Autor Thema: SCSI Interface mit 68 Pin  (Gelesen 5122 mal)

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Pippi Langstrumpf

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SCSI Interface mit 68 Pin
« am: Do 26.07.2012, 16:13:18 »
Ich habe mal eine ganz spezielle Frage:

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es sich bei dem 68er Standard um Ultra- oder Wide-SCSI handelt, aber daß ist hier wohl auch nebensächlich! Da ich das Pech habe, scheinbar keinen funktionstüchtigen Adapter zum Anschluß meines zweiten "großen" SCSI-Laufwerk mehr beschaffen zu können, möchte ich eigentlich mit diesem Thread nur in Erfahrung bringen: Gab es eine Entwicklung eines SCSI-Interface zum Atari ST, das eben diese Ultra- oder Wide-SCSI mit 68 Pin unterstützt?

zum Werdegang:
Erst bekam ich eine SCSI-Festplatte dieses Typs in die Hände, an der direkt ein Adapter angesteckt war. Auf dem Adaptergehäuse war ein Aufkleber, dessen Text irgendwas mit "terminiert" - ich kann nur nicht mehr nachvollziehen, was genau, weil ich das Gehäuse für modifikationen (entterminierung) öffnete und gleich entsorgte. Bei der HDD handelt es sich um eine 4GB große IBM DCAS 34330, von der am ST - wie anderer Stelle schon genug erörtert - leider (vorerst) nur 1GB nutzbar sind! Weil ich nun irgendwann auch einen zweiten ST mit möglichst großer Festplatte zu betreiben gedenke, beschaffte ich mir über eBay eine zweite IBM, eine 2GB DCAS 32160, die allerdings ohne Adapter kam. Weil ich eine im Mega STE betreibe und dort - wie andererorts auch schon zur Genüge diskutiert - eine Festplatte nicht terminiert sein darf, bestellte ich mir unerfahrener Weise einen völlig unterminierten Adapter, mit dem sich aber keine der IBM Platten betreiben lassen will. Um meinen STE nicht weiter zu gefährden, öffnete ich den terminierten (funktionstüchtigen) Adapter und Trennte die Terminierung mit einem Teppichmesser (großen Cutter) direkt hinter den Widerständen auf (null Problemo - Platten laufen weiterhin mit diesem Adapter). Nun las ich bei manchen Angeboten von terminierten Adaptern, daß manche solcher HDD nur mit Terminierung der oberen 8bit als unterminiert an einem SCSI I/II (50pin) Angeschlossen laufen können. also orderte ich nun einen solchen teilterminierten Adapter, nachdem eine Modifikation nach einem c`t-Artikel an dem unterminierten Adapter auch keine Funktion erbrachte; doch auch damit ließ sich keine IBM-Platte betreiben. In der Vermutung, der Adapter ist fehlerhaft, sandte ich ihn zwecks Tausch zurück und bekam einen anderen gleiche Adapter! Gleicher Adapter - gleiche Problem. Noch einen bestellt, gleiches Problem. Nun öffnete ich einen Adapter und stellte verherendes fest. Scheinbar war ein Terminations-Widerstand (SMD) garf nicht und ein anderer nur schlechjt verlötet, letzterer wurde nämlich mit der Entfernung der inneren Plastikvergießung, die ich möglichst vorsichtig versuchte aufzubrechen und zu entfernen, gleich mit abgelöst - neben einem Spannungsregler-Kondensator.

Da ich jetzt sowieso noch ein SCSI-Interface beschaffen möchte, mochte ich gleich ein passendes besorgen, deshalb meine Frage!

Offline 1ST1

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Re: SCSI Interface mit 68 Pin
« Antwort #1 am: Do 26.07.2012, 23:02:24 »
Für den St gab es nur Hostadapter mit 50-Pin-SCSI.

