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Hardware => Hardware (Classic 16-/32-Bit) => Thema gestartet von: tost40 am Mi 15.10.2014, 11:27:37

Titel: 68000er CPU auslöten
Beitrag von: tost40 am Mi 15.10.2014, 11:27:37
Hallo,

auf meinem Mega ST "Bastelboard" möchte ich die 68000er CPU auslöten.
Auf Grund der größe des Chip ist das aber gar nicht so einfach.

Bitte lasst mir mal ein paar Tips zu kommen.

Den neuen Sockel auf die CPU zu löten möchte ich aus verschiedenen Grunden nicht machen.

Viele Grüße
Martin

Titel: Re: 68000er CPU auslöten
Beitrag von: mfro am Mi 15.10.2014, 11:54:39
Bitte lasst mir mal ein paar Tips zu kommen.

Die CPU ist noch günstig käuflich zu erwerben.

Also lieber eine neue kaufen, bei der alten die Pins direkt an der CPU abzwicken und anschließend einzeln auslöten. Das ist erstens einfacher und 2. deutlich schonender für die Platine als der Versuch, die CPU am Leben zu erhalten.
Titel: Re: 68000er CPU auslöten
Beitrag von: 1ST1 am Mi 15.10.2014, 13:07:37
Ich würde sie auslöten, weil das Abzwicken während des Vorgangs mechanische Spannungen in der Platine erzeugen kann, dadurch können die Durchkonatktierungen der Lötaugen in der Platine sich lockern.

Auslöten ist eigentlich garnicht schwer, man braucht Geduld, eine vernünftige Lötstation, eine Entlötpumpe, großzügig Lötzinn zum Nachführen und Erhitzen und idealerweise ein chinesisches Essstäbchen an dem vorne eine Stecknadel als Werkzeug angebracht ist. Dann erstmal die Lötaugen aussaugen, und mit dem Stäbchen mit Nadel über die Pins drüberstreichen und dann hört man an der Schwingung der Nadel bereits ob der Pin lose ist. Man kann dann mit der Nadel und der Lötspitze den Pin im Lötauge hin und her bewegen bis er lose ist, evtl, noch etwas nachsaugen, und dann weiter. In 20 Minuten sollte die CPU so funktionsfähig aus dem Board rausholbar sein. Wichtig ist, dass man keine Gewalt anwendet.
Titel: Re: 68000er CPU auslöten
Beitrag von: jha13 am Mi 15.10.2014, 15:21:07
Hi,
mag ein geübter Lötkünstler womöglich schaffen, aber ich sehe dabei die Gefahr als noch größer, das dabei das Board beschädigt wird.
Die Boards sind auch recht empfindlich was Überhitzen betrifft, dann lösen sich die Lötbahnen ab und das sit auch Sch....
Wenn man eine geeignete Zange verwendet, entsteht für die Lötaugen keinerlei mechanische Belastung.
Also aktuell
2 Stimmen für Rauskneifen
1 Stimme für Auslöten

Titel: Re: 68000er CPU auslöten
Beitrag von: 1ST1 am Mi 15.10.2014, 15:28:42
Bei der Tastaturplatine vom Falcon magst du recht haben mit dem Ablösen von Leiterbahnen (was mir da passiert ist, Blasen in der Platine..., sowas hab ich noch nie gesehen!), aber bei den Rechnerplatinen habe ich davon noch nie gehört, außer jemand wendet Gewalt an.

Ich glaub wir müssen auf einer Veranstaltung mal einen Auslöt-Lehrgang machen...
Titel: Re: 68000er CPU auslöten
Beitrag von: Lukas Frank am Mi 15.10.2014, 15:45:54
Mit der richtigen Zange ist das Abkneifen direkt am Gehäuse kein Problem. Ich habe schon Lötaugen mit einer Entlötpumpe zerstört, Entlötlitze ist auch eine Möglichkeit ...
Titel: Re: 68000er CPU auslöten
Beitrag von: dbsys am Mi 15.10.2014, 16:24:53
Ich kneife normalerweise die Beinchen direkt am DIL Gehäuse ab. Dazu verwende ich einen sehr zierlichen und scharfen Seitenschneider:
Titel: Re: 68000er CPU auslöten
Beitrag von: jha13 am Mi 15.10.2014, 17:18:45
4 Stimmen für Abkneifen
1 Stimme für Auslöten
Titel: Re: 68000er CPU auslöten
Beitrag von: Arthur am Mi 15.10.2014, 18:06:54
Bitte lasst mir mal ein paar Tips zu kommen.

