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Hardware => Hardware (Classic 16-/32-Bit) => Thema gestartet von: Heinz Schmidt am Mo 02.08.2010, 17:08:44
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Hallo zusammen,
am Wochenende habe ich meinen Spiele STE mal wieder angeworfen und leider folgendes Problem. Nach einer Zeit X beginnt das RGB (ST Low) Bild zu flackern (an/aus) und fällt irgendwann ganz aus. (Die Zeit X ist ist z.B. so lange, wie man in Lotus I braucht, um in England in der letzten Kurve auf Platz 4 zu liegen, und beim Einlenken wird der Bildschirm schwarz ... und danach werde ich schwarz vor Ärger ...)
Am Bildschirm kann es nicht liegen, das habe ich mit einem 1040 STFM, den ich identisch angeschlossen und betrieben habe ausprobiert.
In irgendeiner Form scheint das ein Temperaturproblem zu sein. Mir ist allerdings nicht klar, was sich da plötzlich erhitzen könnte, wo der Rechner doch bisher problemlos lief.
Wie würdet ihr bei der Fehlerdiagnose vorgehen?
Gruß Heinz
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Ich würde als erstes das Kabel prüfen.
Bis Samstag habe ich meinen STE mit blanken Kabeln (Composite in Pin 2, GND in 13) betrieben, da hatte ich das gleiche Phänomen wie Du.
Vielleicht hast Du einen Wackelkontakt im Stecker.
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Ich würde als erstes das Kabel prüfen.
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Vielleicht hast Du einen Wackelkontakt im Stecker.
Hm, ich glaube so einfach ist es nicht. Den Test "wackel mal am Kabel" habe ich schon gemacht.
Ich habe den STE auch ausgeschaltet, ein Weile gewartet und es dann wieder versucht. Dabei lief er anfangs normal und nach einer Weile ging das Bild wieder weg. Mit dem selben Kabel funktioniert der 1040 STFM auch problemlos, so das ich wirklich auf eine Macke am Rechner tippe.
Gruß Heinz
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Ich hatte derartige Probleme zwar noch nicht, aber mein STE wird auch heftig warm. Vielleicht hilft es, wenn Du Abschirmbleche ausbaust und ggfs ein paar passive Kühlkörper spendierst?
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Vielleicht hilft es, wenn Du Abschirmbleche ausbaust und ggfs ein paar passive Kühlkörper spendierst?
Ja, an Kühlung habe ich auch schon gedacht, bin mir nur nicht sicher was und wo ich kühlen sollte. Ich werde das gute Stück wohl aufschrauben und mit dem professionellen "Finger-Test" herausfinden welche Teile besonders heiß werden.
Was haltet ihr von Problemen in der Spannungsversorgung? Könnte das eine Ursache sein?
Gruß Heinz
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Hallo Heinz,
tausche doch mal die Netzteile aus um diese Fehlerquelle auszuchließen.
Ich habe hier ein 1040er Gehäusedeckel der im Bereich des Netzteiles stark verformt/angeschmolzen ist.
über zu heiße durchbrennende Netzteile steht auch was in Chips n chips.
ansonsten kann es sehr gut eine kalte Lötstelle im Bereich der Monitorbuchse,
oder der Simmsockel sein.
mein 2.ter 1040 STE hat auch einen Wackel, im Bereich der Monitorbuchse
er startet mit schwarzem Bild und wen ich Druck auf die Platine ausübe kommt
sofort der Desktop aber leider ohne laufwerke.
womöglich kann ich ihn ja noch hinkriegen
Gruß Reinhard
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Ja, das Netzteil kann auch generell ne Macke haben. Das in meinem STE stellte auch von jetz tauf gleich mal den Dienst ein. Ein neuer Brückengleichrichter (diese 4 Dioden im Diamanten) machte es dann wieder lebendig.
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Das Netzteil werde ich in jedem Fall mal tauschen. Mir ist letztens auch aufgefallen, das der STE in dem Bereich recht warm wird und bin der Meinung, das das vorher nicht so war ... kann aber auch Einbildung sein. Da ich aber noch irgendwo ein Netzteil rumfliegen habe, ist es einen Versuch wert.