Wide- und Ultra-Wide-SCSI benutzen den selben Stecker, der Unterschied ist lediglich in der Taktfrequenz (Datenübertragungsrate) und den damit zusammenhängenden Leitungslängen für die verschiedenen Modi. Ultra-SCSI gibts bis in die Ausprägungen Ultra-40,Ultra-80, Ultra-160 und Ultra-320, was die maximalen MB/s bezeichnen soll, die über das Kabel geht. Doch so schnelle Platten gab es nie, höchstens aus dem Platten-Cache war das mit SCSI-Controllern an teuren Servern (PCI-X) machbar. Daneben gibts auch noch Differential SCSI, das übrigens auch den selben Stecker verwendet. Der elektrische Unterschied von Differential-SCSI ist, dass es für die Datenleitungen nicht dazu gehörige Masseleitungen hat, sondern nochmal das selbe Signal, aber logisch negiert. Den selben Trick verwendet man übrigens auch bei USB, man überträgt das Signal parallel einmal richtig rum, einmal negiert, und wenn es von Außen gestört wird, bekommen beide Signale die selbe Störung. Das negierte Signal wird im Empfänger wieder negiert, wodurch dann die Störung auf zwei positiven Signalen einmal positiv und einmal negativ vorliegt. Jetzt werden beide Signale addiert und im Pegel wieder halbiert, das kann man z.B. mit einem Operationsverstärker als Addierer machen, und das Datensignal ist wieder vollständig, und die störung hat sich selbst kompensiert.

Über Adapter sollen alle SCSI-Versionen zueinander abwärtskompatibel sein, was aber nicht unbedingt immer funktioniert. So hatte ich mal den Fall, das zwei Ultra-320-SCSI-Platten mit SCA-Anschluss (Hotplug) nicht von einem Ultra-320-Hostadapter erkannt wurden. Schuld war schließlich der SCA-auf-SCSI-Adapter, der nur dem Ultra-160-Standard folgte.

Ganz wichtig, aber auch nicht immer der reinen Lehre folgend, ist die Sache mit der Terminierung. Wichtig ist auf jeden Fall, dass man aktive und passive Terminierung nicht miteinander mischt, weder an den entgegengesetzten Kabelenden, noch dass man die unteren 8 Bits passiv und die oberen 8 Bits aktiv terminiert. Das hatten wir ja schonmal diskutiert. Was aber auch passieren kann, ist dass gerade wegen sauberer Terminierung, das heißt gleiche Terminierungsart (aktiv/passiv) an beiden Kabelenden der Bus nicht funktioniert. Die genaue Ursache dafür habe ich nie finden können, ich vermute, dass z.B. die Termpower-Versorgung zu schwach sein könnte, oder aus zwei verschiedenen Spannungsquellen gespeist wird (das darf nicht sein, weil bei zwei parallel geschalteten Spannungsquellen ist die jeweils andere Quelle aus der Sicht der anderen Quelle ein Kurzschluß!), aber zumindestens letzteres kann ich für meine Systeme verneinen. Jedenfalls mein ST im Tower, rein mit 50-poligen Devices an einem ICD-Adapter, als auch der TT mit einer Wide-SCSI-Platte über Adapter finden ihre Laufwerke nicht, wenn das andere Kabelende terminiert ist. Aber ohne Terminator am äußeren Ende klappts einwandfrei.

Zusammenfassung:
- Es darf nur ein Gerät Termpower in den Bus speisen
- Die Parity-Einstellung muss überall identisch sein, also entweder ein oder aus.
- Der Adapter muss zur Schnittstellengeschwindigkeit des/der schnellsten Teilnehmers auf dem SCSI-Bus passen
- aktive und passive Terminierung darf nicht gemischt werden!
- manchmal muss man Regeln bei der beidseitigen Terminierung brechen.

Differential-SCSI ist übrigens ein Sonderfall. Eigentlich sollte ja jede SCSI-Version zu jeder anderen über Adapter kompatibel sein. Aber bei Differential trifft dies nur selten zu, die meisten Platten und Hostadapter mit Differential-Interface können mit normalen SCSI-Devices nicht sprechen. Doch wiederum manche auch doch, die erkennen das und schalten auf "Normalbetrieb"... In der fehlerhaften Wikipedia findest du übrigens weitere Details.

