Ich denke auch, daß die Frage Linux vs.Microsoft an der eigentlichen Problematik, die PCs innewohnt vorbeigeht.
PCs sind, seit nicht nur IBM sie baut (richtig, im Grunde sind alles andere billige Klone), Bastelkästen. Bestehend aus vielen Komponenten, die zum größten Teil aus völlig verschiedenen Firmen kommen. Daß es überhaupt paßt grenzt an ein Wunder, aber diese Konstruktion bedingt natürlich die Existenz vieler interner Interfaces - und jede Firma x, die Komponente y baut, muß sich blind drauf verlassen können, daß sich das mit allen anderen Bauteilen aller anderer Firmen verträgt. Also Board mit der CPU, diese mit dem OS (was zudem Treiber für alles mögliche braucht), das wieder mit dem BIOS und jenes mit dem Chipsatz des Boards, welches auch mit dem RAM klarkommen muß...von den unzähligen ISA/PCI/AGP-Adapterkarten mal gar nicht zu sprechen
...und dann noch die ganzen Laufwerkstypen und -hersteller...
Klar, daß das eine Brutstätte für Fehlerquellen ist, und da kann Microsoft nichtmal direkt was dafür. Aber zu dem Hardwaregewuschel von PCs kommt eben noch, daß ein Quasi-Monopolist die OSse liefert und es nichtmal so eng sehen muß in Sachen Selbstkritik
Zumindest schaden schlechte Produkte Microsoft nicht wirklich.
Man schaue sich im Gegensatz den ST an:
Selbst hardwarenah und unter Ignorierung des TOS programmiert kann man sicher sein, daß jedes an sich fehlerfreie Programm auf garantiert jedem ST exakt gleich läuft. Weil alle ST exakt gleich sind. 68000@8Mhz, 1 MB RAM, identische Video- und Soundhardware. Eine Demonstration dieser Zuverlässigkeit ist z.B.die Programmierung von Sync-Scrollern und Fullscreen-Demos, bei der -nur per Taktabzählung- jederzeit die exakte Position des Elektronenstrahls auf dem Monitor feststeht!
Nun, das ist extrem, und zugegebenermaßen sind alle Nachfolger schon weit unkonformer und haben sich ja auch Gott sei Dank weiterentwickelt. Aber den PCs in dieser Hinsicht trotzdem um ein Vielfaches Überlegen; ich finde es schade, daß auch auf dem Atari immer mehr (bzw.eigentlich nur noch) in die Richtung gegangen wird, das OS umständlich von der Platte zu laden, wo es weder vor Festplattenfehlern noch vor Fehlbedienung sicher ist...
Und gerade für uns, die wir immernoch z.B.auf das ACP hoffen und warten sind PCI- und andere Lösungen vollkommen irrelevant.
Wenn ein solcher Rechner 10/100 mbit Ethernet hat, Grafik onboard mit 1280*1024 Pixeln, 44.1 KHz 16 bit Sound (und akzeptablen Wandlern, was heutzutage nun wirklich kein Problem ist!) (Nungut, wenn die Deesse draufkommt sind's ja sogar 96 KHz 48 bit...
), dann ist das etwas, was den Atari-Fan auch noch die nächsten 10 Jahre über Wasser hält.
Treiber für PCI-Karten für etwaige PCI-Slots programmiert eh keiner (und wer braucht sie schon?).
Und...oho!
laut eigenen Aussagen geht man ja auch genau in diese Richtung... SuperVidel wird favorisiert, Deesse soll auch Standard werden, ...allein das OS käme von der Platte...naja...
Hoffentlich schläft das Projekt nicht ein! Meine sporadischen Kontakte zu den ACP-Leuten sowie die gelegentlichen Meldungen über den Stand der Dinge lassen ja immernoch hoffen
Gruß Alex, mal wieder mit rosaroter Atari-Brille auf...