Der ACSI-Bus ist ja wie jeder hier im Forum sicher weiß, sehr eng mit SCSI-1 verwandt, das heißt, Atari hat den SCSI-Bus "kostenoptimiert": Weniger Leitungen, vereinfachtes Protokoll und softwareseitig (AHDI) erstmal SCSI-Befehlsgruppen nicht unterstützt. Elektrisch wurde auch vereinfacht, es ist keine Terminierung des ACSI-Busses nötig und auch keine so staren / teuren Treiberbausteine für die Signalausgänge des ACSI-Busses.
Eine TTL-Last ist die Leistung, die nötig ist, um einen Eingang eines TTL-Eingangs zwischen High und Low. bzw umgekehrt zu schalten. Ein TTL-Ausgang kann zwar z.B. bei der 74LS-Serie bis zu 50 TTL-Eingänge (74LS TTL-Lasten) schalten, aber bei ACSI kommen ja noch Kabelkapazitäten und eine relativ hohe Transferrate hinzu: Am ACSI-Bus können inklusive des Rechners 9 Geräte (ACSI-Adressen 0 ... 7 plus der Rechner, der im Gegensatz zu SCSI keine eigene ID braucht und steht somit etwas "abseits") angeschlossen sein. Das bedeutet, dass jedes Gerät in der Lage sein müsste, 9 TTL-Lasten plus Kabelkapazitäten (Kondensatoren, Kapazitäten zwischen den Signalleitungen und der Masse (Abschirmung) zu treiben, was aber für einen einzelnen TTL-Ausgang zu viel ist, um dann noch bis zu ~ 1,2 MBit (pro Leitung!) zuverlässig und Timing-gerecht steuern zu können. Busterminierung kam für Atari nicht in Frage, weil man dieses bei SCSI mitunter komplexe Thema dem Anwender nicht aufbürden wollte. Der sollte sich darüber keine Gedanken manchen sollen, sondern die Greräte ohne groß nachzudenken aneinander stecken können und nutzen können. (Das Türme mit 8 Megafiles trotzdem nicht stabil funktionmieren, liegt nicht nur daran, dass sich in der Megafile nur die IDs 0...3 einstellen lassen...)
Somit, wenn man sich die Schaltpläne der SH-205, Megafile 20, 30, 60, 44, dem Laserdruckerinterface SLMC-804 oder Fremdanbieter, oder Supercharger, Vortex-Platten, ICD-Hostadapter, etc. ansieht, wird man immer TTL-Bustreiber (meistens 74LS245) finden, die der ACSI-Eingangs mit dem ACSI-Ausgangsbuchse miteinander verbinden.
Ausnahmen gibts natürlich auch, die c't Billiglösung mit dem OMTI-Festplattencontroller oder die SH-204: Die haben nämlich nur einen DMA-Stecker um den Rechner anzuschließen, aber keinen Ausgang.
Übrigens war das Kostenoptimieren einer vorhandenen Standardschnittstelle für die Atari-Ingenuieure keine Premiere, viele von denen arbeiteten ja zuvor unter dem selben Chef bei Commodore und für den VC-20 / C-64 wurde dort der damals in der Industrie (Messtechnik) weit verbreitete und auch bei den großen CBM-Rechnern genutzte IEEE-488 Bus nach dem selben Prinzip kostenoptimiert, 8 Datenleitungen auf eine reduziert, ein paar Handshakeleitungen weg, Protokoll vereinfacht und fertig war der IEC-Bus, an dem beim VC-20 / C64 Floppy und Drucker hängen, hier allerdings ohne In/Out-Pufferung in den Geräten, der IEC hat aber auch nur weniger als 1/10 der Performance von ACSI/SCSI-1