Hat nix mit einer Boot-Verzögerung zu tun. Die hat ja TOS 2.06 durch den Speichertest und den anschließenden Warte-Balken schon drin. Hat auch nix mit Elko-Problemen im Netzteil zu tun.
ACK sowie DRQ sind ja Signale auf dem ACSI-Bus. Und jetzt überlegen wir mal, was Kondensatoren auf geschalteten Steuersignalen machen...
Die Natur eines Kondensator ist, sich bei angelegter Spannung (mehr oder weniger langsam) aufzuladen. Das heißt, du legst schlagartig (über einen Vorwiderstand, der kann auch einfach ein Draht sein) an den Kondensator eine Spannung an. Das bedeutet, der Kondensator hat nicht schlagartig auch diese Spannung, sondern er lädt sich bis zur Maximal-Spannung auf. Die Zeit, die er braucht, um sich aufzuladen gibt man pauschal mit "5 mal Tau" an, wobei die Zeitkonstante Tau = R * C, also Vorwiderstand R mal Kapazität C. Je kleiner R, um so schneller, je größer die Kaparität C, um so langsammer. Während er sich auflädt, fließt ein Strom durch den Kondensator, der um so geringer wird, je weiter sich der Kondensator auflädt. Ist er vollständig aufgeladen, fließt nur noch ein winziger Leckstrom. Die Spannung folgt dabei einer e-Funktion. Ähnliches passiert auch, wenn man an einen aufgeladenen Kondensator plötzlich Masse anlegt, der Kondensator entlädt sich wieder, es fließt ein Strom aus dem Kondensator heraus, und die Spannung am Kondensator wird immer kleiner, auch hier beträgt die Entladezeit wieder 5 mal Tau.
Das heißt, das Signal ACK und DRQ wird durch die Kondensatoren verändert, man sagt auch "verschliffen" oder verzögert, das Low-Signal liegt länger an, als ohne den Kondensator, auch der High-Pegel wird länger gehalten.
Hier mal eine Prinzip-Skizze, die das mit der Zeitverzögerung des Signals darstellt. Ich hoffe, das macht verständlich, was Kondensatörchen auf Signalleitungen so machen. Und wenn du jetzt auf dem ACSI-Bus den WIderstand R suchst, es ist die Leiterbahn, das Kabel, der Stecker, die haben nämlich auch einen Widerstand, der ist klein, aber die angelöteten Kondensatörchen auch. Der Effekt ist minimal, aber bei Exxos hat es wohl gereicht, denn die Wege der Elektronen sind manchmal auf den ersten Blick unergründlich, und Hochfrequenz (wir reden auf dem ACSI-Bus von 8 MHz) ist sowieso Voodoo. (Anmerkung: Die Entladekurve ist mir besser gelungen als die Ladekurve)