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Hardware => Hardware (Classic 16-/32-Bit) => Thema gestartet von: anpera am So 11.05.2025, 11:11:34

Titel: HDMI-Konverter im ST-Gehäuse
Beitrag von: anpera am So 11.05.2025, 11:11:34
Es gibt hier im Forum ja schon ein paar Ideen, Vorschläge und Umsetzungen, wie man aus dem Atari ST ohne externe Adapter ein HDMI-Signal bekommt. Insbesondere @lukaszjokiel hat hierzu schon den einen oder anderen Artikel verfasst.

Ich stelle hier 2 im Vergleich sehr primitive Möglichkeiten für Lötfaule vor, handelsübliche RGB-HDMI-Konverter "quick and dirty" in einem Atari STF(M) unterzubringen. Der Bastelaufwand ist absichtlich gering gehalten, und die Original-Anschlüsse bleiben funktionsfähig erhalten. Aber natürlich geht es nicht, ohne Löcher ins wertvolle Gehäuse zu machen. Wenn man kein zusätzliches externes Netzteil haben möchte, dessen Kabel ebenfalls ins Gehäuse geführt werden müsste, wird man um einfache Lötarbeiten auch bei diesen Lösungen nicht herum kommen.

Es gibt wie erwähnt elegantere und professionellere Lösungen ohne externe Verkabelung etc., aber die erfordern eben mehr Bastel- und Lötarbeiten. Natürlich kann man die hier vorgestellten HDMI-Konverter auch extern betreiben, ohne jede Änderung am Atari. Daher bleibt die Frage, wozu überhaupt intern?

In meinem Fall, weil ich mit einfachen Mitteln einen möglichst kompakten, transportablen ST haben wollte, den man ohne viel Aufwand an überall vorhandene Anzeigegeräte anschließen kann. Darum auch ein GoTek und das SD4ST+mini-Modul.


Möglichkeit 1: LiNKFOR SCART/HDMI to HDMI Converter

Der LiNKFOR SCART/HDMI to HDMI Converter ist ein kleiner kompakter RGB-Scart to HDMI-Konverter, den es in sehr ähnlichen Formen noch von zahlreichen anderen Herstellern gibt. Er passt in einem STF(M) ziemlich genau in die Lücke zwischen Netzteil und Floppy, insbesondere, wenn man sein Laufwerk bereits durch einen GoTek-Floppy-Emulator ersetzt hat, was Platz für ungekürzte Kabel bietet.
ACHTUNG! Das Gerät gibt es auch ohne RGB-Unterstützung, rein für Composite-Video! Damit bekommt man aus einem ST ohne Modulator kein Bild, und mit Modulator nur ein deutlich schlechteres.

Zutaten:Modifikationen:Verbesserungen:Vorteile:Nachteile:
Möglichkeit 2: Keico Edition Open Source Scan Converter (OSSC)

Der recht kompakte OSSC von Keico schafft es, sowohl das Farbsignal wie auch das Schwarzweißsignal des Atari ST in ein stabiles HDMI-Signal zu konvertieren. Wenn man durch Austausch des Diskettenlaufwerks durch einen GoTek-Floppy-Emulator im Einbaurahmen (also nicht mit eigenem Gehäuse) Platz im Atari geschaffen hat, lässt sich der Kaico OSSC ohne sein Gehäuse im ST unterbringen. Damit man ihm beide Eingangssignale (Farbe und Schwarzweiß) über den VGA-Eingang bereitstellen kann, denn nur dort verarbeitet er beides, bietet sich zusätzlich ein DIN-VGA-Adapter mit Umschalter an, wie er auf eBay von diversen Retro-Bastlern oder auch hier im Forum ( z.B. https://forum.atari-home.de/index.php/topic,13977.0.html ) angeboten wird. Da über VGA kein Audiosignal übertragen wird, bieten diese Adapter normalerweise auch einen Audio-Ausgang. Dieser muss mit dem Audio-Eingang des OSSC verbunden werden, um über HDMI Ton zu bekommen.

Zutaten:Modifikationen:Verbesserungen:Vorteile:Nachteile:
Ich habe noch zahlreiche weitere Adapter, Konverter und Möglichkeiten getestet, um den Atari ST mit allen Arten von klassischen und modernen Anzeigegeräten zu verbinden. Inklusive CompositeVideo-Adapter und diverse Monitore. Genug Stoff für einen eigenen Thread, aber meine Erfahrungen unterscheiden sich nicht wesentlich von anderen, über die man hier bereits lesen kann. ;)
Titel: Re: HDMI-Konverter im ST-Gehäuse
Beitrag von: TPAU am Di 13.05.2025, 00:43:40
"Interessante" Möglichkeiten, intern ein HDMI-Signal zu erzeugen, wenn man bereit ist sein Gehäuse zu malträtieren! :o

Auch wenn Methode 1 von innen sauberer aussieht, das Gerät ist absolut grottig!
Irgendwie sind die Farben nicht stimmig (zumindest bei meiner deleyCON Variante) und dieses ewige "gewobbel" bei GEM Pulldown-Menüs usw. geht mir auf den Keks.
Viel schlimmer ist aber, dass das Ding keine 50 oder 60 fps macht, sondern nur 25 oder 30!
Für jemanden der sich viel mit Demos beschäftigt (die teils mit realen 50 fps laufen) unbrauchbar! ::)
Ist halt für den Video-Bereich gedacht, wo das Ding durchaus seine Daseinsberechtigung hat.

