Autor Thema: Welche Video-Modes können ST und STE?  (Gelesen 41992 mal)

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Offline czietz

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Re: Welche Video-Modes können ST und STE?
« Antwort #20 am: Sa 29.04.2017, 15:43:28 »
Vertikales Timing ist recht einfach: Der ST kann, wie schon festgestellt, kein Interlace, es werden exakt 313 Zeilen (50 Hz) bzw. 263 Zeilen (60 Hz) dargestellt. In 200 Zeilen davon ist (erneut ohne Overscan) die Bildausgabe aktiv. (EDIT: "Dargestellt" ist unglücklich formuliert. Alle 313/263 Zeilen beginnt einer neuer Frame, tatsächlich dargestellt werden wegen VSYNC natürlich weniger.)

Im Monochrommodus dauert eine Zeile 224 GLUE-Takte -- davon werden in 160 Takten 640 Pixel ausgegeben -- und es gibt 501 Zeilen, davon 400 mit Bildinhalt.
« Letzte Änderung: Sa 29.04.2017, 17:17:13 von czietz »

Burkhard Mankel

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Re: Welche Video-Modes können ST und STE?
« Antwort #21 am: Sa 29.04.2017, 16:04:48 »
Burkhard Mankel: Jens schreibt doch, dass er so einen Umsetzer Atari=>HDMI selbst bauen will. Ich denke, Du musst ihm das nicht erklären!
Und eben das stelle ich mir zimlich schwierig - ja für sauberes Bild nahezu unmöglich - vor!
Ich habe mal ein Bild eines DVI-D Zu HDMI im Querschnitt gesehen - einfach ein paar verbundene Kontakte! Da auch heutige Blue Ray Player der Low-Kost-Klassen nur mit HDMI Ausgang daherkommen, vermute ich bei HDMI einen rein digitalen Anschluß, für den man einen umfangreichen Konverter braucht! Vor etwas mehr als einem Monat habe ich mir solche Geräte mal angesehen - Expertenmeinungen:
"Sehr magere Bildqualitäten"!

edit: Warum also, wenn er schon von vorhandenem TV schreibt, nicht entsprechende Empfehlung machen?
« Letzte Änderung: Sa 29.04.2017, 16:07:33 von Burkhard Mankel »

Offline 1ST1

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Re: Welche Video-Modes können ST und STE?
« Antwort #22 am: Sa 29.04.2017, 17:02:33 »
DVI und HDMI sind sehr eng miteinander verwandt, sprich HDMI basiert auf DVI, es hat aber zusätzlich digitalen Sound dabei, der auch in Mehrkanalton nach verschiedenen Verfahren/Kodierungen vorliegen kann, und HDMI bringt diverse Kopierschutzmechanismen und erhöhte Videobandbereiten mit, je nach HDMI-Standard. Um HDMI auszugenen, muss man aber nicht alle Variationen erfüllen, für alte Heimcomputer reicht ein Bild in passender Auflösung und Stereo-Ton. Das sollte jeder noch so hypermoderne Fernseher verstehen (lässt sich mit einem PC mit DVI-Grafikkarte und rein mechanischen DVI-zu-HDMI-Adapter testen). In einfachsten Fall nimmt Jens einen dieser RGB-Video nach DVI Konverterchips und fügt dem einen Wander von Analogaudio auf SPDIF bei, mischt das ins Videosignal rein und wäre damit schon fast fertig. Nur diese vorhandenen Chips bringen teils ordentlich Verzögerung ins Videosignal rein, so dass manche Spiele nicht mehr spielbar sind und Audio nicht mehr syncron ist. All das vernünftig zu machen, dass es ein vernünftiges Bild bringt, ist ein super Projekt, und wenn man das dann noch für ST und Amiga, evtl. noch für VGA (Falcon, TT, Amiga 1200/3000/4000/alte PCs) verwenden könnte, das wäre ein riesen Ding!