Sollte ein anderes Netzteil nicht helfen, werde ich mit der Lupe mal die Lötstellen kontrollieren. Vielleicht lässt sich da ja was finden.
Gruß Heinz
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Hi,
so ein ähnliches Problem hatte ich mit meinem Reise-STe auch. Hatte ihn Kopfüber in den Karton auf den Falcon gelegt.
Will sagen zuerst lief er dann auf der Noman, bis auf einmal deas Bild Schwarz war. Nach Ca. 2-3 Stunden.
Beim einschalten blieb dann das Bild Schwarz aber Power-Leuchte ging. Kein Ton und kein laufendes Laufwerk.
(Hat ja auch keine Beine ;D)
Der Fehler war das Netzteil, und zwar wurde der Masse-Kontakt unterbochen. Evtl. durch die rüttelei, bei meinem Fahrstiel. Also zieh mal die 4 oder 6 Blechschrauben am Netzteil stramm an, damit der Masse-Kontakt wieder da ist.
Evtl. mal das NT ausbauen und die Füße am NT anschleifen.
Danach war bei mir der Fehler behoben.
Man kann auch mit einen zusätzlichen Draht (wie bei einigen Floppies) direkt an Masse gehen, falls die Schrauben ausgeleiert sind und sich wieder lockern.
Gruß,
Yellow_Man.
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Hi,
ja also bei dem NT wird aber die Masse über den Stecker mit übertragen nicht über das Blech des NT Gehäuses! Aber du könntest dennoch mal versuchen alle Bauteile vorsichtig raus zu zuziehen und neu zu stecken, Prüfen ob das NT wirklich richtig gesteckt ist ggf Stecker abziehen und neu stecken.
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Moin,
sieht mir eher nach einem kaputten Kondensator aus.
Läuft der Monitor über Composite oder RGB?
BeSTEn Gruß
skul
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Läuft der Monitor über Composite oder RGB?
Der STE hängt via SCART Kabel am Monitor.
Gruß Heinz
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schon klar. Aber wird zur Bilddarstellung Composite Sync benutzt oder RGB?
Für RGB benötigt man die Rot-, Grün- und Blausignale, sowie horizontal und vertikal Sync (GND natürlich auch).
Bei Composit Sync läuft alles über eine Leitung, deshalb ist das Bild etwas schlechter als bei RGB.
Gruß
skul
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Hallo,
schon klar. Aber wird zur Bilddarstellung Composite Sync benutzt oder RGB?
Für RGB benötigt man die Rot-, Grün- und Blausignale, sowie horizontal und vertikal Sync (GND natürlich auch).
Bei Composit Sync läuft alles über eine Leitung, deshalb ist das Bild etwas schlechter als bei RGB.
Mann, da habe ich ehrlich gesagt keine Ahnung. Wenn Du das nicht weißt ... ;-)
Ich tippe mal auf Composite Sync, weil die Jogis von Atari doch gespart haben, wo immer möglich und der 1040 STE ja kein High End Rechner war. Die separaten RGB + Sync Signale kenne ich eigentlich nur von teuren UNIX Workstations a la RS6000 43p usw.
Am Wochenende war auch ich unterwegs und konnte nicht viel basteln. Den 1040 STE habe ich mal aufgeschraubt, an allen (wenigen) gesockelten Chips gewackelt und das Board auf auffällige Bauelemente und Lötstellen untersucht. Wie zu erwarten ohne Erfolg. Meine Suche nach einem Ersatznetzteil war auch nicht recht erfolgreich. Irgendwo muss ich noch eins haben. Nur meine Reserve MegaFile 30 habe ich parat. Aber das Netzteil sollte ja auch passen. Oder?
