Autor Thema: Wiederbeschaffung eines Atari 1040, Programme ohne Disk-LW beschaffen  (Gelesen 7185 mal)

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Offline 1ST1

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Burkhard, es kann sogar sein dass selbst ein USB-Laufwerk zur Ansteuerung der Mechanik einen Shugart-Bus nutzt. Das wäre sogar logisch, denn der Shugart-Bus definiert genau die gebrauchten Signale für "Kopf vor", "Kopf zurück", "Motor an/ aus", "Index", "Spur 0" usw. Denn so ein Laufwerk ist Strunzdumm, eben eigentlich nur Mechanik mit ein bischen Hilfselektronik (Verstärker in der Motorsteuerung und Aufbereitung der gelesenen Daten) und man könnte es gar am Parallelport mancher Rechner ansteuern, vielleicht sogar am ST. Machen wir mal das Gedankenspiel und schließen es am Parallelport des ST an. Also, es ist angeschlossen, die 10 steuer- bzw. auslesbaren Pins, die da sind dürften für die Grundfunktionen des Laufwerks reichen. Glaubst du, TOS würde es da finden? Glaubst du, Bitte-einBit 3.6, Diskaux, Diskus usw. würden es dort ohne Programmänderung finden? Nein, denn TOS und ST-Programme steuern das Laufwerk über andere Signale des Yamahas - und vor allem - über den DMA-Chip und den 1772 an. Treiben wir das Gedankenspiel weiter, bauen wir einen NEC756 Floppycontroller aus dem PC in den ST ein und schließe das Laufwerk dort an. Meinst du, es würde dort von TOS gefunden werden, nur weil es richtig mit dem NEC und dem 68K Bus verbunden ist? Beim PC ist es halt ein 756 MFM-Floppycontroller statt des WD1772, würde man einen 1772 in den PC einbauen, würde der PC das Laufwerk ohne Programmänderung auch nicht finden, trotz Shugart-Bus.

Du siehst, nicht der Shugart-Bus, sondern der Floppycontroller ist ausschlaggebend! Doch der USB-Port wird nicht von einem NEC756 oder 1772 gesteuert, und im Laufwerk sitzt auch kein NEC756 oder 1772 Register kompatibler Controller. Sondern was anderes, was aus Computer-Sicht nicht Register zur direkten Ansteuerung der Mechanik (wie im 1772 oder 756) kennt, sondern Blöcke (Sektoren). Was hinter diesem Block-Device sitzt und das auf die Mechanik umrechnet, weiß der über USB ansteuernde Rechner nicht, er sieht nur Blöcke (Sektoren) und erkennt darin ein FAT Dateisystem.

Das oberflächliche Resultat, die Diskette kann gelesen und geschrieben werden, ist das selbe, aber nur solange ein von diesem USB-Controller unterstütztes Format auf der Diskette vorliegt, du weißt ja, es gibt neuere USB-Lauferke, die nicht mal mehr 720k Disketten verarbeiten, sondern nur noch HD, und das OBWOHL die Mechamik wahrscheinlich vo einem Shugart-Bus innerhalb des USB-Gehäuses angesteuert wird. Das ist damit zu erklären! Der Rechner, der das Floppy über USB ansteuert, sieht dort genau das selbe, wie wenn man einen 720 oder 1440 kB großen USB-Stick anstöpseln würde, mehr nicht.

Das ist ein himmelweiter Unterschied zu einem direkt programmierbaren Floppycontroller, dem man auch 256 oder 1024 Bytes (eigentlich sogar beliebig) große Sektoren schreiben lassen kann, den man so weit "kitzeln" kann, dass er statt 9 oder 18 Sektoren 11 oder 22 Sektoren (bei kleineren Lücken zwischen den Sektoren) schreiben kann, der auch 82 oder mehr Spuren ansteuern kann, ohne dass vorher eine Controller-Software vorher "nein" sagt. Diese direkte Manipulation des Diskformats geht bei einer USB-Floppy nicht, weil diese Ansteuerungsebene des Laufwerks für den Rechner nicht sichtbar ist, das macht der USB-Floppycontroller intern alleine. Und die meisten dieser Controller kennen nur ein oder zwei Diskettenformate, eben die bei PCs üblichen 720 und/oder 1440 kB.

Das ist dann auch der Grund, warum FloIMG nichts mit USB-Laufwerken anfangen kann, denn dort ist kein NEC756 kompatibler Floppycontroller den die Software auf Registerebene steuern kann.

Du solltest mal "Scheibenkleister II - Massenspeicher am Atari ST " lesen, und am besten auch noch thematisch gleiche Literatur zum IBM PC und Kompatiblen und dann - ganz wichtig - noch was über USB-Massenspeicher. Dann würdest du wissen, über was du diskutierst.

So, jetzt werf ich erstmal das Fleisch auf den Grill.
« Letzte Änderung: Sa 10.06.2017, 12:58:05 von 1ST1 »
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guest2226

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da hab ich ja was los getreten... soweit ich weis, kann ein atari dos formatierte disketten lesen, umgekehrt hingegen nicht...

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Ab TOS 1.04 klappt das mit den DOS Disketten ...

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da hab ich ja was los getreten... soweit ich weis, kann ein atari dos formatierte disketten lesen, umgekehrt hingegen nicht...

Sobald sich Burki einschaltet, hat man immer was losgetreten. Ist nicht deine Schuld.
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Ab TOS 1.04 klappt das mit den DOS Disketten ...

Anders wird ein Schuh draus: Jede TOS Version von 1.00 bis 4.96, EmuTOS, MiNT, MultiTOS, Magix kann MS-DOS formatierte Disketten lesen. Aber von TOS 1.00 und 1.02 formatierte Disketten können ohne Manipulation des Mediadescriptor-Bytes im Bootsektor von MS-DOS nicht gelesen werden.
« Letzte Änderung: Sa 10.06.2017, 13:27:19 von 1ST1 »
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Hast recht, 1.04 war ein Tippfehler.
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