Was die Videosignale des ST angeht, egal welche Version des Rechners: RGB, H- und V-Sync sind immer da, wie beim Amiga auch. Auf andere Signale würde ich nicht setzen, da STs ohne Modulator auf dem Pin 2 Composite Sync ausgeben, mit HF-Modulator aber Composite-Video (FBAS), was man aber nicht braucht, wenn RGB+H+V-Sync da sind. Ich würde mir wünschen, der Koverter ist eine Box (also nix im Stecker integriert, vorne ein oder mehrere gleich beschaltete Videoeingänge, hinten HDMI Ausgang. Für die Eingänge gibts dann verschiedene, evtl. auch leicht selbst herzustellende (für Exoten!) Adapterkabel für die verschiedenen Systeme. Super wäre auch, wenn ST-Hoch unterstützt wird.

Ich denke, falls Jens Beta-Tester sucht, die Adapter-Prototypen an verschiedenene Atari-ST-Serie-Computern testen sollen, hier ist er an der richtigen Adresse! Hier im Forum dürften alle Varianten vorhanden sein. (siehe z.B. meine Signatur)

Ich denke dabei nicht nur an Fernseher im Wohnzimmer, sondern auch an den Trend bei PC-Monitoren, die haben teils jetzt schon keine analogen VGA-Eingänge mehr!
« Letzte Änderung: Sa 29.04.2017, 17:07:44 von 1ST1 »
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Burkhard Mankel

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Re: Welche Video-Modes können ST und STE?
« Antwort #23 am: Sa 29.04.2017, 18:00:26 »
@Paradroid
@1ST1 hat mich per PN aufgeklärt - Du dürftest auf diesem Sektor Genie^10 sein - also Asche auf mein Haupt, ich hatte auf den Eingangspost ...
... ich bin der Neue hier. ...
... vermutet, daß Du eher unerfahren an die Marterie willst und insofern meine Ideen gepostet, nach denen ich auch schon verschiedene Monitore adaptiert habe!
Wenn Du wirklich mal eine solche Box fertig bekommst, würde ich mich freuen, zu den Beta-Testern gehören zu dürfen. Ein TV sowie auch Monitore mit HDMI Eingängen stehen mir neben zwei 1040STf(M), einem 520STM und einem Mega ST4+ zur Verfügung!

Ich würde mir wünschen, der Koverter ist eine Box (also nix im Stecker integriert, vorne ein oder mehrere gleich beschaltete Videoeingänge, hinten HDMI Ausgang. Für die Eingänge gibts dann verschiedene, evtl. auch leicht selbst herzustellende (für Exoten!) Adapterkabel für die verschiedenen Systeme. Super wäre auch, wenn ST-Hoch unterstützt wird.
Ich stelle mir vor, daß es kaum was Anderes als eine externe BOX werden kann. Internes könnte den sowieso recht schwachen GLUE am ehesten zerreißen! Nicht selten habe ich über Defekte an diesem Bauteil was zu lesen bekommen und sogar Artikel vor Augen gehabt, in denen man den mit GALs oder PALs nachzubilden versuchte!
Und dann liegt es doch nahe, daß alles, was an der Buchse ausgegeben wird, auch konvertiert werden sollte - also auch ST High!

Offline 1ST1

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Re: Welche Video-Modes können ST und STE?
« Antwort #24 am: Sa 29.04.2017, 18:34:02 »
Burki, theoretisch kann man solche Schaltungen heutzutage im Steckergehäuse integrieren... Das bedeutet der Wunsch nach der Box.
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Offline Paradroid

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Re: Welche Video-Modes können ST und STE?
« Antwort #25 am: Sa 29.04.2017, 21:46:25 »
Du dürftest auf diesem Sektor Genie^10 sein
Na wenn das mal nicht zu viele Vorschusslorbeeren sind.