Die CPU ist noch günstig käuflich zu erwerben.

Also lieber eine neue kaufen, bei der alten die Pins direkt an der CPU abzwicken und anschließend einzeln auslöten. Das ist erstens einfacher und 2. deutlich schonender für die Platine als der Versuch, die CPU am Leben zu erhalten.

Mit einer geeigneten Zange geht das gut. Ein Dremel tut es auch, doch abrutschen ist zu vermeiden. Die CPU als ganzes auszulöten, ohne entsprechende Erfahrung, ist ein Risko.
Titel: Re: 68000er CPU auslöten
Beitrag von: Skywalker am Mi 15.10.2014, 19:02:35
Ich würde sie auslöten
ich auch. Pins abkneifen ist immer so brutal. :-)
Außerdem muß man so oder so auslöten. Sei es nun die einzelnen Pins oder die komplette CPU.
Ersteres ist zwar einfacher, aber letzteres billiger. Man braucht keine neue CPU kaufen. Außerdem übt man so den Umgang mit dem Lötkolben.
Besser noch, man hat eine vernünftige Lötstation bei der man die Temperatur einstellen kann. So kann man sich langsam vortasten mit welcher Temperatur man entlöten kann. Ich fange meistens mit 250 Grad an.
Entlötpumpe und Entlötlitze sind gute Hilfsmittel.

Ich selber muss demnächst auch noch bei meinem 1040 STFM die CPU raus löten damit ich sie sockeln kann.
Freu mich schon drauf. :-)

Ach ja, wenn du die CPU in deinem Mega ST sockelst, kauf einen vernünftigen Sockel mit vergoldeten und gedrehten Kontakten.
Alles andere ist billiger "MIst".

Gruß,
Bernd
Titel: Re: 68000er CPU auslöten
Beitrag von: Lynxman am Mi 15.10.2014, 22:08:17
Da beim durchtrennen der Pins immer das Werkzeug zwischen das Material gedrückt wird, ist immer eine mechanische Belastung vorhanden.
Je nach Werkzeug verschieden.

Generell ist das auslöten der CPU nicht schwieriger als das auslöten eines 14-Pinners.
Man braucht nur mehr geduld.

Gutes Werkzeug ist aber Pflicht, egal was man macht.

Für Anfänger gut ist entweder Flussmittel auftragen oder mit Lötzinn etwas auffrischen und dann absaugen. Ich empfehle entweder eine starke Pumpe, oder eine Absaugstation.
Am besten ist natürlich eine selektive Welle, aber das hat mal normalerweise ja nicht im Keller.

Nach dem absaugen muss man sich vergewissern das der Pin auch wirklich frei ist. Eine Methode wurde im Thread ja schon genannt.

Ich löte aus, habe aber auch eine Absaugstation. Allerdings leider gerade etwas defekt, finde das Ersatzteil nicht im Inet. :-(
Titel: Re: 68000er CPU auslöten
Beitrag von: jha13 am Mi 15.10.2014, 22:10:58
5 Stimmen für Abkneifen
3 Stimme für Auslöten
Titel: Re: 68000er CPU auslöten
Beitrag von: 1ST1 am Mi 15.10.2014, 22:43:19
Meine Stimme zählt vierfach, damit steht es 6:5 für auslöten. Alles andere ist für Weicheier. :P
Titel: Re: 68000er CPU auslöten
Beitrag von: jha13 am Mi 15.10.2014, 22:45:12
Meine Stimme zählt vierfach, damit steht es 6:5 für auslöten. Alles andere ist für Weicheier. :P

