei Geräte verträgt, anstatt direkt SCSI zu verbauen und Lizenzgebühren dafür zu zahlen ...
Nunja, das war aber keine Atari-Spezialität. Auch Apple, Commodore und gar so einige PC-Hersteller wandelten damals vorhandene Schnittstellen ab, um zum einen Lizenzkosten zu sparen, und zum anderen um selbst die Peripherie verkaufen zu können!