Ich stelle mir vor, daß es kaum was Anderes als eine externe BOX werden kann.
Es könnte auch sehr gut etwas werden, was zwischen Mainboard und Shifter gesteckt wird: Da habe ich die Masterclock, Pixeldaten und das Blank-Signal, mit dem man (und da lehne ich mich jetzt mal etwas aus dem Fenster..) die Sync-Signale sicherlich herleiten kann. Blöd ist halt, dass es vom Shifter unterschiedliche Versionen in unterschiedlichen Bauformen gibt.

Jens

Offline 1ST1

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Re: Welche Video-Modes können ST und STE?
« Antwort #26 am: Sa 29.04.2017, 22:10:18 »
Interessanter Ansatz, geht wohl in die Richtung, einen internen Flickerfixer zu bauen, ohne aber Interlace eleminieren zu müssen. Hat aber zwei Probleme:
1. Schau dir mal den STE-Schaltplan an, da ist MMU und GLUe zu einem Chip (GSTMCU) integriert, teils sogar inklusive Blitter. Da gibts ein paar Signale nicht mehr extern, weswegen es auch keine AutoSwitchOverScan-Hardware für den STE gab, man kam da an die zu manipulierenden Signale nicht mehr dran.
2. Man muss dafür ein Loch ins Gehäuse machen, um den HDMI rauszuführen. Das wird nicht jeden begeistern.
Aber es ist ein interessanter Ansatz, ich bin gespannt, was draus wird!
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Offline goetz @ 3rz

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Re: Welche Video-Modes können ST und STE?
« Antwort #27 am: Sa 29.04.2017, 23:38:36 »
2. Man muss dafür ein Loch ins Gehäuse machen, um den HDMI rauszuführen. Das wird nicht jeden begeistern.

Muss man nicht, im Bereich des ROM-Ports bekommt man ein Flachbandkabel ganz gut rausgeführt.

Andere bauen Slimline-Floppylaufwerke ein, dann ist im Bereich des Floppyschachts auch Platz.
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Offline SolderGirl

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Re: Welche Video-Modes können ST und STE?
« Antwort #28 am: So 30.04.2017, 00:22:15 »
Also ich finde den Ansatz auch sehr interessant.
Es gibt zwar schon einige Lösungen für (S)VGA in den ST's aber VGA stirbt inzwischen auch aus.
Ich denke es wird schwierig, aber nicht unmöglich, einen digitalen Videoausgang im ST zu implementieren.
So wie sich der Markt an Monitoren entwickelt, muss sowieso früher oder später jemand mal einen solchen Adapter bauen.

Offline 1ST1

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Re: Welche Video-Modes können ST und STE?
« Antwort #29 am: So 30.04.2017, 08:59:02 »
2. Man muss dafür ein Loch ins Gehäuse machen, um den HDMI rauszuführen. Das wird nicht jeden begeistern.

Muss man nicht, im Bereich des ROM-Ports bekommt man ein Flachbandkabel ganz gut rausgeführt.

Andere bauen Slimline-Floppylaufwerke ein, dann ist im Bereich des Floppyschachts auch Platz.

HDMI und Flachbandkabel? Ich weiß ja nicht... Monitorausgang an der Seite, egal ob links oder rechts ist auch unschön. Und wenn man bei einem normalen ST/E (nicht: Falcon, Ausnahme: Ein, zwei bisher einzelne(r) STE mit Falcon-Oberteil hier im Forum) die Standardfloppy durch Slimline ersetzt, muss man auch sägen.
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Offline Paradroid

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Re: Welche Video-Modes können ST und STE?
« Antwort #30 am: So 30.04.2017, 14:56:49 »
HDMI und Flachbandkabel? Ich weiß ja nicht...

Sieht vielleicht auf den ersten Blick etwas seltsam aus, ist aber absolut OK, da HDMI nichts weiter ist als ein paar differentielle Signalpäärchen. Solange die einigermaßen nahe beieinander verlaufen, ist die Übertragung störungsfrei, weil sich die einwirkenden E-Felder durch die Differenzierung der Signale auslöschen. Flachbandkabel sind sogar sehr konstant was den Abstand der Adern angeht, und man muss nur beachten, dass die Päärchen auf dem Kabel wirklich nebeneinander verlaufen.

