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Hardware => Hardware (Classic 16-/32-Bit) => Thema gestartet von: Eloton am So 07.06.2020, 18:35:45

Titel: Tipps zum Mega ST gesucht
Beitrag von: Eloton am So 07.06.2020, 18:35:45
Hallo zusammen,

vor kurzem habe ich einen Atari Mega ST 2 bekommen. Dabei war ein Kasten, der genau zu dem Rechner passt und mit Atari Megafile 60 beschriftet ist. Ich bin absoluter Atari-Neuling und deswegen wollte ich gerne wissen, ob mir jemand Tipps zum Mega ST 2 geben kann. Zum Beispiel:

Was ist dieses Megafile 60 eigentlich?
Muss man, wenn man einen Mega ST nach langer Zeit (20 Jahre) wieder in Betrieb nimmt, auf irgendetwas achten?
Gibt es das Problem auslaufender Akkus (wie bei der Commodore-Konkurrenz)?
Oder gibt es etwas, was man sonst noch als Neuling wissen oder mit dem Rechner machen müßte, um ihn pfleglich zu behandeln?

Vielen Dank im Voraus für jeden Hinweis!

Viele Grüße
Eloton
Titel: Re: Tipps zum Mega ST gesucht
Beitrag von: Arthur am So 07.06.2020, 20:06:17
Oben ist am Mega ST ein Batteriedeckel für die eingebaute Uhr. Manchmal laufen die Batterien aus aber da reicht ein Blick um zu sehen ob ein Handlungsbedarf besteht.

Infos zum Mega ST (https://www.atariworld.org/download.php?id=126) und zur Megafile (https://docs.dev-docs.org/htm/search.php?find=%28C300459-001%2C+Rev+B%29).
Systemdisketten (https://www.atariworld.org/systemdisketten/)
Titel: Re: Tipps zum Mega ST gesucht
Beitrag von: Ektus am So 07.06.2020, 22:33:58
Megafile 60 ist die größte damals vom Atari zur ST-Serie angebotene Festplatte. Die enthält im Originalzustand eine (5,25" RLL?) Festplatte mit einem Fassungsvermögen von 60 Megabyte.
Titel: Re: Tipps zum Mega ST gesucht
Beitrag von: goetz @ 3rz am So 07.06.2020, 23:44:24
Was ist dieses Megafile 60 eigentlich?

Glückwunsch, die Megafile 60 war damals ein heißes Teil :-) Dank RLL deutlich fixer als die Megafile 20, bspw, die mit MFM und lahmer Platte arg gemütlich war. Die Megafile 60 parkt auch ihre Schreib-Leseköpfe selbst weg, so dass du nicht vor dem Ausschalten die Köpfe parken mußt.

Angeschlossen wird sie mit einem ACSI-Kabel am MegaST (paßt hinten nur an einen Port am Rechner).

Tipps hängen nun davon ab, was du mit dem MegaST machen willst: Demos gucken? Farbspiele spielen? Oder Anwendungssoftware von damals und heute laufen lassen?

Bei letzterem: Mindestens TOS 1.04 als ROM/EPROM einsetzen, die alte Version 1.02 hat böse Bugs beim Festplattenbetrieb. Wenn du etwas tuningwütig bist, die 'Cloudy' (nebenan) shoppen als Flash-ROM-Ersatz, damit bekommst du leicht EmuTOS (moderner kompatibler TOS-Clone) ans laufen, da hast du mehr Komfort und weniger Bugs. Es gibt auch die 'Lightning ST' für USB+IDE im MegaST.

TOS und EmuTOS sind Singletasking-Systeme. Wenn man aber nebenher DFÜ machen will oder nicht Programme wechseln mag, nimmt man MagiC (Multitasking-OS) oder MiNT+XaAES (auch Multitasking, deutlich UNIX-ähnlicher als MagiC, aber deutlich langsamer und speicherhungriger).

Wenn du die Rollkugelmaus durch was optisches ersetzen magst: Lightning ST -> USB-Maus. Oder Tom/Jerry als Adapter shoppen. Es geht durch Ändern eines Pins auch jede Amiga-Maus.

Software-Einstieg:
  Atari ST - Essential software (The List) (suchen)
  im atari-forum.com gibt es auch eine längere Liste von guter Software
  Kurobox-FTP (suchen)
  Chebucto Community Net -> Atari (suchen)

Doku + Entwicklungstools + Treiber:
  https://docs.dev-docs.org/

Datei-Austausch mit modernen Rechnern … via USB-Stick (-> Lightning ST), oder NetUsBee, oder Parallelport+Kopierprogramm (ParCP), oder Nullmodemkabel. Oder, ganz schlank, Floppy: Der ST nimmt jede 3.5" DD "MS-DOS"-Disk (FAT12)
Titel: Re: Tipps zum Mega ST gesucht
Beitrag von: Eloton am Mo 08.06.2020, 09:35:42
Habt erstmal vielen Dank!

Das Batteriefach habe ich gefunden, drin waren noch zwei Batterien (Magicell), die ... naja, vermutlich die letzten 30 Jahre dort gewohnt haben. Die eine Haltezunge ist entsprechend grün.

Ich wollte mit dem Mega ST eigentlich erstmal ein paar alte Spiele spielen, die ich hier rumliegen habe. Mehr kann ich damit nicht machen, weil leider sonst gar keine Disketten dabei waren. Zwar jede Menge Handbücher zu Anwendungssoftware, aber die Disketten selber sind irgendwann verlorengegangen.

Das Megafile selber hat oben ja auch so eine Klappe oben. Bei meiner ist dabei die Haltezunge abgebrochen. Ich dachte, die mit Sekundenkleber wieder an die Klappe anzukleben, oder sollte ich das besser sein lassen (ich habe keine Ahnung, wie der Kunststoff darauf reagiert).

Wenn ich das richtig verstehe, dann könnte man sich die benötigten Dateien also aus dem Netz holen, sie am PC auf Disk schreiben und die dann direkt in den ST schieben?

Titel: Re: Tipps zum Mega ST gesucht
Beitrag von: Arthur am Mo 08.06.2020, 09:59:02
Wenn ich das richtig verstehe, dann könnte man sich die benötigten Dateien also aus dem Netz holen, sie am PC auf Disk schreiben und die dann direkt in den ST schieben?

Richtig... bei DD Disketten mit 720KB
Titel: Re: Tipps zum Mega ST gesucht
Beitrag von: kcr am Mo 08.06.2020, 11:22:20
Bei der Megafile hat die Klappe keine Funktion, bzw. ist ab Werk zugeklebt. Lässt sich also gar nicht öffnen. Batterien sind dementsprechend auch nicht drin. Es wurde einfach nur das gleiche Gehäuse für die Festplatten genommen.
Kannst du der Optik halber kleben, wüßte nicht was dagegen spricht.  8)
Titel: Re: Tipps zum Mega ST gesucht
Beitrag von: Eloton am Mo 08.06.2020, 18:47:51
Bei der Megafile hat die Klappe keine Funktion, bzw. ist ab Werk zugeklebt. Lässt sich also gar nicht öffnen.

Na toll. Hätte ich mal eher wissen sollen ... dann wäre die Zunge noch dran. Seufz...