Naja und da ich meinen OSSC für diverse andere Retro-Maschinen brauche... ;D
Titel: Re: HDMI-Konverter im ST-Gehäuse
Beitrag von: anpera am Di 13.05.2025, 19:15:56
Als "grottig" würde ich den Konverter aus Ansatz 1 nicht bezeichnen. Wie du sagst, hat er seine Daseinsberechtigung. Für den Preis kann man vielleicht auch nicht erwarten, dass alle möglichen Raffinessen eines analogen RGB-Signals auf eine HDMI-Anzeige gebracht werden. Bild und Ton müssen genügen. ;)

Ansonsten kann ich dir in keinem Punkt widersprechen. Zieh mir auch gern mal Demos rein. (Nette Videos übrigens ;) )

Ich habe auch noch einen ODV GBS-C hier, der sich durch seine ungewöhnliche Bedienung per WLAN eigentlich gut für den Einbau eignen könnte. Allerdings hab ich aus dem schon extern keine zufriedenstellenden Ergebnisse rausgebracht, insbesondere beim Schwarzweißsignal. Da mir beim Experimentieren mit verschiedenen Einstellungen auch regelmäßig die WLAN-GUI abgeschmiert ist, und sich nur durch neu Flashen der Software wieder in Betrieb nehmen ließ, hab ich's damit aufgegeben und bin gar nicht bis zu einem Einbauversuch gekommen.
Titel: Re: HDMI-Konverter im ST-Gehäuse
Beitrag von: TPAU am Di 13.05.2025, 20:04:23
Ich habe auch noch einen ODV GBS-C hier, der sich durch seine ungewöhnliche Bedienung per WLAN eigentlich gut für den Einbau eignen könnte. Allerdings hab ich aus dem schon extern keine zufriedenstellenden Ergebnisse rausgebracht, insbesondere beim Schwarzweißsignal. Da mir beim Experimentieren mit verschiedenen Einstellungen auch regelmäßig die WLAN-GUI abgeschmiert ist, und sich nur durch neu Flashen der Software wieder in Betrieb nehmen ließ, hab ich's damit aufgegeben und bin gar nicht bis zu einem Einbauversuch gekommen.
Den hab ich auch noch hier (orangenes Gehäuse), als Alternative für den OSSC. Falls ich mal mit dem OSSC kein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen kann (Sync-Drops usw.), probiere ich es mit dem GBS-C. Manchmal/oftmals klappt es damit besser.
Die grössten Vorteile des ODV GBS-C gegenüber dem OSSC:
Interlace Video-Modi werden "glattgebügelt", d.h. flimmern (fast) nicht mehr. Für Playstation 1 + 2 und Amiga (und Falcon ^^) interessant.
Bildlage und Geometrie können sehr viel komfortabler eingestellt werden!
Was mir beim GBS-C auf den Senkel geht:
Er merkt sich iwie die eingestellte Helligkeit nicht! Jedesmal beim einschalten vom GBS-C, manchmal auch nur wenn ich den Computer wieder einschalte, hab ich 'ne andere Helligkeit. >:(
Es fehlen Zahlenwerte für die einzelnen Parameter. So kann man alles nur "pi mal Auge" einstellen.

Und ja, die Bedienung über Webbrowser als eigener "Server" (muss mich jedesmal von meiner Fritzbox abmelden) ist... ungewöhnlich! ::)
Dass die Bedienung per Smartphone deutlich besser und smoother funktioniert, wie mit dem Laptop, hab ich auch nicht wirklich verstanden. Auf dem Läppi kommt alles mit deutlicher Verzögerung durch, was besonders beim einstellen der Bildlage und Geometrie echt nervig ist!
Titel: Re: HDMI-Konverter im ST-Gehäuse
Beitrag von: Tante Ju am Sa 17.05.2025, 19:41:31
Sehe ich das richtig? Du hast einen Scart2HDMI Konverter verwendet? Ich halte die hohe Auflösung für wichtiger und würde darum einen VGA2HDMI für interessanter!
Titel: Re: HDMI-Konverter im ST-Gehäuse
Beitrag von: anpera am Sa 17.05.2025, 21:48:57
Das siehst du fast richtig.
In Lösung 1 habe ich einen SCART2HDMI-Konverter genutzt.
Lösung 2, mit OSSC über den VGA-Eingang gefüttert, erlaubt es mir, ohne Umstecken alle 3 Auflösungen über HDMI auszugeben ;)

Der gezeigte DIN2VGA-Adapter hat einen Umschalter, mit dem zwischen GERING/MITTEL und HOCH umgeschaltet werden kann. Das Signal, das man damit bei HOCH bekommt, kann von den meisten meiner Monitore mit VGA-Eingang sogar direkt angezeigt werden, ohne zusätzlichen Konverter. Das ist oft sogar besser als über einen HDMI-Konverter. Zumal "normale" VGA2HDMI-Konverter ein VGA-Signal nur dann korrekt konvertieren, wenn eine unterstützte Auflösung bereits geliefert wird - was der Atari ST (640x400, 36kHz, 72Hz) nicht macht.