Hi folks!
Über die Risiken und Möglichkeiten des Overclockings im Allgemeinen kann man sich sehr gut in den hiesigen PC-Foren informieren. Tatsache ist jedoch, daß man beim Overclocking die CPU ausserhalb ihrer Spezifikationen betreibt, dabei ist es vornehmlich nicht direkt abhängig von der Taktfrequenz die man zusätzlich erreicht, sondern vielmehr von anderen physikalischen Faktoren, die die Lebensdauer begrenzen.
Zunächst einmal benötigt eine CPU mehr Leistung bei höheren Taktfrequenzen. Die Leitungsquerschnitte und Transistoren der CPU sind jedoch nur für bestimmte Leistungen ausgelegt. Höhere Leistungsaufnahme über Spezifikationen bedeutet dann auch mehr Abwärme und eine höhere Elektromigration die zu hohem "Verschleiss" der CPU führt. Wer annimmt, damit würde nur die Lebensdauer der CPU um ein paar Jahre herabgesetzt werden irrt gewaltig, denn vielmehr führt ein solcher Betrieb zu einer hohen Fehlerrate, die im schlimsten Fall zu Datenfehlern und -Verlusten führen kann. Nicht reproduzierbare Abstürze, Freezes bis hin zum Ausfall der CPU sind eher die Folgen.
Wenn man geübt ist, kann man durch geeignete Mittel (zuführen höherer Core-Spannung, bessere Kühlung durch Kupferelemente oder Heatpipes) sicherlich ein paar MHz mehr rausholen. Ob sich dann ein paar MHz Mehrleistung im Takt so deutlich auswirken, das man das Risiko von datenfehlern und Verlusten eingehen möchte ist eine andere Sache.
Was jedoch Czuba mittlerweile betreibt halte ich persönlich für absolut unsinnig und eine eher dubiose Methode Geld zu ziehen. Für die Summe von 45,- ? und Rücksendung der alten 060er CPU erhält man ... ebenfalls eine 060er gleicher Spezifikation aus einer anderen Serie, die angeblich die Taktfrequenzen halten soll! Ich kenne mittlerweile zwei, bei denen es nicht funktioniert hat und die Kohle erstmal futsch ist! Wer darauf reinfällt
Zudem wird keinerlei Garantie übernommen bei Schäden, die durch Übertaktung verursacht werden. Abgesehen davon ist bei den meisten neueren 060er bei maximal 70 bis 75 MHz Feierabend ... und dafür muss man nicht noch extra im Tausch 45,- ? löhnen. Man muss bedenken, daß die Taktfrequenz der CPU vor allem im Falcon in den regionen nur dann einen relevanten Geschwindigkeitsvorteil bringt, wenn CPU-lastige Apps (wie Raytracer, etc.) mit möglichst wenigen oder keine Buszugriffe laufen. Ansonsten ist der Falcon eindeutig der limitierende Faktor.
Hier gilt zu beachten, daß die meisten Chips bereits mit den vorhandenen Takten ausgereizt sind, insbesondere der Videl leidet bei Taktfrequenzen ab 36 MHz und sollte auf jeden Fall gekühlt werden.
Besonders hier spielen aber auch die Timings eine wichtige Rolle, so einfach die Frequenz raufjagen auf vielleicht 25 MHz scheitert dann an den Bauteiltoleranzen und Timings ... da ist jeder Falcon unterschiedlich. Zudem muss auch der Speicher entsprechend schnell sein. Mit einer Atari 14 MB Karte wird man kaum Freude an 25 MHz Bustakt haben.
Ich persönlich würde auch hier wie bei den CPUs oben eher empfehlen bei den 20 MHz zu bleiben und Instabilitäten, Datenfehler und -Verluste für ein paar MHz mehr nicht unbedingt in Kauf nehmen.
cu ...
Luzy