Ähnliches Prinzip wie bei RS485 vs. RS232: Während Du bei RS232 ab 15m Kabellänge Schwierigkeiten bekommst, kannst Du RS485 mit echt billigen Drähten ohne große Kopfschmerzen in Richtung 500m verlängern - je nach Quelle werden auch mal 1,2 Kilometer zitiert.

Wer bei einer differentiellen Übertragung teure Kabel einsetzen möchte, sollte vielleicht auch an einem HiFi-Forum teilnehmen, und dort die Klangqualität von Digitalkabeln bequatschen. Ich für meinen Teil habe kein Problem damit, eine HDMI-Verlängerung auf 30m in der untersten Preisklasse zu verwenden, denn die Übertragung ist differentiell, und damit bauartbedingt nur schwer zu stören.

Jens
« Letzte Änderung: So 30.04.2017, 14:58:39 von Paradroid »

Offline Paradroid

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Re: Welche Video-Modes können ST und STE?
« Antwort #31 am: Mi 16.05.2018, 17:53:47 »
Mahlzeit,

ich wollte mich mal wieder melden und Bescheid geben, dass das Thema nicht im Sande verlaufen ist.

Experimente ohne Framebuffer waren erfolglos - nur wenige Fernseher können HDMI-Signale darstellen, die non-interlace sind, und damit wäre man wieder an dem Punkt, den wir schon jetzt haben: Man kann nicht einfach "irgendwas nehmen, was man schon im Haus hat", sondern muss nach einem speziellen Anzeigegerät schauen, das bestimmte Eigenschaften hat. Man führt also eine Liste, und nach sechs Monaten ist die schon nicht mehr aktuell, weil der günstigste Fernseher der's kann schon wieder ausverkauft ist.

Also doch ein komplizierterer Aufbau mit Platine zwischen Shifter und Mainboard. Nun habe ich ja null Ahnung vom ST, würde mir aber wünschen, dass so ein Dings das man einbaut, nicht noch ewig viele andere Verbindungen "woanders hin" braucht.

Daher meine Frage: Da gehen 5 Adressleitungen in den 40-Pin Shifter, der folglich bis zu 32 Register hat, die sowohl per DMA, als auch per CPU beschrieben werden können. Gibt es dazu genauere Angaben? Ich sehe in Register-Übersichten beispielsweise die recht unsinnige Angabe, dass der Shifter über die Adressen Bescheid wissen muss - was nicht der Fall sein kann, denn er adressiert nicht selbst (kann er mangels Adressleitungen gar nicht), so dass diese Register wohl im DMA-Controller verortet sein müssen.

Was mich umtreibt ist, dass ich in diesen 32 Registern nach freien Registern suche, die ich für die Kommunikation zwischen einem Config-Programm und dem DVI/HDMI-Konverter nutzen möchte.

Und ich brauche natürlich jemanden, der ein solches Config-Tool programmieren kann.

Was den STE angeht, so wird das hardwaretechnisch schon schwieriger, weil der Shifter im PLCC84-Sockel sitzt. Hier die Frage an erfahrene Hardware-Experten: War der immer gesockelt, oder gab/gibt es auch Modelle, bei denen der GST-Shifter fest aufgelötet ist?

danke,
Jens

Offline Lukas Frank

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Re: Welche Video-Modes können ST und STE?
« Antwort #32 am: Mi 16.05.2018, 18:03:41 »

Offline goetz @ 3rz

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Re: Welche Video-Modes können ST und STE?
« Antwort #33 am: Mi 16.05.2018, 21:34:23 »
nur wenige Fernseher können HDMI-Signale darstellen, die non-interlace sind,

Öhm, ich bin jetzt das Gegenstück eines Videogurus, daher die Frage: wenn ein Fernseher/Display behauptet, er könne 1080p, dann muss er doch Signale non-interlaced annehmen, oder?
Wider dem Signaturspam!

