Autor Thema: Beats of Rage - Review  (Gelesen 4842 mal)

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Offline Atari060

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Beats of Rage - Review
« am: Mi 12.12.2012, 13:35:58 »
Beats of Rage- neues Futter für Ataris Falcon


Lange Zeit war es ziemlich still um den letzten echten Atari Computer. Sieht man einmal von einer Handvoll Demos und ein paar (qualitativ hochwertigen) Puzzlespielen ab gab es praktisch keine Releases mehr. Erst recht keine kompletten Spiele. Das letzte Highlight für den Falcon war Downfall - ein Port der Atari Jaguar Version mit dem gleichen Namen. Und das kam bereits 2011 heraus.

Umso mehr überraschte mich im Dezember 2012 die Ankündigung von Thadoss auf atari-forum.com dass er ein neues Spiel für den Atari Falcon programmiert hat. Seit heute (12. Januar 2013) gibt es nun das offizielle Final Release und das kann sich durchaus sehen lassen!

Bei Beats of Rage handelt es sich um ein klassisches Beat em Up im Stil großer Vorbilder wie Double Dragon oder Final Fight. Die Story ist schnell erzählt: Ihr schlüpft in die Rolle von Max, Kula oder Mandy die den Tod ihrer engen Familienmitglieder durch eine berüchtigte Gang rächen wollen.

In insgesamt neun Levels geht es dabei heftig zur Sache. Es ist unglaublich was Thadoss in den 14 Monaten Entwicklungszeit aus dem Standard(!) Falcon herauskitzelt! Geschrieben wurde das Spiel in Assembler und das merkt man auch am sehr flüssigen Gameplay! In Anbetracht der riesigen Sprites die in großer Anzahl ruckelfrei und schön animiert über den Bildschirm flitzen, der zahlreichen Moves die jeder Charakter ausführen kann, dem multi Level Parallaxscrolling und der mehrstimmigen Modfiles im Hintergrund gepaart mit digitalisierten Soundeffekten fällt es einem schwer zu glauben dass man vor einem 20 Jahre alten Atari Rechner sitzt.

Beats of Rage ist Prügeln auf höchstem Niveau. Die Hintergründe sind sehr detailliert und auch die Gegnerschar ist abwechslungsreich. Obwohl sich natürlich Genre typisch die Sprites wiederholen.

Jeder Charakter hat seinen eigenen Stil und eigene Spezialtechniken. Schlagen, treten und sogar Werfen kann man die zahlreichen Gegner nach Lust und Laune und der Spielfluss ist überdurchschnittlich gut.

Gespielt werden darf mit Tastatur, Joystick oder sogar dem Jaguar Joypad. Mit letzterem lässt sich das Spiel am besten steuern, obwohl leider nicht der volle Funktionsumfang des Controllers ausgenutzt wird und alle drei Tasten die gleiche Aktion auslösen.

Dass die Highscores gespeichert werden versteht sich im Prinzip zwar von selbst, rundet den exzellenten Gesamteindruck des Spiels aber noch zusätzlich ab.

Fazit:

Beats of Rage ist wohl eines der besten Falcon Spiele aller Zeiten. Wäre es zu Lebenszeiten des Falcons veröffenlicht worden (1992 bis 1995) dann wäre es eine absolute Killerapp gewesen. Auch heute zeigt es eindrucksvoll zu welchen Leistungen ein unbeschleunigter Falcon imstande ist und dass diese Maschine in Sachen Spiele leider viel zu kurz gekommen ist! Die Falcon Umsetzung braucht sich vor der Dreamcast Variante keineswegs verstecken, als einzige Wehrmutstropfen bleiben der fehlende Zweispielermodus. der Mangel an Einführungs- und Zwischensequenzen, sowie das etwas abrupte Ende des Spiels.

Beats of Rage ist bis dato definitiv das beste Falcon 030 (!) Release dieses Jahrtausends und ist da es ebenso auf der CT60 läuft auch ein heißer Kandidat auf das beste 060er Release, wobei das dann ohnehin eine Genreentscheidung wäre da es ein vergleichbares Spiel für den Falcon bisher einfach nicht gab und man bekanntlich kaum Äpfel mit Birnen vergleichen kann...

Ich hoffe sehr dass einige Entwickler durch dieses überraschende Release aufgeweckt wurden und die zahlreichen eingestaubten Projekte vielleicht nun doch noch endlich veröffentlicht werden.

Projekte wie Beats of Rage beweisen immer wieder dass der Falcon noch lange nicht zum alten Silikon gehört und es immer noch sehr talentierte Entwickler in unseren Reihen gibt!
« Letzte Änderung: So 13.01.2013, 00:28:50 von Atari060 »
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Offline Atari060

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Re: Beats of Rage - Review
« Antwort #1 am: So 13.01.2013, 17:30:05 »
review geschrieben ...
Atari Falcon060

Offline simonsunnyboy

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Re: Beats of Rage - Review
« Antwort #2 am: Mo 14.01.2013, 13:15:47 »
Ich find es schade, daß bei der Jagpadsteuerung die Verwendung der verschiedenen Feuerknöpfe für unterschiedliche Aktionen nicht berücksichtigt wurde.

Daher würde ich vorsichtig mit dem Begriff Killerapp umgehen.

Technisch ansonsten super und grafisch eine Augenweide, keine Frage.
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Offline dbsys

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Re: Beats of Rage - Review
« Antwort #3 am: Di 15.01.2013, 10:01:30 »
Vielen Dank für den aufschlußreichen Testbericht.

 :)

Offline Atari060

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Re: Beats of Rage - Review
« Antwort #4 am: Di 15.01.2013, 10:28:18 »
Ich find es schade, daß bei der Jagpadsteuerung die Verwendung der verschiedenen Feuerknöpfe für unterschiedliche Aktionen nicht berücksichtigt wurde.

Daher würde ich vorsichtig mit dem Begriff Killerapp umgehen.

Technisch ansonsten su per und grafisch eine Augenweide, keine Frage.

Was das Jagpad angeht hast Du natürlich Recht, ich habe Laurent ja ein Jagpad gesponsort und bin auch ein wenig traurig dass er nicht alle drei Knöpfe verwendet... aber wenigstens klappt  der Pause Button...

Laurent hat gemeint dass er zuviel neu hätte schreiben müssen um die Aktionen mit den verschiedenen Knöpfen zu belegen... aber ich kann das natürlich nicht beurteilen...
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