Gruß Heinz
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Nun gut,
das Netzteil als Fehlerquelle kann ich schon mal ausschließen. Nachdem ich das MegaFile Netzteil eingesetzt habe, habe ich meinem wissenschaftlichen und extrem professionellen Test (Lotus I) laufen lassen. diesmal bin ich trotz offenem Gehäuse sogar nur bis Spanien (Rennen 4 von 7) gekommen, bis das Flackern anfing und Bild/Ton schließlich weg waren.
Watt nu sprach Zeus, die Jötter sind besoffen ...
Gruß Heinz
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Verdammte Hacke,
mir fällt nicht mehr viel ein. Das Netzteil hatte ich ja schon getauscht. Und den Rechner mit offenem Gehäuse betrieben, um Überhitzung auszuschließen. Aufgefallen ist mir, das die CPU recht warm wird. Daher habe ich ihr jetzt einen Kühlkörper verpasst - hilft leider auch nicht.
Jetzt habe ich auch alle SIMMs ausgebaut, gereinigt und in allen denkbaren Kombinationen eingebaut und ausprobiert ... alles ohne Erfolg.
Wahrscheinlich liegt es wirklich an einer Lötstelle, die ich eben nur nicht recht finden kann. Weitere Bauteile, die recht warm werden, finde ich jedenfalls nicht.
Gruß vom ratlosen Heinz
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Benutze mal ein Kältespray...ist nicht gerade billig, aber wenn es ein thermisches Problem ist, oder auch bei einer kalten Lötstelle, dann oft hilfreich. Sprühst die Chips oder Bauteile, während der Störung damit ein. Wenn du das fehlerhafte Teil "erwischt" hast ist der Fehler kurzzeitig behoben. Dann mal nachlöten oder das Teil komplett auswechseln. Mit dem Spray, z.B. Kälte 75, aber nicht übertreiben da sich sonst Kondenswasser bildet und in der Schaltung dadurch Fehler verursacht werden können.
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Schieb..
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Hallo Arthur,
danke für's schieben. Ich mache gerade Urlaub ... auch von meinen Ataris und dem Internet ;-) deshalb geht es hier nicht weiter. Vielleicht nehme ich den STE mit zum OFAM um daran zu basteln.
Gruß Heinz
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Hallo zusammen,
hier mal kurz zusammengefaßt der Stand der Dinge:
- beim OFAM habe ich zusammen mit Ektus und tuxie den MC1377 als mögliche Fehlerquelle identifiziert (der ist für die Aufbereitung des RGB Bildes zuständig)
- um den Chip zu ersetzen, wollte ich ihn auslöten
- da ich das nicht hinbekommen habe, habe ich die PINs per Dremel abgetrennt und dann einzeln ausgelötet
- habe einen passenden Sockel eingelötet
- habe einen Ersatz-MC1377 (danke Arthur & Turmfalke) eingesetzt
- mit dem Ersatz-MC1377 habe ich nun gar kein Farbbild mehr ...
Nun gut, war ist bisher nicht so berauschend!
Daher habe ich heute den eingebauten Sockel mit dem Multimeter durchgemessen. Dabei habe ich den PIN im Sockel jeweils gegen den Zielkontakt am jeweiligen Widerstand / Kondensator / Chip gemessen. Zum Glück gibt's den STE Schaltplan ja im Netz. Bis auf zwei PINs ist alles in Ordnung.
PIN 18 gibt es auf dem STE Schaltplan gar nicht (!!!) und ich habe auch mit dem Datenblatt des MC1377 nicht herausgefunden wo der hin geht. Laut Datenblatt habe ich vermutet, das der am anderen Ende des Kondensators hängt, dem auch PIN 17 landet. Pustekuchen ... auf dem Board ist keine Leiterbahn erkennbar und eine Verbindung kann ich auch nicht nachmessen. Ist PIN 18 im STE vielleicht nicht benutzt/belegt?
Und ... ta, ta, ... bei PIN 8 habe ich auf der Oberseite des Boards eine Leiterbahn, die mir direkt neben dem Sockel "freischwebend" entgegenlacht :-( Da habe ich wohl beim PIN entlöten und mit der Entlötlitze etwas übertrieben.