Offline czietz

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Re: Welche Video-Modes können ST und STE?
« Antwort #34 am: Mi 16.05.2018, 22:40:56 »
Daher meine Frage: Da gehen 5 Adressleitungen in den 40-Pin Shifter, der folglich bis zu 32 Register hat, die sowohl per DMA, als auch per CPU beschrieben werden können. Gibt es dazu genauere Angaben?

Naja, Du hast direkt im Shifter die 16 Paletteregister bei 0xFF8240 - 0xFF825E und das Modus-Register an Adresse 0xFF8260 und brauchst damit natürlich 5 Adressleitungen. Die Adressen 0xFF8262 - 0xFF827E werden auch ausdekodiert, im Sinne, dass sie keinen Bus-Error auslösen, siehe z.B. https://hg.tuxfamily.org/mercurialroot/hatari/hatari/file/b7b701d98b92/tests/buserror/results/st_w.txt. Was der Shifter da macht, kann ich nachgucken, falls gewünscht.

Ich sehe in Register-Übersichten beispielsweise die recht unsinnige Angabe, dass der Shifter über die Adressen Bescheid wissen muss - was nicht der Fall sein kann, denn er adressiert nicht selbst (kann er mangels Adressleitungen gar nicht), so dass diese Register wohl im DMA-Controller verortet sein müssen.

Das Register für die Videoadresse ist natürlich in der MMU, nicht im DMA-Controller. Nur die MMU hat den nötigen Zugriff auf dem Speicher.
« Letzte Änderung: Mi 16.05.2018, 22:43:51 von czietz »

Offline 1ST1

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Re: Welche Video-Modes können ST und STE?
« Antwort #35 am: Do 17.05.2018, 09:20:18 »
Eigentlich müsstest du "nur" das machen, was "Shadow" in der STacy auch macht. Shadow in der STacy ist ein zweiter Videochip, der allerdings nur Monochrom funktioniert (weil STacy ein Monochrom-Display hat, im Farbmodus wird Shadow ausgeschaltet). Shadow ist zum Shifter parallel angeschlossen und ließt die Pixeldaten mit und leitet sie an das Display weiter. Shadow arbeitet aber mit festem Timig/Zähler für Zeilenlänge und Zeilenanzahl, Overscan kann der nicht, aber das Display hat ja auch nur 640x400 Pixel. Auch die Vampire-Leute haben mit "Parasite" eine ähnliche Lösung für Denise (der Videochip im Amiga) entwickelt, und wahrscheinlich ist jeder Flickerfixer für Amigas nichts anderes. Du musst also am Shifter die Pixeldaten auslesen und in ein Dual-ported RAM reinschreiben, was auf der anderen Seite von einem HDMI-Chip wieder ausgelesen wird. Damit bekommst du aber sofort auch eine Ausgabeverzögerung rein, die sich in Spielen negativ auswirken kann. Außer den Videodaten musst du aber auch die Register.Zugriffe auf den Shifter mitlesen und auswerten, um die Auflösung und die ganzen Overscan und Farbeffekte (Stichwort Speltrum 512) mitzubekommen und nachzubilden. Und nicht vergessen, der STE mehr Farben. Das wird nicht Ohne!
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Offline Paradroid

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Re: Welche Video-Modes können ST und STE?
« Antwort #36 am: Do 17.05.2018, 09:40:48 »
Was ist denn damit ->    http://www.atari-forum.com/viewtopic.php?t=32445
Danke für den Link - der Mann hat den etwas komplexeren Ansatz, denn er bildet den Shifter nach. Auch wenn ich den Shifter nicht für sonderlich kompliziert halte, wäre das ein Level an Forschung, den ich nicht machen möchte. Die Daten kommen "auf dem Silbertablett" aus dem Shifter, und ich tendiere dazu, die Dinge einfach zu halten. Einen Schritt weiter als der Kollege aus "downunder" bin ich trotzdem schon: Meine Sync-Erkennung ist etwas aufwändiger, erkennt aber mehr als nur die Standard-Modes.