Wenn Du sonst keine Probleme hast.....  :o
Titel: Re: 68000er CPU auslöten
Beitrag von: neogain am Mi 05.11.2014, 19:42:57
Frage: hat jemand die Artikelnr. von Reichelt für den CPU Sockel? Muß ich evtl. auch tun, wenn ich eine PAK68/2 installieren möchte. Mein Board ist die REV.C, d. h. TOS chips unter dem Netzteil und CPU ganz rechts. Somit bleibt dann nichts anderes übrig als die CPU zu sockeln und ein bißchen zu versetzen :-\
Titel: Re: 68000er CPU auslöten
Beitrag von: Burkhard Mankel am Mi 05.11.2014, 22:26:06
Ich habe ein bißchen geGOOGLEt für Dich - das ist die einzige 64polige DIL Fassung, die ich bei REICHELT finden konnte! (http://www.reichelt.de/IC-Sockel/GS-64P/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=8228&GROUPID=3215&artnr=GS+64P)
Titel: Re: 68000er CPU auslöten
Beitrag von: neogain am Mi 05.11.2014, 22:37:43
hey burkard, TOP! danke dir. sogar gedrillt und vergoldet. Das will man. Du wirst lachen, ich hab mich bei reichelt kaputtgesucht und nicht gefunden.
Titel: Re: 68000er CPU auslöten
Beitrag von: 1ST1 am Mi 05.11.2014, 23:05:32
Schlechte Nachricht: In die gedrehten Sockel wirst du die Pak wahrscheinlich nicht reinstecken können.
Titel: Re: 68000er CPU auslöten
Beitrag von: Lukas Frank am Do 06.11.2014, 08:13:33
Der Sockel ist schon in Ordnung, den kannst du ruhig nehmen ...

Segor ist auch eine gute Adresse um Bauteile zu bestellen, suche mal nach "IC Sockel DIL" dein Sockel hat die Bezeichnung "DILLAB64" ...
Titel: Re: 68000er CPU auslöten
Beitrag von: Skywalker am Do 06.11.2014, 16:04:32
Weil es hier gerade um den 68000er geht:
Mir ist im Amiga Forum von A1k.org ein interessanter Thread untergekommen: http://www.a1k.org/forum/showthread.php?t=43534 (http://www.a1k.org/forum/showthread.php?t=43534)
Ist eigentlich schon etwas entsprechendes am ST beobachtet worden? Oder sind die STs da etwas unempfindlicher?
Wenn ich den Beitrag richtig verstanden habe, dann vermuten sie dort, das bei einigen 68000ern der "movem" Befehl nicht sauber arbeitet.
Warum auch immer.

Gruß, Bernd
Titel: Re: 68000er CPU auslöten
Beitrag von: 1ST1 am Do 06.11.2014, 17:35:46
Den Thread habe ich auch gelesen, aber gehört habe ich sowas noch nicht. Atari hat ja neben Motorloa auch von SGS und anderen hergestellte 68000er verbaut. Der Amiga scheint aber insgesamt kritischer zu sein, jedenfalls wäre dort ein Amiga-Clone mit Coldfire-CPU eine mittlere Katastrophe weil der Prozessor zu viele häufig benutzte Befehle nicht unterstützen würde. Ich glaube eher, der Amiga insgesamt ist ne Katastrohe (mit vereinzelten netten Details) :P Vielleicht liegt es ja auch an dem krummen Takt von 7,14piwurzelzwei Takt und daran dass Denise den Proz im Slowram ständig einen auf den Latz haut um an die vielen Pixel ranzukommen...? Wir haben supersaubere 8 Mhz und sauber verzahnte Zugriffe zwischen CPU und Shifter!
Titel: Re: 68000er CPU auslöten
Beitrag von: Skywalker am Fr 07.11.2014, 06:15:56
Vielleicht liegt es ja auch an dem krummen Takt von 7,14piwurzelzwei Takt und daran dass Denise den Proz im Slowram ständig einen auf den Latz haut um an die vielen Pixel ranzukommen...? Wir haben supersaubere 8 Mhz und sauber verzahnte Zugriffe zwischen CPU und Shifter!
Über die komische Taktrate im Amiga hab ich mich auch immer gewundert. Möchte mal wissen, wie die darauf gekommen sind.
Titel: Re: 68000er CPU auslöten
Beitrag von: 1ST1 am Fr 07.11.2014, 08:58:09
Das hat wie beim C-64 mit der Syncronisation zwischen RAM und Videotakt zu tun.