Zum Glück ist der Wiederstand zu dem die Bahn führt nur 5mm weiter oben, so das ich den PIN des Chips direkt an den Kontakt des Widerstandes löten kann. Das ist die nächste Aktion. Dann werde ich wieder testen ... dazu ist es mir heute aber zu spät.
Gruß Heinz
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Hallo zusammen,
... PIN 18 gibt es auf dem STE Schaltplan gar nicht (!!!) und ich habe auch mit dem Datenblatt des MC1377 nicht herausgefunden wo der hin geht. Laut Datenblatt habe ich vermutet, das der am anderen Ende des Kondensator hängt, dem auch PIN 17 hängt. Pustekuchen ... auf dem Board ist keine Leiterbahn erkennbar und eine Verbindung kann ich auch nicht nachmessen. Ist PIN 18 im STE vielleicht nicht benutzt/belegt?
Und ... ta, ta, ... bei PIN 8 habe ich auf der Oberseite des Boards eine Leiterbahn, die mir direkt neben dem Sockel entgegenlacht :-( Dahabe ich wohl mit der Entlötlitze etwas zu gut sauber gemacht. Zum Glück ist der Wiederstand zu dem die Bahn führt nur 5mm weiter oben, so das ich den PIN des Chips direkt an den Kontakt des Widerstandes löten kann. Das ist die nächste Aktion. Dann werde ich wieder testen ... dazu ist es mir heute aber zu spät.
Gruß Heinz
Laut Datenblatt (javascript:openreq('http://www.datasheetcatalog.org/datasheet/motorola/MC1377DW.pdf')) ist Pin 18 der Oszillator-Ausgang. Der wird wahrscheinlich im ST(E) gar nicht benötigt ...
Pin 8 ist "-Y in" (Luma - was auch immer das bedeutet!) und soll an der Erzeugung des Chroma beteiligt sein ...
Wahrscheinlich bist Du auf dem richtigen Weg ...
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So liebe Leute,
endlich mal eine Erfolgsmeldung. Nachdem ich, wie oben beschrieben PIN 8 des MC1377 direkt mit dem Widerstand verbunden habe, gibt der STE nun wieder ein schönes buntes Bild aus.
Meinen professionellen Test mit Lotus Turbo Challenge I habe ich natürlich umgehend durchgeführt. Bisher bleibt das Bild auch da! Ich habe die 7 einfachen Rennen durchgespielt, ohne das es Problem gibt. Jetzt lasse ich das Programm im Demomodus noch eine Weile laufen.
Wenn das Bild beleibt, schaube ich den Rechner wieder zusammen und betrachte ihn als geheilt ;D
Gruß und vielen Dank allen Helfern und Beratern,
Heinz
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Hallo Heinz.
herzlichen Glückwunsch zu erfolgreichen Reparatur Deines 1040 STE.
Super!!
Gruß
Reinhard
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Toll, und danke für die Rückmeldung. Ich schließe mich Reinhard an...ein erster erfolgreicher Abschluss so einer Aktion erhöht das Selbstvertrauen und ist wichtig. Ich bin ja der Meinung, wer mehr als einen alten Atari hat, der könnte über den Kauf eines Lötkolbens ruhig mal nachdenken. ;)
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Auch von mir erst einmal einen (http://www.world-of-smilies.com/wos_love/54.gif)lichen Glückwunsch an Heinz Schmidt für die "gelungene Operation"!
Ich möchte an dieser Stelle eine Anregung anschließen: In diesem Forium wurde schon öfters über die Notwendigkeit eines gemeinsammen Farbsignals an der Monitorbuchse unterhalten. Mit Hilfe des von mir verlinkten "Datasheet" (Datenblatt) zum MC1377 läßt sich mit einem solchen und ein paar passiven Rahmenbauteilen wohl nach den auf Seite 11 und 16 dargestellten Schaltplänen ein recht passabler Ersatz für die fehlenden Farbsignale (echtes FBas oder Composite Video) in modulatorarmen ST's aufbauen. Mit Hilfe eines MC1374 sogar ein kompletter Modulator ...