Außerdem nutzt der Australier eine FPGA-Generation, die etwas älter ist (Cyclone 2, EP2C5). Ich habe genau den gleichen auf meinem Produkt "Indivision AGA MK2" für den Amiga, und habe jetzt schon Schwierigkeiten bei der Beschaffung (das Design ist von 2011). Wenn ich was Neues für den ST mache, dann wird's auch ein FPGA einer neueren Generation.

Als letzten Unterschied plane ich, nicht nur einen Scandoubler zu bauen, sondern einen kompletten Framebuffer. Dafür klebe ich ein SD-Ram an den FPGA, und schreibe einfach die Pixeldaten "so wie sie sind" in diesen Puffer. Die Ausgabeseite kann dann asynchron laufen und auch bei 50Hz-Input einen schnelleren Output machen (60Hz oder mehr, je nach Config). So wird ausnahmslos *jeder* Monitor kompatibel, was ja Sinn der Übung sein soll. Die Methode ist "tried and true" mit meiner Produktreihe "Indivision" für alle Amiga-Modelle.

@gh-baden: Du hast vollkommen Recht, dass ein Fernseher auch non-interlaced Modes können muss. Der ST scheint aber (je nach Software) mit unterschiedlichen Zeilenlängen zu arbeiten, auch innerhalb eines Frames. Ich muss jetzt vorsichtig sein, weil ich (wie so oft geschrieben) kein ST-Experte bin, sondern nur C64 und Amiga sehr genau kenne. Ich glaube aber, dass einige Kenntnisse übertragbar sind: Democoder wollen in jedem Frame das gleiche Timing haben, und deswegen werden Timing-Tricks angewendet, um die Verschiebung von E-Clock zu V-Sync zu eliminieren. Diese Tricks haben aber zur Folge, dass simple Konverter-Chips mit analogem Eingang und HDMI-Ausgang zwar ihren Job machen, aber die Fernseher schlichtweg ihren Dienst verweigern, weil sie keinen Standard-Mode erkennen.

@czietz: Danke für die Infos - speziell dass "unbenutzte" Register keinen Bus error auslösen macht Hoffnung, dass man diese Register für die Kommunikation mit dem Framebuffer nutzen kann.

Ich gehe mal davon aus, dass in einem LOAD-cycle (Video-DMA) die fünf Adressleitungen ignoriert werden? Habe den Schaltplan nicht vor Augen, aber auf den Adressleitungen müsste doch der untere Teil der Videoadresse zu sehen sein, oder? Hier zeigt sich mal wieder meine Unwissenheit über das System. Auf dem Amiga ist es so, dass ein separater Register-Adressbus existiert, und bei einem DMA-Zugriff diese Registeradressen durch den DMA-Controller (Agnus) gesetzt werden. So weiß das Shifter-Äquivalent (im Amiga: "Denise"), für welche Bitplane die geschriebenen Daten gedacht sind. Inwiefern das auf den Shifter übertragbar ist, muss ich noch lernen.

@1ST1: Nein, ich werde natürlich NICHT genau das machen, was "Shadow" macht, denn Du schreibst ja selbst, dass der nur Monochrome ohne Overscan kann. Mein Ziel ist, dass jeder Video-Mode auf einem Standardmonitor darstellbar ist - also genau das, was Indivision AGA MK2 für Amigas mit AGA-Chipset macht: Egal was der Amiga ausgibt (auch 17Hz Vertikalfrequenz!), es wird auf einen Vesa-Mode umgesetzt.  Vor Farbtiefe habe ich dabei überhaupt keine Angst, weil ich da schon 24 Bit verarbeite. Das ist alles nur eine Frage von Datenrate, und die ist mit einem SD-Ram kein Problem. Dual-Ported muss das auch nicht auf Hardwareseite sein, denn mit den Fifos im FPGA kann man das wunderbar entkoppeln. Und nein, Lag (Verzögerung des Ausgabebildes) ist an der Stelle kaum spürbar, das ist seit 2008 bewiesen (da ist die erste Version von Indivision AGA erschienen). Meist ist der Lag von Desktop-Monitoren noch heftiger als der von Indivision, aber selbst diese Kombi ist noch Turrican-tauglich. Und wen's trotzdem stört: Game-Mode am Monitor einschalten, dann ist der größte Teil des Lag schon weg.