Falls dein Problem im Mega-STE auftritt, solltest du es mal mit einem anderen Hostadapter als dem Original probieren. Der Hostadapter im Mega-STE taugt nix.
« Letzte Änderung: Fr 27.07.2012, 07:47:22 von oneSTone o2o »
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Offline Arthur

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Re: SCSI Interface mit 68 Pin
« Antwort #2 am: Fr 27.07.2012, 00:41:04 »
Gab es eine Entwicklung eines SCSI-Interface zum Atari ST, das eben diese Ultra- oder Wide-SCSI mit 68 Pin unterstützt?

Hallo Bukhard, die Adapter hatten wohl nie das Ziel alles was SCSI im Namen trägt zu unterstützen. Da sich der SCSI Standard die Kompatiblität jedoch auf die Fahnen geschrieben hatte läuft allerdings ziemlich viel an so einem Adapter. Prbleme bereiten häufig billig hergestellte Komponenten wie Adapter, Kabel etc. . Ich hätte übrigens nicht vermutet das so viele Probleme mit der Terminierung auftreten da ja die Übertragungsrate am ST/E mit etwas über 1MB/s doch eher gemächlich ist. Hast Du den SMD Wiederstand nur optisch überprüft oder hattest Du ihn auch mal messtechnisch durchgepiept?

Um auf deine Frage zurück zu kommen... einen Atari SCSI-Hostadapter speziell  68polig gab es meines Wissens nie.
« Letzte Änderung: Fr 27.07.2012, 00:43:25 von Arthur »

Pippi Langstrumpf

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Re: SCSI Interface mit 68 Pin
« Antwort #3 am: Fr 27.07.2012, 17:58:06 »
Leute, was soll ich sagen: Ich habe scheinbar eine Lösung gefunden!

Was habe ich gemacht:
Als ich gestern den Eröffnungsbeitrag setzte kam mir eine Idee:
- Ich habe einen Adapter, der funktionierte VOR und NACH einer "Entterminierung". Was ist durch diese "Entterminierung" eigentlich passiert: Richtig, die Signalleitungen wurden freigestellt, dh. in einen unbeschalteten Zustand gegebracht. Was lag nun eigentlich näher, als den neueren unfähigen Adapter entsprechend zu bearbeiten - Eine Idee, die ich bislang nie erwogen hatte. Gestern kam es mir und ich dachte, ich müsse noch einen Tag warten und den Lötkolben wetzen, um die Terminationswiderstände zu entfernen. Leider konnte ich aber bis vor wenigen Minuten keine Zeit entsprechend aufbringen und jetzt wollte ich das für heute auch nicht mehr! Weiter herauszögern: NEIN! Mini-Schraubenzieher und Adapter zur Hand genommen, Feuerzeug angemacht und aufgestellt und SZ-Spitze heißgemacht und mit sanfter Gewalt unter die Lötstellen der entsprechenden Signale am 68er Anschluß geschoben und auf diese Weise je einen Kontakt nach dem anderen gelöst! Danach Adapter getestet und: FUNKTIONIERT!
Ich habe eine zweite große Festplatte zum ST !!!

juchhu

Im Umkehrschluß heißt das für eine unterminierte IBM-HDD, wenn man sich einen Adapter selbst löten will: DB(08) - DB(15) und DB(P1) einfach offen lassen!
« Letzte Änderung: Fr 27.07.2012, 17:59:46 von Burkhard Mankel »

Pippi Langstrumpf

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Re: SCSI Interface mit 68 Pin
« Antwort #4 am: Sa 28.07.2012, 01:11:24 »
Grrrrr! Ärger - Ganz großer Ärger!
Habe seit dem frühen Abend dran gesessen, die Daten und Progs auf die neu gewonnene HDD zu übertragen. Bei den Kopierereien bekam ich immer wieder Schwierigkeiten, daß sich Daten ablegen ließen - wurden wohl immer wieder neue Defektsektoren erkannt. Immer wieder SCSI-Tools und Sektorentest, zeitweilig auch komplett neu formatieren und Partitionieren. Zum schluß jetzt vergaß ich, das DCAS 32160 auszuwählen und habe die interne 34330 formatiert!

