Hab mir gerade mal auf devdocs die beiden Schaltpläne angesehen. Dabei ist mir erstmal bewusst geworden, wie unterschiedlich der Falcon in der Audioabteilung ist, abgesehen vom Yamaha-Sound. Die DMA-Sound-Hardware ist im STE ja noch komplett diskret aufgebaut, also D/A-Wandler, Microwire, Verstärker, Beimischung des Yamaha-Sounds usw. als einzelne Chips. Im Falcon scheint das alles in einem Chip namens CODEC zusammengefasst zu sein, nur ein bischen externes Geraffel und gut ists. Auf jeden Fall ist in der Zuleitung des Yamaha zum CODEC erstmal das Signal über einen Spannungsteiler (aus den Widerstandswerten abgelesen: etwa 3:1) und und einen Tiefpassfilter (das heißt der lässt tiefere Frequenzen eher durch als hohe) auf die Koppelkondensatoren des CODEC Chips geführt. Ich habe das mal in dem nachfolgenden Schaltplanauszug farbig markiert.
Ein Tiefpassfilter 1. Ordnung (siehe
https://de.wikipedia.org/wiki/Tiefpass ) besteht immer aus einem Widerstand in der Signalleitung und dahinter ein Kondensator gegen Masse (hier AGND, Audiomasse). Dazwischen das ist der Ausgang des Filters. Die Grenzfrequenz des Tiefpassfilters lässt sich berechnen, und die Formeln die man dazu im Internet findet, werden aber hier nur näherungsweise passen, da der Spannungsteiler auch noch mittels Reihen- und Parallelschaltung in den Tiefpassfilter beeinflusst wird. Aber grob kann man den mit dem Widerstandswert 150 Ohm und dem Kondensator 0,01uF und der Formel fc = 1 / (2pi*RC) ausrechnen. Ab der Grenzfrequenz lässt dieser Tiefpassfilter keine Signale mehr durch (der Übergang ist fließend, die Dämpfung wird um diese Frequenz immer größer. Mittels Spice kann man auch den genauen Frequenzverlauf der Dämpfung simulieren.).
Die Bassanhebung besteht also daraus, dass das Yamaha-Signal insgesamt gedämpft durch einen Tiefpassfilter gejagd wird und dann im Soundpegel insgesamt im Codec wieder angehoben wird. Wer möchte, kann ja mal den Kondensator rausnehmen und den 150Ohm-Widerstand überbrücken, dann dürfte es wie auf dem STE klingen.