Den STE habe ich ebenfalls im Blick, aber das wird "zweite Generation" (allein schon, weil der Adaptersockel, der in den PLCC84-Sockel geht, nicht leicht zu beschaffen ist). Das Schöne daran: Am "großen" Shifter fliegen auch Audiodaten vorbei, die ich mitschneiden kann. Die kann man gleich in den HDMI-Stream einbetten, und man hat eine komplett digitale Verbindung.

Jens

Offline czietz

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Re: Welche Video-Modes können ST und STE?
« Antwort #37 am: Do 17.05.2018, 18:50:08 »
Ich gehe mal davon aus, dass in einem LOAD-cycle (Video-DMA) die fünf Adressleitungen ignoriert werden? Habe den Schaltplan nicht vor Augen, aber auf den Adressleitungen müsste doch der untere Teil der Videoadresse zu sehen sein, oder?

Nein. Die MMU "füttert" den Shifter direkt mit Daten aus dem RAM. Die Adresse, von der dazu gelesen wird, gelangt nicht auf den Adressbus und liegt damit nicht am Shifter an.

Den STE habe ich ebenfalls im Blick, aber das wird "zweite Generation" (allein schon, weil der Adaptersockel, der in den PLCC84-Sockel geht, nicht leicht zu beschaffen ist).

Falls Du irgendwann Interesse hast: ich habe eine Quelle für PLCC-Adapter, die in den Sockel gesteckt werden.
« Letzte Änderung: Do 17.05.2018, 18:51:58 von czietz »

Offline Arthur

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  • Mein Atari erinnert mich an die gute alte Zeit..
Re: Welche Video-Modes können ST und STE?
« Antwort #38 am: Do 17.05.2018, 20:07:23 »
@Paradroid, ein wirklich sehr wichtiges Thema denn ich finde auch das HDMI genau der Adapter ist den die ST/E's unbedingt noch benötigen.

Offline Paradroid

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Re: Welche Video-Modes können ST und STE?
« Antwort #39 am: Do 17.05.2018, 22:04:45 »
Falls Du irgendwann Interesse hast: ich habe eine Quelle für PLCC-Adapter, die in den Sockel gesteckt werden.
..und das ist *nicht* CAB, die noch die Isolierkörper im Lager haben und auf Anfrage für 'n Arm und 'n Bein die Pins da reindrücken würden? Dann hätte ich Interesse. Die Dinger von CAB sind nämlich längst nicht so gut, wie man sie gern hätte. Die Coplanarität der SMD-Pins ist unter aller Sau, es gibt keinen empfohlenen Footprint nach IPC und wenn man dort nachfragt heißt es nur, dass die Kunden "nie ein Problem hatten".

Ich habe selbst noch ein paar hundert von den Dingern im Lager, aber die gehen jetzt für eine 2MB-Chipram Erweiterung für Amigas drauf. Danach habe ich entweder die Wahl, selbst ein Spritzgusswerkzeug machen zu lassen, oder bei CAB den Gegenwert eines Mittelklasse-Jahreswagens zu lassen. In Anbetracht der massiven Nacharbeit, die wir mit den CAB-Dingern hatten, kann ich mir Besseres vorstellen. Also.. jens ät icomp .de freut sich über Deine Kontaktvermittlung.

danke,
Jens