Grrrrr! Ärger - Ganz großer Ärger!  >:D

Offline 1ST1

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Re: SCSI Interface mit 68 Pin
« Antwort #5 am: Sa 28.07.2012, 07:21:51 »
Das heißt, du hast jetzt eine leere Platte und eine Platte mit Schreibfehlern? Na dann viel Spaß...
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Offline Gaga

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Re: SCSI Interface mit 68 Pin
« Antwort #6 am: Sa 28.07.2012, 10:19:50 »
Bitte nicht noch drauf hauen, das ist schon ärgerlich genug und kann jedem in Rage passieren.
ask for: Thunder/TurboThunder- Storm TT/ST - Lightning VME/ST - Cloudy - Speedy - TwiSTEr

https://wiki.newtosworld.de/index.php?title=ThunderStorm_Extensions

Pippi Langstrumpf

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Re: SCSI Interface mit 68 Pin
« Antwort #7 am: Sa 28.07.2012, 15:03:06 »
Das heißt, du hast jetzt eine leere Platte und eine Platte mit Schreibfehlern? Na dann viel Spaß...

Die Dateien habe ich ja noch irgwendwo - Das ist nicht der große Ärger! Das was mich am meisten Ärgert, ist, daß damit stundenlange Tätigkeiten Am PC und ST "für die Katz'" waren! Und was die Platte selber belangt - ich habe scheinbar vergessen, die Defektliste zu erzeugen, weil das neim PC automatisch abläuft!

Du solltest wirklich mal ein bissi weniger gehässig sein oder dich wirklich endlich aus meinen Threa<eds raushalten !!!

edit:
Bitte nicht noch drauf hauen, das ist schon ärgerlich genug und kann jedem in Rage passieren.
Ach ja - Gaga - ganz übersehen: habe gestern noch eine PN bezüglich adaption 50/68 verfaßt! Hätte gerne mal 'n Rückmeldung, ob das für Dich noch relevant war!
« Letzte Änderung: Sa 28.07.2012, 15:07:06 von Burkhard Mankel »

Offline Arthur

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Re: SCSI Interface mit 68 Pin
« Antwort #8 am: Sa 28.07.2012, 15:21:26 »
Hallo Burkhard, ich würde die Platter aus dem "Leute, was soll ich sagen: Ich habe scheinbar eine Lösung gefunden!" erst mal einzelnd auf Herz und Nieren testen und dann auch nochmal in Kombination mit der anderen Platte bevor ich dort ein System neu einrichte. Evtl. hat auch die Reihenfolge in der die Platten angeschlossen werden einen Einfluß in deinem System.

Pippi Langstrumpf

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Re: SCSI Interface mit 68 Pin
« Antwort #9 am: Sa 28.07.2012, 16:10:05 »
Hallo Burkhard, ich würde die Platter aus dem "Leute, was soll ich sagen: Ich habe scheinbar eine Lösung gefunden!" erst mal einzelnd auf Herz und Nieren testen und dann auch nochmal in Kombination mit der anderen Platte bevor ich dort ein System neu einrichte. Evtl. hat auch die Reihenfolge in der die Platten angeschlossen werden einen Einfluß in deinem System.

Arthur - es sind definitiv Defektsektoren! Wenn ich mich recht entsinne, hatte sie schon welche als ich sie bekam (eBay-Kauf - die 2GB Platte)! Ich habe nach meinem Mißgeschick die Platte als interne am laufen, mit dem "juchhu"-Adapter" - neu Formatiert und dann - jetzt nach dem Sichern der Defektliste - mindestens 5 mal den Sektortest laufen gehabt, 2 mal davon ohne Beachtung der Defektliste, dann 3 mal mit. bei den Durchläufen ohne sowie beim Formatieren wurden 14 Defektsektoren angezeigt, bei den letzten 3 Durchgängen keiner mehr. Ich denke das System ist jetzt für 1GB so nutzbar!

Pippi Langstrumpf

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« Antwort #10 am: Sa 28.07.2012, 16:18:36 »
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« Letzte Änderung: Fr 03.08.2012, 17:06:22 von Burkhard Mankel »